SGEuropa
Aktives Mitglied
- Registriert
- 30 November 2020
- Beiträge
- 1.340
- Reaktionspunkte
- 2.161
Was fällt beim Blick auf die Quote der helmtragenden Verletzten auf?
Na nichts fällt da auf. Die wichtigsten Störfaktoren sind nicht betrachtet: Radsportler tragen öfter Helm, fahren natürlich öfter schneller (RR) oder "riskanter" (MTB) als Radfahrer ohne Helm (-> Alltagsradler) und sind in der Folge aufgrund Geschwindigkeit oder Sturzbilder natürlich deutlich öfter schwer verletzt als Stadtradfahrer ohne Helm. Wie viel öfter mein "deutlich öfter" meint, ist hier nicht berücksichtigt, damit ist die Statistik in dieser Frage nicht aussagekräftig.
Die Anzahl der tötlichen Unfälle ist (zum Glück) zu niedrig, sodass bei 32 Personen insgesamt mit einer Abweichung von 4 Personen zwischen den beiden Gruppen die Ursache nicht unrealistischerweise alleine der Zufall sein könnte [*].
Wenn die Autoren der Statistik tatsächlich die Sicherheit des Radfahrens mit Helm im Vergleich zum Radfahren ohne Helm beurteilen wollten, haben sie da methodisch m.M.n. tief ins Klo gegriffen.
EDIT:
[*]: Wenn man annimmt, dass ein Helm gar keinen Einfluss auf die Tötlichkeit bei einem Unfall hätte, liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Verteilung von 16 zu 16 (bei 32 Opfern) bei knapp 14% (ereignet sich also ca. alle 7 Jahre). Bei der in der Statistik aufgeführten Verteilung von 14 zu 18 liegt dann die Wahrscheinlichkeit bei ca. 11% (ereignet sich also ca. alle 9 Jahre). Das heißt, das Ereignis, was genau in der Erwartung liegt tritt statistisch einmal in 7 Jahren auf, während die Abweichung der hier gezeigten Statistik nur alle 9 Jahre auftritt. Das liegt nicht soweit auseinander, dass man da irgendetwas hineininterpretieren könnte.
Nehmen wir mal nur "zum Spaß" an, dass ein Unfall mit Helm 50% tötlicher ist als ohne Helm: Dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich bei 32 Opfern die Verteilung 14 zu 18 einstellt immer noch ca. 2,5% groß (ereignet sich also alle 40 Jahre)
Zuletzt bearbeitet: