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Schutzwirkung von Helmen

Was fällt beim Blick auf die Quote der helmtragenden Verletzten auf?

Na nichts fällt da auf. Die wichtigsten Störfaktoren sind nicht betrachtet: Radsportler tragen öfter Helm, fahren natürlich öfter schneller (RR) oder "riskanter" (MTB) als Radfahrer ohne Helm (-> Alltagsradler) und sind in der Folge aufgrund Geschwindigkeit oder Sturzbilder natürlich deutlich öfter schwer verletzt als Stadtradfahrer ohne Helm. Wie viel öfter mein "deutlich öfter" meint, ist hier nicht berücksichtigt, damit ist die Statistik in dieser Frage nicht aussagekräftig.

Die Anzahl der tötlichen Unfälle ist (zum Glück) zu niedrig, sodass bei 32 Personen insgesamt mit einer Abweichung von 4 Personen zwischen den beiden Gruppen die Ursache nicht unrealistischerweise alleine der Zufall sein könnte [*].

Wenn die Autoren der Statistik tatsächlich die Sicherheit des Radfahrens mit Helm im Vergleich zum Radfahren ohne Helm beurteilen wollten, haben sie da methodisch m.M.n. tief ins Klo gegriffen.

EDIT:
[*]: Wenn man annimmt, dass ein Helm gar keinen Einfluss auf die Tötlichkeit bei einem Unfall hätte, liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Verteilung von 16 zu 16 (bei 32 Opfern) bei knapp 14% (ereignet sich also ca. alle 7 Jahre). Bei der in der Statistik aufgeführten Verteilung von 14 zu 18 liegt dann die Wahrscheinlichkeit bei ca. 11% (ereignet sich also ca. alle 9 Jahre). Das heißt, das Ereignis, was genau in der Erwartung liegt tritt statistisch einmal in 7 Jahren auf, während die Abweichung der hier gezeigten Statistik nur alle 9 Jahre auftritt. Das liegt nicht soweit auseinander, dass man da irgendetwas hineininterpretieren könnte.
Nehmen wir mal nur "zum Spaß" an, dass ein Unfall mit Helm 50% tötlicher ist als ohne Helm: Dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich bei 32 Opfern die Verteilung 14 zu 18 einstellt immer noch ca. 2,5% groß (ereignet sich also alle 40 Jahre)
 
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Unfallstatistik Radfahrer in Österreich 2024. Die Helmquote der Radfahrer beträgt einer aktuellen Erhebung des ÖAMTC zufolge 40%. Was fällt beim Blick auf die Quote der helmtragenden Verletzten auf?

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Dass einige wohl ein gutes Bauchgefühl haben in der Frage ob sie riskanter fahren als andere, beziehungsweise bei welchen Gelegenheiten sie das Ding aufsetzen und bei welchen sie darauf verzichten. Wenn man das zB grob unterteilen würde nach Wohlfühltempo bergab <35, >35, >70, dann wären die Verteilungen innerhalb der Gruppen bestimmt ein wenig interessanter. Radfahrer mit Radfahrern vergleichen ist ziemlich gewagt.
 
Als erstes fällt natürlich auf, daß da eine Tabelle aus dem Kontext gerissen wird.
Es fehlt die Quellenangabe.
Damit kann dann jeder Interessierte verstehen, zu welchem Behufe die Ausweetung erstellt wurde.
 
Als erstes fällt natürlich auf, daß da eine Tabelle aus dem Kontext gerissen wird.
Es fehlt die Quellenangabe.
„Statistik Austria“ ist das Österreichische Pendant zu Destatis, siehe Fußnote in der Abbildung. Ursprünglich sollte die Gegenüberstellung arglose Leser damit beeindrucken, dass sie irgendwas mit Helmen, schlimmen Fahrradunfällen und Prozentzahlen sehen und sich dann ohne genaues Studium der Tabelle die gewünschte Botschaft „Radfahrer haben ein ganz besonders großes Kopfverletzungsrisiko. Wäre schon besser, wenn auch du künftig mit Helm radelst!“ selber zusammenreimen. Nudging, halt.

Die Abbildung ist aber nicht aus einem Kontext gerissen. Vielmehr habe ich mir die Mühe gemacht, euch durch Recherche der Helmquote auf der Straße in die Lage zu versetzen, sie in den angemessenen Kontext einzuordnen: „Wenn der Anteil der Helmträger an allen Opfern, die im Krankenhaus/auf dem Friedhof landen, wieder einmal deutlich höher ist als der Anteil der Helmträger, die bei Zählungen auf der Straße ermittelt werden, bedeutet dies, dass es für die Allgemeinheit alles andere als nützlich ist, wenn die Menschen beim Radeln Helme tragen.“
 
Natürlich ist das aus dem Kontext gerissen.
Was fehlt, sind die Informationen zu den Zahlen in der Auswertung.
Ohne diese ist jede Interpration äußerst fraglich nzw. unmmöglich.
Das hast Du bis zum heutigen Tage nicht verstanden.
 
in anbetracht dieser studie aus meinem heimatland ist für mich klar: ich bin mit Helmi aufgewachsen (freidenker sagen indoktriniert geworden) und ich werde sein vermächtnis weiterhin ehren.

