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Ötztaler 2023

Das hat er nicht geschrieben. Ich bin auch an mehreren kollabierten und/oder gestürzten vorbeigefahren. Überall stand der Rettungsdienst bereits da. Wenn es nicht der Fall ist, hält man natürlich an und leistet erste Hilfe.

edit: am Jaufen ist ca. 50m vor mir ein schon etwas älterer Teilnehmer gestürzt weil er nicht aus seinen Pedalen rausgekommen ist. Sofort waren paar Leute bei ihm. Bis ich bei ihm war haben sie ihn schon aufgerichtet und sich gekümmert.
 
Wenn man noch nie einen Radmarathon gefahren ist, würde ich auf jeden Fall vorher den ein oder anderen mitnehmen.
Da der Termin nächstes Jahr wieder im September liegt, bieten sich Dreiländergiro, Albextrem, Imster Radmarathon, Arlberg Giro, Tannheimer Tal, Kitzbüheler (je nach neuem Termin),.. an.

Unabhängig von der Belastung, finde ich die Events an sich einfach gelungen und die machen ja auch Spaß. Für mich wäre das Schlimmste, ein halbes Jahr auf den Ötzi zu trainieren und dann nicht starten zu können (Verletzung, Krankheit) oder sich bei Dauerregen und Schneefall das Timmelsjoch hochzuquälen.
Wenn man zumindest aufm Weg zum Ötzi schon coole Events hatte, ist das Ganze nur halb so schlimm.
Ja, unter dem Fun-Aspekt ist es klar, ich bin ja auch einige Events vor dem Ötztaler gefahren (u.a. den von dir genannten AlbExtrem) und habe versucht sie sinnvoll in die Vorbereitung einzubauen. Ich habe ja auch mit Absicht geschrieben: "alles was über 200km/3000hm hinausgeht". AlbExtrem ist ein gutes Beispiel, ich bin die 200km/3500hm Distanz zwei Wochen vor dem Ötztaler gefahren. Das war gerade so noch ok, vielleicht wäre es auch besser gewesen die 160km Strecke zu fahren. Den Traufkönig aber mit 300km/6000hm hätte ich so knapp vor dem Ötzi nicht fahren wollen. Ist sicherlich aber auch eine Altersfrage, vor 20 Jahren habe ich sicherlich schneller regeneriert.... ;)

edit: Und Erfahrung bei einigen mittelgroßen Events sollte man auf jeden Fall vor dem Ötzi sammeln, idealerweise aber schon in den Jahren davor.
 
Können wir vielleicht damit zur ursprünglichen Frage zurückkommen, ob es Infos über Verletzungen gibt?

Meine Freundin meinte, in unserer Pension wurde diskutiert, dass der Massensturz bei Längenfeld Verletzte gefordert hätte.
Da aber die Straße schnell frei war und keiner zwischen Start und Ötz ein DNF aufweist, glaube ich das nicht. Aber vielleicht hat jemand mehr Infos über diesen Sturz?

Das einzige, was ich noch gesehen hatte, war Abfahrt Jaufen, da ist direkt nach der Galerie oben der Rettungswagen losgefahren (als ich gerade vorbei war). Tolles Gefühl. War zuerst 200 m hinter mir mit Blaulicht und Sirene, hat dann nach und nach die Teilnehmer überholt. Als er 50 m an mir dran war, bin ich kurz rechts gefahren um ihn vorbei zu lassen. Da er nicht so viel schneller war, hatte ich ihn meist im Blick.
War dann in einer der untersten Kehren - die Rechtskehre, wo schon ein paar Häuser stehen, eine Bar ist dort glaub ich. Aber der Teilnehmer saß schon aufrecht, größere Schürfwunde am Arm, sah sonst nicht so schwerwiegend aus.
 
Man sieht mir bitte nach, dass ich die 57 Seiten nicht minutiös durchgearbeitet habe: Gibt es Kenntnisse zu den Stürzen - also ob alle mehr oder minder glimpflich ausgegangen sind?

