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Le Tour de France de Cathérine

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Re: Le Tour de France de Cathérine
Tag 6, Mittelvogesen, 220km

Im neuen Zelt hervorragend geschlafen, der Körper fand es wohl nicht so. Nase komplett zu, Husten, Kopfschmerzen ohne Ende. Es ist Urlaub, deswegen hat frau was zu unternehmen. Ach, wäre ich doch liegen geblieben...

Erst einmal zur Tankstelle gefahren. Im Moment verbrauche ich über 10% mehr Treibstoff im Vergleich zu Hause. Das ist bestimmt das E10 im Vergleich zum super Plus Schuld. Ja, bestimmt!! Das kann überhaupt nicht an meiner Fahrweise liegen. Nein, gar nicht...

Es ging erst in Ruhe über die elsässische Weinstraße entlang. Irgendwie bin ich heute zu verkopft unterwegs.
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Auf einmal fühlte ich mich sehr heimisch.
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Sogar ein Stadttor gibt es hier. Und wesentlich schöner als die Version zu Hause.
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Weiter ging es durch malerische Orte.
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Irgendwann ging es links ab zu den ganzen Cols.
Hoch, runter, rechts, links... Bis jetzt dachte ich, dass die Cols immer oben auf dem Berg liegen. Dem ist selten der Fall
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Der erste Müsliriegel verschwand in mir.

Ach, was für eine schöne Aussicht hier, kurz rechts ran fahren, gucken. Rechts Bein vom Brett, warum ist da im Gras kein Boden??? Schon lagen wir beide im weichen Gras. Scheisse. Soll ich ein Foto machen oder nicht? Nee, das muss nicht noch dokumentiert sein. Erst einmal den Motor ausmachen. Zum Glück ist die Maschine leicht und der Schwerpunkt tief. Uuurgs, ich hatte ja Zuschauer. Wie peinlich. Aber die beiden Franzosen haben tatkräftig mit angepackt und zig mal gefragt, ob alles gut ist. Ist es. Mein Selbstvertrauen hat trotzdem einen kleinen Knacks. So etwas darf nicht passieren.

Spiegel neu eingestellt (der Bremshebel hat drei Minikratzer) und weiter geht es. Bald wurde ich mit der nächsten tollen Aussicht verwöhnt.
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Pause gemacht, was getrunken.

Der Col du Bonhomme war ein sehr, sehr großer Fehler gewesen. Dort ist die Straße neu gemacht worden und so ging es durch Zentimeter dicken Rollsplitt. Alle Motorradfahrer waren sehr, sehr langsam unterwegs. Aber bergab habe ich zum ersten mal 2 Motorradfahrer angehängt. Ich eierte mit 25km/h den Berg runter, die beiden noch langsamer. Was war ich froh, als die Straße vorbei war.

Weiter ging es in Richtung Col de la Schlucht. Was für eine sensationelle Gegend. Warum muss ich jetzt die ganze Zeit an ein Brathähnchen denken? Der 2. Müsliriegel beendete die Gedanken daran.
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Am Col du Wettstein war wieder eine herrliche Ruhe angesagt.
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In Linge, eine Gedenkstätte an den ww1, war es doch ein wenig bedrückend. Direkt an der Straße konnte man Schützengräben, Bunkeröffnungen, ... ansehen.
 
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Morgen muss ich unbedingt mal das Maschinchen stehen lassen. Die Konzentration ist weg.

Auf dem Rückweg noch schnell in den Supermarkt. Sie haben dort eine Sitzbank bei den Kühlanlagen. Oh, Brathähnchen! Frisches Brot geholt (sozusagen ein Kürbiskernbrötchen in lang). Getränke aufgestockt.

Anstrengend ist auch Vespa fahren.

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Tante Edith sagt, dass die beiden Unterschenkel ganz großflächig blau geworden sind 😵‍💫
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Improvisieren gehört iwie immer zum Zelten dazu. Hab glaube noch keinen Campingurlaub gemacht, bei man nicht i-was unvorgesehenes meistern musste. Ich bin offiziell neidisch und würde grad gerne tauschen. Weiter so! :D
Haja. Sehr sehr schön, Kathrin. Lass Dir das Hendl schmecken.☺
 
Grand Ballon, der höchste Vogesenberg. Einer der drei Kelten Belchen.
 
