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Allgemeine Verkehrsdiskussion

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Hier mal Beispiele zur Radinfrastruktur in NL.

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Cycling_in_the_Netherlands#Infrastructure
Bicycle_lane_Dronten.JPG

Fietsstrook_Herenweg_Oudorp.jpg

440px-Fietsstraat.jpg

Fietssnelweg_F35_at_Go_Planet.jpg

Hovenring-night-shot.jpg
 
Daraus:

"Many roads have one or two separate cycleways alongside them, or cycle lanes marked on the road. On roads where adjacent bike paths or cycle tracks exist, the use of these facilities is compulsory, and cycling on the main carriageway is not permitted.

Some 35,000 km of cycle-track has been physically segregated from motor traffic, equal to a quarter of the country's entire 140,000 km road network.

On other roads and streets, bicycle and motor vehicles share the same road-space, but these are usually roads with a low speed limit."

"Viele Straßen haben einen oder zwei separate Radwege oder auf der Straße markierte Radfahrstreifen. Auf Straßen, an denen es angrenzende Radwege gibt, ist die Benutzung dieser Einrichtungen obligatorisch, und das Radfahren auf der Hauptfahrbahn ist nicht erlaubt.

Rund 35.000 km Radwege sind physisch vom Autoverkehr getrennt, was einem Viertel des gesamten 140.000 km langen Straßennetzes des Landes entspricht.

Auf anderen Straßen und Wegen teilen sich Rad- und Kraftfahrzeuge denselben Straßenraum, doch handelt es sich dabei meist um Straßen mit einer niedrigen Geschwindigkeitsbegrenzung."
 
Mir entgleist das gerade zu sehr in einen Gegensatz aus "Radwege gut" und "Radwege schlecht". Dabei haben wir aus meiner Sicht drei Zustände:
  1. Gar keine Radverkehrsinfrastruktur
  2. aktuell in Deutschland bestehende Infrastruktur, bzw. Regelwerke und Empfehlungen, wie Radverkehrsanlagen angelegt sein sollen und entsprechendes Verwaltungshandeln
  3. Radverkehrsinfrastruktur in anderen Ländern (Niederlande)
@ReiterDerApokalypse meint 2. ist oftmals gefährlicher als Mischverkehr, und plädiert für Punkt 1. Ich finde 2. auch gefährlich, plädiere aber für Punkt 3.
Ich bin mit Punkt 3 auch gar nicht zufrieden, obwohl ich Punkt 1 unter derzeitigen Umständen auch nicht für das Gelbe vom Ei halte.

Separate Radwege nerven mich aus verschiedenen Gründen:

1. sie sind oft zu schmal, um gefahrlos überholen zu können. Das Problem könnte man durch breitere Wege lösen, aber auch nicht wirklich nachhaltig, da sie dann mit zunehmenden Verkehrsaufkommen und breiteren Rädern (wie die immer größer werdenden Lastenräder) gleich wieder das selbe Problem haben.
2. an jeder Kreuzung gibt es nicht ganz abgesenkte Bordsteine (und an Einfahrten abgesenkte Wege, die einen aus dem Sattel heben), die das Fahren zur Qual und zur Gefahr für Transportgut werden lassen. Das liesse sich theoretisch auch lösen, aber praktisch vermutlich nicht, da hier die Blindenverbände Sturm laufen würden - wegen denen hat man ja diese Bandscheibenkiller.
Die Alternative "protected Bike lanes", also Wege auf Fahrbahnniveau die durch poller oder Randsteine getrennt werden sind noch gefährlicher und es gibt Probleme beim Einfädeln aus dem Mischverkehr oder aus Kreuzungen.
3. man wird zu nah an Fußgängern geführt und generell ist man räumlich und psychisch vom Straßenverkehr getrennt, was zu Konflikten mit Fußgängern KFZ in Einfahrten sowie Gegenständen auf und direkt neben den Wegen (Mülltonnen, Restaurantbestuhlung, Ladenauslagen, Falschparkern) führt. Das lässt sich nicht sinnvoll lösen. Auch andere Radfahrer fühlen sich sehr oft nicht mehr an Regeln gebunden ausserhalb der Fahrbahn. Das führt auch zu gefährlichen Situationen.
4. Die extremen Gefahren an Kreuzungen, die sich prinzipbedingt nicht lösen lassen
5. die meist schlechtere Ausführung der Oberfläche (das liesse sich ggfs lösen)

Ich habe als ideale Lösungen innerorts komplett separat geführte Radwege gefunden (ehemalige Bahntrassen, Wege entlang von Flüssen oder Autobahnen) - das ist aber alles recht teuer zu realisieren und daher flächendeckend vermutlich nicht realistisch.

