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Von London nach Istanbul

Cyclocycler

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Ich hatte vor Kurzem einen Thread aufgemacht, der um Gepäck bei längeren Touren ging und im Laufe des Threads auch die entsprechend leichteste Gepäck-Methode entdeckt, was ganz nützlich war und gleichzeitig meine erste längere Tour abgecheckt/geplant.
Wie das so ist, kommt man von einem Beitrag/Youtube Video/Blog/Artikel zum nächsten und ich stiess auf einmal auf ein Rennen was in London startet und in Istanbul endet. Beim Rennen gibt es lediglich ein Paar wenige Checkpoints aber ansonsten ist jedem selbst überlassen wie er fährt. Man bekommt lediglich einen Tracker, damit man zB nicht heimlich sein Rad in einen Porsche steckt.:D
Irgendwie reizt mich das auf der einen Seite aber auf der anderen Seite denke ich, das ist doch völlig bekloppt. Ich wollte mal in die Runde fragen, ob es hier Leute gibt, die ähnliche Strecken gefahren sind und Eindrücke, Tipps, Ratschläge einholen in wie weit sowas zu schaffen ist oder auch nicht. Man hat im Grunde 2 Wochen Zeit für die Strecke. Von England nach Belgien lässt man sich natürlich mit der Fähre rübersetzen.
Mir kommt es weniger aufs Gewinnen an, sondern nur darum anzukommen.
 
Erste Überschlagsrechnung nach Google-Maps ("ohne Autobahn"): 3.100km / 14 Tage = 221km/Tag

Für mich läuft das damit definitiv unter Extremsport. Persönlich habe ich 1.100km in 5 Tagen bereits als Extremsport empfunden.

Aber die Strecke ist sicher toll, wenn man sich lang genug mit der Streckenplanung auseinandersetzt und die richtige Jahreszeit dafür findet.
 
Erste Überschlagsrechnung nach Google-Maps ("ohne Autobahn"): 3.100km / 14 Tage = 221km/Tag

Stimmt, es sind 2000 Meilen. Ich las, dass es 2000km sind:confused: . Ok, da muss man noch eine Schippe draufschütten. 220km am Tag ist schon viel Holz.
Es findet im August statt, also müsste das Wetter recht gut sein.
 
Keine Ahnung aber ich habe lange in den Tropen gewohnt. Da ist man so einiges gewöhnt.:D
 
Mein erster Gedanke:
Istanbul mit dem Fahrrad???? :eek:
In Izmir war ich schon, da würde ich mich nicht mal trauen, Auto zu fahren! :confused:
 
Mein erster Gedanke:
Istanbul mit dem Fahrrad???? :eek:
In Izmir war ich schon, da würde ich mich nicht mal trauen, Auto zu fahren! :confused:

Mein erster, zweiter und dritter Gedanke: Istanbul mit dem Fahrrad?????:eek:
Ich habe gerade eben bei Bekannten gesagt, das Schwierige an der Strecke London-Istanbul ist nicht die Strecke an sich sondern das Schwierigte ist erstmal aus London raus und dann Istanbul rein....Shit.
Wahrscheinlich fährt man 2000 Meilen um auf der Zielgerade platt gefahren zu werden.
bangheadonwall.gif
 
Solche Veranstaltungen gibt es regelmässig. So gab es im letztem Jahr eine Veranstatung von Archangelsk zum Schwarzen Meer. Das ware 3000km wovur etwa 12 Tage standen.
 
Vor solchen Strecken hab ich auch immer Respekt und finde es toll, sowas anzugehen.

Aber mit dem Gefühl, dass es in einigen Gegenden den blechgepanzerten Straßenmitbenutzern grad mal total egal ist, was aus dem bekloppten Radler da vorne mal wird, damit komme ich kaum zurecht. Bin mal ein Jahr lang täglich durch Barcelona geradelt. Da sieht jeder jeden, weil sowieso jeder irgendwas macht. Aber ich kenne auch Städte, da wird einfach draufgehalten. Da will ich nicht unbedingt hin.

Dir wünsch ich Mut und Klugheit (E. Kästner)!

Gruß, svenski.
 
