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Allgemeine Verkehrsdiskussion

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Schreibt jemand, der sich ganz ohne Führerschein im Verkehr bewegt ;)

Was sollte man denn genau erklären? Das Radfahrer sich ins Höschen machen, wenn man mal dichter als 1,50 Meter überholt?
Ich möchte hier niemanden angreifen, aber ich finde es schwach wie gefühlt auf jeder Seite erwähnt wird, der Coswiger hat keinen Führerschein.

Als wäre es nötig einen Führerschein zu haben um die grundlegenden Verkehrsregeln zu kennen. Es gab mal so etwas, das nannte sich Verkehrserziehung und das hatte selbst ich in regelmäßigen Abständen in der Schule.
Noch dazu sollten Eltern ihren Beitrag leisten und auch ihre Kinder gerecht erziehen, dass sie nicht nur Scheiße bauen wenn sie denn mal zu Fuß oder per Radl unterwegs sind.

Ich habe auch bisher keinen Führerschein gemacht und würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass ich bei dem theoretischen Umfang mehr Ahnung habe, als so manche Autofahrer (Achtung! Manche! - Natürlich gibt es mehr als genug ordentliche Fahrer in Deutschland, auch wenn wir es häufig nicht wahrhaben wollen, unsere Straßen sind nicht zuletzt relativ sicher, auf Grund der guten Autofahrer hier in Deutschland).

Das man bei rot stehen bleiben sollte, wie ein Einbahnstraßenschild oder "Vorfahrt gewähren"-Schild aussieht sollte jeder wissen der über 14 Jahre jung ist und regelmäßig - egal in welcher Form - am Straßenverkehr teilnimmt.

Ich habe diesen Spruch schon selbst so oft an den Latz geknallt bekommen, oft sogar im Zusammenhang damit das Autofahrer nicht dazu in der Lage gewesen sind sich selbst ordentlich zu verhalten. Wenn man keine Argumente mehr hat oder keine Entschuldigung für sein eigenes Fehlverhalten, ja dann wird halt diese Karte gezogen.

Ich werde mit hoher Wahrscheinlichkeit auch keinen Führerschein in den nächsten Jahren machen - wozu auch - ich brauche einfach keinen. Trotzdem bin ich häufig genug Beifahrer um das Fehlverhalten von Radfahrern zu erleben. Wirklich oft genug. Und selbst auf dem Radl, fällt mir das auf. Ich könnte jetzt nochmal so viel Text schreiben - aber das bringt keinen von uns weiter.

Ich verstehe zwar wieso einige hier manche Posts fragwürdig finden und nicht ganz der Meinung von @Coswiger sind, aber ich finde es schwach einfach plump mit diesem "Scheinargument" zu kommen.

Soll einfach Leute geben, die keinen Führerschein nötig haben. Das ist jedoch nicht damit gleichzustellen, das diese Person weniger Ahnung von der StVO hat. Irgendwie erlebe ich eher das Gegenteil in meinem Umfeld. Gerade im Bezug auf die Regelungen mit Radwegen / Überholabstand usw.

Noch besser sind die, die behaupten Radfahrer zahlen ja die Straßen nicht... aber lassen wir das Thema.
 

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Re: Allgemeine Verkehrsdiskussion
Das mit dem "korrekten Überholabstand" wird ja meistens dann zum Problem, wenn der überholte Radfahrer sich ziemlich unsicher im Verkehr bewegt. Vielleicht wäre es also doch zielführender, auch die Verkehrstauglichkeit von Radlern per Führerscheinprüfung zu checken, bevor man sie auf die Straße lässt.
Und das kann ich ja noch weniger nachvollziehen.

Ich will gar nicht wissen wie sehr mein Material gelitten hat bevor ich mein Varia hatte. Ständig nur am Seitenstreifen geklebt weil ich Angstzustände hatte - könnte ja jeden Moment ein Irrer an mir vorbeirauschen. Teilweise bin ich in Schlaglöcher gefahren weil ich Angst hatte auszuweichen da ich Autos hinter mir gehört habe - zum Glück ist das alles Vergangenheit weil ich mir dem Radar viel entspannter unterwegs bin.