Die zweitbeste Lösung, die ich hier in München ab und zu sehe ist, dass man Radverkehr auf anderen Routen führt als den Autoverkehr, in Fahrradstraßen, die sehr häufig für PKW nicht durchlässig sind, weil verpollert und daher als "Schleichweg" unggeignet. Da fährt man auf breiten Straßen und der einzige KFZ-Verkehr, dem man begegnet sind Anwohner und Lieferverkehr. Da fährt dann auch ganz problemlos die Omi und Mutter mit Kind.

NL und DK sind für mich keine Vorbilder. NL hat mehr verunfallte Radfahrer pro Kopf und ind Kopenhagen is der Anteil der Autos am Modal Split höher als in Deutschlands Stauhauptstadt München.
 

Bild 1: Relativ enger Radweg mit Gegenverkehr, hinter Bäumen, von abbiegenden Autofahrern schwer einzusehen, schnelles Radfahren unmöglich, wenn man sich verkehrskonform, d.h. rücksichtsvoll verhält, Überholen auch schwer, wenn mal paar mehr Radler unterwegs sind.

Bild 2: Auf der Fahrbahn und so angelegt, dass man von Autos meistens sehr knapp überholt wird

Bild 3: Viel rote Farbe aber letztendlich Radverkehr auf der Straße.

Bild 4: wie 1

Bild 5: schöne Radbrücke. Aber wie kommt man auf die Brücke? Wieviel Zeit kostet der Umweg? Wo gibt es in Städten Platz für solche baulichen Veränderungen?
 
Bild 1: Relativ enger Radweg mit Gegenverkehr, hinter Bäumen, von abbiegenden Autofahrern schwer einzusehen, schnelles Radfahren unmöglich, wenn man sich verkehrskonform, d.h. rücksichtsvoll verhält, Überholen auch schwer, wenn mal paar mehr Radler unterwegs sind.
Und deshalb ist die Kreuzung dann idR. erhöht, sodass Autoverkehr abbremsen muss und auf die Querungsstelle aufmerksam gemacht wird. Zudem meist Prio für Radverkehr. Schnelles Radfahren: wie viel schwebt dir denn vor in der Stadt? 30 sind auf dem abgebildeten Radweg doch problemlos möglich.
Bild 2: Auf der Fahrbahn und so angelegt, dass man von Autos meistens sehr knapp überholt wird
Der Radfahrstreifen ist breiter als die meisten Radwege in Deutschland. Auto kann nur überhohlen, wenn es keinen Gegenverkehr gibt. Warum überholt das Auto enger, als wenn die Straße ohne jegliche Markierungen wären? Das ist doch Ihre These, so wie ich Sie verstehe.
Bild 3: Viel rote Farbe aber letztendlich Radverkehr auf der Straße.
Bei Geschwindigkeitsreduzierung, geringem MIV-Aufkommen und geringer Fahrbahnbreite. Und warum sollte das ohne die Farbe und Zusatzmaßnahmen auf vielspurigen Schnellstraßen ungefährlicher sein? Das ist doch der Wunsch von Ihnen oder? Könnten Sie bei der Gelegenheit auch auf die von mir weiter oben genannten Straßen eingehen und erläutern, inwiefern diese nach Ihrem Vorschlag ohne Radinfrastruktur sicherer wären?
Schnurgerade, keine Kreuzung erkennbar, sehr breit, farblich hervorgehoben. Warum ist das jetzt gefährlicher als auf der Straße?
Bild 5: schöne Radbrücke. Aber wie kommt man auf die Brücke? Wieviel Zeit kostet der Umweg? Wo gibt es in Städten Platz für solche baulichen Veränderungen?
Können Sie sich vielleicht etwas Mühe geben und sich mit der Radverkehrsplanung in den Niederlanden auseinandersetzen anstatt hier aus dem Bauch heraus vielfach bewährte Lösungen abzuschmettern? In Deutschland wäre das unter der Brücke eine beampelte Kreuzung statt eines Turbokreisverkehres. Und bei Turbokreisverkehren ist eine konfliktfreie Führung sicherer als separate Radwege, die aber die Fahrbahn kreuzen. Sowas wird in vielen Städten in den Niederlanden gebaut, Platz ist da, wenn gewollt. In Deutschland ist ja auch viel Platz für immer neue Auto-Infrastruktur.

