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Was mir gerade richtig gut gefällt.............

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Re: Was mir gerade richtig gut gefällt.............
24h im 2CV das wäre ein Klassement für mich ;-)
Aber alles Hype. Das Beste am 2CV war eigentlich, daß es ein günstiges Alltagsauto war, ein treuer Begleiter wenn man ihn artgerecht behandelt hat. Klar war man damit "Entenfahrer" also eine Klasse für sich. Die heutigen Entenfahrer haben ein anderes Image. Der Spaß ist in Wirklichkeit vorbei.

Da muss ich widersprechen.
Das beste am 2 CV war, das es kein günstiges Alltagsauto war, gefühlt gar kein Auto, etwas anderes, Ente eben.
Es war in gewissem Sinne zwar automobile Fortbewegung, darüber hinaus aber auch Lebensgefühl und Statement.
So gesehen war der Spaßfaktor übrigens genauso hoch wie der meines Oldsmobile.
Den kurzen Sommer, in der ein schwarz-rotes und sehr schrottiges Entchen bei mir gelandet war, hatte ich Spaß pur.
Ich fuhr von Hamburg nach Coburg in Franken. Dach natürlich offen. Logisch.
Nach Göttingen ging’s dann ins Werratal runter. Todesmutig mit Vollgas, was die Ente an einem Reisebus vorbeifliegen ließ.
Große Gewitterwolken drohten einen heftigen Platzregen an und ich sah die Regenwand auf mich zukommen.
Zum Glück können Enten schwimmen und mit den dünnen Reifen ist Aquaplaning kein Thema. Nass wurde ich auch nicht. Ab einer gewissen Geschwindigkeit geht der Regen über die vorderen Plätze drüber. Nass wurde es nur im Fußraum, denn der Boden der Ente war nur noch sehr rudimentär vorhanden. Auf der anderen Seite praktisch, fand doch das Wasser durch die Löcher nicht nur Eingang, sondern zeitgleich auch Ausgang.
Problematisch wurde es erst auf der Werratalbrücke, denn an deren Ende wartet ein langer, steiler Berg. Flog die Ente eben noch am Reisebus vorbei ging sie nun in den Watschelgang über und so zog der Bus wieder vorüber.
Hatten vorher die links sitzenden Fahrgäste teils bewundernd, mehrheitlich aber erstaunt kopfschüttelnd beim Überholen auf mich heruntergeblickt, so schauten die rechtsseitigen Passagiere nun ebenfalls kopfschüttelnd aber mitleidig auf mich herab. Nun, jeder Berg hat mal ein Ende und ihr könnt euch denken, was dann folgte. 😃
Die Schwerkraft, eben noch der Feind des automobilen Federviehes wurde wieder zu ihrem Freund und da sich eine Französin keinerlei Demütigung gefallen lässt obsiegten ihre 29 PS über die 350 PS des Busses, sehr zur Gaudi der linken Gäste, denen auf ihrer langweilige Busfahrt vermutlich sonst der Gesprächsstoff ausgegangen wäre. Sehr zum Leidwesen des Busfahrers, denn natürlich reichte es bergab immer nur zum vorbeikommen, aber nie reichte der Vorsprung, als das das Entchen nicht in der nächsten Bergaufpassage wieder zum Verkehrshindernis für den Bus geworden wäre. Manchmal reichte der Berg auch nicht ganz, d.h. der Bus oder Ente kamen nur fast vorbei bevor der Wechsel von bergauf-bergab stattfand. Auf den folgenden knapp 80 Kilometern bis zum Hattenbacher Dreieck hatten die Busfahrgäste was zu gucken und zu reden, der Busfahrer genug Zeit zu überlegen, ob er nicht doch besser Lokführer hätte werden sollen, eine Menge Lichthupen wurden von ungeduldigen Fahrern auf ihre Funktion hin überprüft und vermutlich für kaputt gehalten, da sie keinerlei Reaktion des Entenfahrers hervorriefen, nein noch nichtmal eines Blickes gewürdigt wurden.
Irgendwie bauten sie in den 2CV etwas von dem Lebensgefühl eines südfranzösischen Bauern ein, bei dem es sich für einen zugereisten Betrachter nie ganz erschließt, ob es nun sich um Gelassenheit, Sturheit oder Arroganz handelt, die Fremde einfach abblitzen lässt.
Manchmal gibt sich das bei einer Flasche Rotem und man erhält ein wenig Einblick in diese Welt, manchmal bleibt diese Welt aber auch verschlossen, da man nicht in ihr lebt, Betrachter bleibt. Es ist so wie der Zauber des hässlichen Entleins, das so gerne ein stolzer DS geworden wäre. Dieser Zauber erschließt sich nur denen, die ihn einmal erleben durften. Nicht als Betrachter, wie der Busfahrer, die Fahrgäste, die anderen Autofahrer.
Man muss drin sitzen und es erleben, was es bedeutet. Es ist Autofahren, doch, irgendwie schon, rein oberflächlich, aber glaubt mir, da ist mehr, unter der Oberfläche, tief in euch drin, und die Ente weckt es, wenn ihr sie fahrt. 😃
 
