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Ableitungen aus dem Blutbild

Habe mich mal in der Literatur nach Vergleichen von Handheld Geräten, Laktatmessung allgemein und Vergleichen von Testprotokollem bzw. Evidenz zur verbesserten Trainingssteuerung durch Laktatmessung umgeschaut. In der Tat sind zwar die Geräte (insbesondere Lactate Pro und Lactate Plus) recht valide und auch traue ich mir das Handling (bin selber Arzt) und die Auswertung zu. Allerdings gibt es echt keine Evidenz, dass die Trainingssteuerung besser gelingt als mit Leistungsmessung (all out Messungen) und daraus abgeleitetem Training. Der einzige Vorteil, den die Laktatmessung hat, ist die Tatsache, dass man LT1 und LT2 bzw. deren Dynamik auch bestimmen kann ohne sich voll ausbelasten zu müssen. In Situationen, in denen das nicht möglich ist, kann die Laktatmessung hilfreich sein. Der australische Radsport Verband schreibt sogar, dass sie physiologische Labor Messungen weitgehend durch Leistungsorientierte Analysen (Field Tests) ersetzt haben. Von daher werde ich es erstmal nicht ausprobieren auch wenn es mich konzeptionell/technisch/methodisch gereizt hätte.
 

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Re: Ableitungen aus dem Blutbild
Im Zuge einer LD wird ja normalerweise eh Laktat mit ausgewertet, da kann man, bzw. der Doc, dann ein paar Rückschlüsse draus ziehen, aber zuhause..?! Nettes Spielzeug, aber wie oft würde man es nutzen? Hast Du nen Helfer, der Dir jede Minute damit beim FTP-Test was abzwackt, ist das dafür überhaupt praktikabel?

Was ich mal im Profibereich gesehen hab, war wohl ähnlich wie Faker es andeutete, nach wirklich harten AllOuts draußen mal gucken, wie hoch man den Laktat-Spiegel-Treiben konnte. Wobei auf dem Foto nicht ganz klar war, ob - in dem Fall Annemiek v. Vleuten - sie den Test selbst gemacht hatte ("aus der Trikottasche raus..?!), oder ihr Betreuer, sie hielt halt das Ding halt in den Bergen in die Kamera (glaub, 18 mmol).
Wobei ich mich auch bei dem genannten Beispiel frage, was das genau für die weitere Saisonplanung/Training usw bedeutet, wenn man einen Maximalwert nach einem all out hat? (Außer einem Bild für die Presse)
 
Die Laktatmessungen im Feld machten Sinn als man aus der Labordiagnostik die Laufgeschwindigkeiten oder Leistungen auf dem Rad validieren willte. Man fährt oder läuft dann draußen keinen Stufentest sondern eher längere Strecken um das Training draußen z.B. bei 1-2.0 mmol/L zu überprüfen. Das gleicht man dann auch mit der HF ab. Diese Fragen der Laktatbildungsraten usw. habe ich nicht verfolgt. Sondern eher ein paar Runden laufen lassen um die Laktat-und HF Werte beim Training festzuhalten. Oder wir haben auch Untersuchungen durchgeführt wo man die Probanden dann laufen lässt und dann pro Runde oder am Ende misst.

Allerdings würde ich heute eher aus der komplexen Labordiagnostik und den Allouttests mit dem PM das Training steuern. Im Training damit aber nicht mehr rumspielen.
Ich persönlich verzichte komplett auf Laktatmessungen.
 
Wobei ich mich auch bei dem genannten Beispiel frage, was das genau für die weitere Saisonplanung/Training usw bedeutet, wenn man einen Maximalwert nach einem all out hat? (Außer einem Bild für die Presse)

Von Saisonplanung redet keiner, eher vom momentanen Stand bezüglich der Laktattoleranz. Und den muss man halt messen, wenn man ihn wissen will.

"Die individuell möglichen Maximallaktatwerte spiegeln nicht nur die Fähigkeit zur Laktatmobilisation wider, sondern auch den Entwicklungsstand der Laktattoleranz der Muskelzellen."

https://la-coaching-academy.de/index.php/trainingslehre/272-2016-11-25-laktattoleranz-trainierbar
Edit: Wobei ich nicht ausschließen will, dass man den Stand nicht auch in eine Planung einfließen lässt. Ich wollte nur die Frage beantworten, warum man den Max-Wert überhaupt misst.
 
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