Aber es ist einfach zu erkennen: Sie haben Ihre Meinung, die wollen Sie auch nicht ändern. Ihre Argumente bzw. Meinungsäußerungen sind schwammig, impulsiv und voller Vorurteile. Auf ausführliche Texte von @arno¹ gehen Sie gar nicht ein. Auf Bitten, wie Sie konkrete Konfliktstellen lösen würden, auch nicht. Wenn Sie überzeugen möchten, müssen Sie sich stärker anstrengen.
 
@schmadde
ich verstehe es nicht. Sie schreiben, sie wären auch mit Punkt 3 (Radinfrastruktur aus Ländern, die es bedeutend besser als hier in Deutschland machen) unzufrieden und beschreiben dann lauter Probleme, die aber für Radverkehrsinfrastruktur in Deutschland gelten, wofür ich Punkt 1 genannt hatte. Genau das meinte ich doch mit diesem Gegensatz: Radwege finden Sie schlecht, weil Sie nur schlechte kennen. Es gibt aber bedeutend bessere! Schauen Sie sich doch die Bilder von @arno¹ an:
  • Wo ist der Fahrbahnbelag schlecht?
  • Wo sehen Sie bei der Brücke extreme Gefahren bei Kreuzungen?
  • Nicht ganz abgesenkte Bordsteine XD In NL werden die Hochborde wenn möglich durchgängig geführt, d.h. es gibt eine erhöhte Fahrbahn an der Stelle. Sie beschreiben die Situation in Deutschland!
  • Wo hätten Sie Probleme beim Überholen?
Warum hat laut Ihnen eine Pro-Kopf-Statistik zu diesem Thema Aussagekraft (pro Kopf interpretiere ich hier als pro Einwohnenden)? Vielleicht fahren in den Niederlanden einfach viel mehr Menschen Rad?
Zu Kopenhagen und München: Quellen? Ich finde z.B. München 37% MIV, Kopenhagen 34% MIV. Warum ist genau dieser Stätevergleich Ihrer Meinung nach Repräsentativ? Warum nicht mit Wiesbaden vergleichen mit 56% MIV. Es wirkt alles sehr beliebig und herausgepickt bei Ihnen.
 
@schmadde
ich verstehe es nicht. Sie schreiben, sie wären auch mit Punkt 3 (Radinfrastruktur aus Ländern, die es bedeutend besser als hier in Deutschland machen) unzufrieden und beschreiben dann lauter Probleme, die aber für Radverkehrsinfrastruktur in Deutschland gelten, wofür ich Punkt 1 genannt hatte. Genau das meinte ich doch mit diesem Gegensatz: Radwege finden Sie schlecht, weil Sie nur schlechte kennen. Es gibt aber bedeutend bessere!
Die Hauptprobleme sind immer noch da: die Begegnung an Kreuzungspunkten. Das sind genau die Stellen wo die Schwerverletzten und Toten entstehen. Die anderen Sachen sind nur unangenehm - aber die fehlende Breite zum Überholen ist auch in NL und DK da und verringert den Aktionsradius (in den ausdehnungsmäßig recht kleinen Städten in NL und in CPH aber eher kein Problem, in Deutschland schon).

Schauen Sie sich doch die Bilder von @arno¹ an:
Bild Nummer 1. und 2: ganz schrecklich und genau der gleiche Mist wie in Deutschland. Bild 1 Zweirichtungsradweg, relativ schmal. Findest Du an praktisch jeder Überlandstraße in D ganz genau so nur mit besserer Fahrbahnoberfläche. Da unter Bäumen wird man im Herbst sehr oft allerlei Äste und Blätter dort finden. Überhaupt ist auch das ein Problem der separaten Radwege: der Unrat der dort liegt wird nicht weggeräumt - anders als auf der Fahrbahn, wo Kehrmaschinen fahren (können) und Scherben von Autoreifen soweit zerkleinert werden, dass sie für Fahrräder auch kein Problem mehr darstellen. Ich vermute ganz stark, dass auch hier Wurzelaufbrüche potenziell ein Problem darstellen, da die Oberfläche nicht gleich stabil angefertigt wird wie auf der Fahrbahn.

