AW: Was tun bei wenig Zeit?
@ Mi 67 Was würdest du machen, wenn es eher Richtung Di 1,5 ;Do 1,5 und Freitag oder Samstag 2 h und Sonntag 2,5 geht? Es quasi also 4 Slots gibt.
Dann am Sa. die Sprints und am So. lange(s) Intervall(e).
... aber wir sprechen gerade über die intensivere Aufbauphase, d.h. etwa ab Januar.
Im Restnovember und Dezember würde ich an Deiner Stelle Fahrtenspiele machen (also nach Lust und Laune) und dabei auf der Rolle einzelne Intervalle (an einem Tag nur eines oder max. zwei) fahren, die einem Ausgangsdaten der Leistung geben für:
- 5, 10, 20, 30 Sekunden Spitzenleistung
- 1, 2, 3, 5, 10, 15 und 20 min Intervalle
- 30/40, 60 und 90 min Schwellenleistung
Die trägst Du als Leistungs-Intervalldauer-Grafik auf, womit Du eine Übersicht über den jetzigen Leistungsstand bekommst.
Ab Januar versuchst Du dann in der Aufbauphase in Wellen die Schwellenleistung anzuheben und dabei gleichzeitig erst moderat, dann härter anaerob zu arbeiten:
Ich würde/were es folgendermassen anlegen:
1. Erst versuchst Du, ab Januar jeden einzelnen der 2010er Werte nach oben zu schrauben. Dabei beginnst Du mit den 5-90 min-Werten. Wenn alle 2010er-Daten wieder erreicht oder besser noch übertroffen sind, dann folgt eine zweite Welle.
2. Nun setzt man z.B. ab Ende Jan. bei kürzeren Zeiten an, die bereits kräftig anaerob belasten, aber dennoch schon im Mischbereich der anaerob-aeroben Energiebereitstellung arbeiten (mehrfache Intervalle zwischen 3 und 8 min, Optimum vielleicht 4 oder 5 Mal 5 min). Dies erzeugt eine starke aerobe Anpassung! In dieser Zeit gut auf Ruhetage achten, also max. 3 solcher Einheiten pro Woche, im Zweifelsfall lieber mal einen Termin nur Rekom/GA1 dazwischenpacken, bis die Beine wieder völlig frei sind.
3. Sind in den 3- bis 8-min-Intervallen die bisherigen Leistungswerte klar geschlagen, dann werden die Intervalle in der Folge gedehnt, wobei das Ziel verfolgt wird, nun auch die 10-, 15-, 20- und dann 60-min-Werte aus dem Januar wiederum zu schlagen. Hiermit dürftest Du ca. 2-3 Wochen lang beschäftigt sein, wobei Du versuchen solltest, pro Einheit zwischen 30 min (3 x 10 min) und 60 min wirklich an der maximal erträglichen Intensität zu fahren. Wieder ist die Auserholung wichtig, bei schweren Beinen nichts erzwingen, sondern einen Tag mehr Ruhe oder nur Rekom machen.
4. Als Beginn einer letzten Welle kann man je nach Außentemperatur noch auf der Rolle oder ab Märzbeginn bei guten Temperaturen schon auf der Straße die ganz kurzen Sprint-/Explosivitätsübungen bis zu den kurzen Intervallen (5 s bis max. 3 min) üben. Auf der Straße natürlich gut Warmfahren und: Vorsicht vor unbemerkter Auskühlung zwischen den Intervallen! Mit den ersten RTF geht es dann schon in die Tempospiele hinein. Das Dehnen dieser neuen Leistungsstufe in längere Zeiten passiert automatisch in den Strassentrainings/RTF oder gar schon bei ersten Rennevents.
So vorbereitet ist man für einen ersten Saisonhöhepunkt in April-Juni bereit. Die Sätze mit der Aus
erholung nach Auserschöpfung solltest Du
sehr ernst nehmen, denn sonst bist Du nicht für einen Saisonhöhepunkt bereit, sondern Du hast dich auf dem schmalen Pfad ins Übertraining geschossen und die erste Rennsaison-Hälfte eher vermasselt.
In Deinem Fall schützen Dich die nur 6-8 Wochenstunden zwar teilweise vor dieser Gefahr, aber ich würde mich mit dem skizzierten, hoch intensiven Training ohne bewusstes Erholen mit Superkompensation auch in dieser kurzen Zeit problemlos abschiessen können. Also mache nicht immer 3 oder gar alle 4 Termine pro Woche hart! Ich selbst werde z.B. nur 2 richtig harte Einheiten pro Woche einplanen, bin aber auch mit 43 Jährchen schon ein "alter Sack", der nicht mehr gar so schnell regeneriert.