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Pulsinterpretation

timberwolves

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Osnabrück
Hi,

ich fahre nach Gefühl, würde allerdings gerne meine Pulsreaktionen besser interpretieren können. Dabei geht es hauptsächlich um den Wahrheitsgehalt von typischen Sportmythen

Zur Person:
18 Jahre und seit Mai '09 auf dem Rennrad unterwegs (seitdem knappe 14k) Sportlich und fettfrei :p

- Ist ein untypisch hoher Ruhepuls wirklich ein Anzeichen für Überanstrengung oder weitverbreitetes Sportmythos?

- Ist ein langanhaltender/langsam sinkender untypisch hoher Ruhepuls wirklich ein Anzeichen für Überanstrengung oder einfach nur die normale Reaktion einer ordentlichen und harten Trainingseinheit?

- Mit Biegen und Brechen (Kotzgrenze naht xD) komme ich allerhöchstens auf einen Maximalpuls von 195bpm. Allerdings fällt es mir unglaublich schwer die Grenze ab 180bpm zu überschreiten. Langfristige Pulsbelastungen über 170bpm fordern mir relativ viel ab.
Schlappschwanz oder wie reagiert der Belastungspuls langfristig betrachtet auf Trainingsreize? (Ich kann die Wahrheit vertragen xD)

- Warum komme ich an manchen Tagen nicht mal annähernd an die Grenze von 180bpm?

- Warum steigt mein Puls nicht annähernd proportional an? Leichte Belastungen lassen den Puls schon auf 150BPM steigen, danach ist eine weitere Steigerung belastend und erfolgt wesentlich langsamer.
Bleiben die Belastungen hingegen aus, sinkt der Puls extrem schnell und proportional. Was hat das zu bedeuten?

- Expertenfrage:
Sind langanhaltende Trainingseinheiten (über 150 Minuten) bei einer Belastung, die konstante 15-20 Schläge über GA1 liegt, trotzdem fördernd für die Grundlagenausdauer? Sprich geht es nur um die Belastungsdauer oder muss ich wirklich mit 20 km/h durch die Landschaft brausen?

- Zusatzfrage:
Was esst ihr vor dem Training? Alternativen zu Reis und Nudelgerichte gesucht

Wie groß sollte die Verdauungszeit zwischen Nahrungsaufnahme und Trainingsbeginn sein?

Zahlen, Zahlen, Zahlen, aber ich würde mich freuen, wenn jemand mit Ahnung und Fachwissen diese Fragen beantworten könnte.

Danke
 
AW: Pulsinterpretation

1. ein erhöhter Ruhepuls der einiger Schläge über dem normal Ruhepuls liegt ist ein Anzeichen für Überlastung des Körpers, d.h Ermüdung > Regeneration. Was nicht zwangsläufig schlecht ist da mit dem Training der Körper ja an die Belastungsgrenze gebracht werden soll und so Trainingsfortschritte entstehen. Es sollte aber natürlich nach einen 2er oder 3er Block intensiven Trainings eine lockere Trainingsfahrt bzw. Ruhetag eingebaut werden um den Körper zeit zu geben und sich zu erholen und um den Ruhepuls wieder auf das normale Niveau zu bringen.

2. Was meinst du mit "langanhaltender/langsam sinkender untypisch hoher Ruhepuls "?

3. Es ist normal dass es besonders nach intensiven Training an den Vortagen schwer fällt noch an die Belastungsgrenze zu gehen, da die Beine dann schon stark ermüdet sind und die Energiespeicher nicht ganz voll bzw. leer sind.

4. Siehe 3. nicht die Regeneration vernachlässigen und auf ausreichend Kohlenhydratzufuhr nach der Trainingseinheit anbieten.

5. Der Mensch ist keine Maschine deshalb steigt die HF auch nicht linear an. Ein höheres Tempo braucht mehr Krafteinsatz und auch mehr Energie die der Körper aber erst einmal zusammenkratzen muss, besonders nach einigen Trainingstagen hintereinander. Und Vorsicht: eine HF die nach Belastung sehr schnell abfällt kann ein Anzeichen für Übertraining sein.

6. Jaein, die Ausdauerbasis wird ausschließlich mit Einheiten im G1 Bereich gelegt, später können auch in den Einheiten kleineren G2 Einlagen eingestreut werden. Das beste für die Ausdauergrundlagen sind aber weiterhin G1 Einheiten so lang wie möglich. Und so furchtbar öde sind G1 Einheiten bei richtigen Tempo auch nicht, diejenigen die mit Wattmesser trainieren werden mir sicher beipflichten wie schlauchend 3h G1 Training mit Leistungsmesser sein kann.
 