Zuletzt bearbeitet:
Da muss ich widersprechen.
Das beste am 2 CV war, das es kein günstiges Alltagsauto war, gefühlt gar kein Auto, etwas anderes, Ente eben.
Es war in gewissem Sinne zwar automobile Fortbewegung, darüber hinaus aber auch Lebensgefühl und Statement.
So gesehen war der Spaßfaktor übrigens genauso hoch wie der meines Oldsmobile.
Den kurzen Sommer, in der ein schwarz-rotes und sehr schrottiges Entchen bei mir gelandet war, hatte ich Spaß pur.
Ich fuhr von Hamburg nach Coburg in Franken. Dach natürlich offen. Logisch.
Nach Göttingen ging’s dann ins Werratal runter. Todesmutig mit Vollgas, was die Ente an einem Reisebus vorbeifliegen ließ.
Große Gewitterwolken drohten einen heftigen Platzregen an und ich sah die Regenwand auf mich zukommen.
Zum Glück können Enten schwimmen und mit den dünnen Reifen ist Aquaplaning kein Thema. Nass wurde ich auch nicht. Ab einer gewissen Geschwindigkeit geht der Regen über die vorderen Plätze drüber. Nass wurde es nur im Fußraum, denn der Boden der Ente war nur noch sehr rudimentär vorhanden. Auf der anderen Seite praktisch, fand doch das Wasser durch die Löcher nicht nur Eingang, sondern zeitgleich auch Ausgang.
Problematisch wurde es erst auf der Werratalbrücke, denn an deren Ende wartet ein langer, steiler Berg. Flog die Ente eben noch am Reisebus vorbei ging sie nun in den Watschelgang über und so zog der Bus wieder vorüber.
Hatten vorher die links sitzenden Fahrgäste teils bewundernd, mehrheitlich aber erstaunt kopfschüttelnd beim Überholen auf mich heruntergeblickt, so schauten die rechtsseitigen Passagiere nun ebenfalls kopfschüttelnd aber mitleidig auf mich herab. Nun, jeder Berg hat mal ein Ende und ihr könnt euch denken, was dann folgte. 😃
Die Schwerkraft, eben noch der Feind des automobilen Federviehes wurde wieder zu ihrem Freund und da sich eine Französin keinerlei Demütigung gefallen lässt obsiegten ihre 29 PS über die 350 PS des Busses, sehr zur Gaudi der linken Gäste, denen auf ihrer langweilige Busfahrt vermutlich sonst der Gesprächsstoff ausgegangen wäre. Sehr zum Leidwesen des Busfahrers, denn natürlich reichte es bergab immer nur zum vorbeikommen, aber nie reichte der Vorsprung, als das das Entchen in der nächsten Bergaufpassage wieder zum Verkehrshindernis für den Bus geworden wäre. Manchmal reichte der Berg auch nicht ganz, d.h. der Bus oder Ente kamen nur fast vorbei bevor der Wechsel von bergauf-bergab stattfand. Auf den folgenden knapp 80 Kilometern bis zum Hattenbacher Dreieck hatten die Busfahrgäste was zu gucken und zu reden, der Busfahrer genug Zeit zu überlegen, ob er nicht doch besser Lokführer hätte werden sollen, eine Menge Lichthupen wurden von ungeduldigen Fahrern auf ihre Funktion hin überprüft und vermutlich für kaputt gehalten, da sie keinerlei Reaktion des Entenfahrers hervorriefen, nein noch nichtmal eines Blickes gewürdigt wurden.
Irgendwie bauten sie in den 2CV etwas von dem Lebensgefühl eines südfranzösischen Bauern ein, bei dem es sich für einen zugereisten Betrachter nie ganz erschließt, ob es nun sich um Gelassenheit, Sturheit oder Arroganz handelt, die Fremde einfach abblitzen lässt.
Manchmal gibt sich das bei einer Flasche Rotem und man erhält ein wenig Einblick in diese Welt, manchmal bleibt diese Welt aber auch verschlossen, da man nicht in ihr lebt, Betrachter bleibt. Es ist so wie der Zauber des hässlichen Entleins, das so gerne ein stolzer DS geworden wäre. Dieser Zauber erschließt sich nur denen, die ihn einmal erleben durften. Nicht als Betrachter, wie der Busfahrer, die Fahrgäste, die anderen Autofahrer.
Man muss drin sitzen und es erleben, was es bedeutet. Es ist Autofahren, doch, irgendwie schon, rein oberflächlich, aber glaubt mir, da ist mehr, unter der Oberfläche, tief in euch drin, und die Ente weckt es, wenn ihr sie fahrt. 😃
Ein klasse Statement für die symphatische Gehhilfe, die so eigentl. auch aus keinem anderen Land als Frankreich hätte kommen können!
 