Eine solche Strecke ist ja an sich schon aufgrund der Streckenlänge mehr als anspruchsvoll.
Bis Ungarn sicher auch kein Problem was Übernachtung usw. betrifft, aber danach...
Ich kann es nur aus meiner Sicht als LKW Fahrer beurteilen, ich bin letztes Jahr das letzte mal ab Berlin dort runter gefahren und selbst das war für mich schon Grenzwertig, mit dem Rad würde ich das auf keinen Fall machen wollen.
Warst du schon mal in Rumänien, Bulgarien, etc abseits der Touristenpfade unterwegs ? Habe dort nur ein einziges Mal einen Reiseradler gesehen. Mit Ungarn verlässt man die uns bekannte Europäische Welt. Abseits der Europa (E) Straßen wird der Straßenbelag katastrophal und ist bestenfalls ein Offroad Erlebnis. Je weiter gen Türkei du kommst desto größer wird die Armut zumindest habe ich es so in Bulgarien erlebt und damit auch die Kriminalität. Also eine Übernachtung im freien würde ich unbedingt vermeiden. Den Fahrstil der Pkw und Lkws würde ich ganz vorsichtig als recht rabiat bezeichnen.
Es gibt aber auch gutes zu berichten die Landschaft ist stellenweise echt Traumhaft, die Menschen meist sehr Gastfreundschaftlich und herzlich.
Wenn ich dieses Abenteuer fahren wollte würde ich versuchen einen Mitfahrer zu finden um sich im Notfall gegenseitig helfen zu können. Und ein Abenteuer wird diese Tour bestimmt ;)
 
Genau die Befürchtung hatte ich:confused:. Ich sagte zu einem Bekannten, dass mir ab Rumänien echt mulmig wird, da ich mir das so vorstelle wie das hier erwähnt wird. Ich habe lange in Lateinamerika gewohnt, weshalb ich mir das lebhaft vorstellen kann. Da wo ich gelebt habe kann man Radfahren knicken. Die ganzen Weltumradler, die nach Rekord fahren, zelten aber sogar in Asien. Allerdings ist ein Mädel, die die Welt umradelt hat auch durch die Türkei bis nach Europa und sie hatte gar kein Zelt mit. Sie hat nur in Pensionen/Hotels übernachtet, also muss es die ja geben. Notfalls muss ich die Unterkünfte im Vorfeld ausfindig machen. Laut Veranstalter soll man einfach nur Zelten. Der Veranstalter ist einer der Rekordhalter der Weltumradlung und hat überall auf der Welt gezeltet.
Hm, vielleicht sollte ich noch ne 45er mitnehmen.:p
 
London - Istanbul ist bestimmt eine interessante Fahrt. 220 km pro Tag sind locker machbar, wir sprechen hier ja nicht von 220 km durch die Alpen. Übernachtung ist in aller Regel problemlos zu finden - also ein Zelt braucht man auf diese Strecke meiner Meinung nach definitiv nicht. In den größeren Ortschaften findet man eigentlich immer eine Unterkunft - wenn auch nicht immer mit westlichem Standard. Unterkünfte im Vorfeld zu suchen ist nach meiner Erfahrung wenig sinnvoll weil man sich dann zu sehr an den Unterkünften orientiert und nicht wenn es gut läuft einfach weiterfährt. Ich habe radfahren in Bulgarien, Rumänien oder der Türkei als nicht gefährlicher empfunden als in Deutschland.
 
Ich habe radfahren in Bulgarien, Rumänien oder der Türkei als nicht gefährlicher empfunden als in Deutschland.

Hey, super! Klingt ja viel besser. Ehrlich gesagt habe ich auf Zelten null Bock. Hast du weitere Tipps, wie zB man am Besten die Strecken wählt, wie die Strassen sind oder sonstiges Hilfreiches? ZB hatest du nur Karten, oder GPS Gerät?
 
Ich habe radfahren in Bulgarien, Rumänien oder der Türkei als nicht gefährlicher empfunden als in Deutschland.

Radfahren in Rumänien und Bulgarien empfand ich sogar als sehr angenehm. Auch weiter östlich geht das prima, ich fuhr schon oft Brevets in Russland und letztes Jahr auch in Uzbekistan. Nie Probleme empfunden. Im Vergleich mit Deutschland sind Autofahrer meistens rücksichtsvoller. Und die Leute viel Hilfreicher als hier.
 