AW: Pulsinterpretation

hört sich für mich wie ein konditionsproblem an. hoher ruhepuls, geht schnell hoch, kommt langsam wieder runter.

in der regel kannst du davon ausgehen daß du umso fitter wirst/bist, je schneller dein puls wieder unten ist.

versuch doch mal regelmäßig intervalltraining einzubaun. nach dem aufwärmen 6-8 min um die hf 130, dann für 30-90 sec um 30-50 pulsschläge hoch. 4-8 intervalle am stück. bei mir hats geholfen.
 
AW: Pulsinterpretation

hört sich für mich wie ein konditionsproblem an. hoher ruhepuls, geht schnell hoch, kommt langsam wieder runter.

in der regel kannst du davon ausgehen daß du umso fitter wirst/bist, je schneller dein puls wieder unten ist.

versuch doch mal regelmäßig intervalltraining einzubaun. nach dem aufwärmen 6-8 min um die hf 130, dann für 30-90 sec um 30-50 pulsschläge hoch. 4-8 intervalle am stück. bei mir hats geholfen.

Ich hab in diesem Jahr eigentlich schon mehr Intervalleinheiten abgeackert, als reine GA1 Ausfahrten :eek: :confused:
Meine größte Schwäche an kleinen Hügeln und im Sprint haben ich mit HIIT und kraftraubenden 4x5Min Intervallen bei 90% von HFmax in den Griff bekommen und im Gegensatz zu früher übersäuern die Beine auch um einiges später.
Das Problem ist nicht ein schnell steigender Puls, sondern dass der Puls generell ziemlich hoch ist und kein großer Puffer zu den hohen Belastungszonen da ist.
Klingt irgendwie nach ~3h Trainingseinheiten bei konstantem Puls, aber wirklich im GA1 Bereich rumgurken? :rolleyes:

BTW: Ab nächstem Jahr werd' ich wohl in einem halbwegs ambitionierten Radverein aktiv und muss folgerichtig in der U23 Klasse starten. Wie sieht denn dort auf regionaler Ebene das Trainingspensum aus?
 
AW: Pulsinterpretation

Hi,

ich fahre nach Gefühl, würde allerdings gerne meine Pulsreaktionen besser interpretieren können. Dabei geht es hauptsächlich um den Wahrheitsgehalt von typischen Sportmythen

Zur Person:
18 Jahre und seit Mai '09 auf dem Rennrad unterwegs (seitdem knappe 14k) Sportlich und fettfrei :p

- Ist ein untypisch hoher Ruhepuls wirklich ein Anzeichen für Überanstrengung oder weitverbreitetes Sportmythos?

- Ist ein langanhaltender/langsam sinkender untypisch hoher Ruhepuls wirklich ein Anzeichen für Überanstrengung oder einfach nur die normale Reaktion einer ordentlichen und harten Trainingseinheit?

- Mit Biegen und Brechen (Kotzgrenze naht xD) komme ich allerhöchstens auf einen Maximalpuls von 195bpm. Allerdings fällt es mir unglaublich schwer die Grenze ab 180bpm zu überschreiten. Langfristige Pulsbelastungen über 170bpm fordern mir relativ viel ab.
Schlappschwanz oder wie reagiert der Belastungspuls langfristig betrachtet auf Trainingsreize? (Ich kann die Wahrheit vertragen xD)

- Warum komme ich an manchen Tagen nicht mal annähernd an die Grenze von 180bpm?

- Warum steigt mein Puls nicht annähernd proportional an? Leichte Belastungen lassen den Puls schon auf 150BPM steigen, danach ist eine weitere Steigerung belastend und erfolgt wesentlich langsamer.
Bleiben die Belastungen hingegen aus, sinkt der Puls extrem schnell und proportional. Was hat das zu bedeuten?

- Expertenfrage:
Sind langanhaltende Trainingseinheiten (über 150 Minuten) bei einer Belastung, die konstante 15-20 Schläge über GA1 liegt, trotzdem fördernd für die Grundlagenausdauer? Sprich geht es nur um die Belastungsdauer oder muss ich wirklich mit 20 km/h durch die Landschaft brausen?

- Zusatzfrage:
Was esst ihr vor dem Training? Alternativen zu Reis und Nudelgerichte gesucht

Wie groß sollte die Verdauungszeit zwischen Nahrungsaufnahme und Trainingsbeginn sein?

Zahlen, Zahlen, Zahlen, aber ich würde mich freuen, wenn jemand mit Ahnung und Fachwissen diese Fragen beantworten könnte.

