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11fach Kassette mit 11-40 oder sogar 11-42

mensch Leute " 11-40 "

wer braucht sowas? es ist eine Irrmeinung, daß man nur mit einer breiten Übersetzung 11....40 auch vernünftig Rennradfahren kann
erzähl uns mal, wann Du das 11er Ritzel benutzt ?
 
Definitiv bei Gepäck, wo das größere Übel Bergauf sein dürfte, eine gute Überlegung.

Wurde auch schon mehrfach vorgeschlagen.

Allerdings kann und will ich die Kurbel nicht tauschen. Daher muss eine andere Möglichkeit her.

Für MICH heißt es jetzt erstmal testen im Schwarzwald und dann Plan schmieden. Ggfs. manche Pässe umfahren oder eben doch schieben.

Wenn man mit MTB Cleats, MTB Helm, mortz Gepäck am Bock und Schlabbertrikot fährt wird man wohl auch nicht gleich von jedem fürs Schieben ausgelacht (sondern für das RR unwürdige Verhalten generell :D)
 
Erster Test gestern absolviert. 132km Schnitt von 24,8 (allerdings relativ flaches Gelände).

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Eigentlich alles dabei: Schlafsack, Zelt, Isomatte, Ersatzklamotten, Überschuhe, Windweste + Regenjacke, Hygiene-Beutel, Handtuch, Werkzeug, Ersatzteile, Flickzeug und Verpflegung für 3-5h. Dazwischen einkaufen/was essen und täglich das Verbrauchte nachfüllen, dann sollte ich klar kommen.

Zelten aufm Campingplatz zwecks vorhandener Dusche und eventuell einem Restaurant o.ä.

Übersetzung sollte reichen, zur Not bisschen mehr anstrengen oder halt doch schieben.

Gesamtgewicht inkl. Wasser und Verpflegung, die mich locker noch hatte weiterfahren lassen, war 15,6kg.

Was meint ihr?
 
Zelten im Restaurant? :p
15,6 inkl Rad oder nur Gepäck?
Klar, daß da 1:1 oder kleiner praktisch ist. Mach ich nicht anders. Nur nehm ich dann Gepäckträger und Backroller.
 
Wenn's richtig schüttet, Zelte ich auch im Restaurant :D

15,6 Gesamtgewicht mit Rad ;-)
Es fehlten aber noch, wie mir eben aufgefallen ist, eine warme Jacke für abends bzw Abfahrt oder Gipfel, für unter die Regenjacke und gestern hatte ich die lange Überhose durchgehend an, welche dann bei hoffentlich schönem Wetter auch noch verstaut wird.

Ich würde ehrlich gesagt auch lieber mit Gepäckträger und Rolle fahren, lässt aber leider der Rahmen (Carbon, keine Halterungen und Bremse unterm Tretlager) nicht zu...

So ist es außerdem aerodynamischer, was natürlich seeeeeehr wichtig ist :-D
 
Ok, mit Rad gehts ja noch, da bleibt auch der Schwerpunkt vernünftig. Unsere Rentner-3-Wochen-Urlaubs-Backroller haben das ohne Rad. (und ohne Zeltgerümpel). Da wird der Gepäckträger sinnvoller.
Und da wir in der Regel in B&Bs übernachten kommt jeden Tag alles runter und wieder drauf. Da sind die natürlich auch komoder als die Klettbandorgien eines Framebags. Wenn Du zeltest lässt Du den ja dran.
 
Ein kleiner Reisebericht meinerseits inkl. Einordnung der Bandbreite der Schaltung (meiner Meinung und Erfahrung nach):


Übersicht: In 5 Tagen von Karlsruhe nach Riva del Garda. Geplant ca. 640km - die Höhenmeter hat meine Software nicht zuverlässig ausgespuckt.


Tag 1:

Ich bin einen Tag später als geplant gestartet, da es am Samstag in Karlsruhe und dem Schwarzwald nur am Regnen war. Aus diesem Grund bin ich am Samstag schon mit dem Auto zu meinen Schwiegereltern in der Nähe von Staufen i.B. gefahren. Von dort aus habe ich mir weniger Höhenmeter und etwas Aufholen des späteren Starts versprochen, da alles am Rhein ja flach ist (von wegen.... wie sich noch herausstellen sollte).


Die erste Hürde nahm ich ca. 30 Minuten nach dem Start, als ich ca. 700hm im Wald hoch geschoben habe (Routenplaner und fehlender Ortskenntnis sei Dank...). Danach bin ich einfach entlang getreten. Dabei sind mir einige, zumeist elektrounterstützte Tagestourradler/innen der Ü60 Kategorie begegnet - ich befand mich also auf einfachem Terrain und bin schnell vorwärts gekommen.

An diesem Tag habe ich auch gleich meinen persönlichen Distanzrekord an einem Tag gebrochen:

Staufen - Kreuzlingen, 198km und 2600hm. Ich war 09:40 in Fahrt und habe insgesamt ca. 12h gebraucht.