Es gibt definitiv genügend Radfahrer die nicht geradeaus fahren können, beobachte ich ja selbst häufig genug.

Das ist aber eher die Studi oder Rentnerfraktion auf ihren alten Kisten oder überdimensionierten E-Bikes die nicht die Spur halten können.

Ich habe noch nie einen Rennradfahrer kennengelernt der auf der Landstraße Schlangenlinien fährt. Wie oft viel zu gefährliche Überholmanöver geschehen kann man ja alleine hier im Forum zu genüge lesen.

Ich habe schon so viele sau gefährliche Situationen am eigenen Leib erlebt, so wie viele andere hier im Forum auch - da ist eine Aussage wie ".. wird ja meistens dann zum Problem, wenn der überholte Radfahrer sich ziemlich unsicher im Verkehr bewegt." schon gewagt.

Mich hätte es auf jeden Fall schon mehrfach abgeräumt, hätte ich in der Vergangenheit 30cm nach links gezogen um zB. einem Hindernis auszuweichen, oder wäre ein Windstoß gekommen. Aber bis her ist ja "zum Glück" immer alles gut gegangen. Bis es eben mal nicht gut geht..
 
Ich möchte hier niemanden angreifen, aber ich finde es schwach wie gefühlt auf jeder Seite erwähnt wird, der Coswiger hat keinen Führerschein.

Als wäre es nötig einen Führerschein zu haben um die grundlegenden Verkehrsregeln zu kennen. Es gab mal so etwas, das nannte sich Verkehrserziehung und das hatte selbst ich in regelmäßigen Abständen in der Schule.
Noch dazu sollten Eltern ihren Beitrag leisten und auch ihre Kinder gerecht erziehen, dass sie nicht nur Scheiße bauen wenn sie denn mal zu Fuß oder per Radl unterwegs sind.

Ich habe auch bisher keinen Führerschein gemacht und würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass ich bei dem theoretischen Umfang mehr Ahnung habe, als so manche Autofahrer (Achtung! Manche! - Natürlich gibt es mehr als genug ordentliche Fahrer in Deutschland, auch wenn wir es häufig nicht wahrhaben wollen, unsere Straßen sind nicht zuletzt relativ sicher, auf Grund der guten Autofahrer hier in Deutschland).

Das man bei rot stehen bleiben sollte, wie ein Einbahnstraßenschild oder "Vorfahrt gewähren"-Schild aussieht sollte jeder wissen der über 14 Jahre jung ist und regelmäßig - egal in welcher Form - am Straßenverkehr teilnimmt.

Ich habe diesen Spruch schon selbst so oft an den Latz geknallt bekommen, oft sogar im Zusammenhang damit das Autofahrer nicht dazu in der Lage gewesen sind sich selbst ordentlich zu verhalten. Wenn man keine Argumente mehr hat oder keine Entschuldigung für sein eigenes Fehlverhalten, ja dann wird halt diese Karte gezogen.

Ich werde mit hoher Wahrscheinlichkeit auch keinen Führerschein in den nächsten Jahren machen - wozu auch - ich brauche einfach keinen. Trotzdem bin ich häufig genug Beifahrer um das Fehlverhalten von Radfahrern zu erleben. Wirklich oft genug. Und selbst auf dem Radl, fällt mir das auf. Ich könnte jetzt nochmal so viel Text schreiben - aber das bringt keinen von uns weiter.

Ich verstehe zwar wieso einige hier manche Posts fragwürdig finden und nicht ganz der Meinung von @Coswiger sind, aber ich finde es schwach einfach plump mit diesem "Scheinargument" zu kommen.

Soll einfach Leute geben, die keinen Führerschein nötig haben. Das ist jedoch nicht damit gleichzustellen, das diese Person weniger Ahnung von der StVO hat. Irgendwie erlebe ich eher das Gegenteil in meinem Umfeld. Gerade im Bezug auf die Regelungen mit Radwegen / Überholabstand usw.

