Da bei mir ein Laufrad-Wechsel am Rennrad anstand (auf meinem Renner waren bisher noch immer die mitgelieferten Focus "Concept Wheels" mit
Schwalbe Lugano (vermutlich werde ich die Tage mit Conti GP 5000TL dahinschweben...)) habe ich mich auch nochmal in das Thema Tubeless [...]
So kleines Update nachdem ich meine erste Tubeless-Installation hinter mir habe und vielleicht interessiet ja jemanden die Komponenten-Kombination: Wie gesagt kamen bei mir die
DT Swiss 1400 Dicut Oxic (zwar Privatkauf aber unbenutzt) und die neuen
Continental GP 5000TL (25mm) zum Einsatz.
Reifen also aus der Packung geholt, etwas gerade gezogen an den Knickpunkten, auf die Rotation geachtet und auf den Boden gelegt. Die Felge in gewünschter Position in den
Reifen gestellt (Logo auf Ventilhöhe. Man will ja nicht von der Stilpolizei erwischt werden...) und
Reifen per Hand über die ganze Felge gebracht. Die Reifenflanke habe ich erstmal nicht in die Felge. Einfach nur den
Reifen um die Felge. Das Ventil hatte ich ohne Innenteil auch bereits eingesetzt.
Anschließend habe ich mich versucht die erste Flanke ins Felgenbett zu bekommen und bin erstmal gescheitert. Definitv ein Unterschied zum Schlauchreifen (muss es ja). Ich hatte auch erst mit 2 Reifenhebern gearbeitet aber das sah nur unelegant aus und klappte trotzdem nicht. Nach etwas probieren hatte ich für mich dann aber einen guten Griff raus:
Erstmal nur eine Reifenflanke ins Felgenbett per Hand. Dabei begann ich links und rechts vom Ventil und arbeitete mich parallel locker nach oben. Bei ca 25-30cm Abstand war es nicht mehr ohne Kraft möglich und der
Reifen begann zu spannen. Hier nahm ich einen
Reifenheber (ein blauer relativ stabiler von ParkTool, gabs damals von der Werkstatt als Geschenk) und begann in ca. 5cm Abstand den
Reifen in die Felge zu heben. Mit der zweiten Hand fixierte ich leicht die gegenüberliegende Seite damit diese nicht rausrutscht. Dies klappt bis ca. 15-20cm Abstand. An diesem Punkt setzte ich den
Reifenheber in der Mitte des überliegenden Reifens an, und hebelte diesen in die Felge. Dabei achtete ich darauf dass ich a) die zwei "Übergangspunkte" etwas mit den Handballen fixierte, und b) das ich den
Reifen nicht 'von der Felge weghob' sondern ihn immer richtung Felge schob und erst dann hebelte. So rutschte der
Reifen irgendwann mit einem Knallen in die Felge. Die andere Reifenflanke habe ich mit der selben Methode in die Felge bekommen, und auch beim HR klappte es.
Irgendwelche weiteren Hilfsmittel wie Seifenwasser, irgendein
Schwalbe Schaum oder Hokuspokus wie
Reifen in der Sonne anwärmen waren nicht nötig. Es ist definitiv Kraft notwendig und ich würde es auch nicht gerne den ganzen Tag machen, aber eine Katastrophe wenn mir das auf der Straße passiert ist es nicht. (Kann natürlich einfach sehr viel Glück mit
Reifen/
Felgen-Kombination haben).
Anschließend ging es zum Aufpumpen. Da ich nur eine kleine Racepumpe habe, habe ich es mit einem kleinen Kompressor versucht. Dieser hat nicht wirklich viel Kraft und auch keinen Kessel (großer Kompressor mit Kessel war zwar auch vorhanden, aber ich wollte es erstmal ohne probieren). Also angesteckt und den Kompressor pumpen lassen. Es war etwas knetten im Bereich des Ventils notwendig, aber irgendwann konnte der Druck aufgebaut werden und der
Reifen sprang in die Felge. Das VR habe ich mit 7 bar aufgepumpt und in der nächsten Stunde verlor dieses auch keine Luft ohne Milch. Beim HR hatte ich leider keinen Erfolg. Beim Ausschrauben des Innenteils, ist mir dann ein Teil davon im Ventil stecken geblieben. Dies sollte jetzt aber nicht unbedingt ein Problem mit Tubeless sein... Nach der Ventilreperatur war etwas mehr Kneten notwendig, aber auch danach war der
Reifen drauf und hielt die Luft. Also Luft wieder abgelassen, 40ml Milch eingefüllt, wieder aufgepumpt und wild gewackelt und gedreht. Dadurch, dass der
Reifen bereits in der Felge sitzte, war es auch absolut keine Sauerei. Mit Spritze+
Schlauch direkt ins Ventil (auf 5/7 Uhr) gefüllt, Innenteil eingeschraubt, Ventil auf 11/1 Uhr und Luft eingepumpt. An der Reifenflanke tratt keine Milch aus. Da man die
Reifen ja ein paar Minuten liegen lassen soll, habe ich mich gleich ans Fitnessrad gemacht und dort probeweise mal den
Reifen abgezogen und wieder aufgezogen. Auch hier mit der selben Methode kein Problem und (ich vermute durch das Alter des Reifens/Vordehnen) etwas leichter.
Das Fahrgefühl mit den neuen LRS war natürlich spitze. Mir gefällen die breiteren
Felgen und auch 25mm
Reifen sind super. Allerdings kann ich es nur schwer vergleichen. Mein alter LRS war fast 950gr. schwerer und ich bin von
Schwalbe Lugano auf
Continental GP 5000 gewechselt... Ich habe mich gefühlt als ob ich schwebe
Das ist aber sicher nicht nur dem TL zuzuschreiben, und wäre mit einem hochwertigen Schlauchreifen+LRS auch möglich.
Jetzt bin ich auf jeden Fall darauf gespannt wie die Pannensicherheit ist. Wie bereits oben erwähnt fahre ich mit einem 30mm TL seit einem Jahr bei Wind und Wetter auch Schotterwege zur Arbeit und hatte bisher keine Panne (Ja, das ist auch mit
Schlauch möglich). Mein Pannenset hat sich nicht wirklich erweitert, einen Ersatzschlauch habe ich weiterhin dabei (scheinbar kann ich diesen wohl doch am Straßenrand einziehen),
Reifenheber und eben die Flickwürste (vorher eben normale Flicken). Morgen steht gleich die erste größere Tour an, bei welcher sich die
Reifen hoffentlich von ihrer besten Seite zeigen. Und wenn das Experiment im "Long Run" doch nicht taugt, dann kann ich zum Glück mit der Felge auch einfach wieder mit
Schlauch fahren.
Beste Grüße!