AW: 2 Jahre "rumgurken" reichen, jetzt sollen Rennen folgen
LD im Ende Dezember (30min EZF) wies 188 Watt an der Schwelle aus, Berg EZF Ende April wies 250 Watt nach PM aus - ebenso 8kg Gewicht in der Zeit gemacht, die Geschwindigkeit hat sich im GA1 deutlich gesteigert...
Sorry, aber wer als Ausgangswert nur 188 Watt an der Schwelle hat(te) und dann noch 8 kg abwerfen konnte, der kann dies eigentlich durch jegliche Art der radsportlichen Trainingsaktivität schaffen.
Am Anfang gehen die Verbesserungen nun mal am schnellsten und am leichtesten. Wenn man mal 3-4 Jahre gefahren ist, dann macht man sich schon etwas mehr Gedanken über Stärken und Defizite machen und sollte dementsprechend die Saisonvorbereitung nutzen, um daran zu arbeiten.
Worauf Laplace hinaus wollte: es gibt für die "Grundlage" ebenso wenig einen verbindlichen und allgemein akzeptierten Messwert, wie für die "Kraftausdauer". Die Parameter "Wirkungsgrad", "Ermüdungsresistenz", "Formstabilität", ... sind einerseits schlecht quantifizierbar und andererseits auch über andere Trainingsmethoden als long-slow-distance (LSD = GA1) bzw. KA3-Intervalle verbesserbar. Zudem stellt sich mit den Jahreskilometern, der Allgemeinform, der Erfahrung und einem Training der Schwellenleistung auch automatisch eine Art "Grundlage" ein, die zumindest die Parameter erfüllt, die in den gelegentlich zu lesenden Beschreibungen, was Grundlage denn nun sei, enthalten sind.
In Abwesenheit allgemein akzeptierter und vor allem quantifizierbarer Parameter für die Beschreibung einer "Grundlage" wird jede(r) sein eigenes Bild davon entwickeln, was er/sie sich nun unter Grundlage vorstellt. Das ist die Crux der Grundlagen-Diskussion: keine allgemein verbindliche und nachprüfbare Definition ihrer selbst.
Mein persönliches Bild der "Grundlage" ist z.B.:
1. Die Fähigkeit, einen "Marathonmodus" mit akzeptabel hoher Reisegeschwindigkeit auch über Distanzfahrten (150 km aufwärts) zu entwickeln.
2. Verknüpft damit die mentale Fähigkeit, ein Tempo einzuregeln, welches trotz zügigen Fortkommens auch Distanzen von 200 und mehr km erlaubt.
3. Eine hochgradige Hungerast-Resistenz (ein Corny-Riegel alle 50 km genügt).
4. Fähigkeit, auch mit relativ wenig Getränk über lange Distanzen zu kommen; z.B. mit 2 x 0,7 l über 5-6 Stunden.
Diese "Grundlage" habe ich mittlerweile, obwohl ich sie nie gezielt als solche trainiere. Etwas ein Mal je Sommermonat mache ich aber gerne eine Landschaftsfahrt, die entweder ohne Pause über ca. 150 km geht oder mit kurzer Nachtank-Pause über mehr als 200 km. Dies dient dazu, sich zu erinnern, dass man tatsächlich noch über diesen "Marathonmodus" verfügt, wie er sich anfühlt (ewigglückseliges Dahindieseln

) und welche Tempogestaltung erforderlich ist, um dahin zu kommen. So eine Fahrt dient mir zusätzlich auch dazu, das Radfahren weiterhin als eine in schöner Landschaft/Natur betriebene Sportart zu bewahren. Andernfalls fühle ich mich zu sehr in der Renn-Tretmühle gefangen.