• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Fahrtechnik Seitenwind

usr

übt bei schönem Wetter radfahren
Registriert
29 November 2011
Beiträge
10.440
Reaktionspunkte
8.299
Ort
Näher am Schanzenbräu als am Penning-Zeißler
Hatte die Tage ein paar grenzwertige Situationen mit Seitenwind, vor allem natürlich in Abfahrten. Also noch mal zur klaren Abgrenzung: es geht nicht um Renntaktik, sondern darum mit einer Spur auszukommen wenn der Wind sein bestes gibt um das zu verhindern.

Was ich bisher herausgefunden habe: verkrampfen ist scheiße, womöglich sogar bis sich der Rahmen aufschwingt, keine gute Idee. Langsamer hilft, ein bisschen.

Manchmal scheint auch schneller zu helfen, relative Windrichtung näher am Normalzustand, oder täuscht das?

Gegenteil von verkrampfen: immer locker aus der Hüfte lenken, so wie sonst auch. Das verreissende Vorderrad verführt aber geradezu zum Versuch, atypisch mit dem Lenker zu lenken. Was mir dagegen hilft ist interessanterweise treten, am besten in eierigem, bewusst schlechten Stil wo ständig Bewegung in der Fahrspur ist. In manchen Geschwindigkeitsbereichen machte sich auch ein Slalom-eiern ohne treten passabel: man bleibt in der gewohnten Ganzkörperlenkung, mit der man dann auch etwas Wind kompensieren kann ohne in Versuchung zu geraten isoliert am Lenker irgendwas zu erzwingen.

Einschränkung: all diese Kniffe wurden noch nicht mit dem gleichen Ausmaß an Seitenwind konfrontiert, der mich am Vortag über viele Meter in die Gegenspur gedrückt hat, plus Beruhigungspausen mitten in der Abfahrt. Will ich definitiv nicht noch mal haben.

Anregungen, Korrekturen, Ergänzungen?
 
mistralerfahrung und passatwind auf teneriffa, teide: bergab macht keinen spaß mehr, man muß langsamer fahren, bestätige: dabei komischerweise trotzdem treten, das hilft irgendwie. in schräglage gehen, vorhalten. mit reisegepäck nochmal unangenehmer. hochprofiler sollten bei wind zu hause bleiben. shamals fahre ich wirklich nur bei wenig wind, bin aber auch 68 - 72 kg leicht bei 1,85m.
die genaue physikalische analytik dazu fehlt mir allerdings.
 
Mein Senf dazu:
Felgenhöhe bis 30mm, Unterlenker fahren und soweit möglich nach vorne rutschen um mehr Gewicht auf's Vorderrad zu bekommen, immer mittreten und ganz wichtig die Umgebung im Auge behalten - Hecken, Baumgruppen, Felsen, … beeinflussen den Wind und zwar auch wenn sie (auf Luv) 100 m von der Straße entfernt sind
 
Die Lösung für Dein Problem ist: mehr fahren. Mit der Routine kommt auch die Sicherheit, bzw. sitzt man dann in solchen Situationen nicht verkrampft auf dem Rad und überträgt den Wind nicht. Wichtig: Arme locker anwinkeln, Gewicht vom Sattel nehmen.
 
Die Lösung für Dein Problem ist: mehr fahren. Mit der Routine kommt auch die Sicherheit, bzw. sitzt man dann in solchen Situationen nicht verkrampft auf dem Rad und überträgt den Wind nicht.

Gegen wie viel km/h zusätzlichen Seitenwind wird man pro 10000 Lebenskilometer immunisiert? ;)

Du meintest aber wahrscheinlich “mehr bei fiesem Seitenwind fahren“, oder?

Am Freitag auf dem Teide war es wieder grenzwertig, da hatte dann aber die Kombination aus moderatem Tempo, bewusstem treten und geschlenkere, aber sicher auch einfach Glück dass die Zwischenabfahrten vergleichsweise geschützt waren tatsächlich für sehr viel weniger Spurwechselgefahr gesorgt. Im dem meisten wirklich starkwindigen Abschnitten kamen die Böen zum Glück halbwegs von vorne, zickzack 34/29 und Unterlenker bei nur leicht ansteigender Straße, da fährt man keine PRs...
 