Hintergrund meiner Frage ist, dass ich - vom vielen Blaulicht mal abgesehen - in der zweiten Galerie der Kühtaiabfahrt an einem augenscheinlich Gestürzten vorbeigekommen bin, der auf der Brust lag, und das an einer Stelle, an der man 70+ km/h fährt.

Wäre schön zu wissen, dass es dem Kollegen gut geht ...

Besten Dank!
Die Beschreibung passt genau zu einem Unfall den jemand bei uns im Hotel über einen Bekannten geschildert hat, diesem ist nix gröberes passiert.

Falls das der Unfall war, dann ist er bei der Einfahrt wegen Lichwechsel, Kuhgitter + anderem Teilnehmer erschrocken, hat gebremst....immer wieder erschreckend solche unnötigen Manöver.
 
Die Beschreibung passt genau zu einem Unfall den jemand bei uns im Hotel über einen Bekannten geschildert hat, diesem ist nix gröberes passiert.

Falls das der Unfall war, dann ist er bei der Einfahrt wegen Lichwechsel, Kuhgitter + anderem Teilnehmer erschrocken, hat gebremst....immer wieder erschreckend solche unnötigen Manöver.
Ja, das würde passen. Besten Dank!
 
Ich würde das auch so in etwa unterschreiben. So ähnlich habe ich mich auch vorbereitet. Es war auch das erste mal, dass ich mich mehr oder weniger strukturiert seit Dezember auf ein Event Anfang Juli vorbereitet habe.

Wie seht ihr das eigentlich mit anderen mittelgroßen Radmarathons in der Vorbereitungsphase? Ich hatte das Gefühl, dass alles was über 200km/3000hm hinausgeht eher kontraproduktiv ist, weil ich mit meinen bald 50 Lenzen danach zu lange für die Regeneration brauche und das reguläre Training dann ca. eine Woche lang drunter leidet. Würde ich das nächste mal nicht mehr machen oder halt mit sehr wenig Intensität fahren.
Sehe ich ähnlich wie Du. Hängt natürlich immer auch von der eigenen Historie und dem Leistungsniveau ab, aber lange und schwere Marathons sollten man nicht zuviele machen. Ich bin den Ötzi schon öfter gefahren, das erste Mal vor 23 Jahren, und habe relativ viele Lebenskilometer, was sich dazu beiträgt, dass ich so lange Belastungen ganz gut wegstecke, trotzdem glaube ich feststellen zu können, dass bei allem was über ca. 5h dauert der Regenerationsbedarf sehr stark zunimmt. (Ich habe in diesem Jahr trotzdem längere Fahrten gemacht, das hat aber u.a. damit zu tun, dass ich mich parallel für P-B-P qualifiziert habe und deswegen eine Brevetserie fahren musste.)
 
Können wir vielleicht damit zur ursprünglichen Frage zurückkommen, ob es Infos über Verletzungen gibt?

Meine Freundin meinte, in unserer Pension wurde diskutiert, dass der Massensturz bei Längenfeld Verletzte gefordert hätte.
Da aber die Straße schnell frei war und keiner zwischen Start und Ötz ein DNF aufweist, glaube ich das nicht. Aber vielleicht hat jemand mehr Infos über diesen Sturz?
Also als ich da vorbeikam, sah das nicht so aus, als würden dort alle Beteiligten weiterfahren können.
 
Rührend. An einem unversorgten, womöglich schwer Verletzten in anscheinend hilfloser Lage einfach vorbeifahren, aber eine Woche später fragen, wie es ihm wohl geht.
Das schaue ich mir an wie du Kühtai runter zu stehen kommst bei einer Unfallstelle. Ich hatte damals bei meinem Ötztaler knapp 100km/h drauf Tunnel raus bei der Kühtai Abfahrt und sah einen blutüberströmt liegen. Unfallstelle war schon abgesichert nur um ehrlich zu sein hätte ich mir nie getraut hier so zu bremsen das ich schnell zum stehen komme. Was glaubst was sich da abspielt wenn die auf mich aufschiessen oder ich bin der Verursacher. Denke mal nach…
 
