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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Das hat insofern was mit Menschlichkeit zu tun, weil hier eine Geburtenkontrolle in den Entwicklungsländern gefordert wurde. Das bedeutet der reiche Teil der Erdbevölkerung will eine Geburtenkontrolle beim armen Teil der Erdbevölkerung einführen. Wer darin keine ethischen Probleme sieht oder das als einen menschlichen Akt versteht...
Also wärst du mit globaler Kontrolle d'accord? Klang nämlich nicht so, zumal es dann ja *trotzdem* fast nur Entwicklungs- und gewisse Schwellenländer treffen würde...
 
Weit entfernt sind wir davon nicht mehr. "Leider darf man Radfahrer auf der Straße ja nicht umfahren.", sagte kürzlich sehr ruhig ein nicht dumm anmutenter Herr mitte 50.
Er würde es also tun, wenn er dürfte, keine Strafe zu erwarten hätte oder es keiner sieht?
 
Weit entfernt sind wir davon nicht mehr. "Leider darf man Radfahrer auf der Straße ja nicht umfahren.", sagte kürzlich sehr ruhig ein nicht dumm anmutenter Herr mitte 50.
Er würde es also tun, wenn er dürfte, keine Strafe zu erwarten hätte oder es keiner sieht?

Ich verstehe dabei nicht so ganz, warum sich manche Leute so in den Hass auf Radfahrer reinsteigern. Wenn ich so vergleiche habe ich wesentlich mehr Probleme mit Autofahrern im Straßenverkehr. Wobei ich anmerken sollte, dass ich mich aus (Innen)städten usw. fernhalte.
Ein Vergleich mit anderen Zweirädern wäre interessant. Motorräder sind ja relativ fein raus, weil sie mit den meisten Autos locker mithalten können. Bei Roller und Co. wird das ganze schonwieder interessanter.

Hätte doch Soziologie oder Psychologie studieren sollen, das wäre mal ein interessantes Thema.
 
Ich verstehe dabei nicht so ganz, warum sich manche Leute so in den Hass auf Radfahrer reinsteigern. Wenn ich so vergleiche habe ich wesentlich mehr Probleme mit Autofahrern im Straßenverkehr. Wobei ich anmerken sollte, dass ich mich aus (Innen)städten usw. fernhalte.
Meine ganz persönliche Beobachtung ohne Anspruch auf statistische Wahrheit:
In Karlsruhe sind in den letzten Jahren etliche Fahrradstraßen entstanden. Zudem sind innerstädtisch so gut wie alle Wohngebiete zu Tempo 30-Zonen gemacht worden. Das funktioniert hier sogar weitgehend ohne Schweller, Fahrbahnverschwenkungen oder ähnliches. Tempo 50 ist eigentlich nur noch auf wirklichen Durchgangsstraßen erlaubt. Seither hat sich das Verhältnis zwischen Automobilist und Radfahrer zunehmend entspannt. Radfahrer haben dadurch deutlich weniger Geschwindigkeitsnachteil gegenüber Autos und halten Autofahrer weniger stark auf als wenn 50 erlaubt sind. Diese hier oft beschriebene Aggressivität beobachte ich bei uns nur noch seeeehr selten und eindeutig seltener als früher.
 
Ich verstehe dabei nicht so ganz, warum sich manche Leute so in den Hass auf Radfahrer reinsteigern. [...]
Man müsste nicht lange in diesem Thread suchen, um ebenso überzeugt den gleichen Satz zu schreiben, in dem einfach nur "Rad" gegen "Auto ausgetauscht wurde. Das ist das, was Ich persönlich nicht verstehe. Zumal die meisten Radfahrer ja auch Autofahrer sind. Und andersherum auch sehr viele.
 
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In Karlsruhe sind in den letzten Jahren etliche Fahrradstraßen entstanden. Zudem sind innerstädtisch so gut wie alle Wohngebiete zu Tempo 30-Zonen gemacht worden. Das funktioniert hier sogar weitgehend ohne Schweller, Fahrbahnverschwenkungen oder ähnliches. Tempo 50 ist eigentlich nur noch auf wirklichen Durchgangsstraßen erlaubt. Seither hat sich das Verhältnis zwischen Automobilist und Radfahrer zunehmend entspannt. Radfahrer haben dadurch deutlich weniger Geschwindigkeitsnachteil gegenüber Autos und halten Autofahrer weniger stark auf als wenn 50 erlaubt sind. Diese hier oft beschriebene Aggressivität beobachte ich bei uns nur noch seeeehr selten und eindeutig seltener als früher.
Das entspricht exakt auch meiner Wahrnehmung. Ich kenne KA auch von "früher" - wenn ich mir heute, nach ca. 15 Jahren Abwesenheit von dieser Stadt, ansehe, wie zügig und komfortabel man auch mit dem RR durch die Stadt kommt, dann ist das im Vergleich zu anderen Städten schon nah an "paradiesisch". Auch wenn es abschnittsweise immer noch ein gewisses Optimierungspotenzial gibt.
Und abgesehen von den "üblichen Verdächtigen" mit ihren dicken Baller-Kisten fügen sich die KFZ-Nutzer auch in die Zustände, sie haben ohnehin keine Wahl bei der Menge an Radfahrern insgesamt in der Stadt. Echte Aggressionen gegenüber mir als Radfahrer habe ich hier noch nicht erlebt.

