AW: ~OLDENBURG~ (nds)
Solange wir nicht wie früher an jeder Kreuzung den weiteren Strecknverlauf diskutieren, passt's schon

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g.
so wie auf dem schild beim spezi...
Bürgerinitiative gegen Chaoten Invasion
Eigentlich ist die Gemeinde Kirchhatten ein ruhiges Pflaster; viele Familien und „Städter“ aus Oldenburg siedeln sich hier an, um außerhalb der Stadt Ruhe und Natur zu genießen. Doch in den Sommermonaten ist es zweimal pro Woche, immer Dienstags und Donnerstag gegen halb acht Uhr abends, vorbei mit der Ruhe. Betroffen sind vor allem die Anwohner der Hauptstraße, die von Huntlosen über Sandhatten hoch nach Kirchhatten führt. Anwohnerin Herta Kramer „ Es ist schrecklich, ich hole immer rechtzeitig die Kinder ins Haus, seit diese Rowdies hier vorbeikommen muss man ja Angst um sein Leben haben. Ein furchtbarer Anblick.“ Sogar eine Bürgerinitiative hat sich gebildet, beim Vorsitzenden K. Brägel gehen täglich Briefe anderer aufgebrachter Bewohner ein. Doch was ist der Grund der ganzen Aufregng? Wir haben die Sache recherchiert. Die Fakten :
Zweimal die Woche durchquert eine wilde Horde bunt gekleideter Männer ( es wurden allerdings auch vereinzelt schon Frauen gesichtet, manchmal gar eine Mexikanerin ) zwischen 20 und 70 Jahren das Gemeindegebiet, und was sich dann abspielt ist wirklich unglaublich. Gegen 19:15 wird es plötzlich hektisch, die Eltern holen ihre Kinder ins Haus, Fahrzeuge werden in Panik in die Garagen geparkt, denn gleich geht es los. Einige schließen gar die Rolläden, um ganz sicher zu gehen. Gegen 19:30 sieht man plötzlich, wie sich von weitem ein bunter Lindwurm von besessenen Radfahrern die Straße hinaufwindet, der lange mächtige Schatten vorauswirft, tief über den Lenker gebeugt und mit rotverzerrtem Gesicht, hervortretenden Augen und einem leeren Blick, der einem das fürchten lehrt. Ausserdem riecht es nach komischen Ölen, wahrscheinlich illegale Drogen.
Dabei nutzen diese Chaoten fast die ganze Strasse, sie fahren versetzt, wahrscheinlich wollen sie den Verkehr und die Bewohner größtmöglicher Gefährdung aussetzen. Auch die Militanz dieser Truppe ist nicht zu unterschätzen, ausnahmslos haben sie Flaschen an ihren Rädern angebracht
( wahrscheinlich Molotow Cocktails), einer führt sogar eine Brechstange mit, ein anderer will mit einem Schnuller am
Sattel Kinder anlocken. Grässlich. Und als wäre der Anblick noch nicht genug, auch der Lärm und die Geräusche, die sie von sich geben sind eine Zumutung. Neben dem Grundgeräusch von tiefem, fürchterlichen Schnaufen und leisen Flüchen, wird laut geschrien:“ Geh rein“, „Fahr zu“, „Was soll das denn werden“, „Der soll machen, dass er nach Hause kommt“ sind nur die harmlosesten. Für Kinder und ältere Menschen ist dieses Schauspiel in der Tat erschreckend. Doch dies ist ja erst der Anfang. Ist die Vorhut vorüber, folgen in der Regel einige Einzelschicksale, die wesentlich langsamer sind, noch fürchterlicher Aussehen als die ersten, und denen man, wären sie nicht so gefährlich, Hilfe anbieten würde. Wir vermuten, dass diese Nachzügler internen Querelen zum Opfer gefallen sind und stigmatisiert werden, denn sie unterscheiden sich optisch durch ein anderes Trikot. Ein paar Mal sichteten wir gar einen Verrückten mit Mountainbike. Nach ca. fünf Minuten dann die zweite Welle. Jetzt folgt, etwa langsamer, nicht ganz so angestrengt wirkend, dabei um so lauter redend, die Nachhut. Nun werden wir auch noch beschimpft. „Lächerlich“ ruft uns einer zu und es wird in einer Art Geheimcode geredet, einer ruft: „140 ich gehe raus“. Was soll das heißen, etwa, dass 140 Dezibel Lärmpegel erreicht sind, oder dass bereits 140 brave Bürger belästigt wurden? Wir werden es wohl nie erfahren. Gleichzeitig wird über einen geheimen Treffpunkt geredet, einen Ort namens Schwan. Wir denken, dies muss derVersammlungs-ort dieser Horde sein, an dem sie sich sammeln und Untaten aushecken. Wir wüssten nur zu gern wo sich dieser Ort befindet. Am Ende dieser Gruppe befinden sich einige komische Gestalten, sie sind so tief über den Lenker gebeugt, dass sie nichts sehen können, einer von ihnen trägt trotz 20 Grad Winterkleidung.
In Kirchhatten, kurz nach dem Ortsschild, verlangsamen beide Gruppen ihre Fahrt wie durch Wunderhand. Doch wer jetzt glaubt, sie würden zur Besinnung kommen, der irrt sich gewaltig. Nun gehen die Beschimpfungen erst richtig los, jetzt zerstreitet sich die Gruppe untereinander, was wohl für solch primitive Sozialformen wie den homo pedalens typisch ist. Von wüsten Kommentaren über Studenten bis zu persönlichen Beleidigungen („kannst du nicht geradeaus fahren“, „ihr seid doch alle bekloppt“, „macht doch, was ihr wollt“ reicht die Palette. Hier ist der Lärmpegel besonders hoch, man sammelt sich, um dann endlich gemeinsam Richtung Oldenburg zu verschwinden. Dann ist der Schrecken erst einmal vorbei, doch sie kommen immer wieder. Die Anwohner sind verzweifelt, deshalb haben sie sich ja auch zur Bürgerinitiative zusammengeschlossen.
Doch was bewegt diese Menschen? Sie zwängen sich regelmäßig in bunte, hautenge Strampelanzüge, einige rasieren sich sogar die Beine (was wir persönlich weibisch finden), lassen Familie und Freunde im Stich, nur um schimpfend und schwätzend unschuldige Bürger zu belästigen.
Gottseidank ist der Spuk den Winter über zu Ende, denn ab Ende Oktober pausieren die Rowdies, aber nur um Ende März in noch größerer Zahl zurückzukommen.