Kaugirl
I'm a simple woman ...
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Das Ganze ist noch komplexer. Tante Emma Läden und auch kleinere Supermärkte oder sonstige Läden können überhaupt nicht zu einigermaßen konkurrenzfähigen Preisen anbieten, weil die großen, umsatzstarken Ketten ihre Marktmacht ausnutzen, um ihre Lieferanten brutalst im Preis zu drücken.
Hinzu kommt, dass sich Qualität heute oft nicht mehr lohnt, weil wegschmeißen billiger ist als reparieren. Als ich klein war, hatten meine Eltern wenig Geld, trotzdem wurde bei Anschaffungen immer auf Qualität geachtet, weil man eben davon überzeugt war, dass es sich langfristig rechnet. Heute muss man schon moralisch überzeugt sein oder irgendwelche anderen Motive haben, um hochwertige Produkte zu kaufen; wirtschaftlich rechnet es sich kaum.
Discounter gab es übrigens auch Ende der Sechziger schon: Kepa, Aldi, Woolworth fallen mir spontan ein. Das hat heute auch viel mit Bequemlichkeit zu tun; wenn man wollte, könnte man auch ohne Auto einkaufen. Muttern ist damals mit dem Fahrrad oder Hackenporsche zum Einkaufen, wenn es mehr war, als sie tragen konnte, ist sie eben zweimal gefahren. Das würde heute kein Mensch mehr machen. Mein Vater ist im Gegenzug Samstags mit dem Auto erst zum Autowaschen, dann zum Brötchen holen gefahren. Ja, so war das einst

Was ich damit sagen will: Wenn man die Gelegenheit hat, mit dem Auto einzukaufen, ist die Chance hoch, dass man es tut. Gründe, das nachträglich zu rationalisieren finden sich immer: schlechtes Wetter, Zeitdruck, noch woanders vorbei, zu viel zu tragen ...
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