Bild Nummer 2: unsäglich. Zwei Streifen am Straßenrand, wie man es hier in D auch sehr häufig sieht (ohne die Farbe halt). Bei viel Verkehr müssen die Autos auf dem Streifen fahren (sieht man ja auch im Bild) und behindern den Radverkehr. Bei wenig Verkehr ist auch ohne Streifen kein Problem da.

Komplett überflüssig diese Malerei IMHO und nicht im geringsten der Verkehrssicherheit, dem Komfort oder auch nur dem guten Gefühl dienlich.

Nicht ganz abgesenkte Bordsteine XD In NL werden die Hochborde wenn möglich durchgängig geführt, d.h. es gibt eine erhöhte Fahrbahn an der Stelle. Sie beschreiben die Situation in Deutschland!
Ich halte das in Deutschland nicht für umsetzbar. Falls doch, könnte man damit ja schonmal anfangen.

Warum hat laut Ihnen eine Pro-Kopf-Statistik zu diesem Thema Aussagekraft (pro Kopf interpretiere ich hier als pro Einwohnenden)? Vielleicht fahren in den Niederlanden einfach viel mehr Menschen Rad?
Das wurde schon oft genug durchgekaut. Die Unfallgefahr ist in NL auch höher bezogen auf Personenkilometer soweit ich mich erinnere.

Zu Kopenhagen und München: Quellen? Ich finde z.B. München 37% MIV, Kopenhagen 34% MIV.
Deine Zahlen sind falsch. München 27% MIV, Kopenhagen 34%. Oder hast Die Mitfahrer mitgezählt? Die werden in Kopenhagen offenbar nicht gezählt.

Warum ist genau dieser Stätevergleich Ihrer Meinung nach Repräsentativ? Warum nicht mit Wiesbaden vergleichen mit 56% MIV. Es wirkt alles sehr beliebig und herausgepickt bei Ihnen.
Ich wohne halt nun mal in München. Da es bekannt ist, dass dort die Leute am Meisten Zeit im Stau verbringen habe ich angenommen, dass es dort bzgl. MIV besonders schlimm wäre. Wiesbaden kenn ich nicht, da kann ich nix dazu sagen. Berlin würde ich noch kennen, als Rad- und Autofahrer. Da sind die Zahlen fast gleich wie in München.
 
Und deshalb ist die Kreuzung dann idR. erhöht, sodass Autoverkehr abbremsen muss und auf die Querungsstelle aufmerksam gemacht wird. Zudem meist Prio für Radverkehr. Schnelles Radfahren: wie viel schwebt dir denn vor in der Stadt? 30 sind auf dem abgebildeten Radweg doch problemlos möglich.

Der Radfahrstreifen ist breiter als die meisten Radwege in Deutschland. Auto kann nur überhohlen, wenn es keinen Gegenverkehr gibt. Warum überholt das Auto enger, als wenn die Straße ohne jegliche Markierungen wären? Das ist doch Ihre These, so wie ich Sie verstehe.

Bei Geschwindigkeitsreduzierung, geringem MIV-Aufkommen und geringer Fahrbahnbreite. Und warum sollte das ohne die Farbe und Zusatzmaßnahmen auf vielspurigen Schnellstraßen ungefährlicher sein? Das ist doch der Wunsch von Ihnen oder? Könnten Sie bei der Gelegenheit auch auf die von mir weiter oben genannten Straßen eingehen und erläutern, inwiefern diese nach Ihrem Vorschlag ohne Radinfrastruktur sicherer wären?

Schnurgerade, keine Kreuzung erkennbar, sehr breit, farblich hervorgehoben. Warum ist das jetzt gefährlicher als auf der Straße?