Noch besser sind die, die behaupten Radfahrer zahlen ja die Straßen nicht... aber lassen wir das Thema.

Generell hast Du natürlich Recht, man braucht nicht zwingend einen Führerschein.

Nur gibt es eben Menschen, bei denen das Auftreten und die Schilderungen erkennen lassen, dass es bei ihnen eher anders ist und es entweder an Kenntnis von Verkehrsregeln, am Einschätzen von Verkehrssituationen oder gar an beidem fehlt.
 
Generell hast Du natürlich Recht, man braucht nicht zwingend einen Führerschein.

Nur gibt es eben Menschen, bei denen das Auftreten und die Schilderungen erkennen lassen, dass es bei ihnen eher anders ist und es entweder an Kenntnis von Verkehrsregeln, am Einschätzen von Verkehrssituationen oder gar an beidem fehlt.
Ich verstehe absolut worauf du hinaus möchtest, aber in dem Kontext oben fand ich es zum Beispiel überhaupt nicht nötig - bzw. frage ich mich wo da der Zusammenhang ist.

Ich möchte hier aber auch gar keine riesen Diskussion anfangen - das war nur mal ein Input meinerseits weil ich hier viel mitlese und es sich in letzter Zeit ziemlich gehäuft hat. Mal unabhängig davon ob es meinerseits nachvollziehbar gewesen ist oder nicht.
 
Und das kann ich ja noch weniger nachvollziehen.
vs
Ich will gar nicht wissen wie sehr mein Material gelitten hat bevor ich mein Varia hatte. Ständig nur am Seitenstreifen geklebt weil ich Angstzustände hatte - könnte ja jeden Moment ein Irrer an mir vorbeirauschen. Teilweise bin ich in Schlaglöcher gefahren weil ich Angst hatte auszuweichen da ich Autos hinter mir gehört habe - zum Glück ist das alles Vergangenheit weil ich mir dem Radar viel entspannter unterwegs bin.

Das am Seitenrad kleben gehört ganz klar zu "unsicher im Verkehr", hier Angst bedingt. Fährst Du gleich weiter in der Mitte, musst Du nicht ausweichen & Autofahrer überholen dich in der Regel automatisch weiter. ;)
 
vs


Das am Seitenrad kleben gehört ganz klar zu "unsicher im Verkehr", hier Angst bedingt. Fährst Du gleich weiter in der Mitte, musst Du nicht ausweichen & Autofahrer überholen dich in der Regel automatisch weiter. ;)
Ja ich stimme dir da zum Teil sogar zu. Leider habe ich mich hier jedoch schon kurz gefasst und das hat schon seinen Hintergrund, wie es "so weit" gekommen ist bei mir. Es war für mich wirklich immenser Stress und ich habe wirklich schlimme Erfahrungen gemacht mit Autofahrern, dass es erst so weit gekommen ist.

Nichtsdestotrotz sind für mich Autofahrer nicht "Gegner" und jede Situation muss von außen neu betrachtet werden und man kann keinen Stempel raufdrücken und alle über einen Kamm scheren. Es bleiben einem ja leider immer nur die wirklich negativen Erfahrungen im Kopf.

Umso mehr freue ich mich und zeige es dann auch, wenn Leute aufmerksam sind. Ich hab schon öfter die Frage bekommen von Radkollegen wieso ich mich bedankt habe wenn ich doch sowieso Vorfahrt habe - einfach weil ich es gut finde wenn Leute aufmerksam sind. Da kann man auch mal freundlich die Hand heben und lächeln - danke, dass du mich nicht beinahe abgeräumt hast sondern aufmerksam bist und mich gesehen hast.

Mittlerweile mache ich auch bewusst zu wenn Verkehr von hinten kommt oder Gegenverkehr zu sehen ist - bzw. generell ein Überholvorgang einer Nötigung gleicht. Wie gesagt ist dieses Verhalten zum Glück Vergangenheit.

Allerdings selbst wenn man weit rechts fährt, ist der Überholabstand immernoch einzuhalten. Aber du hast Recht, das lädt genau solche Spinner dazu ein, eng zu überholen. Drum bin ich froh, mittlerweile genug Selbstbewusstsein zu haben, meine Rechte zu kennen und eigentlich immer sicher unterwegs zu sein.
 
Was sollte man denn genau erklären?
Manchen würde vielleicht auch die Veranschaulichung möglicher Konsequenzen "helfen", die ihnen blühen, wenn sie einen Radfahrer grob fahrlässig in den Rollstuhl gebracht haben
Das mit dem "korrekten Überholabstand" wird ja meistens dann zum Problem, wenn der überholte Radfahrer sich ziemlich unsicher im Verkehr bewegt. Vielleicht wäre es also doch zielführender, auch die Verkehrstauglichkeit von Radlern per Führerscheinprüfung zu checken, bevor man sie auf die Straße lässt.
Dafür ist ja der "korrekte Überholabstand" da, dass nicht gleich jeder Radfahrer, der nicht perfekt Rad fährt, gleich umgefahren wird.
Radfahrführerschein ab 11, wenn die Kinder nicht mehr auf dem Gehweg fahren dürfen? So etwas in der Art wird in der Grundschule gemacht.
https://www.grundschule-arbeitsblaetter.de/sachunterricht/fahrrad/?utm_content=cmp-true
 
Das ist imo Schwachsinn und von keiner ordentlichen Statistik untermauert die alle Gesamt-Situationen berücksichtigt. Aber man kann es ja fordern und pushen nur weil mein Interesse hat die Strasse zu nutzen die zugegebenermassen oft weitaus flüssiger zu fahren ist als Radwege, die irgendwie halt ausgeschildert werden aber oft völlig unrhytmisch zu fahren sind (schlecht drauf, nach 200m Ende wieder auf die Strasse usw. usw.)
Ich frage mich nur wer von den Leuten, die die Radfahrer immer auf der Strasse haben wollen dann auch den Anstand haben die Verantwortung zu übernehmen wenn die Leute auf der Strasse dann reihenweise umgenietet werden.

Ach, die Polizei schreibt also dMn Schwachsinn?

https://www.polizei-dein-partner.de...t-autofahrer/artikel/radweg-oder-strasse.html
Wissenschaftliche Untersuchungen des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) belegen, dass Radfahrer auf der Straße besser wahrgenommen werden und deshalb sicherer seien. Die Untersuchungen zeigen unter anderem, dass straßenbegleitende Radwege erheblich höhere Unfallzahlen produzieren, als wenn der Radverkehr auf der Fahrbahn mitfährt. Außerdem soll die Verletzungsschwere bei den häufig in Zusammenhang mit Radwegen auftretenden Abbiegerunfällen deutlich höher als bei Unfällen auf der Fahrbahn sein. Entscheidend ist die Sichtbeziehung zwischen Auto- und Radfahrer. Die sei auf der Straße am besten gewährleistet. Häufig sei die Unfallursache, dass Autofahrer Radler übersehen, etwa beim Rechtsabbiegen oder im Bereich einer Ausfahrt. Bei Radwegen auf dem Bürgersteig gebe es zwar ein subjektives Sicherheitsgefühl, die Sicherheit sei aber besonders im Bereich von Kreuzungen nicht gegeben. Dort werden Radler im Fußgängerbereich von Autofahrern besonders leicht übersehen.
 
[Seitenabstand] Genau genommen ist er umso wichtiger, je weiter rechts man fährt.
Genau genommen ist der Seitenabstand um so unwichtiger, je weiter rechts man fährt. Grund: Fahrräder schwanken symmetrisch um die gedachte Fahrlinie. Wer eng am rechten Rand klebt, wird unweigerlich aus physikalischen Gründen nur eine sehr kleine Pendelamplitude besitzen und deshalb auch keine größeren Linksschwenks machen können.
 