Und anstatt die Ötzi Pässe auf Rouvy fahren wie du es vor hast, fahre lieber ins Trainingslager im Frühjahr und dann wenn der Schnee in den Bergen weg ist hier nochmals ins Trainingslager. Wenn dir der Aufwand zu viel ist dann halt nur 1x Trainingslager. Jedenfalls finde das macht mehr Sinn und mobilisiert schöne Momente in diesen Tagen. Sagt ja keiner du musst Sub 9 oder weniger Stunden am Sattel sitzen.
"Anstatt 10€ Abends zu investieren, mach' doch für zwei- oder dreitausend Euro 3 Wochen Trainingslager"
Der Ansatz ist zwar sicher der bessere, bringt aber dem 08/15-Familienvater eher nicht so viel als Alternativ-Vorschlag"

Rührend. An einem unversorgten, womöglich schwer Verletzten in anscheinend hilfloser Lage einfach vorbeifahren, aber eine Woche später fragen, wie es ihm wohl geht.
"Rührend" ist eher die blanke Unterstellung, dass jemand einfach so vorbeigefahren sein könnte, ohne dass sich bereits jemand um den Verletzten gekümmert hat...🤬
 
Sehe ich ähnlich wie Du. Hängt natürlich immer auch von der eigenen Historie und dem Leistungsniveau ab, aber lange und schwere Marathons sollten man nicht zuviele machen. Ich bin den Ötzi schon öfter gefahren, das erste Mal vor 23 Jahren, und habe relativ viele Lebenskilometer, was sich dazu beiträgt, dass ich so lange Belastungen ganz gut wegstecke, trotzdem glaube ich feststellen zu können, dass bei allem was über ca. 5h dauert der Regenerationsbedarf sehr stark zunimmt. (Ich habe in diesem Jahr trotzdem längere Fahrten gemacht, das hat aber u.a. damit zu tun, dass ich mich parallel für P-B-P qualifiziert habe und deswegen eine Brevetserie fahren musste.)
Kenne einige Kollegen die viele Lizenzrennen fahren und sind den Ötztaler auch gefahren. Klar die haben auch reichlich an Erfahrung => Regeneration. Einige sind den Super Giro Dolomiti gefahren als Test den man gut vergleichen kann mit dem Ötztaler. Dieses Rennen war am 11.06. heißt knapp 1 Monat vorher

Was ich auch nicht schlecht finde wenn man zwar schon auf die Regeneration achtet aber auch im Flow bleibt Rennrythmus
 
"Anstatt 10€ Abends zu investieren, mach' doch für zwei- oder dreitausend Euro 3 Wochen Trainingslager"
Der Ansatz ist zwar sicher der bessere, bringt aber dem 08/15-Familienvater eher nicht so viel als Alternativ-Vorschlag"
Genau das ist das Thema. Mal "ebenso" diverse Trainingslager für einen selber einbauen ist mit Frau, Haus und Kind nicht ohne weiteres machbar. Meine Frau und ich haben gerade mal den Urlaubsplan nächstes Jahr evaluiert 🙃
Ich werde wohl eine Woche nach Ostern mit der Familie Richtung Gardasee fahren. Da sollte man dann auch schon trainieren können.
Dann nehme ich wohl wirklich den Dreiländergiro am 30.06. mit, Urlaub ist da möglich.
Und dann werden wir wohl die letzten 2 Augustwochen im Salzburger Land bei Bekannten Urlaub machen. Diese 2 Wochen könnte ich dann im Idealfall mit dem Ötzi beenden, bevor es wieder hoch in die Heimat geht.
 
"Anstatt 10€ Abends zu investieren, mach' doch für zwei- oder dreitausend Euro 3 Wochen Trainingslager"
Der Ansatz ist zwar sicher der bessere, bringt aber dem 08/15-Familienvater eher nicht so viel als Alternativ-Vorschlag"
Man kann das mit Urlaub verbinden wäre ne Möglichkeit. Es lässt sich alles ausreden. Klar kostet dieser Traum einen Ötztaler zu fahren richtig Kohle aber dann muss ich halt in diesem Jahr woanders zurück stecken. Wie gesagt Familie muss mitspielen. Wie tun andere was Lizenzrennen fahren und haben eine Familie
"Rührend" ist eher die blanke Unterstellung, dass jemand einfach so vorbeigefahren sein könnte, ohne dass sich bereits jemand um den Verletzten gekümmert hat...🤬
Wie schon gesagt Kühtai runter kannst nicht einfach stehen bleiben mit so einer hohen Geschwindigkeit
 
Klar kostet dieser Traum einen Ötztaler zu fahren richtig Kohle aber dann muss ich halt in diesem Jahr woanders zurück stecken. Wie gesagt Familie muss mitspielen. Wie tun andere was Lizenzrennen fahren und haben eine Familie
Kommt auf die Ambitionen an. Wenn ich fit bin, kann ich den Ötztaler fahren, ohne vorher extra viel zu investieren. Fit werden kann ich auch auf Rolle und daheim im Mittelgebirge. Kommt immer auf den einzelnen an, aber wenn mir 11 - 12 h als Zielzeit reicht, lässt sich das mit überschaubarem Aufwand (relativ gesehen) schaffen.
Ich hatte dieses Jahr, außer dem Himmelfahrtswochenende in den Vogesen, nichts "auswärtiges", einen Radmarathon um die Ecke bin ich mitgefahren, 4.500 km bisher in '23 und bin damit 9 h gefahren. 11 - 12 h wäre also mit viel weniger möglich gewesen.

Das mit Lizenzfahrern zu vergleichen, finde ich jetzt arg hoch gegriffen. Rennrad auf hohem Niveau zu fahren kostet enorm viel Zeit.
 
Genau das ist das Thema. Mal "ebenso" diverse Trainingslager für einen selber einbauen ist mit Frau, Haus und Kind nicht ohne weiteres machbar. Meine Frau und ich haben gerade mal den Urlaubsplan nächstes Jahr evaluiert 🙃
Ich werde wohl eine Woche nach Ostern mit der Familie Richtung Gardasee fahren. Da sollte man dann auch schon trainieren können.
Man kann das mit Urlaub verbinden wäre ne Möglichkeit. Es lässt sich alles ausreden. Klar kostet dieser Traum einen Ötztaler zu fahren richtig Kohle aber dann muss ich halt in diesem Jahr woanders zurück stecken. Wie gesagt Familie muss mitspielen.
Ich bin auch so einer, beruflich ziemlich stark eingespannt, Kinder/Familie und noch ein, zwei andere Hobbys.
Wir sehen zu, dass wir den Urlaub so machen, dass alle was davon haben. Es gibt so viele, tolle Regionen wo man gleichzeitig Badeurlaub und/oder Sightseeing machen kann und aber auch sehr gut radfahren/trainieren kann. Meine Highlights der letzten Jahre waren Schwarzwald, Vogesen, Provence (Mt. Ventoux), Cote d'Azzur, Abbruzzen, Ligurien, Toscana. Etwas früher im Jahr (Osterferien?) bieten sich natürlich die Klassiker Malle oder Kanaren an. Freunde von mir schwören auf Andalusien Anfang März / Ende April.
Was ich gerne im Hochsommer mache, besonders in den warmen Ländern: um 5 Uhr morgens losfahren und um 9 pünktlich zum Frühstück zurück zu sein. Bin so in einer Woche den Mt. Ventoux fünf mal hochgefahren und musste die Family jedes mal zum Frühstück wecken ;)
 
Kommt auf die Ambitionen an. Wenn ich fit bin, kann ich den Ötztaler fahren, ohne vorher extra viel zu investieren. Fit werden kann ich auch auf Rolle und daheim im Mittelgebirge. Kommt immer auf den einzelnen an, aber wenn mir 11 - 12 h als Zielzeit reicht, lässt sich das mit überschaubarem Aufwand (relativ gesehen) schaffen.
Ich hatte dieses Jahr, außer dem Himmelfahrtswochenende in den Vogesen, nichts "auswärtiges", einen Radmarathon um die Ecke bin ich mitgefahren, 4.500 km bisher in '23 und bin damit 9 h gefahren. 11 - 12 h wäre also mit viel weniger möglich gewesen.