Aber: Das funktioniert nur, wenn eine Stadt das auch ernsthaft und konsequent umsetzt.
Die in vielen (vergleichbaren) Städten zu sehende halbherzige Umsetzung von Radverkehrsförderung mit einem deutlichen Hang zur Lücke im Radverkehrsangebot ist dann eher als "rausgeworfenes Geld" einzuschätzen, als das es tatsächlich zu einem sich ändernden Umgang im Miteinander führt.

Matze
 
Man müsste nicht lange in diesem Thread suchen, um ebenso überzeugt den gleichen Satz zu schreiben, in dem einfach nur "Rad" gegen "Auto ausgetauscht wurde. Das ist das, was Ich persönlich nicht verstehe. Zumal die meisten Radfahrer ja auch Autofahrer sind. Und andersherum auch sehr viele.

Der Unterschied liegt darin, dass Radfahrer hassende Autofahrer mein Leben gefährden, weil sie sich von mir in ihrer Weltanschauung, die Straße für sich alleine haben zu dürfen, gestört fühlen. Ich als Radfahrer hasse aber nur die Autofahrer, die mir mit ihrem gefährlichen Verhalten zeigen, dass sie mich hassen und wenn sie dürften, wie man ja vernehmen kann, mich von der Straße pusten würden, für immer und ewig.
Nur wenn ein Autofahrer mal klar denkt, dürfte er merken, dass er am meisten durch andere Autofahrer gestört wird und genau so häufig in seiner Karre sitzt, und über jeden anderen schimpft, der seinen Weg langsamer macht.
Mir gehen langsame Radfahrer, vor allem aber rücksichtlose und verträumte Radfahrer genauso auf den Senkel. Also fühle ich mich witziger Weise auf der Straße zwischen Autofahrern die ich störe, wohler als auf dem Ragweg zwischen Fußgängern, Radfahrern, Hund, Katze, Maus, Scherben und Wurzelaufbrüchen, Dreck und Autos die aus der Ausfahrt kommen "Sorry, ich habe sie nicht gesehen" . Ne 80jährige Oma und nen 5jähriges Kind mag das ja anders empfinden, aber sicherer wären sie alle auf der Straße. Das muss man den Autofahrern nun mal verklickern. Staatlich verordnen quasi.
 
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Der Unterschied liegt darin, dass [...]
War klar, dass mein Kommentar nicht unkommentiert bleibt und dass gute Gründe gebracht werden, warum das eigentlich alles ganz anders ist...

Nur mal so als Beobachtung: In den ersten zwei Zeilen kommt zwei mal das Wort "hassen" vor. Offensichtlich geben sich beide Gruppen da nicht viel, darum ging es in meinem Hinweis. Wenn es anders wäre, dann wäre der Thread auch sicher nicht auf Seite 895 angekommen. Mit sicher auch erschütternden Berichte, die erzählenswert sind. Tut gut, sich so etwas von der Seele zu schreiben. Und auch ich bin schon einem Halbstarken begegnet, der neben mir abbremste und seine Scheibenwaschanlage betätigte, weil er vorher an einer Engstelle von mir "ausgebremst" wurde und 10 Sekunden Lebenszeit eingebüßt hat. Aber für mich war das "dieser eine bekloppte Autofahrer" und nicht "die Autofahrer". Bin ja selbst auch oft genug einer, warum sollte ich da schlecht über mich sprechen:)? Vielleicht würde diese Einstellung dem Thread manchmal gut tun?
 
Man müsste nicht lange in diesem Thread suchen, um ebenso überzeugt den gleichen Satz zu schreiben, in dem einfach nur "Rad" gegen "Auto ausgetauscht wurde. Das ist das, was Ich persönlich nicht verstehe. Zumal die meisten Radfahrer ja auch Autofahrer sind. Und andersherum auch sehr viele.

