FREUND_Blase
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Kurz vor Corona, im Frühsommer des Fahrradbooms und dem endgültigen Siegeszug der Disc-Brakes, hielt ich es für eine gute Idee mich langfristig mit einem Paar sackteuren Enve 3.4 TL und CK-Felgen auszustatten. Der Ruf dieser zweier Firmen ist ja nicht zu überhören.
Tja, nun 3-4 Jahre später trübt sich dieses Bild. Ich bin mit dem Versprechen in die ENVE-Ehe gegangen, dass die Kulanz hier grenzenlos ist, weshalb die Felgen mit großem Abstand finanziell über allen anderen liegen. Klar, mit zwei, drei technischen Benefits hat man auch versucht sich vor die Konkurrenz zu stellen, aber ob das auch immer wirkliche Benefits waren? („Es dürfen NUR die luftdurchlässigen Ventilmuttern verwendet werden; es darf NUR das ENVE-Tubelessband genutzt werden, da sonst die Felgen geschädigt werden können, usw.“)
Nach knapp 9.000 eher Schönwetter-Kilometern, aber auch 2-3 mehrstündigen Sintflutfahrten, zeigt der Felge plötzlich blank glänzende Carbonflecken. Die ehemals raue Bremsfläche war stellenweise verschwunden. Leider ist mein direkter Ansprechpartner in Sachen dieser Laufräder nicht mehr unter uns (R.I.P.), also trat ich direkt mit ENVE in Kontakt.
Was offenbar nicht ganz üblich ist, da ENVE normalerweise nur über Händler kommuniziert. Immerhin: Der Kontakt war freundlich und schnell, doch die Antwort ernüchternd - normaler Verschleiß, kein Garantiefall. Crash Replacement sei das einzige Angebot. Ich weiß nicht, wer noch mit dem Märchen aufgewachsen ist, dass ENVE lebenslänglich jeden Schaden, auch Bremsverschleiß kostenlos ersetzt, aber sie tun es nicht. Ich war auch etwas über meine eigene Naivität erstaunt, aber siehe da: Alte Relikte auf der ENVE Homepage deuten so etwas an: „you also qualify for our industry leading Incidental Damage Protection coverage at no additional charge“. Still und leise wurde dieses Versprechen wohl abgeändert bzw. eliminiert.
Der Versuch anderweitig adäquaten Ersatz zu finden, ist zumindest kurzfristig schwierig bis unmöglich. Selbst ENVE hat offiziell den Verkauf der Rim-Version eingestellt. Bei vielen anderen Firmen sieht es ähnlich aus. Dass die Felgenbremse so schnell zu einer Nische wird, hätte ich nicht gedacht, zumal mir Handling und Fahrgefühl der Felgenkneifer einfach Spaß mach(t)en.
Nun stehe ich aber da, quasi vor einem Totalschaden, da das gesamte Rad auf dem Gebrauchtmarkt wahrscheinlich noch nicht mal einen neuen Laufradsatz einspielt.
Was lerne ich denn daraus?
Hersteller-Versprechen erinnern mich an Versicherungsbedingungen: Klingt gut, bis man sie wirklich braucht. Dann wird auf Seite 37, 3. Abs., Satz 2 in den Versicherungsbedingungen verwiesen, wo steht, dass ausgerechnet dieser Fall nicht abgedeckt ist. Und „neeein, wir haben nie behauptet, dass wir defekte Sachen schnell und einfach ersetzen. Das haben bestimmt nur die Händler erzählt, damit sie mehr verkaufen können“.
Schon wenn ich (von anderen Firmen) höre, es gibt eine „lifetime“ Garantie, die aber gar nicht so lifetime ist, sondern sich eher auf 5 Jahre bezieht (oder auch „branchenübliche 8 Jahre“) – so lange eben noch Ersatzteile da sind (bzw. Ersatzteile zurückgehalten werden müssen), muss ich mich auch selbst Fragen, ob ich Teil des Problems bin. Denn scheinbar stecke ich ja auch endlos meine letzten Ersparnisse in dieses „System“.
Tja, schade. Vielleicht sitzt sich es auf toten Pferden doch nicht so gut. Wenn ich mal bei einem Versender nach Laufrädern schaue: 650 x Disc vs. 16 x Felgenbremse. Das ist doch schon sehr deutlich.