Das mit Lizenzfahrern zu vergleichen, finde ich jetzt arg hoch gegriffen. Rennrad auf hohem Niveau zu fahren kostet enorm viel Zeit.
Bin im April Vater geworden und seitdem 1.300 km vor dem Ötztaler gefahren (3.300 km insgesamt in 2023): Das mal so als Richtwert falls jemand versucht sich trainingsmäßig ans Minimum heranzutasten :D

//////////

Hinsichtlich Unfällen: In der angesprochenen Situation war ja schon jemand vor Ort, aber ich hätte - in dieser konkreten Situation - vermutlich auch nicht angehalten wenn niemand dort gewesen wäre. Da sehe ich den Veranstalter in der Pflicht und verlasse mich darauf, dass er dieser Pflicht nachkommt, denn

  • der Gestürzte hat sich bewegt und sah nicht schwerstverletzt aus,
  • die Abfahrt ist am Anfang, wo - wenn überhaupt - sehr geringe Zeitabstände zwischen den Teilnehmern liegen und sehr viele Leute unterwegs sind,
  • an der Stelle ist man 70+ km/h schnell und die Tunneleingängen sind durch Lichtschattenwechsel und Weidegitter zusätzlich gefährlich. Abrupt zu bremsen würde also einen selbst und nachfolgende Teilnehmer stark gefährden. Bis man zum Stillstand kommt ist man demnach mindestens 250 Meter weiter bergab (bei 10+ % Gefälle) und braucht sehr lang, bis man zum Verunfallten zurückgekraxelt ist (zurückzuradeln ist keine Option)

Folglich sind Begleiter des Veranstalters also sehr viel schneller vor Ort und als Teilnehmer ist man darauf beschränkt, den Veranstalter zu informieren - so würde ich das sehen.

In anderen Situationen & an anderen Stellen sieht das natürlich ganz anders aus.
Ich bin mir bewusst, dass das ein heikles Thema ist und ich bin interessiert an euren Meinungen, gegebenenfalls habe ich ja einen Aspekt nicht berücksichtigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Nachhinein ist man immer schlauer, vor allem was Prognosen betrifft 🧐
Ich oute daher mein persönliches Pacing entsprechend meines eigenen Pacingsheets, morgen können wir hier analysieren wie genau es war…
(Startnummer 3813)

Anhang anzeigen 1287196

Mein Bericht vom Ötztaler inkl Analyse des Pacings (laut meinem Excel).

Vorweg, ich bin schon 10x gestartet, Zeit immer zwischen 8:20 und 9h.
Im Jahr 2022 8:52 auf der längeren Strecke, mit etwas Übergewicht, weniger Training. Heuer mit noch weniger Training (wegen früherem Ötzi), noch mehr Gewicht und noch weniger FTP.

Die Daten für das Pacingsheet waren:
Gewicht 74+10
FTP 280
Angsthasenfaktor 2

Damit kommen lt Plan 8:46 netto raus, + 6 Min Standzeiten= 8:52, oder anders gesagt, Sub 9 war mein Ziel.

Am Start bin ich kurz nach 5 gestanden und damit ganz vorne, die Morgentemperaturen waren um die 13 Grad, ich bin mit Ärmlingen und Gilet gestartet. Die Fahrt nach Ötz lief sehr gut, seit das Führungsauto -seit einigen Jahren- das Feld nicht mehr einbremst, ist es relativ gefahrlos, es gab keine kritischen Manöver im Feld, keinen Ziehharmonikaeffekt, keine Stürze, einfach nix!
Plan 36:10; Ist 34:17, Platz 38 gesamt, mit nur 144W, also perfekt!