Gegen wie viel km/h zusätzlichen Seitenwind wird man pro 10000 Lebenskilometer immunisiert? ;)

Du meintest aber wahrscheinlich “mehr bei fiesem Seitenwind fahren“, oder?

Am Freitag auf dem Teide war es wieder grenzwertig, da hatte dann aber die Kombination aus moderatem Tempo, bewusstem treten und geschlenkere, aber sicher auch einfach Glück dass die Zwischenabfahrten vergleichsweise geschützt waren tatsächlich für sehr viel weniger Spurwechselgefahr gesorgt. Im dem meisten wirklich starkwindigen Abschnitten kamen die Böen zum Glück halbwegs von vorne, zickzack 34/29 und Unterlenker bei nur leicht ansteigender Straße, da fährt man keine PRs...
Die Windböen auf den Kanaren sind aber auch echt erbarmungslos. Zumindest, im Bezug auf Fuerte Ventura kann ich da nur zustimmen. Selbst nach den, hier schon genannten Verhaltensweisen (Körpergewicht auf das Vorderrad verlagern und immer leichten Druck auf den Pedalen beibehalten) versetzt es einen mal 1 Meter nach Links oder Rechts.
Trotzdem würde ich die Insel immer wieder empfehlen, allerdings nicht Anfängern.;)
 
Die Lösung für Dein Problem ist: mehr fahren. Mit der Routine kommt auch die Sicherheit,.

Das erinnert mich an meine erste Abfahrt vom Ventoux (Nordseite nach Bedoin..) als ich gerade beim einfahren in eine der eher engen Kehren von einer starken Böe erfasst wurde und mich plötzlich einen guten Meter näher am Strassenrand wiederfand ;) Ich glaub, die Knie zitterten noch am Fuss des Monsters... Ich fahre viel in den Alpen und wusste eigentlich, was der Wind so alles mit einem anstellen kann, aber das war dann doch eine andere Liga. Meiner Meinung nach ist das wie bei so vielen anderen Fahrtechnik-Problemen reine Kopfsache: rechnet man mit dem Wind und ist darauf gefasst, dass man ausgerechnet im blödesten Moment (z.B. Gewichtsverlagerung beim Kurven Fahren) auch noch vom Wind geschubst wird, ist schon alles halb so wild... das setzt aber wiederum voraus, dass man nicht völlig am Limit fährt und die nötige Konzentration aufbringen kann.
 
Die Windböen auf den Kanaren sind aber auch echt erbarmungslos. Zumindest, im Bezug auf Fuerte Ventura kann ich da nur zustimmen. Selbst nach den, hier schon genannten Verhaltensweisen (Körpergewicht auf das Vorderrad verlagern und immer leichten Druck auf den Pedalen beibehalten) versetzt es einen mal 1 Meter nach Links oder Rechts.
Trotzdem würde ich die Insel immer wieder empfehlen, allerdings nicht Anfängern.;)
Häh, da kann man doch genau so gut auf dem Mond fahren, was soll da schön sein?
 

Verstehe auch nicht so richtig, wie es dazu mehr als eine Meinung geben kann...
IMG-20180308-WA0003.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
wir hatten heute Windböen bis 55km heute auf dem Elbdeich. Eingenlicht kein echtes Problem. Technisch würde ich nur sagen: Vorderrad nicht zu sehr entlasten. Locker bleiben ist sicher auch der richtige Hinweis, wobei das leicht dahin gesagt ist wenn man unsicher ist
Richtig blöd wird es eben wenn die Böen plötzlich und unerwartet kommen. Z.b. wenn man aus einem Windschatten rausfährt, z.b. bei Gegenverkehr oder wenn man überholt wird oder auch bei Brücken wenn der Wind noch kanalisiert wird. Denke der entscheidende Punkt ist Wachsamkeit und das man sich durch eine zeitweise abflachenden Wind nicht einlullen lässt.
Wenns ganz blöd kommt zum Trinken leider anhalten,
Ach ja, enge Kleidung ist wichtig. Ist logisch, aber wollte es erwähnt haben
 
Zuletzt bearbeitet:
Verstehe auch nicht so richtig, wie es dazu mehr als eine Meinung gegen kann...Anhang anzeigen 542706
Wobei man aber, so einen (grünen) Anblick, auf Fuerte Ventura nie zu sehen kriegen wird.

