• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Wieso eigentlich immer schnell Laktat abbauen?

  • Ersteller Ersteller kamikaze_dasOriginal
  • Erstellt am Erstellt am
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
K

kamikaze_dasOriginal

Warum ist eigentlich in Zeitschriften, Foren, Radsportkreisen usw. immer die Rede davon, daß man (z.B. durch Ausfahren, lockeres Fahren, Vermeidung von Alkohol - weil er wohl den Laktatabbau verzögert) möglichst schnell Laktat abbauen muß? Womöglich ist es genau umgekehrt, daß es in bestimmten Grenzen leistungssteigernd ist? Das war jedenfalls einer der Gründe, warum man dieses Crash-Training macht, das in der vorletzten "tour"-Ausgabe beschrieben wird.

k.
 
AW: Wieso eigentlich immer schnell Laktat abbauen?

Interessant, habe schon ähnliches gehört. Hast du noch mehr Quellen/Ausführung?

Also meines Wissens steigert Laktat die Hypertrophie. Generell ist das nicht negativ. Wobei meines Wissens der Effekt genauso hoch ist, wenn das Laktat zügig abgebaut wird.

Aber das Laktat ist ja nicht der einzige Grund für ein Ausfahren, vielmehr dass durch die verbesserte Blutzirkulation die Zellen besseer versorgt werden.
 
AW: Wieso eigentlich immer schnell Laktat abbauen?

Also meines Wissens steigert Laktat die Hypertrophie. Generell ist das nicht negativ.

Negativ nur zum Zeitpunkt wenn die Konzentration zu hoch ist. Aber das merkst du auf 'ner Tour dann schon wenn der Zeitpunkt kommt. Und wenn es so ist, dann wünscht du dir schon daß die Konzentration wieder abnimmt.
 
AW: Wieso eigentlich immer schnell Laktat abbauen?

I know ;) Ich lag nach dem Ruderergometerrennen schon eine Viertel Stunde da rum und wollte eigentlich nur noch, dass es aufhört... so ab 20mmol/L kann nicht mehr ganz von Komfortzone gesprochen werden. ;)
Da war im ersten Moment selbst Ausfahren nicht machbar.
 
AW: Wieso eigentlich immer schnell Laktat abbauen?

Ich lag nach dem Ruderergometerrennen schon eine Viertel Stunde da rum und wollte eigentlich nur noch, dass es aufhört... so ab 20mmol/L kann nicht mehr ganz von Komfortzone gesprochen werden. ;)
Wie fühlt sich das denn an: Hypertrophie? Kennt man das auch als vermeintliche Atemnot, weil zuviel CO2 im Kreislauf ist?
 
AW: Wieso eigentlich immer schnell Laktat abbauen?

Das war jedenfalls einer der Gründe, warum man dieses Crash-Training macht, das in der vorletzten "tour"-Ausgabe beschrieben wird.
Ich weiß ja nicht, was die da geschrieben haben, aber laut Friel ist das eine sehr intensive Woche (oder auch 2), die einen nahe ans Übertraining kommen lassen, und denen eine Woche Pause folgt. Klassische Superkompensation halt, nur ein wenig intensiver. Was ist jetzt genau die Rolle des Laktats?
 
AW: Wieso eigentlich immer schnell Laktat abbauen?

Wie fühlt sich das denn an: Hypertrophie?

Ich glaube nicht daß Du es unmittelbar spürst da es sich um Gefäß- bzw. Gewebewachstum handelt. Kurz, es handelt sich um Muskelwachstum in besagten Fall, was selbige aber erst in der Ruhe- bzw. Regenerationsphase tun, und auch nur wenn man ihnen die notwendigen Bausteine zuführt.
 
AW: Wieso eigentlich immer schnell Laktat abbauen?

Warum ist eigentlich in Zeitschriften, Foren, Radsportkreisen usw. immer die Rede davon, daß man (z.B. durch Ausfahren, lockeres Fahren, Vermeidung von Alkohol - weil er wohl den Laktatabbau verzögert) möglichst schnell Laktat abbauen muß?

Ich denke hier muss man sicherlich auch zwischen Training und Wettkampf unterscheiden. Viele solcher Angaben kommen ja aus Erkenntnissen und Notwendigkeiten der Berufsrennfahrer. Hier ist es ja so, dass es oft auf eine sehr schnelle Regeneration bedingt durch den relativ engen Rennkalender und Mehrtagesrennen ankommt.
 
AW: Wieso eigentlich immer schnell Laktat abbauen?

Ich denke hier muss man sicherlich auch zwischen Training und Wettkampf unterscheiden. Viele solcher Angaben kommen ja aus Erkenntnissen und Notwendigkeiten der Berufsrennfahrer. Hier ist es ja so, dass es oft auf eine sehr schnelle Regeneration bedingt durch den relativ engen Rennkalender und Mehrtagesrennen ankommt.
Ja, natürlich. Aber jetzt schränken wir's mal auf's Training ein.

