• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ihr überseht etwas:
Strafrechtlich ist das jetzt abgearbeitet (ganz gleich wie man das Urteil findet). Zivilrechtlich kommt da erheblich mehr. Inwiefern die KFZ Haftpflicht da zahlt ist fraglich. Fahrlässigkeit ist auf jedenfall dabei.
 
Inwiefern die KFZ Haftpflicht da zahlt ist fraglich. Fahrlässigkeit ist auf jedenfall dabei.
Wann eine Kfz-Haftpflicht nicht leistet oder den Versicherungsnehmer in Regress nehmen kann, steht in den Versicherungsbedingungen unter dem Stichwort Obliegenheitsverletzungen.
 
Wer viel fährt, der viel erlebt. Ich berichte über zwei Vorfälle, einer davon eher alltäglich, einer ziemlich krass.

Fall 1: Landstraße, leicht ansteigend, relativ schmal. Entgegenkommend ein Traktor, dahinter mehrere Autos. Das ganze ist schon von weitem zu sehen und ich denke noch, wenn der erste in der Schlage jetzt überholt, dann passt es noch. Aber: Es wird erstmal gewartet und erst, als ich mich nähere, setzt der Mercedes-Fahrer zum Überholen an. Wie dumm kann man sein? Der Traktor ist natürlich auch ziemlich breit und der Mercedes nimmt nun die gesamte Gegenfahrbahn in Anspruch. Ich sehe den Stern noch direkt auf mich zukommen, weil es knapp wird, gibt der Fahrer jetzt Vollgas. Er schert wenige Meter vor mir doch noch wieder ein. Außer rückwärtsgewandtes Schimpfen und Gestikulieren kann ich nichts mehr machen, natürlich konnte ich mir das Kennzeichen nicht merken. Leider ist mir vergleichbares in letzter Zeit öfters passiert. Es wird brachial überholt, wie wenn der entgegenkommende Radfahrer nicht da wäre. Soll er halt bremsen oder ausweichen, ich lass mich mit meinem schicken, teuren Wagen doch nicht daran hindern, zu überholen, wenn ich es gerade möchte.
 
Fall 2: Wohnstraße, es geht bergauf zum Krankenhaus, der letzte Teil ziemlich flach bis zur Wendeschleife bzw. bis der Waldweg beginnt, abends. Ich komme gerade hoch, halbwegs schnell. Vor mir will ein VW-Bus offenbar wenden, er fährt vorwärts rechts in eine Einfahrt und setzt gerade an, wieder rückwärts auf die Straße zu fahren. Er fährt rückwärts, übersieht mich und da ich passieren will, hilft nur lautes Schreien, damit er hält. Ich fahre an der Stelle immer über die Wendeschleife den gleichen Weg zurück, wo der Fahrer nun einparkt. Wegen der Gefährdung möchte ich den Fahrer dann doch darauf hinweisen, er sollte das nächste Mal genauer gucken. Ich zeige mit zwei Fingern in Richtung Auge und rufe "Gucken". Offenbar kommt der Fahrer nicht damit klar, auf den Fehler aufmerksam gemacht zu werden, denn sofort kommen von ihm laute Beleidigungen durch die geöffnete Seitenscheibe.