Hast du weitere Tipps, wie zB man am Besten die Strecken wählt, wie die Strassen sind oder sonstiges Hilfreiches? ZB hatest du nur Karten, oder GPS Gerät?
Welche Strecke Du wählst musst Du selbst entscheiden - hier hat jeder seine eigenen Präferenzen. Da ich damals (2007) noch ohne GPS gefahren bin habe ich die Straßen nach Möglichkeit so gewählt, dass ich eine Kategorie unter der Hauptverkehrsstraße gefahren bin. Der Verkehr ist dann zwar noch etwas mehr als auf den ganz kleinen Strassen, aber man steht nicht alle paar Kilometer an einer Kreuzung ohne Schilder und muss versuchen sich zu orientieren. Mit GPS ist das mittlerweile ja etwas entspannter. Wenn Du Interesse an meiner gefahrenen Route München-Istanbul hast dann schick mir eine PN mit Deiner Mailadresse.
 
Puha, ich habe heute meinen ersten Trainingstag gehabt und will jetzt mindestens 5 Tage die Woche immer weiter den Umfang ausbauen. Ich fühlte mich wie Rocky bei seinem ersten Training:

Nach dem ersten kläglichen Training hat man erstmal Bedenken wie man das Pensum schaffen soll:oops:
 
220 km pro Tag sind locker machbar, wir sprechen hier ja nicht von 220 km durch die Alpen. .
Ich geh mal davon aus, dass Du weißt, wovon Du sprichst und hast nicht einfach nur den Taschenrechner bemüht.
Natürlich gibt es Radfahrer, die in der Lage sind, wochenlang ein 220km-Tagespensum, und mehr runterzuspulen - siehe Beispiel aktuelle Weltumradler. Du scheinst offensichtlich dazuzugehören. Ich wage aber mal zu behaupten, dass mehr als 90% aller Rennradfahrer das nicht im Entferntesten leisten können. Wir reden hier ja nicht davon, das mal an einem EINEM Tag zu machen, sondern jeden Tag wieder. Klar, um 7:00 auf dem Rad sitzen, 8 bis 9h kurbeln (22er bis 25er Schnitt, mit Gepäck nicht unüblich), 1,5h Essenspause und sonstiger Stillstand, da hat man dann schon um 16:30 bis 17:30 "Feierabend" - ein ganz normaler "Arbeitstag" also. Nochmal: So was ist MÖGLICH, aber nicht für jeden bzw. die meisten LOCKER machbar.
 
Nochmal: So was ist MÖGLICH, aber nicht für jeden bzw. die meisten LOCKER machbar.

Gut, dass du das schreibst, da ich gerade meine Skepsis schreiben wollte, ob das überhaupt machbar ist, wenn man nicht gerade ein Ausnahme-Athlete ist. Ich habe mir gestern Abend dieses Video angeschaut und da wurde mir schon anders:
Reto Schoch aus der Schweiz hat am 4800km Rennen(also etwa1600km mehr als meine Strecke) durch die USA, auch RAAM genannt, teilgenommen und gesiegt. Allerdings hat selbst er 8 Tage dafür gebraucht und "nur" 600km am Tag geschafft.

Bevor einer sagt, was heisst hier NUR? Man muss folgendes beachten: er hat quasi keine Pause gemacht. Die ersten 2 Tage ist er non-stop durchgefahren, ohne jeglicher Pause. Danach hat er nur pro Tag kurze 90 minütige Powerschlafe gemacht.
Dazu kommt, dass er ein riesen Wohnwagen mit Support-Team hinter sich hatte, samt Ärztin, Physio, Koch, Trainer, Helfer usw, die alle seine Mahlzeiten kochten, ihm im 15min. Takt Proviant zuwarfen, sein Rad auf Trab brachten, wenn was ist, Navigation übernahmen, hinter ihm her mit Scheinwerfern durch die Nacht führen, ihn medizinisch betreuten, und ihn insgesamt rund um die Uhr betreuten. Also in Anbetracht, dass er wahrscheinlich eh schon ein Ausnahme-Athlet ist, bestimmt schon die mega Erfahrung hat, das Top-Material unter sich hat, sich weder um Navigation, Nahrung, Gepäck oder sonst was kümmern muss, sondern einfach nur aufs Fahren und das auf reinen geteerten Strassen, ist er 600km in 22-24 Stunden am Tag gefahren. Das wäre also um die 300km in 12 Stunden.

