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Unfall gehabt - Haftpflichtversicherung will nicht zahlen

Steppo

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Hallo alle zusammen.

über die Suchfunktion habe ich einiges gefunden, aber nichts was ähnlich sein könnte.

Ich hatte vor zwei Wochen einen Unfall mit dem RR. Bin auf gerader Strecke wohl ungeachtet über ein Hindernis (Stein oder Ast, ließ sich nicht herausfinden) gefahren. Der Lenker stand quer und mich hat es dann gelegt. Da ich in einer Gruppe gefahren bin, ist jemand hinter mir (Schwager) auch zu Sturz gekommen. Sein RR ist jetzt schrott. Habe alles der Versicherung gemeldet und die sagt jetzt: Da ich am Sturz nicht Schuld bin (?), würde die Versicherung auch den Schaden beim Schwager nicht zahlen. Klar rechtlich bin ich nun aus dem Schneider, aber es geht mir um den Schaden (am RR) vom Schwager.
Kann die Versicherung das einfach behaupten, dass ich nicht Schuld bin?
Die zweite Argumentation lautet, er habe nicht genug Abstand gehalten. Dabei habe ich bezgl. eines Abstands gar nichts erwähnt. Es ist auch unklar wie weit er hinter mir war. Geschwindigkeit betrug ca. 30km/h

Die Ausfahrt war keine Trainingsfahrt oder Rennen. Also Privatfahrt mit mehreren Leuten, quasi normale Radtour.

Vielen Dank im Voraus für eure Antworten
 
AW: Unfall gehabt - Haftpflichtversicherung will nicht zahlen

prinzipiell ist es wie bei allen anderen verkehrsteilnehmern auf der straße auch -ausreichender abstand-. fährt er auf, hat er erstmal keinen ausreichenend abstand eingehalten, da er ja nicht rechtzeitig zum stehen kam.
wie das nun mit deinem sturz, seinem abstand und dann seinem sturz (ist er gestürzt weil er gebremst hat oder weil er auf dich aufgefahren ist?) im zusammenhang zu würdigen ist, kann dir im endeffekt nur ein rechtsanwalt beantworten.
wenn du eine rechtsschutz hast und die nicht bei der gleichen gesellschaft wie die haftpflicht ist, geh zu einem anwalt. die verischerung schreibt schnell und gerne, dass sie nichts zahlen muss ;)

mfg
frank
 
AW: Unfall gehabt - Haftpflichtversicherung will nicht zahlen

Die Ausfahrt war keine Trainingsfahrt oder Rennen. Also Privatfahrt mit mehreren Leuten, quasi normale Radtour.
Das könnte das Problem sein, da gilt dann die STVO (ach du Schande, war's 'n Waldweg, was gilt denn dann da...). Und die sagt eindeutig, daß Abstand zum Vordermann so zu halten ist, daß man rechtzeitig bremsen kann.
Ich will jetzt nicht behaupten, daß das eine Haftpflicht ohne Renn-/trainingsausschluss zahlen würde, wenn Ihr das als Rennvorbereitung deklariert (habe gerade eine abgeschlossen, müsste ich mal schauen).

Falls Du auf noch mehr Halbwissen wert legst, das mit der Schuld am Sturz ist Käse, Du warst unaufmerksam, bzw. würdest ja auch haften, wenn Du damit in ein Porzellanladenschaufenster reinsemmelst. Du bist nur nicht schuld am Auffahren Deines Schwagers und dem resultierenden Schaden weil s.o.

Wenn Du Dir das antun willst, fragst Du am besten einen Anwalt. Anders kommst Du gegen die Versicherung nicht an.
(Wo bist Du rechtschutzversichert? Bei der selben?)
 