Da ich es aufgegeben habe, Jesus zu spielen und inzwischen immer weniger Bereitschaft habe, alles hinzunehmen [ihr dürft es gerne anders sehen und sagen, es wäre klüger gewesen, einfach weiterzufahren], halte ich an und stelle den Fahrer zur Rede, ob er seine Beleidigungen nochmal wiederholen möchte. Er steigt aus, geht in Richtung seines Hauses, und beleidigt munter weiter. Ich hole mein Handy raus und fotografiere das Kennzeichen. Er ist inzwischen an seiner Pforte, sieht das aber und stürmt wie wild auf mich zu, dabei laut drohend, er wolle mir das Handy aus der Hand reißen und auf die Straße schmeißen. Wie ich inzwischen weiß, ist der Mann wohl Unternehmer, sein Name stand sogar auf dem VW-Bus (Firmenwagen). Ich vermute darin den Grund für diese Attacke - er wollte wohl keinesfalls identifiziert werden. Jedenfalls stürmt er auf mich zu und ich versuche, mit Rad davon zu rennen, denn aufsteigen und einklicken hätte zu lang gedauert. Er holt mich ein, greift nach meinem Handy, ich drehe mich weg, er stößt mich mitsamt Fahrrad um. Glücklicherweise nur je ein leichter Kratzer am Schienbein und am Pedal. Ich rufe einer zufällig auf der Straße befindlichen Frau, die die Mülltonne rausstellt, zu, sie möge die Polizei rufen. Dann lässt er ab und verschwindet im Haus. Ich rufe selbst die Polizei.

Leider ist das Unangenehme noch nicht zu Ende, denn die Polizisten bewerten das Ganze als Lappalie und geben sich, als habe ich sie gerade vom McDrive-Schalter weggeholt. Ich schildere den Sachverhalt. Die Polizisten fragen, was ich denn überhaupt wolle. Ich sage, dass ich Anzeige erstatten wolle. Während der Polizist unheimlichen Wert darauf legt, dass ich meine Sport-Sonnenbrille abnähme, wenn ich mit ihm rede, erklärt er lang und breit, dass er kein strafbares Verhalten erkenne, weil das keine Bedrohung gewesen sei. Ich entgegne, für mich sei das aber zumindest eine Nötigung. Auch das sehen die Polizisten ausdrücklich nicht als gegeben, zumal ich nicht verletzt sei, wenn ich aber unbedingt wolle, habe ich drei Monate Zeit Anzeige zu erstatten. Das werde aber ausgehen wie - wortwörtlich - das "Hornberger Schießen". Nach Kennzeichenabfrage ("negativ"), ziehen sie ab.

Dass die Polizisten sich implizit vor diesen Autofahrer stellen, indem sie sein Verhalten als nicht strafbar und damit legal ansehen, ist für mich ebenfalls Ausdruck dieser Attitüde, auf den Straßen zähle das Recht des Stärkeren. Man scheint das trotz aller Diskussionen um die Sicherheit der Radfahrer nicht aus den Leuten raus zu bekommen.
 
Fall 2: Wohnstraße, es geht bergauf zum Krankenhaus, der letzte Teil ziemlich flach bis zur Wendeschleife bzw. bis der Waldweg beginnt, abends. Ich komme gerade hoch, halbwegs schnell. Vor mir will ein VW-Bus offenbar wenden, er fährt vorwärts rechts in eine Einfahrt und setzt gerade an, wieder rückwärts auf die Straße zu fahren. Er fährt rückwärts, übersieht mich und da ich passieren will, hilft nur lautes Schreien, damit er hält. Ich fahre an der Stelle immer über die Wendeschleife den gleichen Weg zurück, wo der Fahrer nun einparkt. Wegen der Gefährdung möchte ich den Fahrer dann doch darauf hinweisen, er sollte das nächste Mal genauer gucken. Ich zeige mit zwei Fingern in Richtung Auge und rufe "Gucken". Offenbar kommt der Fahrer nicht damit klar, auf den Fehler aufmerksam gemacht zu werden, denn sofort kommen von ihm laute Beleidigungen durch die geöffnete Seitenscheibe.