Ne, also im Kontext des von RennM. zitierten Problembären kannst du diesen Vergleich echt knicken. Dafür, dass hier angeblich so ein abgrundtiefer Hass auf Autofahrer herrscht wird zum Beispiel verdammt wenig über Grillanzünder geredet (nur mal so als Illustration, wie Hass auf Autofahrer aussehen könnte), und auch die etwas direktere Analogie zur Frage des seltsamen Herren, “warum darf man eigentlich keine Autofahrer aus der Karre ziehen und krankenhausreif schlagen“ wird eher selten gestellt. Und ich vermute sogar, dass das Arschloch (da, ich habe es ausgesprochen) gar nicht an Krankenhaus als möglichen Ausgang gedacht hat.
 
War klar, dass mein Kommentar nicht unkommentiert bleibt und dass gute Gründe gebracht werden, warum das eigentlich alles ganz anders ist...

Nur mal so als Beobachtung: In den ersten zwei Zeilen kommt zwei mal das Wort "hassen" vor. ...

Wolltest Du hier denn das Schlusswort setzen?
Wenn sich jemand so gefährlich verhält, dass er dabei mit meinem Leben spielt, riskiert, mich bei einem Kontakt sogar zu töten, dann muss er Hass in sich tragen und dafür muss ich den auch nicht lieben. Und wenn mir mal einer auf den Keks geht, dann finde ich den doof, er mich auch wahrscheinlich, aber ich wünsche wirklich niemandem was Schlechtes. Aber ich habe öfter mal richtig Angst auf der Straße und die Menschen, die das verursachen, die finde ich total zum kotzen. Aber ich spucke ihnen noch nicht mal an den Reifen, auch dann nicht, wenn sie es nicht sehen. Ich mache täglich Fehler, aber ich bringe dabei eher mich selbst als andere in Gefahr und entschuldige mich, wenn ich einen anderen Verkehrsteilnehmer vielleicht erschreckt habe oder mal im Weg bin und bedanke mich, wenn mir jemand Vorrang gewährt. ...
Ich wüsste nicht, worüber ich jetzt noch nachdenken soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht eine nette Geschichte letzte Woche in der ich als Radler fast der "Bösewicht":
In der Mittagspause mit einem anderen Kollegen verabredet und mein Arbeitsweg ist radtechnisch etwas suboptimal. Ich muss von der Arbeit 800m zu einer Brücke. An der Staße (vierspurige Hauptstraße) gibt es auf beiden Seiten recht breite Radwege und ich bin so böse und fahre auf dem Rückweg auf der falschen Seite, da die eigentlich zu nutzende Ampel in 300m in Gegenrichtung liegt, langsam geschaltet ist und naja auf den Radwegen ist außer mir halt nie ein Radfahrer.

Auf der Strecke überquere ich genau eine Ampel an der ich grün hatte, da ich natürlich als "Geisterfahrer" unterwegs bin, fahre ich dort immer langsam, falls ein Auto abbiegt und mich nicht sieht, weil Radler nicht von vorne kommen sollten. An dem Tag will jemand abbiegen und ich bin schon langsam und noch 10-15m entfernt, aber er steigt dann beim Abbiegen doch auf die Bremse und hinten drauf landet ein Taxifahrer.
Reiner Blechschaden und nach 40min (das war dann meine Mittagspause) kam die Polizei.

Habe dann einem der Beamten (ohne die Autofahrer) meine Version wahrheitsgemäß erzählt und auch, dass ich dort immer falsch fahre und vorsichtig bin, weil der "richtige" Weg einfach doppelt so lange dauert. Die Reaktion des Beamten war sehr entspannt: "Sind halt keine Fahrradstadt wie Heidelberg oderso. Das kann ich schon verstehen. Fühlen Sie sich mal mündlich verwarnt. Schuld am Unfall waren Sie ja nicht."

Reaktion der Autofahrer war auch in Ordnung. Der Taxifahrer hat halt einfach gepennt und ist zu nah aufgefahren (wie immer).

P.S. Bin am Nachmittag dann mal den "legalen" Weg nach Hause gefahren und hatte Glück bei der Ampelschaltung und damit war der Umweg < 2min. Nur gibt es da eine tolle Rechtsabbiegerspur, auf der mich ein Auto mit erhöhter Geschwindigkeit fast umgenietet hätte, was mir auf dem anderen Weg nicht passieren kann. Wie mans macht, man machts falsch.
 
. Wie mans macht, man machts falsch.

