Mit Bedauern teilt das Organisationsteam die Absage der 10-Jahre Jubiläumsausgabe der Berliner Fahrradschau im März 2019 mit. „Aufgrund interner und externer Entwicklungen erscheint uns eine strukturierte Organisation der BFS für 2019 nicht länger erfolgversprechend“, so das Berliner Fahrradschau Management.
Die Berliner Fahrradschau und ihre unabhängige Herangehensweise an das Thema Fahrrad, abseits des Mainstreams, war nun für fast 10 Jahre eine Institution in der Fahrradszene – national wie international. Die Show legte den Grundstein für neue Konzepte in der Fahrradindustrie, in der urbanen Fahrradkultur sowie in vielen weiteren Bereichen, wie Gravel Riding und Rahmenbau.
„Obwohl wir immer den Enthusiasmus der uns loyalen Brands, Medien, Künstler und Besucher gespürt haben, mussten wir die schwere Entscheidung treffen, die Berliner Fahrradschau 2019 abzusagen. Es hat sich abgezeichnet, dass wir die Show nicht auf dem Niveau der vergangenen Jahre halten können. Diesen Anspruch zu erfüllen, war jedoch Voraussetzung für die 10. Ausgabe der Show.“
Die Veranstalter der Show bedauern diese Entscheidung, schreiben die Messe aber keinesfalls ab. „Die Berliner Fahrradschau war mehr als nur ein Event. Sie war ein Lebensgefühl und ein Statement der Fahrradszene, sich außerhalb der Norm zu bewegen. So wird das Team neue Ideen und Visionen rund um das Thema Fahrrad auf gesellschaftlicher, politischer und industrieller Ebene verfolgen und sicherlich mit neuen Ansätzen wieder auf der Bildfläche erscheinen. Bis dahin bedanken wir uns bei Euch allen für 9 großartige Jahre. Wir denken, gemeinsam einen bleibenden Eindruck auf die Fahrradwelt hinterlassen zu haben.“
Hier eine Revue unserer Impressionen von der Berliner Fahrradschau – was war dein Highlight?


















6 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumKann ich nicht nachvollziehen. Das war doch ne Top Veranstaltung die gut besucht war.
Die Veranstaltung in Berlin befindet sich in "guter Gesellschaft" , die Interbike ist auch abgesagt.
https://www.velototal.de/2018/12/07/auch-interbike-2019-findet-nicht-mehr-statt/
Einerseits geht's den Präsenzmessen egal welcher Branche tendenziell eher schlecht. Information bis in's Kleinste über das Internet, Webinare, Videos und Co (also Online) hier und spezielle Hausmessen, Solo-Events etc. da. Auch zunehmende Marktverschiebungen, die klassische Themenfelder in den Hintergrund drängen (Smartphone-Fotos vs Amateurfotografie z.B.).
Andererseits sind eigentlich solche Formate wie das der Berliner Fahrradschau genau das, was in solchen Zeiten eigentlich noch/wieder zieht und was auch generell fehlt. Ich denke hier an das Vakuum in ganz Westdeutschland, welches seit 2 Jahren jetzt endlich wieder durch die Cyclingworld Düsseldorf gefüllt wird.
Nein, ich denke, dass sind bei der Berliner Fahrradschau zu einem gewissen (guten? / überwiegenden? / ausschließlichen?) Grund hausgemachte Probleme. Natürlich kenne ich das Umfeld nicht, was einem Organisator sicher auch immer viel zu Schaffen machen kann. Aber was ich so bei Gesprächen zur letzten Berliner Fahrradschau gehört habe, lässt mich halt genau das denken, was ich Eingangs dieses Absatzes geschrieben habe.
Vielleicht sind aber auch zwel Fahrradschauen / Messen in Berlin einfach zu viel des Guten. Ich weiss noch, wie ich Anfangs dieses Jahres immer Fragen musste: äh - der Candy B., ist dessen Ziel jetzt auf der coolen Messe oder der anderen... ;-) Aber ich glaube die gefühlt coole (kann das nur aus der Ferne nach dem Programm und den Ausstellern bewerten) war die, um die es hier geht, oder?
Na ja, das war letztes Jahr schon abzusehen. Zum Teil hat das Personal zur Velo Berlin gewechselt, es gab ein paar interne Zwistigkeiten.
Und: schon früh, also schon vor Jahren wurde die Fahrradschau ihrem eigenen Anspruch nicht mehr gerecht: Eigentlich sollten kleine Firmen abseits des Mainstreams sich präsentieren können. Nur das konnte nicht gehalten werden und es wurden große Anbieter ( Canyon, Specialized) dazwischen geschoben.
Die obige Bildergalerie ist eigentlich symptomatisch: Das sind fast durchgehend eher "große Fische", und die kleineren sind im Grunde nur Garnitur, also bilden ein "hippes" Umfeld in denen sich die größeren Firmen präsentieren können. Ihr zeigt da also genau das, warum das nicht mehr laufen kann.
In einem der Anfangsjahre war ich selber Aussteller: Aber außer, dass es eine Menge Geld - und Zeit - gekostet hat, war das Ergebnis einfach nur mau. Und das ging auch vielen anderen so, mit denen ich gesprochen hatte.
Man geht dorthin, um sich gegenseitig zu treffen und mit ein wenig Glück irgendwo in einem Bericht aufzutauchen oder um zu erzählen wie toll alles war.
In den Folge-Jahren hat die "Messe-Szene" auch noch zugenommen. Ich hätte gut und gerne Monate auf irgendwelchen Fahrradschauen verbringen können. Aber letztlich ist das sinnlose Zeitverschwendung.
Zu ein paar Fahrradschauen bin ich noch als Gast hingegangen, weil mich Zulieferer-Firmen darum gebeten hatten. Es wurde für die kleineren Aussteller nicht besser. Letzes Jahr sah ich an deren Ständen nur noch lange Gesichter.
Aud der letzten haben dann ein paar Firmen bestenfalls noch ein Beispiel-Produkt geschickt, ohne selbst dabei zu sein.
Dass die Veranstalter das Handtuch schmeißen, ist eigentlich nur folgerichtig. Schon der letzten hat man das Ende eigentlich angesehen.
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