Ich habe schon seit bestimmt 35 Jahren aufgehört, nach langen Trainingsfahrten mit tw. - für mich - hohen Übersetzungen am Schluß mit kleiner Übersetzung "auszurollen". Ich fahre am Ende langsamer, versuche, ein einigermaßen "anständiges" Tempo zu fahren, fertig. Wenn ich bewußt mit niedriger Übersetzung "ausfahre", auch, wenn ich einen Tag mit kleinen Übersetzungen GA1 fahre, habe ich am 3. Tag das Gefühl, daß ich "wabbelige" Muskeln habe. Ich fühle mich erholter, aber nicht leistungsfähiger. Am besten fühle ich mich am 3. Tag, wenn ich einfach einen Tag überhaupt nicht fahre, erholt und stark.

Heute weiß ich, daß da verschiedene Dinge passieren. Wenn Laktat z.B. Signalmolekül für bestimmte Anpassungen ist, passiert diese Anpassung doch besser, je mehr (natürlich bis zu einem bestimmten Optimum) ich davon "gesammelt" habe, oder?

k.
 
AW: Wieso eigentlich immer schnell Laktat abbauen?

Wie fühlt sich das denn an: Hypertrophie? Kennt man das auch als vermeintliche Atemnot, weil zuviel CO2 im Kreislauf ist?

So zu verstehen, dass dadurch mittelfristig Wachstumshormone freigesetzt werden. Unmittelbar ist natürlich nicht gerade vorteilhaft.
 
AW: Wieso eigentlich immer schnell Laktat abbauen?

Me like lactat:D Is good foar white maan:daumen:
Nun aber mal im Ernst! Was´n das für ´ne Frage?
 
AW: Wieso eigentlich immer schnell Laktat abbauen?

Heute weiß ich, daß da verschiedene Dinge passieren. Wenn Laktat z.B. Signalmolekül für bestimmte Anpassungen ist, passiert diese Anpassung doch besser, je mehr (natürlich bis zu einem bestimmten Optimum) ich davon "gesammelt" habe, oder?

k.

Klar. Aber da gibts dann z.B die Sache, dass sehr hohe Laktatkonzetrationen die Mitochdrien angreifen. Daher zerstörst du mit kurzen, häufigen, hohen Belastungen auch in gewissen Maße die Grundlagenausdauer.

Ein Effekt der gerade beim Kraftausdauertraining (Hanteltraining mit ca 30 Wdh.) auftritt. Auf der anderen Seite baut der Körper dadurch eine Laktattoleranz auf. Wichtig für die meisten Sportarten, klar auch beim Radeln. Aber z.B Langtriathleten versuchen das zu verhindern, denn bei ihnen sind die Belastungen fast nur aerob.
 
AW: Wieso eigentlich immer schnell Laktat abbauen?

Aber z.B Langtriathleten versuchen das zu verhindern, denn bei ihnen sind die Belastungen fast nur aerob.

Klar, Langdistanzler sind auf dem Rad ja auch 180km ohne Windschatten unterwegs und müssen sich noch Körner für den Marathon sparen. Aber es gibt auch Ausnahmen, so weiß ich zB von Sebastien Kienle, dass er bei der Challenge Roth zwischenzeitlich mit 10mmol durch die Gegend geballert ist (und trotzdem noch recht gut laufen konnte!).
 
AW: Wieso eigentlich immer schnell Laktat abbauen?

Mich interessiert der Laktatwert nur, um frühzeitig eine Gewebshypoxie zu erkennen, speziell im Darmbereich. Ansonsten ist mir das Laktat völlig egal. Soll doch jeder mit seinem Laktat machen machen was er will:D
 
AW: Wieso eigentlich immer schnell Laktat abbauen?

Klar. Aber da gibts dann z.B die Sache, dass sehr hohe Laktatkonzetrationen die Mitochdrien angreifen. Daher zerstörst du mit kurzen, häufigen, hohen Belastungen auch in gewissen Maße die Grundlagenausdauer.
Das ist gut, daß du das ansprichst, das gibt Gelegenheit, nochmal auf die "neueren" Erkenntnisse einzugehen: Ich habe ja in der Einleitung ganz bewußt auf Literaturangaben verzichtet, weil man da schon sehr genau hinsehen muß, ob es sich nur um Zweifel an einer bisherigen Annahme, Widerlegung einer solchen, einer neuen Hypothese, der Tatsache, daß eine solche unwidersprochen und unwiderlegt ist und dem Umstand, daß eine solche als bewiesen gelten darf, zu unterscheiden.

So auch in Bezug auf die alte "Laktat zerstört Mitochondrien". Die scheint mir nach der Literatur ziemlich eindeutig widerlegt zu sein.