Können Sie sich vielleicht etwas Mühe geben und sich mit der Radverkehrsplanung in den Niederlanden auseinandersetzen anstatt hier aus dem Bauch heraus vielfach bewährte Lösungen abzuschmettern? In Deutschland wäre das unter der Brücke eine beampelte Kreuzung statt eines Turbokreisverkehres. Und bei Turbokreisverkehren ist eine konfliktfreie Führung sicherer als separate Radwege, die aber die Fahrbahn kreuzen. Sowas wird in vielen Städten in den Niederlanden gebaut, Platz ist da, wenn gewollt. In Deutschland ist ja auch viel Platz für immer neue Auto-Infrastruktur.

Aber es ist einfach zu erkennen: Sie haben Ihre Meinung, die wollen Sie auch nicht ändern. Ihre Argumente bzw. Meinungsäußerungen sind schwammig, impulsiv und voller Vorurteile. Auf ausführliche Texte von @arno¹ gehen Sie gar nicht ein. Auf Bitten, wie Sie konkrete Konfliktstellen lösen würden, auch nicht. Wenn Sie überzeugen möchten, müssen Sie sich stärker anstrengen.

Auf solchen Radwegen fährt man keine 30, jedenfalls dann nicht, wenn ein paar mehr Radler und eventuell auch noch Lastenräder oder Kinder unterwegs sind, also das normal in einer Stadt übliche Verkehrsaufkommen hat.

Die Crux ist, dass die meisten Autofahrer sich an den aufgemalten Trennungsstrichen orientieren. Jeder, der tatsächlich viel mit dem Rad unterwegs ist, kennt das. Dass das auch in NL so ist, habe ich selbst erlebt, als mich ein Transporter mit dem Seitenspiegel erwischt hat.

Wie kommst Du auf "vielspurige Schnellstraßen"? Niemand und auch ich nicht will auf der Autobahn Rad fahren. Im Bild zu sehen ist eine schmale Straße durch ein Wohngebiet - und die Radler fahren da überall mit oder ohne Farbe bequem auf der Straße.

Ich "schmettere nichts ab" (in Wahrheit ist es mir sogar total egal, ob Radwege gebaut werden, weil ich sie eh nicht / kaum nutze). Im Gegensatz zu Dir begründe ich aber meine Meinung. Und ja, die Brücke ist definitiv sicherer als eine Kreuzung. Ob sie schneller ist als eine Ampel wage ich zu bezweifeln. Und in den meisten deutschen Innenstädten definitiv nicht umsetzbar. Wo steht die gezeigte? In der Innenstadt?

Ich ändere meine Meinung übrigens gerne - wenn Du oder ein anderer überzeugende Argumente liefert. Mir Dinge in den Mund zu legen, die ich nie gesagt habe, erfüllt diese Voraussetzungen aber nicht.
 
Dort wird Radfahren viel mehr im Alltag gelebt, auch im hohen Alter oder bspw. "unter Einfluss" Wenn man dort die deutschen Radverkehrsverhältnisse hätte, würden wahrscheinlich viele Personen mehr verunfallen oder sterben.

Die Versuche hier, von der Totenzahl auf die Wirksamkeit bestimmter Radverkehrsinfrastruktur zu schließen, sind hier im Forum offensichtlich nur aus dem Bauch heraus zu verstehen. Dann ist die Diskussion für mich aber sinnlos.

Noch, die Niederländer haben eine ganz andere Einstellung zum Radfahren, eher pragmatisch und alltagsbezogen. In Deutschland ist das ein Kampf zwischen der Klasse der KFZler und der RADler. Nun noch die elektrischen dazunehmen.

In den Niederlanden fahren auch wirklich alte Menschen noch dauernd Rad. Das gehört dazu.

"Ältere Radfahrer sind einem höheren Risiko ausgesetzt: Das Todesrisiko für Radfahrer über 80 ist etwa fünfzigmal höher als das Risiko für Radfahrer unter 60 Jahren. "

https://www.fietsersbond.nl/ons-wer...elukken-blijft-stijgen-wat-is-er-aan-de-hand/
 
Auf gefahrene Kilometer bei getrennten Radwegen 50-60% weniger Unfälle als auf Fahrradstreifen und gemischten Situationen.

Ort: Amsterdam. Von 2021.

https://journals.open.tudelft.nl/ejtir/article/view/5283

Interessant. Link zur gesamten Studie?