halbvorne.jpg

Kommt mir bekannt vor... Wie man sieht, hat der Bulli seit dem noch etwas "Patina" zugelegt.
 
Die T1 Preise gehen durch die Decke, neulich Bericht im Fernsehen. Selbst für sowas gibt's richtig Geld
In Mittelfranken hat einer einen verrosteten orginal Westfalia im Schuppen. Wurden vor ettlichen Jahren schon 20k geboten. 2CV ähnlich, Restaurationsbasis so ab 3000€, gute 5, 10, 20k. für Zahnärzte mittlerweile.
Neben Porsche höchste Wertsteigerungsrate....
 
2CV ähnlich, Restaurationsbasis so ab 3000€
Bei einem bekannten Schrauber von mir, steht auch eine mit einer
Plane abgedeckt, die wird nur im Sommer von der Frau gefahren.
Super erhalten...man hat ihm schon 13 K geboten und er kennt einige
Oldtimerkenner die ihm sagten er solle unter 15 k nicht verkaufen.
 
Die T1 Preise gehen durch die Decke, neulich Bericht im Fernsehen. Selbst für sowas gibt's richtig Geld
In Mittelfranken hat einer einen verrosteten orginal Westfalia im Schuppen. Wurden vor ettlichen Jahren schon 20k geboten. 2CV ähnlich, Restaurationsbasis so ab 3000€, gute 5, 10, 20k. für Zahnärzte mittlerweile.
Neben Porsche höchste Wertsteigerungsrate....
Für einen restaurierten T1 (gut erhaltene gibt es so gut wie nicht) blättert man locker mindestens 80.000 bis 100.000 € hin. Dagegen ist so mancher alter Sportwagen "billiger Ramsch".
 