AW: Unfall gehabt - Haftpflichtversicherung will nicht zahlen

Zunächst einmal stehen rechtlich du und die Versicherung auf einer Seite und dein Schwager auf der anderen. Denn rechtlich gesehen hat dein Schwager nur dann einen Anspruch gegen dich (den dann wohl die Versicherung tragen muss), wenn du schuldhaft (vorsätzlich oder fahrlässig) gehandelt hast und der Schaden am Rad deines Schwagers hierauf ursächlich zurückzuführen ist. Insofern liegt es an und für sich in deinem Interesse, alle Schuld von dir zu weisen – genau so macht es ja auch die Versicherung. Du siehst es offenbar aus persönlicher Verbundenheit mit deinem Schwager so, dass ihr beide in einem Boot und die Versicherung in dem anderen Boot ist. Ist aber rechtlich nicht so. Es ist deshalb Sache deines Schwagers, die Versicherung davon zu überzeugen, dass du schuld hast. Du wiederum solltest deine Schuld nicht positiv eingestehen (sonst kann es dir passieren, dass du den Schaden tragen musst), kannst aber natürlich auf alle Tatsachen hinweisen, die eine Schuld deinerseits möglicherweise begründen können. Falls ein Rechtsstreit erforderlich wird, wird dein Schwager gegen dich und deine Versicherung klagen müssen. Jetzt brauchst du jedenfalls noch keinen Anwalt.

Übrigens finde ich bemerkenswert, dass die Versicherung nicht gesagt hat: Fahren mit dem Rennrad ist vom Versicherungsschutz ausgenommen. Das hätte nämlich auch passieren können. Welche Versicherung hast du?
 
AW: Unfall gehabt - Haftpflichtversicherung will nicht zahlen

Hallo Steppo,

mir ist letzes Jahr ähnliches passiert! Nur das noch einer mehr zu Sturz gekommen ist.

Situation war folgende : Sonntagsfahrt, zwei und zwei in Reihe gefahren, mir haut es den Lenker weg. Mein Nebenmann stürzt weil ich gegen Ihn gefahren bin, ich stürze auch. Worauf der Hinter mir fahrende über mich Stürzte. Die vierte Person konnte zum Glück ausweichen!

Dem neben mir fahrenden, wurde der entstandene Schaden bezahlt, dem hinter mir nicht.

Begründung : Die Versicherung geht davon aus das beim Rennradfahren Windschatten gefahren wird, sonst hätte der Fahrer hinter mir ja rechtzeitig anhalten können.
Mir wurde dann gesagt das ich Anspruch auf Erstattung meines Schadens, durch seine Versicherung hätte.

Wie Kwak schon geschrieben hat, ist die Versicherung auf deiner Seite!
Obwohl ich das Problem kenne in dem du jetzt steckst.
Sei froh, es ist dein Schwager, der ist Familiär an dich gebunden ;-)
Ein Freund kann man durch sowas eher verlieren.

Also ist Windschatten, Gruppenfahren immer irgendwie eine heikle Sache, vor allem Rechtlich.

Kannst ja mal berichten wie es bei dir weitergeht mit der Versicherung.


Viele Grüße,
Sophie!
 
AW: Unfall gehabt - Haftpflichtversicherung will nicht zahlen

In der Tat, deine Haftpflicht zahlt nur dann, wenn du Anderen einen Schaden zugefügt hast. Da es aber offensichtlich eigenes Verschulden war, hat er Pech.
Seien wir mal ehrlich, wir alle halten keinen Sicherheitsabstand ein, wenn wir zusammen fahren. Schließlich will man sich unterhalten.

Ich weiß nicht, wie sieht es mit der Hausratversicherung deines Schwagers aus? Zahlt so eine Versicherung bei eigenverschulden?
Das RR gehört ja zum Hausrat wenn es im Hause steht, beziehungsweise davor.
 
AW: Unfall gehabt - Haftpflichtversicherung will nicht zahlen

ich befürchte auch das dein schwager auf seinem schaden sitzenbleibt.
ist wie mit dem auto auch, wenn ich eine vollbremsung machen muss oder gegen ein hinderniss pralle und der hintermann fährt mir auf muss er meinen schaden am hinteren teil des autos zahlen und er bleibt auf seinem schaden sitzen.
die versicherung und der richter werden auf mangeldem abstand beharren:o

tauscht doch einfach die räder und die stellst forderungen an seine versicherung:D;)
 
AW: Unfall gehabt - Haftpflichtversicherung will nicht zahlen

Bin bei der LVM. Das Ergebnis hat mir bisher nur der Versicherungsfritze am Telefon erläutert, das schriftliche ist unterwegs. Da steht das genaue drin. Also ich weiß nicht, was da genau jetzt entschieden worden ist. Habe bisher nur die Begründung am Telefon gehört.

Ja das alles ist schon recht ärgerlich. Kostenvoranschlag für die Reperatur ist bei rund 900€.
Tja da bleibt wenn dann der Weg über die Rechtschutz.
 