Ein hoher Preis ist kein Garant für hohe Qualität oder guten Support. Für das Gebotene hätte auch ein Drittel des Preises gereicht – und vielleicht hätte ich dann heute noch funktionierender Laufräder.
Tja, nun 3-4 Jahre später trübt sich dieses Bild. Ich bin mit dem Versprechen in die ENVE-Ehe gegangen, dass die Kulanz hier grenzenlos ist, weshalb die Felgen mit großem Abstand finanziell über allen anderen liegen. Klar, mit zwei, drei technischen Benefits hat man auch versucht sich vor die Konkurrenz zu stellen, aber ob das auch immer wirkliche Benefits waren? („Es dürfen NUR die luftdurchlässigen Ventilmuttern verwendet werden; es darf NUR das ENVE-Tubelessband genutzt werden, da sonst die Felgen geschädigt werden können, usw.“)
Nach knapp 9.000 eher Schönwetter-Kilometern, aber auch 2-3 mehrstündigen Sintflutfahrten, zeigt der Felge plötzlich blank glänzende Carbonflecken. Die ehemals raue Bremsfläche war stellenweise verschwunden. Leider ist mein direkter Ansprechpartner in Sachen dieser Laufräder nicht mehr unter uns (R.I.P.), also trat ich direkt mit ENVE in Kontakt.
Was offenbar nicht ganz üblich ist, da ENVE normalerweise nur über Händler kommuniziert. Immerhin: Der Kontakt war freundlich und schnell, doch die Antwort ernüchternd - normaler Verschleiß, kein Garantiefall. Crash Replacement sei das einzige Angebot. Ich weiß nicht, wer noch mit dem Märchen aufgewachsen ist, dass ENVE lebenslänglich jeden Schaden, auch Bremsverschleiß kostenlos ersetzt, aber sie tun es nicht. Ich war auch etwas über meine eigene Naivität erstaunt, aber siehe da: Alte Relikte auf der ENVE Homepage deuten so etwas an: „you also qualify for our industry leading Incidental Damage Protection coverage at no additional charge“. Still und leise wurde dieses Versprechen wohl abgeändert bzw. eliminiert.
Der Versuch anderweitig adäquaten Ersatz zu finden, ist zumindest kurzfristig schwierig bis unmöglich. Selbst ENVE hat offiziell den Verkauf der Rim-Version eingestellt. Bei vielen anderen Firmen sieht es ähnlich aus. Dass die Felgenbremse so schnell zu einer Nische wird, hätte ich nicht gedacht, zumal mir Handling und Fahrgefühl der Felgenkneifer einfach Spaß mach(t)en.
Nun stehe ich aber da, quasi vor einem Totalschaden, da das gesamte Rad auf dem Gebrauchtmarkt wahrscheinlich noch nicht mal einen neuen Laufradsatz einspielt.
Was lerne ich denn daraus?
Hersteller-Versprechen erinnern mich an Versicherungsbedingungen: Klingt gut, bis man sie wirklich braucht. Dann wird auf Seite 37, 3. Abs., Satz 2 in den Versicherungsbedingungen verwiesen, wo steht, dass ausgerechnet dieser Fall nicht abgedeckt ist. Und „neeein, wir haben nie behauptet, dass wir defekte Sachen schnell und einfach ersetzen. Das haben bestimmt nur die Händler erzählt, damit sie mehr verkaufen können“.
Schon wenn ich (von anderen Firmen) höre, es gibt eine „lifetime“ Garantie, die aber gar nicht so lifetime ist, sondern sich eher auf 5 Jahre bezieht (oder auch „branchenübliche 8 Jahre“) – so lange eben noch Ersatzteile da sind (bzw. Ersatzteile zurückgehalten werden müssen), muss ich mich auch selbst Fragen, ob ich Teil des Problems bin. Denn scheinbar stecke ich ja auch endlos meine letzten Ersparnisse in dieses „System“.
Tja, schade. Vielleicht sitzt sich es auf toten Pferden doch nicht so gut. Wenn ich mal bei einem Versender nach Laufrädern schaue: 650 x Disc vs. 16 x Felgenbremse. Das ist doch schon sehr deutlich.
Ein hoher Preis ist kein Garant für hohe Qualität oder guten Support. Für das Gebotene hätte auch ein Drittel des Preises gereicht – und vielleicht hätte ich dann heute noch funktionierender Laufräder.
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