Danke

zu 1 ein untypisch hoher Ruhepuls kann außer einer Reaktion auf intensives Training, oder Anbahnung von Übertraining auch einen aufkeimenden Infekt anzeigen

zu 2 siehe 1. außerdem ein Hinweis auf noch eine Ausbaufähige (Grundlagen)ausdauer

zu 3 nach einigen Jahren (mit ausreichend (Grundlagen)ausdauertraining) wird es Dir zunehmend schwerer fallen Deinen ursprünglichen Maximalpuls zu erreichen. Das liegt daran, dass irgendwann das Herz-Kreislaufsystem so gut austrainiert ist, dass Du es muskulär nur noch schwer ausbelastet bekommst. Dafür wirst Du aber mit zehn Pulsschlägen weniger viel mehr Watt treten, was auch das Hauptziel von Training sein sollte. Möglichst viel Watt bei möglichst geringer subjektiver Anstrengung. Das Dir die oberen Pulsbereiche schwer fallen ist auf zweifache Weise normal. 1. ist es da oben immer anstrengend 2. wenn man nicht regelmäßig in diesen Bereichen fährt (z. b. beim Intervalltraining) ist die Laktattoleranz (Laktat das Stoffwechselprodukt, welches die Leistung limitiert) nicht sonderlich gut ausgeprägt und schon relativ geringe Mengen verursachen relativ große Schmerzen. Da läßt sich durch spezifisches Training eine Menge dran schrauben.

zu 4 physische oder psychische Erschöpfung oder beides

zu 5 dass der Puls so schnell relativ hoch ansteigt deutet auch wieder auf eine mangelhaft ausgeprägte Ausdauer hin. Lange Belastungen im Pulsbereich 120-140 ändern dies langfristig. Danach kommt dann die Wohlfühlzone in der Du schätzungsweise in den vergangenen 14 Monaten die meiste Zeit verbracht hast. Daher bist Du in diesem Bereich (schätzungsweise GA2) bestens trainiert und der Puls zeigt sich relativ stabil.

zu 6 mach Dir ein Bild aus den vorherigen Antworten und denk dran, dass man immer das gut kann, was man trainiert. Wenn Du nie Grundlagenausdauer trainierst, werden die oben genannten Effekte wahrscheinlich weiterhin so auftreten wie bisher.

zu 7 das kommt ganz drauf an. Grundlagentraining gerne auch nüchtern mit Notriegel in der Tasche und ansonsten Belastungsspezifisch. Prinzipiell was ich gerne mag, was nicht zu kompliziert zu verdauen ist (Vollkorn, Salat, Hülsenfrüchte...) und möglichst nichts, was den Blutzuckerspiegel in absurde Höhen vorstoßen läßt (Vollmilchschokolade, Cola...) Brötchen, Toast, Reis, Nudeln, Kartoffeln, Fruchtquark egal was es halt in der Kantine gibt oder was ich mir von zu Hause mitgebracht habe

zu 8 wenn ich locker fahre, kann ich auch direkt vorher essen. Bei "normalem Training" zwei Stunden vorher, bei hochintensivem Training drei Stunden vorher (Erfahrungswert ;):D)
 
AW: Pulsinterpretation

Ich hab in diesem Jahr eigentlich schon mehr Intervalleinheiten abgeackert, als reine GA1 Ausfahrten :eek: :confused:
Meine größte Schwäche an kleinen Hügeln und im Sprint haben ich mit HIIT und kraftraubenden 4x5Min Intervallen bei 90% von HFmax in den Griff bekommen und im Gegensatz zu früher übersäuern die Beine auch um einiges später.
Das Problem ist nicht ein schnell steigender Puls, sondern dass der Puls generell ziemlich hoch ist und kein großer Puffer zu den hohen Belastungszonen da ist.
Klingt irgendwie nach ~3h Trainingseinheiten bei konstantem Puls, aber wirklich im GA1 Bereich rumgurken? :rolleyes:

BTW: Ab nächstem Jahr werd' ich wohl in einem halbwegs ambitionierten Radverein aktiv und muss folgerichtig in der U23 Klasse starten. Wie sieht denn dort auf regionaler Ebene das Trainingspensum aus?

Dort wirst Du dann schätzungsweise um das GA1-Gegurke (ob es sich dabei wirklich um Gegurke handelt hängt auch vom Training ab. Ich bin inzwischen 5km/h schneller als am Anfang) nicht drumrumkommen. Viele Ambitionierte trainieren in der U23 15-20TKM im Jahr. Da man das nicht alles schnell absolvieren kann, ergeben sich die GA-Einheiten von alleine. Zum anderen trägt eine gute Grundlagenausdauer maßgeblich zu einer schnellen Regenerationsfähigkeit bei. Diese wirst Du brauchen um das intensive Training und die recht häufigen Rennen (die Du brauchst um Praxis zu bekommen) verpackt zu bekommen.
 