Am Abend war ich dann doch ziemlich fertig und habe mich über eine Fertigpizza am Campingplatz für 10 Franken gefreut (der Fehler, so häufig in der Schweiz zu übernachten, wird mir vermutlich nicht mehr passieren...).


Tag 2:

Tagesziel: Chur. Ursprünglich über den Säntis geplant, habe ich ob der Vortagesetappe entschieden, den gemütlicheren Weg entlang des Rheins zu nehmen. Ich musste an Tag 2 schon etwas leiden. Der Arsch tat weh und die Beine waren noch nicht wieder ganz frisch. Einige kurz Pausen und Treten im Stehen in der Ebene waren das Ergebnis davon. Das Wetter war allerdings mittlerweile sehr schön und ich habe mir zur Belohnung gleich den ersten Sonnenbrand auf der Nase abgeholt.

Kreuzlingen - Chur, 127km und 900hm. Zeit in Bewegung 5:50, Reisezeit 9h

Tag 3:

Tagesziel: Samaden bei St. Moritz.

Nachdem es nachts geregnet hatte und mein Zelt total nass war, habe ich morgens etwas mehr Zeit damit verbracht, es mit Tempos und Klopapier einigermaßen zu trocknen (jedes Gramm zählt bei meinem >20kg Rad… :-D ). Es ging tatsächlich eher darum, alles halbwegs trocken einzupacken, damit das Packmaß und der Geruch beim Auspacken am Abend mich nicht umhauen ;-)

Gestartet bin ich aus Chur nach einem kleinen Frühstück direkt in Richtung Lenzerheide. Der Anstieg war durchweg sehr steil mit meist >10% (häufig über längere Strecken auch >12%), was es mir nicht gerade erleichtert hat, Motivation zu finden. „Mein erster richtiger Anstieg auf der Tour und schon komme ich an meine Grenzen“, dachte ich mir verzweifelt. Langsam treten, die Ausblicke genießen und der Wille, es doch zu schaffen, haben mich letztendlich zum „Gipfel“ befördert. Danach ein leckerer Espresso und ein Croissant für 7 Franken haben alles wieder gut gemacht…

Da ich wusste, dass die Straße nach Lenzerheide nur der Einstand des Tages waren, bin ich aber zügig weiter in Richtung Albulapass. Die Abfahrt war super schön, wenn auch wenig passähnlich. Das Wetter bombig, Ausblicke auf die ersten Gletscher und die Beine fühlen sich gut an – was will man mehr?
Auf dem Weg zur Albulapasshöhe habe ich mir diese Frage dann mit: „nen Antrieb und nen vollen Akku“ beantwortet Die schweizer Rennradler sind nur so an mir vorbeigeflogen, aber das war okay. Hier war nun wirkliche Schinderei für mich angesagt. Der Anstieg von über 1300hm auf 21km hat mich alle Kräfte gekostet. Oben angekommen war ich sehr erleichtert. Die traumhafte Aussicht auf karges Höhenland war spektakulär und hat mich wieder angespornt.

Nach kurzer Abfahrt habe ich dann auch schon mein Ziel erreicht.

Chur – Samaden, 76km und 2700hm, 5:57 in Bewegung, 8:45 unterwegs.

Tag 4:

Tagesziel: Edolo (endlich Italien)

Gestartet bin ich nach einer 1°C kalten Nacht und einer wärmenden Dusche am Morgen mit der Auffahrt zum Berninapass. Da ich schon auf 1700m war hat sich das Erklimmen des höchsten Tour-Punktes als relativ einfach erwiesen. 600hm und gute 20km nach dem Start war ich auf dem Berninapass und die schönste Abfahrt der Tour stand bevor. Also: Handschuhe, Halstuch, Helmmütze, Windjacke und Knielinge angelegt und ab dafür. Ein TRAUM!

Unten in Tirano dann Espresso und dolce Vita, bevor der nächste Anstieg ruft. Passe dell’Aprica. Der schönste Anstieg meiner Tour. Ich hatte frische Beine und die 776hm verteilt über 12km haben mit einer angenehmen Durchschnittssteigung von geschätzt 6-7% richtig Spaß gemacht. Sogar mit meinem >20kg Rad.

In Edolo erwartete mich dann ein kleiner Campingplatz, der mit den Luxusstellplätzen in der Schweiz so gar nichts mehr gemein hatte. Ich habe es genossen :)

Samaden – Edolo, 92km und 1850hm, knapp 5h Fahrzeit. Mit Pausen ca. 7h Reisezeit

Tag 5:

Der letzte Ziel sollte mit einer Etappenlänge von ca. 130km und dem Passo di Crocedomini nochmals eine echte Herausforderung werden. Ziel: Riva del Garda.