Tag 8, Colmar - Pontarlier, 210km

Morgens um kurz nach 6Uhr bei guten 20°C wach geworden. Mir war es schon zu warm. Mir lief der Schweiß in Strömen runter, sobald ich mich bewegte. Alles zusammen gepackt. Jetzt könnte ich vorne den Gepäckträger für das Zelt gebrauchen, denn jetzt wird es sehr knapp vom Volumen mit dem neuen Zelt. Beim Packen der Tasche nicht aufgepasst, das hatte die Folge, dass sich das Maschinchen nicht schön fuhr.

Ich hatte erst vor gehabt, den Grand Ballon zu fahren, aber das wären mir heute zu viele km geworden. Musste ich doch ein wenig das Wetter im Blick halten. In Pontarlier sollte es am Nachmittag ein Regenloch geben, das will ich zum Zeltaufbau haben!

Es ist ungewohnt, ohne Zwischenziele die Strecke zu planen. Anfangs ging es parallel zur Autobahn, nun denn. Wenn das Maschinchen ein Rad wäre, würde ich den Steuersatz prüfen, so komisch fuhr sie sich heute.

Irgendwann habe ich die Autobahntrasse verlassen.

Belfort war mit der Zitadelle, Markthalle und co nett anzusehen. Ich war trotzdem froh, als ich da wieder draußen war.
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Die Landschaft ist viel lieblicher geworden. Das gefällt mir gut.

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Die Kirchenbauweise ändert sich, die abenteuerliche Stromversorgung bleibt.

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Es wurde ruhiger. Sehr viel ruhiger. Mist. Den Abzweig verpasst.
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Ähm, ja. D21 E2. Was macht der Baum auf der Straße? Egal, hauptsache da ist Platz für mich.
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Aber schöne Aussicht.
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Kleines bisschen Verzweiflung macht sich breit.
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Zum Glück wieder in die Zivilisation gefunden. 30km vor dem Ende gab es zur Abwechslung mal Route National. Was für ein krasser Wechsel.

Auf dem Campingplatz kann man sich erst ab 16Uhr anmelden, man kann aber schon mal aufbauen.
 
Freut mich, dass es anderen eine Freude macht.

Morgen fahre ich hier ein wenig durch die Gegend. Dann nähern sich die Alpen. Da stehe ich noch vor einem Rätsel, wie ich das dann da machen soll. Ich will die ganzen Cols fahren, da gibt es bei der Route des Grandes Alpes viele Nebenrouten. Realistisch sollte ich die Streckenlänge deutlich runter setzen, 150km als absolutes Maximum, mein Mentor im Hintergrund meint, nicht mehr als 2Pässe pro Tag. Ich hätte zu Hause doch etwas planen sollen und nicht einfach mal drauf los fahren, nach dem Motto, die Karte 1:600000 reicht schon (bis auf Alpes Route)... In 4Tagen geht es richtig los. Bammel vor meinem Vorhaben!
 
Hast Du Bedenken, eventuell keinen Campingplatz zu finden, wenn Du ungeplant los fährst, Kathrin?
 
Vor allem! So hohe Berge im allgemeinen. Da habe ich einen riesigen Respekt vor.

Das Wetter scheint ja mitzuspielen. Es Risikofaktor weniger.

Einfach vor der Belastung, die da auf mich zu kommt. Insbesondere ab 2200m Höhe war das letzte mal für mich sehr unangenehm. Aber da war ich mit dem Rad unterwegs. Damals, als ich jung, fit und vor allem gesund war.

Hotels wird es notfalls in jedem Dorf geben.
 
Zur not gibts noch die Gites du France wenn's kein Camping hat.
 
Dein Moped wird über 2000 MüM etwas Asthma habe, du nicht. 👍
 
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