• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Zu dicht überholt: De Marchi: “hasse von ganzem Herzen”

Zu dicht überholt: De Marchi: “hasse von ganzem Herzen”

aHR0cHM6Ly93d3cucmVubnJhZC1uZXdzLmRlL25ld3Mvd3AtY29udGVudC91cGxvYWRzLzIwMTkvMTEvQmlsZHNjaGlybWZvdG8tMjAxOS0xMS0xOC11bS0xMS4yNy4yNC5wbmc.png
Nachdem er beinahe von einem Auto gestreift wurde, macht der Radprofi Alessandro de Marchi seinem Ärger auf Instagram Luft. Im Englischen gibt es ein Wort für diese Art der Gefährdung von Radfahrern: "Closepass". De Marchis Post findet Widerhall.

Den vollständigen Artikel ansehen:
Zu dicht überholt: De Marchi: “hasse von ganzem Herzen”
 
Trauriges Thema. Jeder Radfahrer kennt es. Die geforderten Abstände von 1,5 und 2m werden dort wo Gegenverkehr ist, viel zu selten eingehalten. Auf Landstraßen ist das zu enge Überholen m.E. meistens menschliches Fehlverhalten (altersbedingt, unwissenheitsbedingt, ... ). Sonst auch ein Infrastrukturthema. Habt ihr beleuchtete Fahrradstraßen bei Euch ? Schon mal einen Radschnellweg gesehen ? Na...
 

Anzeige

Re: Zu dicht überholt: De Marchi: “hasse von ganzem Herzen”
Vor allem ältere Verkehrsteilnehmer fahren eher aus Überforderung und Fehlern bei der Einschätzung von Abständen zu dicht vorbei, als aus "niederen Motiven" .

da muss ich an meiner fahrt letzten samstag denken: erstaunlich viele senioren, die in dicken suv durch die gegen rollen und alle zu dicht überholen. nicht schnell, aber wie groß ihr auto ist, das können sie irgendwie auch nicht mehr einschätzen (oder es ist egal, man sitzt ja gemütlich in seinem panzer).
 
Eine alte Dame hat mir letztes Jahr den Seitenspiegel gegen den Ellenbogen gerammt. Hat mir leid getan, sie hat es nicht boshaft gemacht.

All jene die mich boshaft oder rechthaberisch zu eng überholt haben, die hasse ich nicht wie de Marchi - aber dem ein oder anderen wünsche ich gelegentlich dann doch auch mal eine nette Rippenprellung in Kombination mit einem schönen gesunden Keuchhusten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Knackpunkt ist und bleibt, was nützt eine gesetzliche Regelung die keiner in der Praxis prüft.
Ob und wie die Neuregelung geprüft wird weiss jetzt noch keiner. Eine gewisse Skepsis, dass es zu groß angelegte Kontrollen gibt, kann man schon haben. Solche Regelungen entfalten ihren Wirkung aber eben nicht allein bzw. nicht in erster Linie durch Kontrollen, sondern auch durch Bewußtseinsveränderungen aufgrund von Informationen. Da ist - wie weiter oben schon angedeutet - nicht nur die Polizei gefragt, sondern die einschlägigen Organisationen, die sich mit "Verkehrserziehung" befassen.

Der Punkt ist und bleibt: Verkehr hat man nur miteinander und nicht gegeneinander.
Volle Zustimmung, freilich ist das unvereinbar mit einer Sichtweise, die alle anderen per se für bösartige Idioten hält.
 
Eine alte Dame hat mir letztes Jahr den Seitenspiegel gegen den Ellenbogen gerammt. Hat mir leid getan, sie hat es nicht boshaft gemacht.

All jene die mich boshaft oder rechthaberisch zu eng überholt haben, die hasse ich nicht wie de Marchi - aber dem ein oder anderen wünsche ich gelegentlich dann doch auch mal eine nette Rippenprellung in Kombination mit einem schönen gesunden Keuchhusten.
Ich kann De Marchis Reaktion schon gut verstehen, nüchtern betrachtet hilft es aber nichts, Hass zu empfinden, so verständlich es auch sein mag.
Ich glaube, es würde helfen, wenn man alle Verkehrsteilnehmer öfter dazu zwänge, zu Erfahren, wie sich anderer Verkerhsteilnehmer fühlen. Das könnte z.B. so aussehen, dass in der Fahrschule und bei Nachschulungen eine Stunde Fahrt mit dem Rad oder E-Bike im Stadtverkehr verpflichtend vorgeschrieben werden. (Für manchen Radfahrer wär es sicher erkenntisreich, sich in die Rolle eines bwegungseingeschränkten Fußgängers zu versetzten.)
 
da muss ich an meiner fahrt letzten samstag denken: erstaunlich viele senioren, die in dicken suv durch die gegen rollen und alle zu dicht überholen. nicht schnell, aber wie groß ihr auto ist, das können sie irgendwie auch nicht mehr einschätzen (oder es ist egal, man sitzt ja gemütlich in seinem panzer).
Bei aller (teilweise durchaus berechtigten) Kritik an Senioren in SUVs sollte man nicht vergessen, dass die allermeisten Unfälle durch junge Erwachse verursacht werden. Die fahren typischerweise eher kleine Autos.
 
Ob und wie die Neuregelung geprüft wird weiss jetzt noch keiner. Eine gewisse Skepsis, dass es zu groß angelegte Kontrollen gibt, kann man schon haben. Solche Regelungen entfalten ihren Wirkung aber eben nicht allein bzw. nicht in erster Linie durch Kontrollen, sondern auch durch Bewußtseinsveränderungen aufgrund von Informationen. Da ist - wie weiter oben schon angedeutet - nicht nur die Polizei gefragt, sondern die einschlägigen Organisationen, die sich mit "Verkehrserziehung" befassen.


Volle Zustimmung, freilich ist das unvereinbar mit einer Sichtweise, die alle anderen per se für bösartige Idioten hält.
Ich bin in meinem Leben schon reichlich Auto gefahren und ich habe noch nie erlebt, daß Rechtsüberholer oder Linksfahrer auf der Autobahn zur Rechenschaft gezogen worden wären. War nie einer da der danach Ausschau hielt, wenn doch dann halt bei den Kreidestrichen auf dem Asphalt. Insofern will ich darauf nicht viel geben.
Die meisten die gerade ein anderes Verkehrsmittel benutzen (oder sind) als ich sind nicht bösartig. Eher unbedacht, etwas ferngesteuert oder egoistisch. Es happert am Bewußtsein, für andere und für sich selbst. Diese Leute trifft man überall. Mit dem Einkaufswagen im Supermarkt, mit dem Auto auf der Straße, in ihren Schuhen auf dem Rad/Fußweg, mit dem Rad im Stadtverkehr.
Dieses Verhalten wurde und wird unbeirrt den Menschen auch nahe gelegt "was bringt mir das?" etc.. Im Kopf muß sich etwas drehen, immer mehr Gesetze - wer blickt denn da noch durch?
Das wird aber noch ein Weilchen dauern. Gerade dieser Tage lief durch die Medien, daß für automobile Mobilität 20 mal Bundesmittel fließen als für den gesamten übrigen Verkehr. (Denken Sie mal an die Arbeitsplätze).

Wie auch immer, die Hoffnung stirbt zuletzt.
 
Bei aller (teilweise durchaus berechtigten) Kritik an Senioren in SUVs sollte man nicht vergessen, dass die allermeisten Unfälle durch junge Erwachse verursacht werden. Die fahren typischerweise eher kleine Autos.
Das ist nicht ganz wahr. Die Anzahl der Unfallverursacher in der Gruppe unter 25 und über 65 waren meines Wissens in den letzten Jahren recht vergleichbar. Allerdings ist die Anzahl der Unfälle mit Todesfolge bei der jüngeren Gruppe tatsächlich erheblich höher.
 
Ich habe deutlich häufiger Ärger mit Kleinwagenfahrern als mit SUVs. Die glauben anscheinend, dass ihre Kiste so schmal ist, dass man den Mittelstrich nicht berühren muss, um einen Radler zu überholen. :mad:
 
Zum Thema Überholabstand:
Deshalb stört mich diese neue Regelung etwas: Es war auch vorher schon nicht erlaubt, zu nah zu überholen. Die neuen 2 Meter führen wahrscheinlich eher dazu, dass die Autofahrer noch wütender werden, noch mehr Motoren aufheulen lassen und beim Überholen nun auch noch den Gegenverkehr durch den Schlenker gefährden. Und wer vorher keinen Abstand gehalten hat, wird es auch jetzt nicht tun.

Zum restlichen Thema Wahrnehmung/Miteinander:
Hier in Braunschweig werden viele Radwege gerade umgebaut und viele Radfahrstreifen auf der Straße angelegt. Leider katastrophal umgesetzt. Auf den Radstreifen fühle ich mich zwar sicherer als direkt auf der Straße, aber nicht sicherer als auf einem Radweg. Die Vorfahrt wird mir genau so genommen, da spüre ich kaum einen Unterschied (aber beim Radweg macht man sich automatisch aufs Anhalten gefasst). Dafür lässt sich da jetzt viel besser parken!

An manchen Stellen gab es vorher einen echten Radweg, den man nur mal hätte reparieren müssen. (Leider sind viel Radwege so kaputt, dass man sie nicht nutzen kann, ohne sich in Schlaglöchern oder Kopfsteinpflaster zu verfangen.) Oder es ist ein extrem breiter Fußweg vorhanden – 5 Meter etwa – und doch wurde gar nicht in Erwägung gezogen, dass man da einen richtig schönen Radweg bauen könnte. Stattdessen wird man auf die enge Hauptstraße geschickt, auf die keine zwei Autos nebeneinander passen, wenn sie die Radspur beachten sollen. In Braunschweig sind Radfahrer oft nur als lebende Hindernisse zur Verkehrsberuhigung eingeplant!

Auf bestehenden Radwegen in Braunschweig sind das größte Problem übrigens träumende Fußgänger, die nicht "wissen", dass der etwas dunklere Abschnitt ein Radweg ist. Sowie unglückliche Haltestreifen mitten auf dem Radweg für abbiegende Radler und fehlende Übergänge von Radwegen auf die Straße.

(In Bremen dagegen hat man schon in den 70ern auf unübersehbare (rote!!), breite Radwege mit gutem Belag gesetzt.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Vor ein paar Wochen war es bei mir so knapp das der Fahrer wieder leicht nach links gezogen ist nach dem er an mir vorbei war.
Bei dem anschließenden “Gespräch“ vom nächsten Supermarkt stellte sich raus, der Typ hat das mit voller Absicht gemacht. Ich solle gefälligst auf dem Radweg fahren, mit meinem scheiß Fahrrad und er überholt so wie er will. Da war nur kein Radweg - auf meiner Seite nicht mal ein Fußweg. Ich kann Alessandro de Marchi gut verstehen.
 
Viele Konflikte entstehen vielleicht auch gar nicht mal, weil es so viele Arschlöcher auf dem Rad oder dem Auto gibt. Man hat so viel zu verarbeiten im Verkehr, dass man einfach eventuell mit manchen Situationen auch überfordert ist, den Blick gerade woanders hat oder der Auto- und/oder Fahrradfahrer einfach die Situation falsch einschätzt - so meine Erklärung für mich, wenn mal wieder was dumm läuft. Das in bremslichen Situationen nur Arschlöcher am Steuer sitzen, kann und will ich mir nicht vorstellen.

Außerdem: Wenn ich mir so manche verkehrspolitische Maßnahme angucke, muss es zwangsläufig zu Konflikten kommen. Man könnte so einfach sooo viel entschärfen. Ein ein Beispiel meiner Lieblingskreuzung aus meiner „Hood“:

Punkt 1: Man fährt auf dem Stadtring parallel zu den Autos eng neben der Straße. Die Ampel, die ganz knapp vor dem unteren Bildrand ist, schaltet Autos und Räder so, dass man ziemlich zum selben Zeitpunkt an Punkt 2 ankommt.

Punkt 2: Möchte ich nach links abbiegen, muss ich 2 Spuren des Rings kreuzen. (Ja ich weiß, man kann auch geradeaus und dann links abbiegen, die geplante Route ist aber der direkte Weg über den Ring) - Keine Fahrradspur, keine getrennte Verkehrsregelung, gar nix. Ich muss im fließenden Verkehr die beiden Spuren kreuzen um auf die rote Radspur zu kommen

Punkt 3: Hat man das dann tatsächlich gemeistert, kommt man auf die rote Radspur (geschätzt ca. 1,20m breit, gefühlt 20cm), die zwischen der Linksabbiegerspur + der Busspur und den beiden Spuren des Rings, die ich gerade gequert habe liegt. Links also Bus und Abbieger, rechts 2 Spuren fließender Verkehr. In der Mitte auf der Radspur das stärkste Glied im Verkehr, der Radfahrer.

Punkt 4: Ist man bis auf die Natruper Straße gekommen, darf man sich dann über einen breiten Fahrradweg freuen. Ach nee. Doch nicht. Ist ja die Busspur auf die man geleitet wird und die man sich dann mit dem angepissten Busfahrer teilen muss.

Finde ich sehr sehr komisch. Wieso kann man sowas nicht entschärfen indem man dem Fahrradfahrer vorrang vor dem fließenden Verkehr lässt? Oder wieso leitet man den Radfahrer nicht schon an der vorangegangen Ampel mit Platz an den linken Rand der 2 Spuren, sodass erst gar kein Konflikt entsteht. Man muss zu gute halten, dass die Stadt an einigen Stellen (leider auch erst als Personen tödlich verunglückt sind) wirklich gute Lösungen gefunden hat den Radverkehr vom Autoverkehr zu trennen, aber solche Stadtplanungen wie auf dem Bild kann ich mir noch weniger erklären wie Autofahrer, die wie Kraut und Rüben fahren.

4D71F750-67A4-41FD-ACDD-F45A5C907AD3.jpeg
 
Vor ein paar Wochen war es bei mir so knapp das der Fahrer wieder leicht nach links gezogen ist nach dem er an mir vorbei war.
Bei dem anschließenden “Gespräch“ vom nächsten Supermarkt stellte sich raus, der Typ hat das mit voller Absicht gemacht. Ich solle gefälligst auf dem Radweg fahren, mit meinem scheiß Fahrrad und er überholt so wie er will. Da war nur kein Radweg - auf meiner Seite nicht mal ein Fußweg. Ich kann Alessandro de Marchi gut verstehen.

1. Anzeigen.
2. Bei solchen Leuten sollte man doch öfters aus Versehen von vorne bis hinten mit dem Schlüssel am Lack vorbeischrammen, oder beim Ausrutschen neben dem Auto aus Versehen eine Dose Bauschaum im Auspuff entleeren.
 
In der Situation wäre ich einfach nur verdammt froh dass es überhaupt irgendeinen baulichen Hinweis gibt der die Kfzler daran erinnert dass direktes linksabbiegen für Radfahrer durchaus in der StVO vorgesehen ist. Und auf dem Hollandrad oder bei ganz akuter Tempounlust vielleicht trotzdem indirekt abbiegen.

Eins der sehr seltenen Exemplare Fahrradinfrastruktur die Radfahrer nicht einfach nur aus dem Weg bekommen will und sie als eine Art Fußgänger mit mitgeführter Sitzgelegenheit abfertigt. Ganz großes Lob, auch wenn es sicherlich nicht perfekt ist. Mehr davon!

Wer jetzt mit “think of the children!" kommt: das eine schließt das andere nicht aus. Hier ein Beispiel wo einfach beides gebaut wurde: https://www.google.com/maps/@49.4772502,11.1054837,104m/data=!3m1!1e3

Fahrrad-Verkehrsführung sowohl für direktes als auch für indirektes Linksabbiegen, die Erweiterung für indirektes ist einfach nur etwas mehr weisse Farbe auf der Straße.

Natürlich hat die “Gefühlte Sicherheit“ Fraktion trotzdem gezetert als ob man ihnen ein Helmverbot an den Kopf geknallt hätte, kann ja nicht angehen dass auch mal was für selbstbewusste Radler gemacht wird, wo kämen wir denn dann hin!

(in der Praxis wird die direkte Variante tatsächlich nicht nur von Radsportlern angenommen, habe dort sogar schon tiefenentspannte Kopftuchomas gesehen die anscheinend noch die Zeit vor der allgemeinen Kapitulation vor dem Kfz kennen)
 
Zuletzt bearbeitet:
Darf man sich für solche Fälle das Autokennzeichen notieren bzw. fotografieren?
Natürlich darf man das. Man darf schlicht alles fotografieren, was irgendwo öffentlich einsehbar ist und man keine Hilfsmittel wie Leiter, 2m Selfiestab oder Quadcopter nutzt (was nicht bedeutet, dass alle Fotos, die mit solchen Hilfsmitteln geschossen wurden, nicht erlaubt sind). Man darf solche Fotos nicht immer veröffentlichen, das hast Du aber nicht vor.
 
Zurück
Oben Unten