Da ich es aufgegeben habe, Jesus zu spielen und inzwischen immer weniger Bereitschaft habe, alles hinzunehmen [ihr dürft es gerne anders sehen und sagen, es wäre klüger gewesen, einfach weiterzufahren], halte ich an und stelle den Fahrer zur Rede, ob er seine Beleidigungen nochmal wiederholen möchte. Er steigt aus, geht in Richtung seines Hauses, und beleidigt munter weiter. Ich hole mein Handy raus und fotografiere das Kennzeichen. Er ist inzwischen an seiner Pforte, sieht das aber und stürmt wie wild auf mich zu, dabei laut drohend, er wolle mir das Handy aus der Hand reißen und auf die Straße schmeißen. Wie ich inzwischen weiß, ist der Mann wohl Unternehmer, sein Name stand sogar auf dem VW-Bus (Firmenwagen). Ich vermute darin den Grund für diese Attacke - er wollte wohl keinesfalls identifiziert werden. Jedenfalls stürmt er auf mich zu und ich versuche, mit Rad davon zu rennen, denn aufsteigen und einklicken hätte zu lang gedauert. Er holt mich ein, greift nach meinem Handy, ich drehe mich weg, er stößt mich mitsamt Fahrrad um. Glücklicherweise nur je ein leichter Kratzer am Schienbein und am Pedal. Ich rufe einer zufällig auf der Straße befindlichen Frau, die die Mülltonne rausstellt, zu, sie möge die Polizei rufen. Dann lässt er ab und verschwindet im Haus. Ich rufe selbst die Polizei.

Leider ist das Unangenehme noch nicht zu Ende, denn die Polizisten bewerten das Ganze als Lappalie und geben sich, als habe ich sie gerade vom McDrive-Schalter weggeholt. Ich schildere den Sachverhalt. Die Polizisten fragen, was ich denn überhaupt wolle. Ich sage, dass ich Anzeige erstatten wolle. Während der Polizist unheimlichen Wert darauf legt, dass ich meine Sport-Sonnenbrille abnähme, wenn ich mit ihm rede, erklärt er lang und breit, dass er kein strafbares Verhalten erkenne, weil das keine Bedrohung gewesen sei. Ich entgegne, für mich sei das aber zumindest eine Nötigung. Auch das sehen die Polizisten ausdrücklich nicht als gegeben, zumal ich nicht verletzt sei, wenn ich aber unbedingt wolle, habe ich drei Monate Zeit Anzeige zu erstatten. Das werde aber ausgehen wie - wortwörtlich - das "Hornberger Schießen". Nach Kennzeichenabfrage ("negativ"), ziehen sie ab.

Dass die Polizisten sich implizit vor diesen Autofahrer stellen, indem sie sein Verhalten als nicht strafbar und damit legal ansehen, ist für mich ebenfalls Ausdruck dieser Attitüde, auf den Straßen zähle das Recht des Stärkeren. Man scheint das trotz aller Diskussionen um die Sicherheit der Radfahrer nicht aus den Leuten raus zu bekommen.

Ich bewundere Deine Zurückhaltung. Ich hätte wahrscheinlich bis zur Dunkelheit gewartet, um dann-nun ja, dafür zu sorgen, dass er seine Karre eine zeitlang nicht mehr benutzen kann. Was ich anläßlich eines Zeitungsartikels über Benzinklau weiß-wenn der Tank mal angebohrt ist, muß er komplett erneuert werden, flicken läßt sich das Ding nicht. Und das ist teuer.

Leider ist es so, dass ohne Körperverletzung (daher dann immer die Frage "Sind Sie verletzt?") nichts gemacht wird, dass heißt, man muß sich erst über den Haufen fahren lassen, damit dem Unfallverursacher vielleicht was passiert. Ansonsten geht es wohl nach dem Motto "Knapp daneben ist auch vorbei". Das mit dem Überholen im Gegenverkehr erlebe ich auch öfter. Wenn die vor mir noch einscheren, gibts einen Scheibenwischer (zum Mittelfinger konnte ich mich noch nicht durchringen), beim direkten Passieren gibt es im Wortsinne einen Anpfiff mit ordentlicher Lautstärke (Bookman Bike Whistle).
 
beim direkten Passieren gibt es im Wortsinne einen Anpfiff mit ordentlicher Lautstärke (Bookman Bike Whistle).

