AW: Wieso eigentlich immer schnell Laktat abbauen?
... Das interpretiere ich als "automatisch". Ich kann nicht erkennen wie das bewusst trainierbar oder beinflussbar sein soll.
An der Stelle habe ich jetzt überhaupt
dich verstanden, sorry...
Ich versuchs mal mit einem Vergleich: Die Elektronik deines Autos reguliert
automatisch Einspritzung usw. Damit reguliert sie auch Zusammensetzung des Gemisches, Leistung im Verhältnis zum Input usw. Trotzdem kannst du in die Werkstatt gehen und sagen: Ich möchte das anders eingestellt kriegen. Natürlich hat eine neue Einstellung immer Vor-
und Nachteile - werksseitig hat man versucht, ein Optimum zur erreichen, das möglichst vielen "paßt". Also nimmt der Werkstattmensch die Anpassung vor, z.B. daß der Motor mehr "am Gas hängt" oder im Bereich des Drehmoment-Maximums mehr "Durchzug" hat usw. (Vorsicht: Ich habe keinerlei Ahnung davon, das sind frei phantasierte Beispiele!).
Gleichzeitig sagt er dir die Nachteile. Du entscheidest.
Der Trainingsprozeß ist dazu da, diese "Einstellungen" vorzunehmen. Z.B. durch mehr EB-Training wird mehr Laktat produziert. Nur durch eine höhere Laktatproduktion kann der Körper überhaupt deren Verwertung "lernen". "Lernen" heißt hier: Eine neue Einstellung des Regelkreises vornehmen.
Ich denke, so sollte es verständlich sein, wenn nicht, weiterfragen.
Noch was zum Sympathikus: Der heutige Stand ist, daß z.B. die Atemfrequenz und -tiefe von einer sog. "zentralen Mitinnervation" abhängt. Früher war man der Auffassung, daß die Ursache der Atem-Beschleunigung das System der Bluthomöostase (pH-Wert-Regulation des Blutes durch Abatmen von CO2) sei. Also stellt sich die Frage: Wie wird diese "zentrale Mitinnervation" beschleunigt. Offenbar - lt. Zitat -
unter anderem vom Laktat-Spiegel. Das ist aber eben nicht das einzige. Was hergestellt werden muß, ist sozusagen eine Situation "inneren Aufruhrs" im Körper. Wenn du richtig "heiß" bist, "ballert" der Sympathikus dermaßen, daß alles beschleunigt wird. Das kann aber z.B. auch anders bewirkt werden. Beispiel (ich weiß nicht ob das funktioniert!): Ski-Abfahrts und -Slalom-Fahrer haben sich in den letzten Jahren angewöhnt, sich vor dem Start mit der rechten Faust kräftig auf die linke obere Seite des Brustkorbes zu schlagen. Das soll angeblich den Adrenalinausstoß (und der hängt unmittelbar mit der Sympathikus-Aktivität zusammen) erhöhen. Was dann folgt, ist der gleiche Mechanismus wie er in dem Zitat gemeint ist, aber auf soz. "höherem Niveau". Wie gesagt, ob's funktioniert, weiß man nicht, aber es ist auf jeden Fall wieder ein Fall, wo der Sportler selbst den Ablauf, die Geschwindigkeit und das Niveau des "Automatismus" durch eigene Handlungen beeinflussen kann.
In einem Satz: "Automatismus und Beeinflussbarkeit durch den Athleten sind kein Gegensatz!" (und wenn du jetzt sagst, das hättest du gleich schreiben und alles andere weglassen können, trete ich dir "im Arsch"! Unter Sportsfreunden, versteht sich... - und: ganz untheoretisch, ohne Umschweife und Schachtelsätze...).
k.