Die Versuche hier, von der Totenzahl auf die Wirksamkeit bestimmter Radverkehrsinfrastruktur zu schließen, sind hier im Forum offensichtlich nur aus dem Bauch heraus zu verstehen. Dann ist die Diskussion für mich aber sinnlos.

Der Versuch, auf möglichst objektive Daten zurückzugreifen, soll dem "Bauchgefühl" gerade entgegenwirken. Warum per Umfrage erhobene "gefühlte Sicherheit" oder "erlebte Gefahrenmomente" diese Daten nicht liefern kann, zeigt ja der von Dir selbst verlinkte Artikel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @Zeelandmichel @Ivo ihr fahrt doch auch in beiden Welten, wie ich.

Könnt ihr mal was zum Sicherheitsaspekt schreiben, bitte?

Ok, wenn man mit RR auf dem manchmal durchaus holprigen Radweg zwingend fahren muss, ist das natürlich degradierend. Aber man fährt da ja mit dem RR auch besser außerhalb.

Mein persönlicher Eindruck immer wieder, man fährt in den Niederlanden als Radfahrer um Welten entspannter als in Deutschland und das sind nicht nur, aber auch, bauliche Maßnahmen.
 
Hallo @Zeelandmichel @Ivo ihr fahrt doch auch in beiden Welten, wie ich.

Könnt ihr mal was zum Sicherheitsaspekt schreiben?

Ok, wenn man mit RR auf dem manchmal durchaus holprigen Radweg zwingend fahren muss, ist das natürlich degradierend. Aber man fährt da ja mit dem RR auch besser außerhalb.

Mein persönlicher Eindruck immer wieder, man fährt in den Niederlanden als Radfahrer um Welten entspannter als in Deutschland und das sind nicht nur, aber auch, bauliche Maßnahmen.

Dort bewegt man fast jedes Verlkehrsmittel entspannter.
Wie gesagt, ich mag die Infrastruktur dort, aber ich will sie nicht über den grünen Klee loben.
 
Interessant. Link zur gesamten Studie?

Der Versuch, auf möglichst objektive Daten zurückzugreifen, soll dem "Bauchgefühl" gerade entgegenwirken. Warum per Umfrage erhobene "gefühlte Sicherheit" oder "erlebte Gefahrenmomente" diese Daten nicht liefern kann, zeigt ja der von Dir selbst verlinkte Artikel.

In der Studie werden einfach Unfallzahlen verwendet. Sektion Data/Crashes. Einfach mal lesen.

Gerne kannst du weiterhin versuchen, zu schwurbeln, indem du auf irgendetwas anderes verweist.

Für mich ist der weitere Austausch zunehmend uninteressant.
 
Wie kommst Du auf "vielspurige Schnellstraßen"? Niemand und auch ich nicht will auf der Autobahn Rad fahren. Im Bild zu sehen ist eine schmale Straße durch ein Wohngebiet - und die Radler fahren da überall mit oder ohne Farbe bequem auf der Straße.
Richtig, aber Sie behaupteten, es wäre generell innerorts sicherer auf der Fahrbahn zu fahren, ohne Separierung oder Farbe. Daraus schließe ich, dass Sie auch innerorts auf vielspurigen Straßen keine Radverkehrsinfrastruktur als sicherer ansehen. Oder welche Lösung schwebt Ihnen da vor? <-- ich frage das jetzt schon zum dritten Mal.
Ob sie schneller ist als eine Ampel wage ich zu bezweifeln
Begründung? Eine Unterführung wäre besser und schneller, das ist klar und wird auch gebaut wo möglich.
Die Crux ist, dass die meisten Autofahrer sich an den aufgemalten Trennungsstrichen orientieren.
No, und der Bereich zwischen Fahrbahnrand und Trennungsstrichen ist breiter als jeder Schutzstreifen, den ich in Deutschland je gesehen habe.
Bild 1 Zweirichtungsradweg, relativ schmal. Findest Du an praktisch jeder Überlandstraße in D ganz genau so nur mit besserer Fahrbahnoberfläche. Da unter Bäumen wird man im Herbst sehr oft allerlei Äste und Blätter dort finden. Überhaupt ist auch das ein Problem der separaten Radwege: der Unrat der dort liegt wird nicht weggeräumt - anders als auf der Fahrbahn, wo Kehrmaschinen fahren (können) und Scherben von Autoreifen soweit zerkleinert werden, dass sie für Fahrräder auch kein Problem mehr darstellen. Ich vermute ganz stark, dass auch hier Wurzelaufbrüche potenziell ein Problem darstellen, da die Oberfläche nicht gleich stabil angefertigt wird wie auf der Fahrbahn.