Kühtai war auf 240W AVG ausgelegt, also zu Beginn versucht nie über 260W zu kommen, perfekt gelaufen, nach 30 Min war ich bei 252W, oben angekommen mit 243W nach 1:16, dazu konnte ich 120g KH flüssig aufnehmen, Oben am Kühtai 2 Flaschen von privater Labe aufgenommen, praktisch keine Standzeit.
Plan 1:18:40; Ist 1:15:54, gesamt fast 5 Min auf den Plan rausgeholt

Abfahrt vom Kühtai ohne Probleme (ca 110 km/h Spitze), aber leider keine gute Gruppe ab Kematen erwischt, hab versucht mich zu verstecken und Nahrung zu mir zu nehmen, gegenüber Plan hab ich trotzdem nochmals fast 2 Min rausgeholt, vor allem weil ich am Kühtai keine Standzeit hatte (geplant 1:20)

Beim Brenner war die zu Beginn kleine Gruppe sehr unharmonisch, im bin ja grundsätzlich der Meinung, dass man am Brenner einfach in der Gruppe bleiben soll um den Windschatten zu nutzen, die Meinung wäre zu überdenken, zwischen km 6-12 steigt es über 4%, die Gruppe ist auseinander geflogen, ich hatte im Schnitt 260W auf 15 Min, obwohl ich mich zurück fallen ließ, die HF war höher als am Kühtai. Nachdem ich unnötig Körner verschossen hatte ist eine größere Gruppe von hinten rangerollt und die Gruppe vor uns haben wir auch wieder gestellt (und das ohne viel Anstrengung). Am Brenner wieder 2 Flaschen (ohne Standzeit) aufgenommen und nochmals 3 Minuten rausgeholt (leider aber zu viele Körner verschossen)
Plan Brenner 1:14, Ist 1:11, gesamt bereits 10 Minuten vorne

Bei der Abfahrt vom Brenner nach Sterzing habe ich versucht so viele Körner wie möglich zu sparen, das ist gut gelungen, trotzdem nochmals 2 Minuten rausgeholt, gesamt schon +12 Min (hauptsächlich weil ich am Brenner bei der Labe nach der Zeitnehmung durchgefahren bin).

Vor dem Jaufen hatte ich schon ein schlechtes Gefühl. Es wurde warm, ich hatte einige unnötige Körner verschossen, aber zu meiner Überraschung ging das erste Drittel gut, ich lag 5W über dem Ziel von 230W AVG. Dann wurde es aber zunehmend mühsam, die Leistung sank und ich verlor bis zur Labe etwa 3 Minuten, dazu blieb ich bei der Labe nochmals um 2 Min länger stehen als geplant, also 5 Min verloren und nur noch 7 vorne. (die Zeitnehmungsmatte war diesmal schon bei der Labe und damit weit unterhalb des Gipfels, daher sind die Zeiten von Datasport hier nicht zu vergleichen).

Die Abfahrt nach St Leonhart verlief genau nach Plan, also weiterhin 7 Min vorne, aber die Hitze wurde unerträglich, ich war schon zu Beginn des Anstieges stehend K.O. mehr als 200W waren nicht mehr möglich, nach 20 Min musste ich tatsächlich stehen bleiben und 3 Min (im Schatten) pausieren, dann hab ich mich weiter gequält bis zu einer zusätzlichen Labe, wo ich weitere 4 Minuten verbracht habe und mich mit Wasser gekühlt habe. Mit vollen Flaschen ging es weiter nach Schönau, dort habe ich die Labe ausgelassen und bin im Flachen einfach weiter gerollt, aber beim ersten Anstieg musste ich gleich wieder eine Minute pausieren. Von da waren es rd 6 km bis zum Tunnel und ich wusste, dass ich das nur irgendwie "aussitzen" musste. Dabei hat mich ein Fahrer angesprochen, der auch mein Pacing verwendet hat und auch Sub 9 schaffen wollte, er war in einem ähnlichen Zustand wie ich, aber sein Zuspruch hat geholfen. Bei der letzten kleinen Labe bin ich nochmals stehen geblieben, hab Cola getrunken und etwas Wasser, dann war der Tunnel schon in Sichtweite. Meine Sub 9 waren längst abgeschrieben, allein am Timmelsjoch hatte ich über eine Viertelstunde verloren, davon 10 Minuten Standzeit (statt 2 wie geplant).