Das entspricht meiner persönlichen Erfahrung. Einzig anerkanntes Kommunikationsmittel im Straßenverkehr ist eine Hupe (bei mir AirZound), gestikulieren und reden bringt rein gar nichts. Mit einem Drogensüchtigen diskutiere ich auch nicht über seine Drogen, das ist vergebliche Mühe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bewundere Deine Zurückhaltung. Ich hätte wahrscheinlich bis zur Dunkelheit gewartet, um dann-nun ja, dafür zu sorgen, dass er seine Karre eine zeitlang nicht mehr benutzen kann. Was ich anläßlich eines Zeitungsartikels über Benzinklau weiß-wenn der Tank mal angebohrt ist, muß er komplett erneuert werden, flicken läßt sich das Ding nicht. Und das ist teuer.

Leider ist es so, dass ohne Körperverletzung (daher dann immer die Frage "Sind Sie verletzt?") nichts gemacht wird, dass heißt, man muß sich erst über den Haufen fahren lassen, damit dem Unfallverursacher vielleicht was passiert. Ansonsten geht es wohl nach dem Motto "Knapp daneben ist auch vorbei". Das mit dem Überholen im Gegenverkehr erlebe ich auch öfter. Wenn die vor mir noch einscheren, gibts einen Scheibenwischer (zum Mittelfinger konnte ich mich noch nicht durchringen), beim direkten Passieren gibt es im Wortsinne einen Anpfiff mit ordentlicher Lautstärke (Bookman Bike Whistle).
Das würde mir ähnlich gehen, quasi ein Fall von „ich weis wo du wohnst“. Was da im Dunkeln so nem Auto so alles passieren kann... Bringt nur nichts, ärgert den Idioten zwar, nur kann (und sollte) er eventuelle Veränderungen an seinem Gefährt nicht mit Dir in Verbindung bringen.
 
Ich habe neulich empört und bestürzt die Nachricht gehört, dass in Delmenhorst ein Autofahrer mit voller Absicht einen Radfahrer auf dem Radweg frontal umgemangelt hat und nun des versuchten Mordes angeklagt ist. Heute stieß ich auf diese Meldung zum neuesten Stand.
Unglaublich, oder?
 
teaser_wide_big.jpg



ja Rennradfahren ist gefährlich
" Das Unglück ereignete sich gemäss der Kantonspolizei Solothurn am Mittwoch gegen 17.00 Uhr, als der Autolenker mit dem McLaren auf der Gempenstrasse in Richtung Gempen unterwegs war. Auf der unübersichtlichen und kurvenreichen Strecke habe der 23-jährige Lenker des Sportwagens mehrere Fahrzeuge überholt. Auf der Gegenfahrbahn sei er danach frontal mit einem korrekt in Richtung Dornach fahrenden Velolenker kollidiert. Dabei zog sich der 38-jährige Radfahrer lebensgefährliche Verletzungen zu. Er wurde mit einem Rettungshelikopter der Rega in ein Spital geflogen. Der Autolenker blieb bei der Kollision unverletzt. "


https://www.bazonline.ch/basel/gemeinden/mclaren-rowdy-machte-die-probefahrt/story/14274275
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei Dir könnte das Problem sein, dass Du zu viel Zeit hast. :D Mir wäre meine begrenzte Lebenszeit zu schade, um den ganzen Kram zu suchen, den Du hier ständig postest.

was Du nicht sagst, ha a ha ha
Dir ist aber freigestellt, dieses nicht anzuschauen :daumen::)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
eben, wenn der Velolenker es nicht drauf hat mal eben nen Bunnyhopp zu machen .....
Richtig. Dies wäre mal ein Zitat wert ? ;)

Scheiße gelaufen, aber es ist auch egal ob es ein Ford Fiesta oder McLaren war. Typisches Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom.

Wobei es für dieses Geld aus meiner Sicht schönere Autos gibt ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben Unten