Ich kenne jemanden, der da seit 20 Jahren lebt und der hat mir 2015 erzählt, dass es noch nie soviel Regen, wie in diesem Winter gab und die Insel noch nie so grün war...
...und das sah dann so aus:

Also, geht so...:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Um mal beim Thema zu bleiben: Hatte heute auch krassen böigen Wind. Bei uns ist es flach und wenn ich auf der Straße auf freier Fläche (Acker) einen LKW mir entgegen kommen sehe bereite ich mich bei entsprechender Windrichtung schon mal drauf vor daß es gleich heftig wird. Lenker gut festhalten und klein machen (Unterlenker), aber nicht verkrampfen, und dann durch. Ist bis jetzt noch nie brenzlig geworden.
 
Ich würde mir das Leben nehmen.
Kopf hoch. Es kommen auch wieder bessere Zeiten:bier:

Ne ernsthaft. Wie es ist dort zu leben kann ich mir nicht vorstellen, aber dort über den Winter ein paar Tage zu verbringen finde ich immer traumhaft. Ist dann halt auch immer der Kontrast zum kalten, dunklen Deutschland.
 
Ab Windstärke 7 ist es einfach viel zu gefährlich - da hilft auch keine "Fahrtechnik". Da ist man nur noch ein Spielball der Naturkräfte.....Hab' im Herbst 2017 zweimal Touren in Andalusien deswegen abgebrochen, ist unfahrbar
 
Lanzarote, ordentlich Wind. An der ersten Steigung hab ich zwei Krankenwagen getroffen, daneben ein Rennrad und Blut auf der Straße. Eigentlich keine schwere Abfahrt. Aber der Wind. Ich hab dann kurz später beschlossen, dass das ja wirklich nicht sein muss und bin wieder zurück ins Hotel.

Die Frage nach der Fahrtechnik hab ich mir dann auch gestellt. Klein machen? Auf jeden Fall ausreichend Platz zum Straßenrand. Treten mag auch helfen.
 
Die letzten Beiden Beiträge gefallen mir am besten. Fahrtechnik hin oder her, jeder überschätzt sich einmal. Was dann passiert konne ich in meiner Zeit als Rettungsschwimmer gut sehen.
Deshalb besser Zuhause bleiben wenn ein paar persönliche Kriterien erfüllt sind, dazu zählt bei mir jetzt nicht erst der Unfall. Winstärken sind ein guter Anhaltspunkt, hier finde ich besonders die Seite https://www.windfinder.com/ sehr hilfreich. Wenn ich dann doch auf einer geraden Straße im Rechsverkehr unterwegs bin (Die Strasse fällt also nach links ab - wegen Regenwasser) und sich mein Reifen sichtbar nur rechts abfährt lasse ich das mit den gefährlichen Stellen lieber und suche mir ruhigere Straßen für den Heimweg.

Noch ein Kurzer Abriss zur Technik: Ich betreibe auch Windsurfen, also lege ich mich auch auf dem Rad in den Wind, das bringt erst einmal Ruhe herein. Ist der Wind böig, so drücke ich das Rad in einer Böe kräftig nach unten weg, dadurch legt sich das Rad quasi automatisch in den Wind. Ich denke einmal das ist auch der Grund warum die meisten Treten als unterstützend empfinden. Wie schon erwähnt hilft es auch sehr die Last auf das Vorderrad zu verlagern.

Gruß,
 
Zurück
Oben Unten