Vermutung, Konjunktiv, Diagnose des Fahrbahnzustandes anhand eines kleines Fotos, Annahme, in NL würde so schlecht geräumt und saniert wie in D. Sagen Sie mal, wie schaffen Sie es so Meinungsstark zu sein, wenn Sie die Situationen und Gegebenheiten gar nicht kennen? Können Sie sich vielleicht etwas informieren um festzustellen, das Radverkehrsplanung in den Niederlanden auf jahrzehntelange wissenschaftlich begleitete Erfahrung zurückgreifen kann und es Gründe haben wird, dass gebaut wird, wie es wird? Wenn Sie die Gründe interessieren, lesen Sie das CROW-Manual, dass @arno¹ verlinkt hat. Aber es ist einfacher per Ferndiagnose Vermutungen anzustellen...

Komplett überflüssig diese Malerei IMHO und nicht im geringsten der Verkehrssicherheit, dem Komfort oder auch nur dem guten Gefühl dienlich.
Und das können Sie natürlich mit mehr Belegen als mit ihrem Gefühl...
Die werden in Kopenhagen offenbar nicht gezählt.
Beleg dafür bitte. Separat ausgewiesen wie in den Quellen zu München seh ich sie nicht, warum sollten sie also nicht enthalten sein?
 
Soo toll scheint es mit den RR-Möglichkeiten in NL auch nicht zu sein.

Am WE Horden von NL-RRlern im Grenzgebiet (spez. westlich der Achse Xanten/Kleve.

Und nahezu immer mind. 2 nebeneneinader ohne Rücksicht auf den anderen Verkehr.
 
In der Studie werden einfach Unfallzahlen verwendet. Sektion Data/Crashes. Einfach mal lesen.

Gerne kannst du weiterhin versuchen, zu schwurbeln, indem du auf irgendetwas anderes verweist.

Für mich ist der weitere Austausch zunehmend uninteressant.

Warum so aggressiv? Ist das Deine normale Gesprächsführung?

Meine Aussage zu "Bauchgefühl" bezog sich ziemlich klar auf den von Dir zuerst verlinkten Artikel, zur letzten Studie habe ich außer "interessant" noch gar nichts geschrieben, weil ich sie mir noch nicht im Detail angeschaut habe.
 
Richtig, aber Sie behaupteten, es wäre generell innerorts sicherer auf der Fahrbahn zu fahren, ohne Separierung oder Farbe. Daraus schließe ich, dass Sie auch innerorts auf vielspurigen Straßen keine Radverkehrsinfrastruktur als sicherer ansehen. Oder welche Lösung schwebt Ihnen da vor? <-- ich frage das jetzt schon zum dritten Mal.

Bildschirmfoto 2023-07-29 um 11.29.25.png
Begründung? Eine Unterführung wäre besser und schneller, das ist klar und wird auch gebaut wo möglich.

Auf Schnellstraßen können Radwege natürlich auch innerorts eine bessere Lösung sein, wer würde das bestreiten? Aber auch auf den meisten "vielspurigen" Straßen ist das aber aus meiner Sicht auch in Städten anders & Ersetzung durch "Radinfrastruktur" kontraproduktiv.

Hier ein Beispiel. Eine Autospur wurde in Radstreifen umgewandelt, dazu der Gehweg verbreitert. Vorher konnte man da meistens sehr entspannt und fahren, Autos hatten Platz zum überholen. Heute fährt man zwischen Parkreihen und Autos, beides ist eng - eigentlich können da Autos rechtskonform kaum mehr überholen. Mir macht das wenig aus, objektiv ist es aber gerade für unerfahrene und unsichere Radler definitiv unsicherer geworden.

Edit: Bild leider in Zitat gerutscht, weiß nicht warum.
 
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