Da muss ich widersprechen.
Das beste am 2 CV war, das es kein günstiges Alltagsauto war, gefühlt gar kein Auto, etwas anderes, Ente eben.
Es war in gewissem Sinne zwar automobile Fortbewegung, darüber hinaus aber auch Lebensgefühl und Statement.
So gesehen war der Spaßfaktor übrigens genauso hoch wie der meines Oldsmobile.
Den kurzen Sommer, in der ein schwarz-rotes und sehr schrottiges Entchen bei mir gelandet war, hatte ich Spaß pur.
Ich fuhr von Hamburg nach Coburg in Franken. Dach natürlich offen. Logisch.
Nach Göttingen ging’s dann ins Werratal runter. Todesmutig mit Vollgas, was die Ente an einem Reisebus vorbeifliegen ließ.
Große Gewitterwolken drohten einen heftigen Platzregen an und ich sah die Regenwand auf mich zukommen.
Zum Glück können Enten schwimmen und mit den dünnen Reifen ist Aquaplaning kein Thema. Nass wurde ich auch nicht. Ab einer gewissen Geschwindigkeit geht der Regen über die vorderen Plätze drüber. Nass wurde es nur im Fußraum, denn der Boden der Ente war nur noch sehr rudimentär vorhanden. Auf der anderen Seite praktisch, fand doch das Wasser durch die Löcher nicht nur Eingang, sondern zeitgleich auch Ausgang.
Problematisch wurde es erst auf der Werratalbrücke, denn an deren Ende wartet ein langer, steiler Berg. Flog die Ente eben noch am Reisebus vorbei ging sie nun in den Watschelgang über und so zog der Bus wieder vorüber.
Hatten vorher die links sitzenden Fahrgäste teils bewundernd, mehrheitlich aber erstaunt kopfschüttelnd beim Überholen auf mich heruntergeblickt, so schauten die rechtsseitigen Passagiere nun ebenfalls kopfschüttelnd aber mitleidig auf mich herab. Nun, jeder Berg hat mal ein Ende und ihr könnt euch denken, was dann folgte. 😃
Die Schwerkraft, eben noch der Feind des automobilen Federviehes wurde wieder zu ihrem Freund und da sich eine Französin keinerlei Demütigung gefallen lässt obsiegten ihre 29 PS über die 350 PS des Busses, sehr zur Gaudi der linken Gäste, denen auf ihrer langweilige Busfahrt vermutlich sonst der Gesprächsstoff ausgegangen wäre. Sehr zum Leidwesen des Busfahrers, denn natürlich reichte es bergab immer nur zum vorbeikommen, aber nie reichte der Vorsprung, als das das Entchen nicht in der nächsten Bergaufpassage wieder zum Verkehrshindernis für den Bus geworden wäre. Manchmal reichte der Berg auch nicht ganz, d.h. der Bus oder Ente kamen nur fast vorbei bevor der Wechsel von bergauf-bergab stattfand. Auf den folgenden knapp 80 Kilometern bis zum Hattenbacher Dreieck hatten die Busfahrgäste was zu gucken und zu reden, der Busfahrer genug Zeit zu überlegen, ob er nicht doch besser Lokführer hätte werden sollen, eine Menge Lichthupen wurden von ungeduldigen Fahrern auf ihre Funktion hin überprüft und vermutlich für kaputt gehalten, da sie keinerlei Reaktion des Entenfahrers hervorriefen, nein noch nichtmal eines Blickes gewürdigt wurden.
Irgendwie bauten sie in den 2CV etwas von dem Lebensgefühl eines südfranzösischen Bauern ein, bei dem es sich für einen zugereisten Betrachter nie ganz erschließt, ob es nun sich um Gelassenheit, Sturheit oder Arroganz handelt, die Fremde einfach abblitzen lässt.
Manchmal gibt sich das bei einer Flasche Rotem und man erhält ein wenig Einblick in diese Welt, manchmal bleibt diese Welt aber auch verschlossen, da man nicht in ihr lebt, Betrachter bleibt. Es ist so wie der Zauber des hässlichen Entleins, das so gerne ein stolzer DS geworden wäre. Dieser Zauber erschließt sich nur denen, die ihn einmal erleben durften. Nicht als Betrachter, wie der Busfahrer, die Fahrgäste, die anderen Autofahrer.
Man muss drin sitzen und es erleben, was es bedeutet. Es ist Autofahren, doch, irgendwie schon, rein oberflächlich, aber glaubt mir, da ist mehr, unter der Oberfläche, tief in euch drin, und die Ente weckt es, wenn ihr sie fahrt. 😃
Den interessantesten Artikel fand ich mal lustigerweise beim Heise-Verlag:
https://www.heise.de/autos/artikel/Land-und-Renntechnik-im-Citroen-2CV-erster-Teil-2775898.html
 
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