AW: Unfall gehabt - Haftpflichtversicherung will nicht zahlen

Hallo Steppo,

...
Sei froh, es ist dein Schwager, der ist Familiär an dich gebunden ;-)
Ein Freund kann man durch sowas eher verlieren....

.
Viele Grüße,
Sophie!

Schwager in Spe muss ich dazusagen.
 
AW: Unfall gehabt - Haftpflichtversicherung will nicht zahlen

Tja da bleibt wenn dann der Weg über die Rechtschutz.

Noch mal: Du brauchst derzeit keinen Rechtsschutz! Dein Schwager ist am Zug. Wenn der Geld haben will (und du es ihm nicht freiwillig gibst), wird er gegen dich und deine Versicherung vorgehen müssen.

Oder willst du ihm das Geld geben und dann versuchen, dir das Geld von deiner Versicherung zurückzuholen? Ich fürchte, da wird nix draus. Außerdem würde ich dringend von diesem Vorgehen abraten. Wenn ihr beide meint, die Versicherung solle blechen, dann sollte dein Schwager gegen sie vorgehen, der hat vielleicht keine guten, aber sicher bessere Chancen.
 
AW: Unfall gehabt - Haftpflichtversicherung will nicht zahlen

der schwager ist am zug!

stimmt schon, du und die versicherung verfolgen "eigentlich" die gleichen ziele.

er ist dir aufgefahren, also seine schuld.
wenn er es so auslegen kann das er ohne deinen sturz nicht zu schaden gekommen wäre wäre das zwar hilfreich, trotzdem muss dein schwager, rein rechtlich, einen sicherheitsabstand halten.

es ist zwar hart, aber ich fürchte so ist es:o

wenn ihr nicht befreundet gewesen währt und sich ein wildfremder lutscher sich an dein hinterrad geklemmt hätte wäre es dir wahrscheinlich egal.
der würde auf jeden fall bei deiner versicherung auf der matte stehen und schadensersatzansprüche stellen.
die aber vermutlich auch abgewiesen werden würden.
 
AW: Unfall gehabt - Haftpflichtversicherung will nicht zahlen

Übrigens finde ich bemerkenswert, dass die Versicherung nicht gesagt hat: Fahren mit dem Rennrad ist vom Versicherungsschutz ausgenommen. Das hätte nämlich auch passieren können. Welche Versicherung hast du?
Der wäre mir neu, ich kenn bloss: Die Teilnahme an Rennveranstaltungen sowie die Vorbereitung dazu ist vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. (Das wäre keine RTF aber z.B. ein Jedermannrennen mit dem Citybike!)

Soll nichts heissen, selber lesen macht schlau, und zuzutrauen wäre es jeder Versicherung.

Ach so, und sagen können sie viel, entscheidend ist was unterschrieben ist, aber das meintest Du sicher.
 
AW: Unfall gehabt - Haftpflichtversicherung will nicht zahlen

Der wäre mir neu, ich kenn bloss: Die Teilnahme an Rennveranstaltungen sowie die Vorbereitung dazu ist vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. (Das wäre keine RTF aber z.B. ein Jedermannrennen mit dem Citybike!)

Soll nichts heissen, selber lesen macht schlau, und zuzutrauen wäre es jeder Versicherung.

Ach so, und sagen können sie viel, entscheidend ist was unterschrieben ist, aber das meintest Du sicher.

Jetzt merk ich es...also eine normale private Haftpflicht habe ich, aber noch über meinen Vater, da ich noch Student bin.
 
AW: Unfall gehabt - Haftpflichtversicherung will nicht zahlen

der schwager ist am zug!

...

er ist dir aufgefahren, also seine schuld.
wenn er es so auslegen kann das er ohne deinen sturz nicht zu schaden gekommen wäre wäre das zwar hilfreich...

Und angenommen, er wäre ohne Auffahren zu Sturz gekommen? Weil ich der Versicherung gar nicht gesagt habe das er aufgefahren ist, sondern durch das (Voll-) Bremsen seinerseits zu Sturz gekommen sei. Ob er dann noch mit mir kollidert habe konnte ich nicht sagen. also, von einer Kollision habe ich bei denen nie gesprochen. Ändert das die Sachlage? Deswegen wundert mich das mit dem Abstand...
 
AW: Unfall gehabt - Haftpflichtversicherung will nicht zahlen

hmm, bin kein rechtsanwalt..... aber wenn er ohne "fremdeinwirkung" gestürzt ist dann ist das auf ein fahrfehler von ihm zurückzuführen.
 