Ich bin guter Dinge und erstmals mit einem trockenen Zelt im Gepäck aufgebrochen. Alles wunderbar, bis der Aufstieg begann. Lange Rampen mit >12% und mehr über bis zu 4km ohne „Besserung“ haben mich im Voraus schon etwas beängstigt. Zumal ich den Albulapass noch lebhaft in Erinnerung hatte. Es kam dann auch genauso wie erwartet, der Aufstieg war zäh, ich physisch und moralisch nahe dem Ende. Als mein Trinkwasser dann auch noch zur Neige ging hatte ich wirklich zu kämpfen. Alle 50hm eine kurze Pause und „Schlangenlinien“ zur Steigungsminderung haben mich dann irgendwie docj den Gipfel erreichen lassen. Ein schöner Brunnen mit frischem Wasser erwartete mich. Alles wieder gut… Es ging dann noch etwa 150hm gemütlich hoch bis auf die eigentliche Passhöhe des viel weniger bekannten Goletto di Cadino. Hier angekommen hat es angefangen zu donnern. Eine Minute später dann die ersten Tropfen. Ich also wieder die warmen Klamotten übergezogen und los. Nach etwa 200hm Abfahrt dann angehalten, um wegen des nun stärkeren Regens die Regenüberschuhe anzulegen. Nochmals ca. 500hm später musste ich dann unterstehen. Es hat geschüttet wie aus Kübeln. Ein winziges Vordach habe ich mir dann mit zwei Motorradfahrern geteilt bis es weniger wurde. Nachdem das schlimmste vorbei und mir wegen der Nässe, welche mir bis in jede Ritze stand, langsam aber sicher trotz 15°C Außentemperatur kalt wurde, bin ich weiter. Komplett nass und mit viel Druck auf den Pedalen um die Kälte zu bekämpfen, bin ich dem Lago d’Idro entgegen. Noch ein kurzer Anstieg vor dem See und das Zwischenziel war erreicht. Nachdem ich mich mit Pizza und Obst gestärkt hatte standen die letzten 60km meiner Tour an. Diesen Weg habe ich mit der ganzen Vorfreude, es bald geschafft zu haben, genießen können. Trotz nassen Straßen und dem Schmatzen meiner Socken bei jedem Tritt hat es wahnsinnig Spaß gemacht. Die Abfahrt dann vom Ledrosee zum Gardasee hinunter war einfach genial. Mit 65km/h und einer Trittfrequenz gleich dem Flügelschlag eines Kolibris bin ich die letzten Kilometer mit dem Gesicht auf der Lenkstange gefahren und siehe da, es war wieder trocken und die Sonne schaute vereinzelt durch die Wolken. Ich hatte es geschafft! Einchecken auf dem Campingplatz, eine ausgiebige Dusche und dann Pasta und Bier bis ich nicht mehr konnte :)

Edolo – Riva, 130km und ungefähr 3000hm. 7:03 Fahrzeit und ca. 9h Reisezeit.

ENDE

Equipment: Bei Fragen gerne her damit :) Mein Rad hat wie erwähnt immer zwischen 20,5 und ca. 22kg gewogen, je nach Menge der Vorräte und abhängig davon, wie nass das Zelt noch beim Einpacken war. Die beim ersten Testsetup erreichten <16kg habe ich dann doch deutlich gesprengt.

Heimweg: Bike-Shuttle von Riva bis München HBF, dann mit dem IC ohne Umstieg nach KA.

Schaltung: Kompaktkurbel 50/34 mit einer 11fach Kassette 11-32. Steigungen >12% waren wegen dem Gewicht des Rades (für mich) nur noch im Wiegetritt zu bewältigen. Ab 10% wurde es im Sitzen schon sehr grenzwertig mit einer geschätzter Trittfrequenz von 40 Umdrehungen (bei etwa 6-8 km/h). Das Gewicht ist definitiv eine große Einschränkung. ABER: es geht/ging. Ich musste mich bei längeren, steilen Anstiegen schon quälen und ich war im Endeffekt vielleicht etwas langsamer am Gipfel als mit einer kleineren Übersetzung, aber ich bin angekommen und hatte einen mortz Spaß!


Fazit: Ich werde definitiv wieder mit dem Rennrad eine Reise machen. Das nächste Mal ohne Zelt etc und mit Einkehr in Pensionen. Danach entscheide ich dann, was mir besser gefällt.
 
Herrlich zu lesen. Komischerweise bin ich trotz der geschilderten Qualen bei solchen Geschichten immer total neidisch.
 
Respekt für Deine Leistung!

Ich habe eine BP-Tour mit meinem MTB (14 + 22kg Systemgewicht, mit getunter Übersetzung 36-24 / 11-42) gemacht. Steigungen sind die Hölle. In einer Woche die nagelneue Kette verschlissen, so dass die Kettenlehre schlackerte.
Wenn man einmal unterwegs war, freut man sich schon auf die nächste Tour. Intensiver kann man kaum reisen. Allerdings gehört für mich das Zelten unbedingt dazu.
Bekomme immer Fernweh, wenn ich Reiseberichte lese...
 
Hallo,

ich habe mir heute eine 11-40 Kassette an meinem Rennrad, mit 34/50 Kompaktkurbel, montiert. Ich denke, dass Maximum an Übersetzung ist erreicht.

Gruß Vope 1967
 

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