Ableger aus der "Konkrete Konfliktsituationen"-Diskussion.
Übernimmst Du die Verantwortung auch nur für einen der dann überfahren wird?
Seltsame Frage. Seit wann übernimmt irgendjemand außer den Beteiligten bei Verkehrsunfällen irgendwelche Verantwortung? Und warum kommt so eine Frage nur bei Radfahrern, aber nicht bei KFZ-KFZ-Unfällen?
Aber von mir aus gerne, nämlich dann, wenn du persönlich die Verantwortung für jeden Radler übernimmst, der wegen/trotz Radwegen überfahren wird (zB durch rechtsabbiegende LKW, beim Seitenwechsel eines außerörtlichen Einseiten-Zweirichtungsradweges, durch Kollision mit dem Straßenmobiliar oder mit anderen Radfahrern und Fußgängern etc. pp.). Deal?
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch hier wird das Märchen der sicheren Radwege widerlegt:

http://bernd.sluka.de/Radfahren/Radwege.html
Die verlinkten Studien sind ja alle aus den 80er und 90er Jahren... Gibt es da nichts neueres? Hat sich die RAST und die ERA nicht einige Male geändert seitdem und das was damals als "guter Radweg" bezeichnet wurde, wäre dies heute nicht mehr?
Hat sich nicht auch die KFZ-Dichte seitdem erheblich erhöht? Straßen und Knotenpunkte wurden doch immer breiter, größer und voller.
Interessant wäre ja auch, wie die Zusammensetzung der Radfahrer:innen damals war. Sowie, ob die Zusammensetzung im Vergleich zwischen Radverkehr auf hochbordigem Radweg und Fahrbahn vergleichbar ist. Meine Vermutung wäre, eher nein. Nehmen wir eine x-beliebige 4-spurige Straße mit Tempo 50. Bei keinerlei Radverkehrsanlagen fahren dort ziemlich sicher weniger Kinder und Ältere (also Menschen mit erhöhtem Unfallrisiko) als wenn daneben ein hochbordiger Radweg wäre.

Es sind ja zwei Ziele zu erreichen:
  1. niedrige Unfallzahlen von Radfahrer:innen
  2. hoher Anteil des Radverkehrs am Modal Split
Gibt es (internationale?) Beispiele wo beides erreicht wurde mit annähernd keinen Radverkehrsanlagen? Könnten wir die Kennzahlen dieser zwei Ziele irgendwie so in eine zusammenrechnen, um ein Ranking von Städten zu erstellen um daraus Rückschlüsse zu ziehen, mit welcher Art Radverkehrsinfrastruktur sich die beiden am ehensten zusammen erreichen lassen können?
 
Nehmen wir eine x-beliebige 4-spurige Straße mit Tempo 50. Bei keinerlei Radverkehrsanlagen fahren dort ziemlich sicher weniger Kinder und Ältere (also Menschen mit erhöhtem Unfallrisiko) als wenn daneben ein hochbordiger Radweg wäre.
Eine 4-spurige Straße ist schon nicht mehr x-beliebig, sondern bereits ein sehr sorgfältig rausgepicktes Szenario, das scheinbar beweisen soll, dass Radfahren ohne Radwege unmöglich ist. Radverkehr ist Nahverkehr, und gerade Kinder und Senioren erreichen ihre Alltagsziele (Schule, Sport, Einkaufen, Freunde) gewöhnlich, ohne dafür auf stark befahrenen Einfallstraßen im Längsverkehr radeln zu müssen. Abgesehen davon sind vierspurige Straßen für Radfahrer (auch Kinder, wie ich aus eigener Erfahrung weiß) recht angenehm zu beradeln, weil KFZ da wenigstens problemlos überholen können.

Es sind ja zwei Ziele zu erreichen:
  1. niedrige Unfallzahlen von Radfahrer:innen
  2. hoher Anteil des Radverkehrs am Modal Split
Gibt es (internationale?) Beispiele wo beides erreicht wurde mit annähernd keinen Radverkehrsanlagen?
Gibt es denn Beispiele, wo sowas* mit Radverkehrsanlagen erreicht wurde? 😈
*) relevante Benchmark ist nicht der Wege-Modalsplit, sondern der absolute Betrag an KFZ-km.
 
Es sind ja zwei Ziele zu erreichen:
  1. niedrige Unfallzahlen von Radfahrer:innen
  2. hoher Anteil des Radverkehrs am Modal Split

Immer wieder lustig, dass man die Anzahl der Radfahrer erhöhen will, indem man die gefühlte Sicherheit erhöht und so gerade Unsichere und im Verkehr Unerfahrene zu Opfern macht.
 
Genau genommen ist der Seitenabstand um so unwichtiger, je weiter rechts man fährt.
Das sehe ich genau andersrum.
Grund: Fahrräder schwanken symmetrisch um die gedachte Fahrlinie. Wer eng am rechten Rand klebt, wird unweigerlich aus physikalischen Gründen nur eine sehr kleine Pendelamplitude besitzen und deshalb auch keine größeren Linksschwenks machen können.
Auch das stimmt nicht. Man pendelt ggfs noch weiter nach links, weil man überkorrigiert, wenn man dem Rand zu nahe kommt.

Hauptpunkt IMHO ist aber, dass man dann weniger überlebensraum nach rechts hat, wenn man zu knapp überholt wird.

Noch wichtiger aber, dass man seltener knapp überholt wird, weil

1. unsichere Autofahrer (das sind die allermeisten knappüberholer) sehr eindeutig merken, wenn der Platz nicht reicht und das überholen unterlassen
2. Autofahrer, die zwanghaft in ihrer Spur bleiben wollen auf die gegenfahrbahn/Linke Spur ausweichen müssen und dann auch meist die komplette nutzen.

Übrig bleibt nur das halbe Promille spinner, die auch bei 4 freien Spuren ohne Abstand überholen.
 
Eine 4-spurige Straße ist schon nicht mehr x-beliebig, sondern bereits ein sehr sorgfältig rausgepicktes Szenario, das scheinbar beweisen soll, dass Radfahren ohne Radwege unmöglich ist.
Na, ganz andersherum ist es doch! Ihr behauptet doch kategorisch und absolutistisch dass es nirgendwo und nie Radwege geben sollte. Ich behaupte ganz und gar nicht, dass es überall Radwege geben sollte.
In Tempo-30-Zonen dürfen gar keine Radwege angelegt werden. Und dafür argumentiert in diesem Thread auch niemand.
Auf 2-spurigen Straßen mit Tempo-30 Anordnung, Ansichtssache.
Bleiben halt noch >= 2 spurige Straßen mit >= Tempo 50 Regelgeschwindigkeit.


Gibt es denn Beispiele, wo sowas* mit Radverkehrsanlagen erreicht wurde
Es ist ziemlich schwer Unfalldaten stadtgenau zu erhalten. Wenn wer Quellen hat, dann gern hier. Ich werfe mal folgendes in den Raum, leider aufs ganze Land bezogen:
1702145771422.png

Todeszahlen mit dem Modal Share normiert. Das ist auch sinnvoll (sinnvoller evtl pro x km, aber dazu erstmal Daten finden). Niederlande und Dänemark sind zwei Beispiele in denen sehr viel Radverkehrsinfrastruktur besteht. Drum jetzt bitte Beispiele für Städte/ Länder mit ähnlich hohem Cycling Share und ähnlich niedriger Cycling fatality ratio aber ohne Radverkehrsinfrastruktur.

relevante Benchmark ist nicht der Wege-Modalsplit, sondern der absolute Betrag an KFZ-km.
Warum KFZ-Kilometer irgendeine Relevanz haben sollen, was den Vergleich von Städten in Bezug auf Unfälle / Todeszahlen Radverkehr und Modal Split / zurückgelegte Wege Radverkehr angeht, erschließt sich mir überhaupt nicht, bitte ausführen.