Das hiesse wenn ich ohne Support-Team fahren muss, auf teilweise unebenen Strassen, mich noch zurecht navigieren muss, nach Richtungen in fremden Ländern mit Händen und Füssen fragen, mit Gepäck, eventuell Platten oder sonstiges reparieren, mit mittelmässigen Material in Vergleich, mehrere Grenzen(plus Fähre) passieren muss, Pausen machen muss mit Übernachtung inklusiv Schlafstellen oder Pensionen suchen, mir was zu essen kaufen oder was essen gehen, mit weitaus weniger Training und Gesamterfahrung des Schweizers und das alles mit mehr als 2/3 des Tempos des Gesamtssiegers eines RAAM Rennens(NUR um überhaupt rechtzeitig anzukommen, also noch nicht mal zu siegen!!!:eek: ), wird das bestimmt fast unmöglich sein, oder sehe ich das falsch?:confused:

Das einzige was mir Mut macht, ist dass der Schweizer über die Rockys musste was bestimmt sein Tempo gedrückt hat. Ich denke wenn ich genug trainiere und es schaffe auf 200km am Tag zu kommen, regeneriere ich mich auch schneller bei kurzen Pausen. Das heisst wenn ich in Etappen fahre, wie zB 70-80km fahren, eine 30-60 minütige Pause mache mit Essen usw, dann wieder 70-80km, wieder Pause und die letzten 70-80km und danach Schlaf, wäre es eventuell machbar.
 
Also eh Du jetzt Quervergleiche zum RAAM ziehst, frag Dich doch erstmal, welche Langstreckenerfahrung du selbst bisher hast. Fällt mir schwer, das aus dem was Du so schreibst einzuschätzen. Ich kenne meine eigenen Möglichkeiten über längere Distanzen aus Erfahrung und weiß, dass mir anfangs 9 Etappen am Stück mit durchschnittlich 120km nicht ganz leicht gefallen sind, dass 5 Etappen am Stück mit durchschnittlich 150km bei Hitze eine echte "Hausnummer" waren (ging dann noch weiter) und die eingangs erwähnten 1.100km in 5 Tagen für mich persönlich die Grenze des Machbaren waren. Ich bin jetzt aber z.B. auch gerade 1.160km in 9 Etappen ziemlich problemlos gefahren.

Wenn Du keinen blassen Schimmer hast, wo Du selbst eigentlich stehst, würde ich an Deiner Stelle erstmal kleinere Brötchen backen. Da kann Dir bei der Frage "Geht das? Oder nicht?" hier keiner weiter helfen.
 
Wenn Du keinen blassen Schimmer hast, wo Du selbst eigentlich stehst, würde ich an Deiner Stelle erstmal kleinere Brötchen backen. Da kann Dir bei der Frage "Geht das? Oder nicht?" hier keiner weiter helfen.

Ok, um mich selbst einzuschätzen, greife ich auf meine Zeit als Radkurier zurück. Da bin ich ca. 120-150km pro Tag gefahren, aber dazu kam Treppen rauf-und runter den ganzen Tag, plus teilweise schweres Gepäck auf dem Rücken.
Dazu kam auch noch, dass ich das bei Eiseskälte und bei 40 Grad Hitze machen musste und nicht 2 Wochen, sondern etwa ein Jahr lang. Nach einigen Monaten hätte ich nach einer 10 Stunden Schicht(9uhr-19uhr) auch gut 50-80km dranhängen können, da ich mich wie gesagt nach kurzen Pausen bereits genug regenerierte um weiterzufahren. Mir sagte einer, der Rennrad fährt:"Ja, aber es ist ein Unterschied ob man als Kurier dauernd Pause macht oder als Rennradfahrer 250km durchfährt". Kann sein, aber das ist wo ich mir sage, wieso muss ich ohne Pause durchfahren. Ich kann doch immer wieder kurze Pausen einlegen. Ich will ja nur ankommen.
Ich denke ich kann nur versuchen soweit es geht zu trainieren und dann kann ich es besser abschätzen. Ich tendiere aber fast dazu, dass ich das nicht packe. Dass du bei 150km an deine Grenzen kamst, hängt vielleicht damit zusammen wie viele Stunden du im Schnitt trainierst. Wenn du nebenbei noch einen Full-Time 40 Stunden Job machst, kannst du ja keine 5> Stunden am Tag monatelang trainieren.
Also wie man sieht, bin ich hin-und hergerissen ob es machbar ist:p
 
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