AW: Pulsinterpretation

Ich hab in diesem Jahr eigentlich schon mehr Intervalleinheiten abgeackert, als reine GA1 Ausfahrten :eek: :confused:
Meine größte Schwäche an kleinen Hügeln und im Sprint haben ich mit HIIT und kraftraubenden 4x5Min Intervallen bei 90% von HFmax in den Griff bekommen und im Gegensatz zu früher übersäuern die Beine auch um einiges später.
Das Problem ist nicht ein schnell steigender Puls, sondern dass der Puls generell ziemlich hoch ist und kein großer Puffer zu den hohen Belastungszonen da ist.
Klingt irgendwie nach ~3h Trainingseinheiten bei konstantem Puls, aber wirklich im GA1 Bereich rumgurken? :rolleyes:

BTW: Ab nächstem Jahr werd' ich wohl in einem halbwegs ambitionierten Radverein aktiv und muss folgerichtig in der U23 Klasse starten. Wie sieht denn dort auf regionaler Ebene das Trainingspensum aus?




okay klartext: wie hoch ist denn dein ruhepuls?
 
AW: Pulsinterpretation

Der Ruhepuls variiert relativ stark, deshalb die Fragen.
Im Idealfall bei 55, aber an eingen Tagen konnte ich noch 3 Stunden nach dem Training einen Ruhepuls von knapp 90 messen :o

Also kann ich Überbelastungen anhand eines untypischen Ruhepuls ausmachen? Muskuläre Überbelastung wohl eher anhand von schlappen Beinen?

Liege ich mit der Annahme richtig, dass GA1 Einheiten einen höheren Einfluss auf den Puls haben als Intervalltraining, da Herz-Kreis-Lauf-System trainiert wird, statt Laktattoleranz?

Steigert sich eigentlich die Anzahl der roten Blutkörperchen mit dem Training?

Wie lange GA1 und warum GA1 statt GA2?

Fragen über Fragen ;D
 
AW: Pulsinterpretation

Den Ruhepuls misst man morgens direkt VOR dem Aufstehen.

Ein Puls von 90 während des Tagesablaufs ist absolut normal. Untypisch ist da lediglich deine Interpretation der HF-Daten, sonst nichts.

Hast du schon mal gemessen, was passiert wenn du aus einer ruhigen Situation heraus auf einmal anfängst dich mit jdn. zu unterhalten? Der Puls steigt an und zwar erheblich.


Gerd
 
AW: Pulsinterpretation

die "normale" herzfrequenz, also die range des pulses wird heutzutage zwischen 60-100 schläge pro minute angegeben. ein gut trainierter sportler hat schon mal so 50 schläge pro minute.

kann das sein, daß du dich einfach ein bißchen zu sehr reinsteigerst und zu schnell zu viel willst? du bist grad mal 18. was solln die sagen, die mit 40 oder später zum rennradln anfangen? die sind vielleicht 18 monate im ga1 weil der körper jahrelang nicht trainiert wurde.....
 
AW: Pulsinterpretation

Ich hab morgens, nach dem ersten Espresso einen Puls von 45. Bin ich jetzt krank :D
 
AW: Pulsinterpretation

Liege ich mit der Annahme richtig, dass GA1 Einheiten einen höheren Einfluss auf den Puls haben als Intervalltraining, da Herz-Kreis-Lauf-System trainiert wird, statt Laktattoleranz?
Das Ziel heisst, das Vorderrad als erster über die Ziellinie zu schieben. Welchen Ruhepuls Du dabei am Morgen vor dem Aufstehen hattest, interessiert allenfalls die Theoretiker.

Herz-Kreislauf passen sich an, die bei Ausdauersportlern zunehmende Vagus-Aktivität wird Deinen Puls schon etwas absenken. Darüber musst Du Dir keine Sorgen machen, Du gewinnst aber auch nicht dadurch, dass Du diesen Surrogatparameter zu einem Trainingsziel machst.

Steigert sich eigentlich die Anzahl der roten Blutkörperchen mit dem Training?
Rote Blutkörperchen werden dann gebildet, wenn Du in Hypoxie kommst. Davor allerdings kommst Du in aller Regel erst mal in die Hyperkapnie, DIe Deinen Puls und die Atemfrequenz in die Höhe treibt. Ein fokussiertes Hypoxietraining ohne Hyperkapnie ist beim Höhentraining gegeben. Zu dumm nur, dass beim Höhentraining der Kreislauf-Limiter dazu führt, dass dann das muskuläre Training nicht mehr ganz optimal anschlägt. Also sind 3 Monate Höhentraining mehr schädlich als nützlich für eine Leistung, die dann wieder im Tiefland erbracht werden soll.

Wie lange GA1 und warum GA1 statt GA2?
Das verstehe ich auch nicht. Oldschool?
 
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