Und so entscheidet sich der gemeine Radfahrer halt für das kleinere, meist ungefährlichere Übel. Das nimmt der gemeine Autofahrer natürlich anders war, und so entsteht die Legende von uns als Radrüpel.:rolleyes:
 
Mit welchem Recht führst du eine Geburtenkontrolle in den Entwicklungsländern durch. Willst du Zwangssterilisationen anordnen. Ist unser Leben mehr wert als ein Leben in Entwicklungsländern?

Mein Kommentar bezog sich in erster Linie auf die Aussage, dass zu viele Menschen auf diesem Planeten leben. Aus meiner Sicht ist das schlichtweg so und es ist ein riesen Problem.
Zur Geburtenkontrolle habe ich konkret gar nichts gesagt, daher lasse ich deine Kritik dazu mal so im Raum stehen.

Gut erkannt, da müssen wir angfangen unserer Probleme zu lösen. Wenn es von den Typen in den Entwicklungsländern viel weniger gibt, ist das Klima gerettet.

Hast du meinen Beitrag wirklich gelesen oder willst du nur meckern?

Das hier habe ich geschrieben:
"An die eigentlichen Ursachen wagen sich nur die wenigsten - nämlich das eigene Leben mal unter die Lupe zu nehmen und sich zu überlegen, was davon eigentlich nötig ist.
Es ist nach wie vor "cooler", mit dem Auto zu fahren, als mit dem Rad. Ich hab regelmäßig das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen, weil ich es gut und erstrebenswert finde, einen möglichst umweltfreundlichen Lebensstil zu führen."

Bitte sag mir, in welchem Teil davon ich die Schuld von mir weg und auf die Entwicklungsländer schiebe?
 
Vielleicht eine nette Geschichte letzte Woche in der ich als Radler fast der "Bösewicht":
In der Mittagspause mit einem anderen Kollegen verabredet und mein Arbeitsweg ist radtechnisch etwas suboptimal. Ich muss von der Arbeit 800m zu einer Brücke. An der Staße (vierspurige Hauptstraße) gibt es auf beiden Seiten recht breite Radwege und ich bin so böse und fahre auf dem Rückweg auf der falschen Seite, da die eigentlich zu nutzende Ampel in 300m in Gegenrichtung liegt, langsam geschaltet ist und naja auf den Radwegen ist außer mir halt nie ein Radfahrer.

Auf der Strecke überquere ich genau eine Ampel an der ich grün hatte, da ich natürlich als "Geisterfahrer" unterwegs bin, fahre ich dort immer langsam, falls ein Auto abbiegt und mich nicht sieht, weil Radler nicht von vorne kommen sollten. An dem Tag will jemand abbiegen und ich bin schon langsam und noch 10-15m entfernt, aber er steigt dann beim Abbiegen doch auf die Bremse und hinten drauf landet ein Taxifahrer.
Reiner Blechschaden und nach 40min (das war dann meine Mittagspause) kam die Polizei.

Habe dann einem der Beamten (ohne die Autofahrer) meine Version wahrheitsgemäß erzählt und auch, dass ich dort immer falsch fahre und vorsichtig bin, weil der "richtige" Weg einfach doppelt so lange dauert. Die Reaktion des Beamten war sehr entspannt: "Sind halt keine Fahrradstadt wie Heidelberg oderso. Das kann ich schon verstehen. Fühlen Sie sich mal mündlich verwarnt. Schuld am Unfall waren Sie ja nicht."

Reaktion der Autofahrer war auch in Ordnung. Der Taxifahrer hat halt einfach gepennt und ist zu nah aufgefahren (wie immer).

P.S. Bin am Nachmittag dann mal den "legalen" Weg nach Hause gefahren und hatte Glück bei der Ampelschaltung und damit war der Umweg < 2min. Nur gibt es da eine tolle Rechtsabbiegerspur, auf der mich ein Auto mit erhöhter Geschwindigkeit fast umgenietet hätte, was mir auf dem anderen Weg nicht passieren kann. Wie mans macht, man machts falsch.
Bei uns auf dem Weg vom Parkplatz zur Arbeit (keine Angst, ich fahre nur in der Nachtschicht mit Auto :p), gibt es auch eine Fußgängerampel, die man am besten nur bei rot überquert, weil dann alle anderen auch rot haben.
Da ist nämlich die Auffahrt zur Stadtautobahn. Demensprechend konditioniert stehen dort die Leute im Kfz an der Kreuzung. Beschissen ist es, wenn schon grün ist und man gerade vom Parkplatz die Straße überqueren will. Da muss man sich sicher sein, dass die Abbieger warten...
 
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