Immer wieder lustig, dass man die Anzahl der Radfahrer erhöhen will, indem man die gefühlte Sicherheit erhöht und so gerade Unsichere und im Verkehr Unerfahrene zu Opfern macht
Wie kommen Sie darauf, dass ich Maßnahmen befürworte, die NUR die gefühlte Sicherheit erhöhen?
 
del
Ableger aus der "Konkrete Konfliktsituationen"-Diskussion.

Seltsame Frage. Seit wann übernimmt irgendjemand außer den Beteiligten bei Verkehrsunfällen irgendwelche Verantwortung? Und warum kommt so eine Frage nur bei Radfahrern, aber nicht bei KFZ-KFZ-Unfällen?
Aber von mir aus gerne, nämlich dann, wenn du persönlich die Verantwortung für jeden Radler übernimmst, der wegen/trotz Radwegen überfahren wird (zB durch rechtsabbiegende LKW, beim Seitenwechsel eines außerörtlichen Einseiten-Zweirichtungsradweges, durch Kollision mit dem Straßenmobiliar oder mit anderen Radfahrern und Fußgängern etc. pp.). Deal?
Es dürfte schwierig zu beweisen sein dass es den Unfall nicht gegeben hätte wenn der Betroffene auf der Strasse gefahren wäre. Das geht jetzt schon in Richtung Choastheorie. Wenn es bewiesen wird das alle Radler auf der Strasse zu weniger Fatalities führen als bisher bin ich der Erste der sagt mea culpa! Aber das wird nicht der Fall sein.
Scheisse zu labern ist einfach, Verantwortung zu übernehmen nicht. Wer soll die Entscheidung denn dann Deiner Meinung nach verantworten wenn es zu einer deutlichen Zunahme der zerquetschen Fahradfahrer, Schulkinder, Mütter die zum Einkaufen fahren uvm., kommt, wenn 0815 Radler sich direkt vor 2-40 Tonnen Blech stellen?
Hast Du Kinder? Wärst Du bereit für einen "Selbstversuch", lass doch Deine Kinder auf einer vielbefahrenen Bundestrasse entlang radeln anstatt eines Umwegs oder Radwegs? Wie wärs damit für den Anfang?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist nicht "die Polizei", die das schreibt, sondern ein Unternehmen der Gewerkschaft der Polizei. Im Artikel steht übrigens auf Seite 2:
Doch es ist nicht damit getan, die Straßen einfach freizugeben. Schlanstein: „Bevor die Radfahrer auf die Straße dürfen, muss erst festgestellt werden, wo dies überhaupt sinnvoll und möglich ist. Auch wenn die Autos Radfahrer auf der Straße besser im Blick haben, sollten nach Möglichkeit Radfahrstreifen oder Schutzstreifen bestehen bleiben bzw. eingerichtet werden.“
Allgemein zur Diskussion finde ich, dass die Argumentationslinien extrem unscharf sind. Für mich ist gar nicht zu erkennen, wogegen ich genau argumentieren sollte. @Coswiger @ReiterDerApokalypse und @racer890 welche Radverkehrsführung ist denn nun die von euch als am besten angesehene?
  1. Grundsätzlich auf der Fahrbahn, niemals Radfahrstreifen oder Schutzstreifen
  2. Grundsätzlich auf der Fahrbahn, bevorzugt Radfahrstreifen
  3. Bevorzugt auf der Fahrbahn (dafür müssten dann Kriterien aufgestellt werden), dort dann bevorzugt Radfahrstreifen, sonst Radweg
  4. Bevorzugt auf der Fahrbahn, aber kein Radfahrstreifen, aber unter manchen Bedingungen ist separierte Führung sinvoller
Für mich wirkt es wie Punkt 1. Aber ich würde gern nochmal sicher gehen, dass ihr das wirklich so seht.

Und wie gewichtet ihr die beiden Ziele Sicherheit vs Anteil am Modal Split? Rein hypothetisch: Wäre jede Art Infrastruktur abzulehnen, die das Risiko von Verletzungen oder Todesfällen erhöht, auch wenn sie zu mehr Akzeptanz führt?
 
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