AW: Unfall gehabt - Haftpflichtversicherung will nicht zahlen

Der wäre mir neu, ich kenn bloss: Die Teilnahme an Rennveranstaltungen sowie die Vorbereitung dazu ist vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. (Das wäre keine RTF aber z.B. ein Jedermannrennen mit dem Citybike!)

Nun ja ... also ich bin bei uns im Verein "Versicherungsbeauftragter" - deswegen auch meine Nachfrage.

Ich denke, die Abgrenzung ist sehr schwierig. Wieso ist denn z.B. eine RTF keine Vorbereitung für ein Rennen? Ich habe so den Eindruck, auch der BDR (bzw. die einzelnen Landesverbände) sind in die Materie noch nicht so sehr tief eingestiegen. Da gibt es ja u.a. neben der normalen Haftpflichtversicherung noch die private Tretradversicherung und die Sportversicherung - mir ist da nicht so sehr viel klar, und ich bin immerhin Jurist und habe den Verband auch mal angeschrieben.

Wenn du dich mit der Sache näher befasst hast, wie es ja fast scheint, würde ich mich gerne mit dir austauschen.

Soll nichts heissen, selber lesen macht schlau, und zuzutrauen wäre es jeder Versicherung.

Stimmt.

Ach so, und sagen können sie viel, entscheidend ist was unterschrieben ist, aber das meintest Du sicher.

Das sowieso.
 
AW: Unfall gehabt - Haftpflichtversicherung will nicht zahlen

Es ist noch etwas blöder. Denn ein Direktanspruch des Geschädigten gegen die Haftpflicht besteht nur, wenn eine Pflichtversicherung besteht. Die gibt's natürlich bei Autos, aber nicht bei Fahrrädern. Selbst wenn man also unterstellt, Dein Schwager hätte einen Anspruch, so müßte er den Dir gegenüber geltend machen und Du hättest gegebenenfalls einen Erstattungsanspruch gegenüber Deiner Versicherung. Eine direkte Klage Deines Schwagers gegen Deine Versicherung hätte von vorn herein keine Chance, weil in dem Verhältnis keine Rechtsbeziehung besteht.
Ein Anspruch zwischen Deinem Fahrer und dir besteht wohl weder in der einen noch in der anderen Richtung, wenn Ihr einvernehmlich Windschatten gefahren seid. Er muß Abstand halten und Du kannst keinen Schadensersatz geltend machen, weil alles einvernehmlich geschah und es Zufall ist, wer gerade vorne fährt und damit Pech hat, daß ihm einer reinrauscht. So jedenfalls die Rechtsprechung.
 
AW: Unfall gehabt - Haftpflichtversicherung will nicht zahlen

hmm, bin kein rechtsanwalt..... aber wenn er ohne "fremdeinwirkung" gestürzt ist dann ist das auf ein fahrfehler von ihm zurückzuführen.

Fremdeinwirkung ist ja schon da. Er musste ja aufgrund meines Sturzes bremsen. Wenn man da ne Vollbremsung macht legt es einen ja auch hin.

...aber na ja, wahrscheinlich bringt das alles nichts und wir bleiben auf den Kosten sitzen.
 
AW: Unfall gehabt - Haftpflichtversicherung will nicht zahlen

Es ist noch etwas blöder. Denn ein Direktanspruch des Geschädigten gegen die Haftpflicht besteht nur, wenn eine Pflichtversicherung besteht. Die gibt's natürlich bei Autos, aber nicht bei Fahrrädern. Selbst wenn man also unterstellt, Dein Schwager hätte einen Anspruch, so müßte er den Dir gegenüber geltend machen und Du hättest gegebenenfalls einen Erstattungsanspruch gegenüber Deiner Versicherung. Eine direkte Klage Deines Schwagers gegen Deine Versicherung hätte von vorn herein keine Chance, weil in dem Verhältnis keine Rechtsbeziehung besteht.
Ein Anspruch zwischen Deinem Fahrer und dir besteht wohl weder in der einen noch in der anderen Richtung, wenn Ihr einvernehmlich Windschatten gefahren seid. Er muß Abstand halten und Du kannst keinen Schadensersatz geltend machen, weil alles einvernehmlich geschah und es Zufall ist, wer gerade vorne fährt und damit Pech hat, daß ihm einer reinrauscht. So jedenfalls die Rechtsprechung.

Oha. Das hört sich nicht pralle an.
 
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