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Wer macht was?

JUR

Kaufe 180mm Kurbeln
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Ich habe gerade entdeckt, daß FIAMME nicht nur Felgen sondern auch Lenker (Mod. Dallas:)) hergestellt hat .
Gibt es bei anderen Herstellern, die man mit bestimmten Produkten in Verbindung bringt ähnliche Überraschungen? Wenn ja, welche?
 
Von Atax gibts Vorbauten und auch Sattelstützen, wie ich gestern festgestellt habe ;)
 
Cobra hat neben Flaschen, Haltern und Kleinbauteilen auch Werkzeug im Koffer im Programm gehabt.

P.S. Gipiemme hatte alles im Programm. Nur haben sie dass Meiste nicht selbst produziert.
 
Campa, Ofmega, Roto, Modolo, Simplex, Gian Roberts, Everest und 3ttt fallen mir gerade ein.
... wobei ich hier völlig "markierungslose" Niederflansch-Naben in einem 1981er Vicini-Sportrad habe, mit (grundsätzlich) identischen Schnellspannern, von denen der hintere mit 'Ofmega' gekennzeichnet ist, während beim vorderen das Schriftfeld leer (also nur flächig gekörnt) ist - aussehen tun die Naben aber exakt wie 'Atom'-(also Maillard-)Naben aus dem selben Jahr. Deshalb ist mein Verdacht, dass Ofmega diese Naben von Maillard zugekauft, und dann nur mit eigenen (also tatsächlich selber hergestellten) Schnellspannern "veredelt" hat, um auch "eigene" Naben anbieten zu können.
 
Interessant ist auch was die Rad-Hersteller alles gelabelt haben. Z.B. mein Bianchi hat größtenteils Gipiemme-Teile. In späteren Baujahren dann die exakt gleichen Teile nur mit Bianchi statt Gipiemme Logo.
 
In der Planwirtschaft kommt sowas öfter vor. Um dem (eigentlich systemimmanenten) Mangel an Konsumgütern abzuhelfen, wurden Industriebetriebe aufgefordert bzw. verpflichtet, auch Konsumgüter zu produzieren.
So kam es z.B., dass bei Optima (Schreibmaschinen) auch Schaltungen hergestellt wurden (50er Jahre).
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In den 80ern wurde die berühmte Tectoron-Schaltung beim VEB Polygraph Leipzig produziert.
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Das Mifa-Tandem Mod. 603 "BMS Kontakt" kam aus dem VEB Baumechanisierung Schwerin und nicht von den Mitteldeutschen Fahrradwerken Sangerhausen, wie der Name eigentlich besagt.
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Aber auch anderswo gab es solche Erscheinungen. In Spanien z.B. stellte der Nähmaschinenhersteller Alfa auch Fahrradkomponenten her. Die Teile werden zwar gerne als "Zeus-Alfa" bezeichnet, aber Zeus war in Eibar und Alfa in Elgoibar (quasi die Nachbarstadt), aber der deutlichste Unterschied war, dass Zeus sehr von Campagnolo, Alfa aber eindeutig von Huret inspiriert war. Die Kombination "Zeus-Alfa" kommt wohl eher daher, dass Alfa im Ausland von Zeus vertrieben wurde. Also ähnlich wie später Moskvitsch von Lada (weshalb man vom Modell "Lada Aleko" sprach, der aber ein Moskvich 2141 ist).
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Cobra hat neben Flaschen, Haltern und Kleinbauteilen auch Werkzeug im Koffer im Programm gehabt.


+ Sattelstützen (falls das keine Kleinbauteile sind)

...der Vollständigkeit halber:

- Campa: Korkenzieher
- Wilfried Schmidt Maschinenbau: Nabendynamos, Scheinwerfer... + Blattschleifmaschinen für Klarinetten und Saxophone.

...
 
Bonanzero ist das "Nähmaschinenrad" Marke Textima gleichermaßen einzuordnen?

Nicht ganz. Textima-Räder waren ja nicht für den Verkauf bestimmt und wurden nur für Spitzensportler auf Maß gefertigt. Das war also eher ein "Reparto Corse", nur eben in einem Textilmaschinenbetrieb.
Man muss dazu sagen, dass Textima ein Überbegriff war, also sowas wie eine Marke, mit der man einheitlich auftrat, also auch international. Textima war die Abkürzung für VEB Kombinat Textilmaschinen (wie phantasievoll), dem alle Hersteller und Zulieferer der in der DDR sehr starken Textilmaschinenindustrie angeschlossen waren. Man kann also den Name Textima (in Bezug auf Textilmaschinen) nicht auf ein bestimmtes Werk festmachen, wie das z.B. bei Diamant (Chemnitz bzw. millterweile Hartmannsdorf) oder Hercules (Nürnberg) der Fall ist.

Aber da fällt mir noch einer ein: die chemnitzer Riemann-Werke, die später FEK hießen (Fahrzeug-Elektrik Karl-Marx-Stadt). Das war der Hersteller von Fahrradbeleuchtung, zumindest solange die Lampen aus Metall waren. Später kamen sie von FER (Fahrzeug-Elektrik Ruhla) und waren aus Plastik. Die Fahrradsparte war aber jeweils auch nur Beiwerk, denn dort wurden alle in der DDR hergestellten Fahrzeugelektrikanlagen hergestelle, also Anlasser, Zündspulen, Scheinwerfer, Rücklichter und wer weiß was sonst noch.
 
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