Bin vorhin ne Hauptstraße lang gefahren und wie man auf dem Bild sieht war die gute Dame leider nicht fähig sich an die Vorfahrtsregeln zu halten. Ist leider wieder so ein schöner Fall von hinschauen und trotzdem fahren. Ich hatte um die 30 drauf und da sie auch nicht die Schnellste beim Anfahren war und es rechts nicht alzu eng war, hab ich mir das
Bremsen dann gespart wie man auf dem 2. Bild sieht. Das Überholen danach hat sie sich verkniffen, warum auch immer.
Wenn man sich die Ausgangssituation anschaut könnte man auch von Absicht ausgehen....
Sie steht da nämlich schon eine ganze Weile, aber ich will ja niemandem was böses unterstellen.
Da mußt du auch gar nichts Böses unterstellen.
Solche Situationen ergeben sich aus unserer (für solche Geschwindigkeiten) unzureichenden Wahrnehmung.
Für alles, über Schrittgeschwindigkeit, haben wir "kein Auge". - Das ist evolutionär gesehen auch völlig in Ordnung so.
Solche Situationen, wie du sie gerade beschrieben hast, erlebe ich laufend. Egal, womit ich unterwegs bin. Egal, womit Andere unterwegs sind.
Immer wieder die typische Situation: Stehen an Ausfahrt/Kreuzung. Weil die Person entweder in der Tat nichts sieht (Brille? Könnte man, ist aber nicht sexy. - Kein Witz: Wenn man mal einen Sehtest alle paar Jahre verbindlich einführte, ...), oder aber schlicht die Geschwindigkeit des Anderen nicht einschätzen kann. Also wird mehrmals geschaut, bis man sich entweder die Geschwindigkeit einzuschätzen meint, oder aber einfach davon ausgeht, dass jetzt der Andere einen selbst auch wahrgenommen hat.
Letzterer Punkt scheint tatsächlich nicht unwichtig zu sein. Weil man sich eben nicht sicher ist, was die Einschätzung der Situation angeht, baut man darauf, dass einen der Gegenüber nun auch gesehen hat und alles nach §1 abläuft. - Ich finde, so blöd ist diese "Regelung" gar nicht.

Ich bremse dann auch mal leicht ab, winke den Anderen auch einfach mal durch, ... - Auch das baut Streß ab. Beim Gegenüber, weil ihm geholfen ist, bei mir, weil ich mich nicht unnötig ärgere. - Ungestreßtes Fahren führt auch zu entspannterem Fahren. Und DAS hilft uns Allen.
Man könnte nun haufenweise Dinge anführen, die nach dem Motto laufen: "Wer die Situation nicht einschätzen kann, ..." - Das Problem dabei: Wir Alle können das nicht wirklich. Wir kompensieren einen Teil durch konzentrierteres und bewußteres Fahren. Auch durch den Verzicht auf Manöver, wenn wir uns nicht wirklich sicher sind.
Dennoch irren wir oder sind unsicher.
Wie gesagt, ich erlebe ähnliche Situationen nahezu täglich. Und damit meine ich nicht die wirklich aggressiven Fahrer, die sich ganz bewußt reindrängeln, weil sie meinen, ihre Zeit wäre wichtiger und deshalb dürften sie alle Anderen ausbremsen.
Es sind die Fahrer, wie du und ich.