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Natürlich ist das aus dem Kontext gerissen.
Was fehlt, sind die Informationen zu den Zahlen in der Auswertung.
Ohne diese ist jede Interpration äußerst fraglich nzw. unmmöglich.
Das hast Du bis zum heutigen Tage nicht verstanden.
Ich behaupte mal dass man aus diesen Zahlen auch dann kein bisschen mehr herauslesen kann wenn man dreihundert Seiten Dokumentation zur Methodik dazu bekommt. Da sind einfach sehr viele Variablen im Spiel die mit Helmbenutzung korrelieren die aber nichts mit dem physischen Beitrag des Helms im Fall der Fälle zu tun haben. Wenn man die herausrechnen wollte bräuchte man eine völlig andere Basis, einfach nur mehr Kontext zum Hintergrund der Datenaggregation hilft da exakt gar nichts.
 
Es muss ja auch nicht jede Statistik immer den Anspruch haben, möglichst verlässliche Ableitungen zu ermöglichen. Das muss man beim Interpretieren aber entsprechend mit hinterfragen und bei der eigenen Interpretation einpreisen.
Aus der Statistik Aussagen zur Sicherheit/Wirksamtkeit von Helmen zu ziehen, ist aber am Ende allenfalls so seriös wie die Aerodynamik eines Rades an dem Ergebnis eines Rennens zu bemessen.
 
Na nichts fällt da auf. Die wichtigsten Störfaktoren sind nicht betrachtet: Radsportler tragen öfter Helm, fahren natürlich öfter schneller (RR) oder "riskanter" (MTB) als Radfahrer ohne Helm (-> Alltagsradler) und sind in der Folge aufgrund Geschwindigkeit oder Sturzbilder natürlich deutlich öfter schwer verletzt als Stadtradfahrer ohne Helm. Wie viel öfter mein "deutlich öfter" meint, ist hier nicht berücksichtigt, damit ist die Statistik in dieser Frage nicht aussagekräftig.
Es ist auch nichts über die Kilometerleistungen der Gruppen ausgesagt.
Vielleicht fahren die 40% mit Helm ja 80% der Radkilometer?
 
Na nichts fällt da auf. Die wichtigsten Störfaktoren sind nicht betrachtet: Radsportler tragen öfter Helm, fahren natürlich öfter schneller (RR) oder "riskanter" (MTB) als Radfahrer ohne Helm (-> Alltagsradler) und sind in der Folge aufgrund Geschwindigkeit oder Sturzbilder natürlich deutlich öfter schwer verletzt als Stadtradfahrer ohne Helm. Wie viel öfter mein "deutlich öfter" meint, ist hier nicht berücksichtigt, damit ist die Statistik in dieser Frage nicht aussagekräftig.

Die Anzahl der tötlichen Unfälle ist (zum Glück) zu niedrig, sodass bei 32 Personen insgesamt mit einer Abweichung von 4 Personen zwischen den beiden Gruppen die Ursache nicht unrealistischerweise alleine der Zufall sein könnte [*].

Wenn die Autoren der Statistik tatsächlich die Sicherheit des Radfahrens mit Helm im Vergleich zum Radfahren ohne Helm beurteilen wollten, haben sie da methodisch m.M.n. tief ins Klo gegriffen.

EDIT:
[*]: Wenn man annimmt, dass ein Helm gar keinen Einfluss auf die Tötlichkeit bei einem Unfall hätte, liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Verteilung von 16 zu 16 (bei 32 Opfern) bei knapp 14% (ereignet sich also ca. alle 7 Jahre). Bei der in der Statistik aufgeführten Verteilung von 14 zu 18 liegt dann die Wahrscheinlichkeit bei ca. 11% (ereignet sich also ca. alle 9 Jahre). Das heißt, das Ereignis, was genau in der Erwartung liegt tritt statistisch einmal in 7 Jahren auf, während die Abweichung der hier gezeigten Statistik nur alle 9 Jahre auftritt. Das liegt nicht soweit auseinander, dass man da irgendetwas hineininterpretieren könnte.
Nehmen wir mal nur "zum Spaß" an, dass ein Unfall mit Helm 50% tötlicher ist als ohne Helm: Dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich bei 32 Opfern die Verteilung 14 zu 18 einstellt immer noch ca. 2,5% groß (ereignet sich also alle 40 Jahre)

Es ist auch nichts über die Kilometerleistungen der Gruppen ausgesagt.
Vielleicht fahren die 40% mit Helm ja 80% der Radkilometer?
Jetzt konfrontiert den armen @racer890 doch nicht mit der Realität. Der Arme ist doch in einer ganz wichtigen Mission unterwegs!
 