Oben am Timmelsjoch hatte es noch über 20 Grad, es ging daher kurz/kurz in die Abfahrt, beim Gegenanstieg hab ich mich wieder mit meinem "Pacingkollegen" hoch gequält bis es ab der Mautstation endlich nach unten ging, dabei kamen mit jedem Meter die Lebensgeister zurück, wir konnten zu zweit rund 20 Plätze gut machen, in Sölden bin ich zwar erst nach 9:05 angekommen, aber glücklich und gar nicht mal so kaputt...

Erkenntnisse:

Am Pacing(sheet) würde ich nicht rütteln, das passt aus meiner Sicht, aber es stellt halt das absolute Maximum dar, die Hitze war nicht förderlich, und fehlende Ausdauerkilometer können auch nicht einfach negiert werden. Etwas geändert habe ich meine Meinung bzw Taktik beim Brenner, hier würde ich in Zukunft vor allem den Anstieg bei km 6-12 viel konservatver angehen. Etwas lästig beim Vergleich mit dem Pacing ist, dass die Matten jedes Jahr die Position variieren, dadurch kann man die Zeiten vom Veranstalter nicht mit dem Pacing 1:1 vergleichen, wobei es größeren Unterschiede nur am Jaufen gibt, bzw damit beim Segment Jaufen und beim Segment Jaufen nach St Lenonhart, ich werde mein Sheet nicht ändern, aber in den Anmerkungen hinweisen.

Bei der Ernährung habe ich wieder auf MoN RaceCarbX gesetzt, das hat sich bewährt, allerding hatte ich heuer am dem Kühtai, eine große Flasche nur mit Konzentrat, in der zweiten Flasche ausschließlich Wasser. Das hat sich nicht so bewährt, die Handhabung ist komplizierter und es fehlt (besonders bei Hitze) eine weitere Flasche für Wasser oder "trinkfertige Mischung".

Der Organisation kann ich nur ein Lob aussprechen, sie legen jedes Jahr die Latte höher und seit das Führungsauto das Feld nicht mehr nach Ötz bremst ist es viel besser in der Startphase, nur würde ich mir mehr Startblöcke mit etwas Zeitabständen wünschen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin auch so einer, beruflich ziemlich stark eingespannt, Kinder/Familie und noch ein, zwei andere Hobbys.
Wir sehen zu, dass wir den Urlaub so machen, dass alle was davon haben. Es gibt so viele, tolle Regionen wo man gleichzeitig Badeurlaub und/oder Sightseeing machen kann und aber auch sehr gut radfahren/trainieren kann. Meine Highlights der letzten Jahre waren Schwarzwald, Vogesen, Provence (Mt. Ventoux), Cote d'Azzur, Abbruzzen, Ligurien, Toscana. Etwas früher im Jahr (Osterferien?) bieten sich natürlich die Klassiker Malle oder Kanaren an. Freunde von mir schwören auf Andalusien Anfang März / Ende April.
Was ich gerne im Hochsommer mache, besonders in den warmen Ländern: um 5 Uhr morgens losfahren und um 9 pünktlich zum Frühstück zurück zu sein. Bin so in einer Woche den Mt. Ventoux fünf mal hochgefahren und musste die Family jedes mal zum Frühstück wecken ;)
Nichts einzuwenden 👍

Tipp „Girona“ kann ich wärmsten empfehlen
 
Damit kommen lt Plan 8:46 netto raus, + 6 Min Standzeiten= 8:52, oder anders gesagt, Sub 9 war mein Ziel.
So kurze Standzeiten sind schon krass. Wenn ich nochmal mitfahre, in ähnlichem Zustand wie dieses Jahr, nehme ich auch (wieder) Sub 9 als Ziel. Da es mein erster war dieses Jahr, war es mir tatsächlich nicht so wichtig.

Aber bei einem Ist-Zustand von 8:33 netto + 34 Minuten Standzeit hin zu nur noch 10 Minuten Standzeit zu kommen, ist schon arg. Die Pause habe ich irgendwie gebraucht für die Verpflegung.

Aber da waren wir ja attsächlich fast zeitgleich im Ziel :)
 
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