Außerdem geht es hier ja nicht um "sehr hohe Laktatwerte", darunter würde ich ab 12 mmol/L aufwärts verstehen, sondern um Rest-Blutlaktatwerte von z.B. 2,5 bis vielleicht allerhöchstens 3 mmol/L.
Aber z.B Langtriathleten versuchen das zu verhindern, denn bei ihnen sind die Belastungen fast nur aerob.
Das ist z.B. falsch. Für fast alle Langdistanz-Athleten - für Radsportler, ob Radrennfahrer oder Triathleten auf dem Rad - gilt vielmehr, daß sie einen Mischstoffwechsel haben, der zu bestimmten - leider nach meinem Kenntnisstand noch nicht in ihrem quantitativen Verhältnis bestimmten - Anteilen auf Fettverbrennung, Glykolyse und Verstoffwechselung des bei der Glykolyse anfallenden Laktats (d.h. der Laktatabbau ist unmittelbar energieliefernd!) beruht. Und so schreibt ja auch Fuus:
Klar, Langdistanzler sind auf dem Rad ja auch 180km ohne Windschatten unterwegs und müssen sich noch Körner für den Marathon sparen. Aber es gibt auch Ausnahmen, so weiß ich zB von Sebastien Kienle, dass er bei der Challenge Roth zwischenzeitlich mit 10mmol durch die Gegend geballert ist (und trotzdem noch recht gut laufen konnte!).
Mal abgesehen davon, daß ich mich frage, mit welcher mobilen Laktatmessung das ermittelt worden sein soll (die müßte verdammt gut sein und dabei auch noch genau), halte ich das nicht für die Ausnahme (allenfalls die Höhe), Laktatwerte von 5 - 6 mmol/L sind situationsbezogen sicherlich auch bei Marathonläufern oder in Radzeitfahren immer mal wieder "drin" und stellen den Körper auch vor keine großen Probleme.

Dies alles bezieht sich aber auf den Wettkampf, während ich das Thema (s. meine Antwort auf DerPiet) mehr auf das Training bezog.

Gruß

k.
 
AW: Wieso eigentlich immer schnell Laktat abbauen?

Das ist gut, daß du das ansprichst, das gibt Gelegenheit, nochmal auf die "neueren" Erkenntnisse einzugehen: Ich habe ja in der Einleitung ganz bewußt auf Literaturangaben verzichtet, weil man da schon sehr genau hinsehen muß.

War und ist es nicht so, dass man auch bei dem Herren KdO immer genau hinsehen sollte. Schrieb er nicht auch ab und an mal Blödsinn!??
 
AW: Wieso eigentlich immer schnell Laktat abbauen?

Mal abgesehen davon, daß ich mich frage, mit welcher mobilen Laktatmessung das ermittelt worden sein soll (die müßte verdammt gut sein und dabei auch noch genau),
Der hat das geschätzt, hat er Norman Stadler erzählt und der hats irgendwo in nem Interview erzählt. Und ich denke, der kennt seinen Körper schon ziemlich genau (durch die unzähligen Leistungsermittlungen), um zu wissen wann er welche Laktatwerte fährt. Obs nun 10mmol/L waren oder "nur" 8, es ist und bleibt eine extreme Belastung für einen Langdistanztriathlon. Nur so zur Info.
 
AW: Wieso eigentlich immer schnell Laktat abbauen?

So auch in Bezug auf die alte "Laktat zerstört Mitochondrien". Die scheint mir nach der Literatur ziemlich eindeutig widerlegt zu sein.

Außerdem geht es hier ja nicht um "sehr hohe Laktatwerte", darunter würde ich ab 12 mmol/L aufwärts verstehen, sondern um Rest-Blutlaktatwerte von z.B. 2,5 bis vielleicht allerhöchstens 3 mmol

Meine Aussage bezog sich nur auf hohe Laktatwerte. Intramuskulär 25-30mmol/L, also was man sich bei heftigem Kraftausdauertraining reinzieht. In so fern ging es mir in Bezug auf die Langdistanzler darum, dass diese sich im Training eigentlich selten mehr als 10-15mmol/L reinziehen.
War zumindest die Aussage von Prof. Schmidtbleicher, wenn gewünscht suche ich das nochmal raus (dauert aber bisl).

Könntest du mir da deine Quellen zukommen lassen? Wäre sehr interessiert daran, denn ich habe auch schon ähnliches gehört aber bisher selten etwas wirklich konkretes.

Was die Energiegewinnung aus Laktat angeht hörte ich bisher auch davon und das war auch bei uns in der Rudergruppe schonmal ins Training explizit eingebaut. Die guten "Laplacechen Intervalle" ;) also 4-5*4' sehr intensiv (20-40 W über Schwelle) und jeweils 4' Pause mit einem gehobenen Tempo (das wäre beim Radfahren dann ca GA2). Subjektiv fand ich das erfolgreich. Gibts da noch von jemadem Erfahrungswerte?
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück