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Ziel >4 W/kg

Oder von mir :D

@HokusThePokus: Wir sind da recht ähnlich unterwegs. Lag beim letzten FTP Test bei 3,92w/kg.
Probleme dabei sind aber, dass ich für meine Größe recht leicht bin (1,83 und 70,5kg) - somit im Flachen nicht ohne Weiteres hohe Wattwerte auf Dauer fahren kann UND ich hab das Gefühl, dass über längere Distanzen von z.B 3h ich zu viel von meiner FTP verliere. Da können andere in Prozent mehr fahren als ich...
Das lässt sich aber beides trainineren. ;) Es führt Dir lediglich vor Augen, dass (vom 1h Zeitfahren abgesehen) es wichtigere Leistungsfaktoren als den FTP gibt.
 
Ich denke bei EF überwiegen andere Faktoren die reine Schwellenleistung. Tempohärte bzw. die Erholungsfähigkeit von den Spitzen, die man im Flachen benötigt um dranzubleiben sind essentiell. Dazu kamen am Donnerstag noch die relativ hohen Temperaturen.
Erholungsfähigkeit bzw. Wiederholbarkeit von Spitzen hängt aber auch stark von der aeroben Ausdauer und damit von der Schwellenleistung ab. Das hat u.a. damit zu tun, dass bei wiederholten Antritten der Anteil der aeroben Energiebereitstellung relativ zunimmt, d.h. bei wiederholten Sprints nimmt in der Regel die Leistung ab, diese Abnahme wird aber in erster Linie durch die anaerobe Energiebereitstellung getriggert, während die aerobe Energiebereitstellung weniger stark abnimmt bzw. konstant bleibt (bzw. in manchen Studien bei wiederholten Sprints sogar zunimmt!) Daher spielt bei Spitzen in solchen Rennen die absolute Höhe der FTP eine wichtige Rolle und bei den Antritten nach Kurven etc. wird sich jemand mit einer höheren absoluten FTP besser behaupten als jemand, mit gleicher relativer FTP (=>W/kg) aber niedrigerem Gewicht.
 
Das lässt sich aber beides trainineren. ;) Es führt Dir lediglich vor Augen, dass (vom 1h Zeitfahren abgesehen) es wichtigere Leistungsfaktoren als den FTP gibt.
Tatsächlich stelle ich mir grad die Frage, wie ich es am besten trainiere. Also die Leistungsfähigkeit näher an den FTP zu bringen, wenn die Runde 2-3h oder länger ist. Ich würde behaupten ab 2h aufwärts muss ich von Beginn an deutlich rausnehmen, um hinten raus noch Kraft zu haben. Problem ist dabei nicht der Kreislauf oder die Energie sondern Muskelermüdung in den Beinen. Der Geist und Körper ist willig, die Muskeln wollen aber nicht mehr.

Einfach mehr Grundlage oder doch eher Muskelaufbau durch Intervalle um diese gezielt zu trainieren ?
 
Wie meinst du rausnehmen? Welche Intensität fährst du denn von Beginn? Wie viel %FTP?
 
Wollte hier nicht den Treadh kapern und hatte eh drüber nachgedacht nen eigenen dafür aufzumachen. Denke aber es passt hier thematisch einigermaßen rein, da das Ziel und die Voraussetzungen ähnlich sind.

Wie meinst du rausnehmen? Welche Intensität fährst du denn von Beginn? Wie viel %FTP?
Wenn ich weiß, dass ich eine 3h Runde fahre und nicht nur 60-90 Minuten, muss ich von Beginn an weniger Watt fahren, damit es hinten raus nicht völlig einbricht. Das Einbrechen entsteht (bei vernünftiger Verpflegung) fast immer durch müde Muskeln in den Beinen. Beim Fahren selbst sind es fast immer die Waden, die als erstes kapitulieren (Krämpfe). Die Oberschenkel brennen vor allem nach dem Training und stellen beim Fahren eher selten das Limit dar. Ich vermute hier nebenbei noch ein Problem mit der Sitz- oder Cleatposition, die zu den Wadenproblemen führen. Da habe ich grad angefangen zu experimentieren.

FTP im klassischen 20min-Testprotokoll liegt bei kürzlich getesteten 277 Watt.
Fahre ich 40-60 Minuten kann ich diese auch abrufen (klappt auf jeden Fall gut wenn kurze Rollphasen Bergab mit Mini-Erholung drin sind)
Bei 60-90 Minuten komme ich immer noch recht gut auf 230-250 im Schnitt. Beispiel gestern: Nicht ganz frisch und trotzdem 72min bei 240 Watt im Schnitt. Puls bei 156 im Schnitt - Waden stark belastet aber Kreislauf lange nicht am Limit
Geht die Runde an die 3h, muss ich von Anfang an Tempo reduzieren. Mehr als 210-220 sollte nicht anliegen. Das auch nicht auf Dauer sondern in einzelnen Belastungsphasen. Im Schnitt liege ich damit am Ende bei 180 Watt inkl. Rollphasen, Verkehr etc.

Im Schnitt nur 65% der FTP über 3h abrufen zu können, erscheint mir recht wenig. Da sehe ich hier, bei Strava oder im Bekanntenkreis regelmäßig höhere prozentuale Werte vom FTP auf diese Dauer oder täuscht das ?

Mir stellt sich die Frage ob mehr Grundlage oder mehr Muskelaufbau durch Intervalle effizienter wäre. Ich muss leider sagen, dass viel mehr als 5-9h / Woche auf dem Rad oft nicht möglich sind. Das liegt aber auch daran, dass andere Sportarten hinzukommen. Vor allem Motorsport (jede Minute im Auto kommt einer Minute mit ca. 200 Watt auf dem Rad gleich, beansprucht nur andere Muskeln) und vereinzelt Fußball. Oftmals sind dadurch 2-4 Tage pro Woche geblockt plus fehlende Regeneration.
 
Wollte hier nicht den Treadh kapern und hatte eh drüber nachgedacht nen eigenen dafür aufzumachen. Denke aber es passt hier thematisch einigermaßen rein, da das Ziel und die Voraussetzungen ähnlich sind.


Wenn ich weiß, dass ich eine 3h Runde fahre und nicht nur 60-90 Minuten, muss ich von Beginn an weniger Watt fahren, damit es hinten raus nicht völlig einbricht. Das Einbrechen entsteht (bei vernünftiger Verpflegung) fast immer durch müde Muskeln in den Beinen. Beim Fahren selbst sind es fast immer die Waden, die als erstes kapitulieren (Krämpfe). Die Oberschenkel brennen vor allem nach dem Training und stellen beim Fahren eher selten das Limit dar. Ich vermute hier nebenbei noch ein Problem mit der Sitz- oder Cleatposition, die zu den Wadenproblemen führen. Da habe ich grad angefangen zu experimentieren.

FTP im klassischen 20min-Testprotokoll liegt bei kürzlich getesteten 277 Watt.
Fahre ich 40-60 Minuten kann ich diese auch abrufen (klappt auf jeden Fall gut wenn kurze Rollphasen Bergab mit Mini-Erholung drin sind)
Bei 60-90 Minuten komme ich immer noch recht gut auf 230-250 im Schnitt. Beispiel gestern: Nicht ganz frisch und trotzdem 72min bei 240 Watt im Schnitt. Puls bei 156 im Schnitt - Waden stark belastet aber Kreislauf lange nicht am Limit
Geht die Runde an die 3h, muss ich von Anfang an Tempo reduzieren. Mehr als 210-220 sollte nicht anliegen. Das auch nicht auf Dauer sondern in einzelnen Belastungsphasen. Im Schnitt liege ich damit am Ende bei 180 Watt inkl. Rollphasen, Verkehr etc.

Im Schnitt nur 65% der FTP über 3h abrufen zu können, erscheint mir recht wenig. Da sehe ich hier, bei Strava oder im Bekanntenkreis regelmäßig höhere prozentuale Werte vom FTP auf diese Dauer oder täuscht das ?

Mir stellt sich die Frage ob mehr Grundlage oder mehr Muskelaufbau durch Intervalle effizienter wäre. Ich muss leider sagen, dass viel mehr als 5-9h / Woche auf dem Rad oft nicht möglich sind. Das liegt aber auch daran, dass andere Sportarten hinzukommen. Vor allem Motorsport (jede Minute im Auto kommt einer Minute mit ca. 200 Watt auf dem Rad gleich, beansprucht nur andere Muskeln) und vereinzelt Fußball. Oftmals sind dadurch 2-4 Tage pro Woche geblockt plus fehlende Regeneration.
Ernährst du dich gut, wenn du länger fährst?
 
Ich fahre meine l2 (~z2) Einheiten meist um die 0.65-0.7 IF. Je fitter ich bin, desto höher meine Ausschöpfung der FTP. Ich könnte auch näher in Richtung 0.75 IF gehen, aber der Mehrwert ist da für eine reine l2 Fahrt in meinen Augen fragwürdig. (Bei meinem Trainingsvolumen, 12-14h)

Deine Einheiten würde ich eher als Tempo-/Sweetspoteinheiten ansehen. Bei 60-90min liegst du bei 0.8 - 0.85 IF und bei 3h bei 0.75 IF, also oberster l2/z2 Bereich, deine angegebenen 210-220W.

Als Intervention würde ich mal versuchen, 30min Intervalle innerhalb deiner langen Einheiten von 0.6 und 0.7 IF zu fahren. Wenn du das gut hinbekommst, kannst du auch 0.6 und 0.75 IF Intervalle abwechselnd fahren.

Es gibt die Argumentation, bei wenig zur Verfügung stehenden Trainingsstünden eher höhere Intensitäten zu fahren, da man auch mehr Zeit zur Erholung hat. Du beschreibst aber eine hohe Belastung außerhalb des Radsports, vielleicht reicht dein Regenerationsvolumen aktuell nicht aus, die Intensitäten so zu fahren.

Ansonsten würde ich erstmal nichts auffälliges daran finden, dass du nicht mal eben 3h durchgehend Tempo/Sweetspot ballern kannst. Das ist schon eine ordentliche Belastung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fahre meine l2 (~z2) Einheiten meist um die 0.65-0.7 IF. Je fitter ich bin, desto höher meine Ausschöpfung der FTP. Ich könnte auch näher in Richtung 0.75 IF gehen, aber der Mehrwert ist da für eine reine l2 Fahrt in meinen Augen fragwürdig. (Bei meinem Trainingsvolumen, 12-14h)

Deine Einheiten würde ich eher als Tempo-/Sweetspoteinheiten ansehen. Bei 60-90min liegst du bei 0.8 - 0.85 IF und bei 3h bei 0.75 IF, also oberster l2/z2 Bereich, deine angegebenen 210-220W.

Als Intervention würde ich mal versuchen, 30min Intervalle innerhalb deiner langen Einheiten von 0.6 und 0.7 IF zu fahren. Wenn du das gut hinbekommst, kannst du auch 0.6 und 0.75 IF Intervalle abwechselnd fahren.

Es gibt die Argumentation, bei wenig zur Verfügung stehenden Trainingsstünden eher höhere Intensitäten zu fahren, da man auch mehr Zeit zur Erholung hat. Du beschreibst aber eine hohe Belastung außerhalb des Radsports, vielleicht reicht dein Regenerationsvolumen aktuell nicht aus, die Intensitäten so zu fahren.

Ansonsten würde ich erstmal nichts auffälliges daran finden, dass du nicht mal eben 3h durchgehend Tempo/Sweetspot ballern kannst. Das ist schon eine ordentliche Belastung.
Danke für deinen Input.

Die Zahlen von mir waren Beispiele, was ich über die jeweilige Dauer fahren kann. Ich fahre aber natürlich nicht jede Einheit so. Alleine schon weil ich für die genannten Werte auch schon halbwegs frische Beine bräuchte.
Ist eher ein Mix aus mal Tempo und meist eher 70-80% davon.

Durch die anderen Sportarten liegt meine Belastung pro Woche laut intervals meist zwischen 300 und 550. Wirklich frische Beine sind dabei eher die Ausnahme und ich versuche schon eine entsprechende Trainingsbelastung herzustellen :)
 
Wollte hier nicht den Treadh kapern und hatte eh drüber nachgedacht nen eigenen dafür aufzumachen. Denke aber es passt hier thematisch einigermaßen rein, da das Ziel und die Voraussetzungen ähnlich sind.


Wenn ich weiß, dass ich eine 3h Runde fahre und nicht nur 60-90 Minuten, muss ich von Beginn an weniger Watt fahren, damit es hinten raus nicht völlig einbricht. Das Einbrechen entsteht (bei vernünftiger Verpflegung) fast immer durch müde Muskeln in den Beinen. Beim Fahren selbst sind es fast immer die Waden, die als erstes kapitulieren (Krämpfe). Die Oberschenkel brennen vor allem nach dem Training und stellen beim Fahren eher selten das Limit dar. Ich vermute hier nebenbei noch ein Problem mit der Sitz- oder Cleatposition, die zu den Wadenproblemen führen. Da habe ich grad angefangen zu experimentieren.

FTP im klassischen 20min-Testprotokoll liegt bei kürzlich getesteten 277 Watt.
Fahre ich 40-60 Minuten kann ich diese auch abrufen (klappt auf jeden Fall gut wenn kurze Rollphasen Bergab mit Mini-Erholung drin sind)
Bei 60-90 Minuten komme ich immer noch recht gut auf 230-250 im Schnitt. Beispiel gestern: Nicht ganz frisch und trotzdem 72min bei 240 Watt im Schnitt. Puls bei 156 im Schnitt - Waden stark belastet aber Kreislauf lange nicht am Limit
Geht die Runde an die 3h, muss ich von Anfang an Tempo reduzieren. Mehr als 210-220 sollte nicht anliegen. Das auch nicht auf Dauer sondern in einzelnen Belastungsphasen. Im Schnitt liege ich damit am Ende bei 180 Watt inkl. Rollphasen, Verkehr etc.

Im Schnitt nur 65% der FTP über 3h abrufen zu können, erscheint mir recht wenig. Da sehe ich hier, bei Strava oder im Bekanntenkreis regelmäßig höhere prozentuale Werte vom FTP auf diese Dauer oder täuscht das ?

Mir stellt sich die Frage ob mehr Grundlage oder mehr Muskelaufbau durch Intervalle effizienter wäre. Ich muss leider sagen, dass viel mehr als 5-9h / Woche auf dem Rad oft nicht möglich sind. Das liegt aber auch daran, dass andere Sportarten hinzukommen. Vor allem Motorsport (jede Minute im Auto kommt einer Minute mit ca. 200 Watt auf dem Rad gleich, beansprucht nur andere Muskeln) und vereinzelt Fußball. Oftmals sind dadurch 2-4 Tage pro Woche geblockt plus fehlende Regeneration.

9h/Woche sind erstmal grundsätzlich gar nicht wenig, damit lässt sich schon was machen.
Muskelaufbau ist in dem Zusammenhang aber der falsche Begriff, Du willst ja nicht Muskelmasse zulegen, sondern Deine Ausdauerleistung verbessern.
Die 65% der FTP über 3h sind in der Tat nicht soviel, welchen Wert man dabei erreicht, hängt aber nicht nur von der Leistungsfähigkeit ab, sondern auch von Strecke und anderen Umweltbedingungen (Rollphasen durch Topografie, Rückenwind, Einmündungen, Verkehr etc. pp.) Aber unterstellen wir, dass bei Dir hier noch Verbesserungspotenzial ist. Ein Problemfaktor dürfte dabei die Ableitung der FTP aus dem 20 min. Test sein. Der Test ist zwar gängig, abhängig von Deiner Physiologie könnte der Test aber zu einer Überschätzung der FTP führen. Außerdem liefert der Test auch keine Angabe, wie lange Du die FTP überhaupt halten kannst. Das schwankt je nach Trainingshistorie zwischen ~35 und 70 Minuten. Länger ist hier natürlich auch besser.

Grundsätzlich muss es bei Dir also darum gehen, die Zeit, die Du eine hohe Leistung halten kannst, zu verlängern. Schlage vor, es dazu eine Weile mit zweimal wöchentlichen Sweetspot-Intervallen, bei rund 90% der FTP zu versuchen und dabei die Gesamtdauer der Intervalle langsam zu steigern. Wie man diese Steigerung aufbauen kann, dafür, habe ich einen Vorschlag von den Trainingpeaks-Leuten angehängt, man kann das aber auch anders aufbauen. Wichtig dabei ist hauptsächlich, wie erwähnt, die Belastungszeit zu steigern, nicht unbedingt bei jeder Einheit, aber über mehrere Wochen.
Wenn man ein begrenztes Zeitbudget hat, ist das eine gute Möglichkeit, an der Ausdauer zu arbeiten. Dabei steigert man nicht nur die FTP, sondern lernt auch, wie man eine längere Belastung "pacen" muss. das hilft auch bei längeren Belastungen von mehreren Stunden oder auch bei langen Anstiegen.
Wenn Du das einige Wochen gemacht hast, kannst du dann einzelne Sweespot-Sessions durch Schwellenintervalle (z:B. 2*20 bei 100%-105% der FTP oder VOmax-Intevalle (z.B. 5*5 min. L5 @ 110-120% der FTP ersetzen. Außerdem besteht natürlich immer die Möglichkeit, auch mal längere Grundlageneinheiten am Wochenende einzubauen, wenn die Zeit da ist; bin mir aber sehr sicher, dass schon das Sweetspot-Programm einiges an Verbesserung der Langzeitausdauer generieren wird.

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Erholungsfähigkeit bzw. Wiederholbarkeit von Spitzen hängt aber auch stark von der aeroben Ausdauer und damit von der Schwellenleistung ab. Das hat u.a. damit zu tun, dass bei wiederholten Antritten der Anteil der aeroben Energiebereitstellung relativ zunimmt, d.h. bei wiederholten Sprints nimmt in der Regel die Leistung ab, diese Abnahme wird aber in erster Linie durch die anaerobe Energiebereitstellung getriggert, während die aerobe Energiebereitstellung weniger stark abnimmt bzw. konstant bleibt (bzw. in manchen Studien bei wiederholten Sprints sogar zunimmt!) Daher spielt bei Spitzen in solchen Rennen die absolute Höhe der FTP eine wichtige Rolle und bei den Antritten nach Kurven etc. wird sich jemand mit einer höheren absoluten FTP besser behaupten als jemand, mit gleicher relativer FTP (=>W/kg) aber niedrigerem Gewicht.

Das ist jetzt wissenschaftlich erklärt, was eigentlich auch in einfachen Worten völlig logisch ist: Wenn Du zwei ähnliche Typen hast, beide Sprintleistung 1.000 Watt*, und der eine hat 250er, der andere 300er FTP, dann wird den 250er das "Vorprogramm" vorm Finale wesentlich mehr ermüden als den 300er. Letzterer kann sich dann aussuchen, ob er den 250er schon vorher an einer Autobahnbrücke "entsorgt", oder am Zielstrich.

*Sprint-/Peakleistungen sind per se ja erstmal oft recht losgelöst von der FTP.
 
PS: Zumindest versuche ich es. Vor allem anfangs war das noch nicht so und der Hungerast hat mich 2x erwischt. Daraus habe ich gelernt...Seitdem sind es wie gesagt hauptsächlich einzelne Muskeln, die mich limitieren.
Wenn du lange hart fährst, würde ich mal versuchen mich komplett flüssig, quasi ab der ersten Minute zu ernähren. Einfach alles oben rein schütten, so viel wie halt geht.
 
Vor allem die ersten 30 Minuten hatte ich aber viele Leistungsspitzen um den Anschluss zu halten. Bin insgesamt 12x über 500 Watt gewesen. Wenn auch meist nur für wenige Sekunden, so hat das doch etwas Körner gekostet. Das sind halt schnell 200% der FTP.
Beim Fahren selbst sind es fast immer die Waden, die als erstes kapitulieren (Krämpfe).

Grundsätzlich muss es bei Dir also darum gehen, die Zeit, die Du eine hohe Leistung halten kannst, zu verlängern.

Ich finde es nicht schlüssig, jetzt viel SweetSpot Umfänge zu fahren. Alex hat scheinbar Baustellen bei der Ernährung während dem Event, fehlender anaerober Kapazität oder fehlender Laktattoleranz. Gerade bei Umfängen von 9h die Woche und der fortgeschrittenen Saison würde ich eher VO2max- oder 30/15-Intervalle fahren.

sondern lernt auch, wie man eine längere Belastung "pacen" muss.
...und das hilft bei Eschborn eher auch nicht.
 
Erholungsfähigkeit bzw. Wiederholbarkeit von Spitzen hängt aber auch stark von der aeroben Ausdauer und damit von der Schwellenleistung ab. Das hat u.a. damit zu tun, dass bei wiederholten Antritten der Anteil der aeroben Energiebereitstellung relativ zunimmt, d.h. bei wiederholten Sprints nimmt in der Regel die Leistung ab, diese Abnahme wird aber in erster Linie durch die anaerobe Energiebereitstellung getriggert, während die aerobe Energiebereitstellung weniger stark abnimmt bzw. konstant bleibt (bzw. in manchen Studien bei wiederholten Sprints sogar zunimmt!) Daher spielt bei Spitzen in solchen Rennen die absolute Höhe der FTP eine wichtige Rolle und bei den Antritten nach Kurven etc. wird sich jemand mit einer höheren absoluten FTP besser behaupten als jemand, mit gleicher relativer FTP (=>W/kg) aber niedrigerem Gewicht.
Wollte hier nicht den Treadh kapern und hatte eh drüber nachgedacht nen eigenen dafür aufzumachen. Denke aber es passt hier thematisch einigermaßen rein, da das Ziel und die Voraussetzungen ähnlich sind.


Wenn ich weiß, dass ich eine 3h Runde fahre und nicht nur 60-90 Minuten, muss ich von Beginn an weniger Watt fahren, damit es hinten raus nicht völlig einbricht. Das Einbrechen entsteht (bei vernünftiger Verpflegung) fast immer durch müde Muskeln in den Beinen. Beim Fahren selbst sind es fast immer die Waden, die als erstes kapitulieren (Krämpfe). Die Oberschenkel brennen vor allem nach dem Training und stellen beim Fahren eher selten das Limit dar. Ich vermute hier nebenbei noch ein Problem mit der Sitz- oder Cleatposition, die zu den Wadenproblemen führen. Da habe ich grad angefangen zu experimentieren.

FTP im klassischen 20min-Testprotokoll liegt bei kürzlich getesteten 277 Watt.
Fahre ich 40-60 Minuten kann ich diese auch abrufen (klappt auf jeden Fall gut wenn kurze Rollphasen Bergab mit Mini-Erholung drin sind)
Bei 60-90 Minuten komme ich immer noch recht gut auf 230-250 im Schnitt. Beispiel gestern: Nicht ganz frisch und trotzdem 72min bei 240 Watt im Schnitt. Puls bei 156 im Schnitt - Waden stark belastet aber Kreislauf lange nicht am Limit
Geht die Runde an die 3h, muss ich von Anfang an Tempo reduzieren. Mehr als 210-220 sollte nicht anliegen. Das auch nicht auf Dauer sondern in einzelnen Belastungsphasen. Im Schnitt liege ich damit am Ende bei 180 Watt inkl. Rollphasen, Verkehr etc.

Im Schnitt nur 65% der FTP über 3h abrufen zu können, erscheint mir recht wenig. Da sehe ich hier, bei Strava oder im Bekanntenkreis regelmäßig höhere prozentuale Werte vom FTP auf diese Dauer oder täuscht das ?

Mir stellt sich die Frage ob mehr Grundlage oder mehr Muskelaufbau durch Intervalle effizienter wäre. Ich muss leider sagen, dass viel mehr als 5-9h / Woche auf dem Rad oft nicht möglich sind. Das liegt aber auch daran, dass andere Sportarten hinzukommen. Vor allem Motorsport (jede Minute im Auto kommt einer Minute mit ca. 200 Watt auf dem Rad gleich, beansprucht nur andere Muskeln) und vereinzelt Fußball. Oftmals sind dadurch 2-4 Tage pro Woche geblockt plus fehlende Regeneration.
Erscheint mir auch sehr wenig ,liegt vielleicht an zu wenig langen Grundlagen Fahrten ! Ich halte etwa 6 h 80% der FTP ,aber auch erst seit dem ich auch längere Ausfahrten mache .
 
Ich finde es nicht schlüssig, jetzt viel SweetSpot Umfänge zu fahren. Alex hat scheinbar Baustellen bei der Ernährung während dem Event, fehlender anaerober Kapazität oder fehlender Laktattoleranz. Gerade bei Umfängen von 9h die Woche und der fortgeschrittenen Saison würde ich eher VO2max- oder 30/15-Intervalle fahren.


...und das hilft bei Eschborn eher auch nicht.
Eschborn Frankfurt ist erst wieder in einem Jahr. @Alex3103 beschreibt, dass er auf langen Einheiten deutlich Leistungsverluste hat. Außerdem erwähnt er, dass er bei EF am Anfang Körner durch Leistspitzen gelassen hat. Das hat aber mit Anaerober Kapazität allenfalls indirekt was zu tun. Wie weiter oben schon dargelegt, ist das Grundproblem in solchen Rennsituationen nicht der anaerobe Stoffwechsel, sondern der aerobe. Wer 30 Watt mehr FTP hat, wird sich in solchen Rennsituationen immer leichter tun, da ändert auch ein ggf. höhere anaerobe Kapazität nichts daran. Die kann nämlich nicht wiederholt voll abrufen, bei jedem erneuten neuen Antritt nimmt die Bedeutung des aeroben Stoffwechsels zu. Es gibt zahllose Studien, die zeigen, dass die Fähigkeit, sich von kurzen hochintensiven Belastungen zu erholen, maßgeblich vom aeroben Stoffwechsel beeinflusst wird. (Siehe z.B. hier https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11219498/) Das gilt nicht nur für Ausdauersportarten, sondern z.B. auch für Spielsportarten wie Fußball, die durch eine Aneinanderreihung kurzer Sprints gekennzeichnet sind, denn der aerobe Stoffwechsel hat auch maßgeblichen Einfluss auf die Resynthese der PCr-Speicher, die bei kurzen Sprints von wenigen Sekunden Dauer die primäre Energiequelle darstellen.
Vor dem Hintergrund ist sinnvoll, den Fokus des Trainings auf die aerobe Ausdauerfähigkeit zu legen.
Dazu kann man natürlich auch VO2max-Intervalle einsetzen, in einem periodisierten Trainingsplan würde ich aber erstmal mit Sweetspot beginnen (bei dieser Intensität ist übrigens auch die Laktatverwertung tendenziell am größten.) L5 und L4 kann später im Rahmen der Periodisierung und progressiven Belastungssteigerung ergänzen - jedenfalls, wenn nicht kurzfristig weitere Rennen anstehen.
 
Erscheint mir auch sehr wenig ,liegt vielleicht an zu wenig langen Grundlagen Fahrten ! Ich halte etwa 6 h 80% der FTP ,aber auch erst seit dem ich auch längere Ausfahrten mache .
Lange Fahrten sind sicher das beste Mittel, die Langzeitausdauer zu verbessern, bei einem Wochenumfang von 5-9h sind dem aber gewisse Grenzen gesetzt.
 
und der fortgeschrittenen Saison
Nachdem ich das schrieb, dachte ich schon, dass ich ja garnicht weiß, wie die Saison von Alex aussieht.

Schon alleine daher hast du hier komplett recht:
Eschborn Frankfurt ist erst wieder in einem Jahr.
jedenfalls, wenn nicht kurzfristig weitere Rennen anstehen.

Und wie die 9h Training pro Woche derzeit gestaltet sind, fehlt ja auch.
 
Wie wäre der pragmatische Ansatz, trainiere das was du fahren möchtest?!

Also, lang und entsprechend hart. Der Sommer ist noch nicht mal richtig da, fahr doch einfach ein paar RTFs oder Marathons mit — vorne ist das sicher hart genug. Das ist prima Training, sowohl für die Ernährung, die Ausdauer & Ermüdungsresistenz und nebenbei auch für das effizientere Fahren (Übersicht, Gruppe, Windschatten, Kurven etc. …)
 
Pjotr hat das gängige Verfahren ausführt beschrieben. Ich persönlich würde da etwas anders ansetzen. Meiner Ansicht nach geht es vor allem darum dem Körper "beizubringen" auch nach 2, 3, 4h (je nach Anforderungen) noch leistungsfähig zu sein. D.h. auch bei knappem Zeitbudget muss es einen Tag in der Woche (im Zweifel zumindest einen Tag alle 2 Wochen) geben an dem zuerst die Ausdauer aufgebaut wird: Mindestens bis zu 4h. Danach fängt man an die Intervalle in der Zielzeit zu immer späteren Zeitpunkten zu fahren. Geübte Athleten können SST auch in der letzten Stunde einer 5h Einheit noch abrufen.
 
Was viele übrigens komplett unterschätzen, ist bei den guten Fahrern die Fähigkeit, sich unglaublich sparsam und effektiv zu bewegen, zu positionieren, klein zu machen, zu wissen von wo der Wind kommt(!), in den Kurven vorn zu sein und damit schnell zu bleiben, Ziehharmonika-Effekte vermeiden, etc.

Wenn man sich, insbesondere bei Lizenzrennen mit hohem Technik-Anteil, verschiedene Fahrer und deren Daten anschaut, sind die aufgewandten Leistungen unglaublich unterschiedlich. Und eben insbesondere hinsichtlich der (benötigten) Peaks.
 
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