„Wenn der Anteil der Helmträger an allen Opfern, die im Krankenhaus/auf dem Friedhof landen, wieder einmal deutlich höher ist als der Anteil der Helmträger, die bei Zählungen auf der Straße ermittelt werden, bedeutet dies, dass es für die Allgemeinheit alles andere als nützlich ist, wenn die Menschen beim Radeln Helme tragen.“
... und ich würde lesen:
0,27% der Verunfallten mit Radhelm sind getötet worden
0,36% der Verunfallten ohne Radhelm sind getötet worden

Oder:
Rund 30% mehr Anteil der Getöteten bei Unfällen ohne Ratthelm. Thema erledigt!

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Es ist auch nichts über die Kilometerleistungen der Gruppen ausgesagt.
Vielleicht fahren die 40% mit Helm ja 80% der Radkilometer?
Darüber könnte die Methodik tatsächlich Auskunft geben: ist die Quote per Umfrage entstanden oder per Beobachtung auf den Straßen? Letztes wäre implizit gewichted fast-nie-Fahrer sieht man auch fast nie (aber dafür mit gigantischem Fehler ausgestattet wegen wann und wo wird gezählt: oben am Timmelsjoch wären 40% zB verdammt niedrig)
 
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Darüber könnte die Methodik tatsächlich Auskunft geben: ist die Quote per Umfrage entstanden oder per Beobachtung auf den Straßen? Letztes wäre implizit gewichted fasthnie-Fahrer sieht man auch fast nie (aber dafür mit gigantischem Fehler ausgestattet wegen wann und wo wird gezählt: oben am Timmelsjoch wären 40% zB verdammt niedrig)
Die Stichprobe des ÖAMTC ist sehr repräsentativ für die radelnde Gesamtpopulation. Es wurden über 10.000 Radfahrer gezählt, und zwar innerorts und außerorts, an Werktagen und Wochenenden. Da die Zählung regelmäßig wiederholt wird, kann man auch am wenig streuenden Trend erkennen, dass die Grundgesamtheit ähnlich wie bei den jährlichen Zählungen der BASt in Deutschland recht gut abgebildet wird.

https://www.oeamtc.at/thema/fahrrad...-der-e-scooter-fahrenden-tragen-helm-44865675
 
Als erstes fällt natürlich auf, daß da eine Tabelle aus dem Kontext gerissen wird.
Es fehlt die Quellenangabe.
Damit kann dann jeder Interessierte verstehen, zu welchem Behufe die Ausweetung erstellt wurde.
That's it. Beliebige Statistik zur "Untermauerung" gefühlter - oder gewollter - Wahrheiten.
 
Die Stichprobe des ÖAMTC ist sehr repräsentativ für die radelnde Gesamtpopulation. Es wurden über 10.000 Radfahrer gezählt, und zwar innerorts und außerorts, an Werktagen und Wochenenden. Da die Zählung regelmäßig wiederholt wird, kann man auch am wenig streuenden Trend erkennen, dass die Grundgesamtheit ähnlich wie bei den jährlichen Zählungen der BASt in Deutschland recht gut abgebildet wird.

https://www.oeamtc.at/thema/fahrrad...-der-e-scooter-fahrenden-tragen-helm-44865675
Trotzdem wird die Kilometerleistung Helm vs. Nichthelm nicht erfasst. Und somit sind alle Rückschlüsse auf Nutzen von Helmen schlicht nicht möglich.
 
Es ist auch nichts über die Kilometerleistungen der Gruppen ausgesagt.
Vielleicht fahren die 40% mit Helm ja 80% der Radkilometer?

Die Stichprobe des ÖAMTC ist sehr repräsentativ für die radelnde Gesamtpopulation. Es wurden über 10.000 Radfahrer gezählt, und zwar innerorts und außerorts, an Werktagen und Wochenenden. Da die Zählung regelmäßig wiederholt wird, kann man auch am wenig streuenden Trend erkennen, dass die Grundgesamtheit ähnlich wie bei den jährlichen Zählungen der BASt in Deutschland recht gut abgebildet wird.

https://www.oeamtc.at/thema/fahrrad...-der-e-scooter-fahrenden-tragen-helm-44865675

Trotzdem wird die Kilometerleistung Helm vs. Nichthelm nicht erfasst. Und somit sind alle Rückschlüsse auf Nutzen von Helmen schlicht nicht möglich.
Der Artikel lässt aber ein Indiz zu: "Erhebungen an Freizeitstrecken brachten bei Radfahrenden eine Helmtragequote von 73 Prozent, an Alltagsstrecken 35 Prozent zu Tage."

Wer in der Freizeit radelt wird wahrscheinlich dazu tendieren, weitere Strecken zu fahren und damit dürfte bei 73% Helmqoute einiges an Km mehr als "Unbehelmt" zusammenkommen. Das es dann zu mehr Unfällen kommen kann, ist wenig verwunderlich. Das dann aber doch weniger Menschen sterben....
 
Trotzdem wird die Kilometerleistung Helm vs. Nichthelm nicht erfasst. Und somit sind alle Rückschlüsse auf Nutzen von Helmen schlicht nicht möglich.
Vielfahrer kommen entsprechend wahrscheinlicher an einem Zählpunkt vorbei. Bei kleineren Stichproben besteht noch die Gefahr, dass zufällige Ausreißer das Ergebnis verzerren. Aber bei 15.000? No way.
 
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