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Vorschau: 16. Etappe: Tag der Duelle - Mann gegen Berg; Armstrong gegen Ullrich

Thomas

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21.7.04 - 15,5 km, Bergzeitfahren

„Höchstwahrscheinlich wird das die wichtigste Etappe bei dieser Tour sein.“

Tyler Hamilton, Fahrer bei Phonak, auf die Frage „Wird das Bergzeitfahren nach Alpe d'Huez so entscheidend sein wie alle glauben?“

Diese Premiere wird heiß erwartet: Das erste Einzelzeitfahren auf dieser Strecke. L’ Alpe d’Huez war 1952 die erste Bergankunft überhaupt bei der Tour. Bis heute ist es ein Mythos: Fahrer, die sich völlig verausgaben, ein Publikum – es werden über 500.000 erwartet, das die Serpentinen in einen Hexenkessel verwandelt. Dabei ist die Strecke weder besonders schön, noch besonders steil. 1.130 Meter Höhenunterschied, im Durchschnitt acht, im Maximum 12 Prozent Steigung. Doch die 21 durchnummerierten Kehren hinauf in den Wintersportort L’ Alpe d’Huez in 1850 Metern Höhe sind eine perfekte Arena für das Duell der besten Kletterer. 23 Mal war die Alpe schon Etappenziel und erlebte illustre Sieger, als ersten 1952 den legendären Fausto Coppi. Nächster war 1976 der Holländer Joop Zoetemelk. Innerhalb von sieben Jahren gab es sechs holländische Siege. Seither gilt die Alpe als „höchster Berg der Niederlande“, und die Holländer stellen mit ihren Wohnmobilen den größten organisierten Fanpulk an diesem Anstieg.

Den Rekord hält ein Italiener: Marco Pantani. In nur 37,55 Minuten flog der „Pirat“ 1997 den Berg hinauf – am Ende einer 200-Kilometer-Etappe! Dem Anfang des Jahres verstorbenen kleinen Kletterkünstler ist dieses Bergzeitfahren gewidmet. 39 Minuten veranschlagt die Marschtabelle heute für die Fahrer. 39 Minuten jenseits der Schmerzgrenze, zwischen Triumph und Verzweiflung, allein gegen die Uhr.

Doch beim Fahren gegen die Zeit gewinnt nicht nur der cleverste, es gewinnt auch der Fahrer mit der besten Ausrüstung. „Zeitfahren sind eine Materialschlacht.“, sagt Stefan Scheitz vom Rennradhersteller Felt. Dass ein Bergzeitfahren besonders kritisch fürs Material ist: Das Rad muss perfekt funktionieren, super leicht sein, stabil und steif für Vortrieb sorgen und dabei möglichst aerodynamisch sein. „ Ein Dilemma“, stellt Scheitz fest, er prognostiziert. „wir werden klassische Rennräder und ebenso auch Räder mit Aero-Aufsätzen auf dieser Etappe sehen.“

17 Mal ging es bei der Tour bereits im Bergzeitfahren bergauf gegen die Uhr, sieben Mal war das tourentscheidend. Nach Ansicht von Tour-Direktor Jean-Marie Leblanc könnte es auch heute das alles entscheidende Duell werden. Natürlich zwischen Lance Armstrong und Jan Ullrich. Doch auch andere wollen mitmischen, wie Armstrongs Ex-Leutnant Roberto Heras oder der baskische Klettermaxe Iban Mayo, der hier im letzten Jahr Etappensieger war. Fraglich ist, ob die kurze Distanz ausreicht, um einen großen Vorsprung herauszufahren. Oder ob sich der Sieger von heute so verausgabt, dass er auf der morgigen Hammeretappe über das Dach der Tour, den Col de Madeleine, und dann hinauf nach Le Grand Bornand schwächelt und alles wieder verliert.

Quelle: pressedienst fahrrad

Was denkt Ihr - entscheidet sich hier die Tour?
 
Im Grunde denke ich die Tour wurde mit dem Mannschaftszeitfahren schon entschieden.

Aber so wie der Lance bisher gefahren ist, traue ich ihm keine Schwäche zu und er wird beim zeitfahren schon Akzente setzen und damit die Tour endgültig entscheiden.
 
Jan Ullrich wird diese Tour nicht gewinnen. Wir werden ihn nicht in gelb in Paris sehen. Natürlich wäre ich dafür, aber es wird wohl leider nicht so kommen. Und vermutlich denkt er zwischenzeitlich genauso und leidet unter dem großen Druck, den er sich selbst verschafft hat. Jedem hat er zuvor erzählt, dass er gewinnen will und fit genug dafür ist, auch wirklich zu gewinnen. Deutschland erwartet den Sieg. Leider hat er oft genug in den Interviews zuvor betont, dass er sich mit dem 2. Platz in diesem Jahr nicht zufrieden geben möchte. Gebe es Lance Armstrong nicht, hätte unser "Ulle" wahrscheinlich schon 4 oder gar 5 Toursiege. Aber so ist das nun mal leider.

Ich würde mir wünschen, Jan Ullrich wenigstens einen Tag bei dieser Tour in gelb zu sehen. Das wäre ein Trostpflaster und ein sehr großer Sieg.
 
armstrong ist gestern sogar mit zabel und hondo mitgesprintet. wie soll man das deuten? ich denke er hat unheimliches selbstvertrauen und ist bestens drauf. alpe d'huez seh ich aber noch nicht als vorentscheidung, eher die etappe danach. mal schaun, wer sich vom bergzeitfahren besser erholt. andererseits glaube ich nicht, dass sich die spitzenfahrer bei einem 15 km bzf so verausgaben, dass am nächsten tag nichts mehr da ist. sagen wir mal 40 min. dauerbelastung müssten schon drin sein, ohne am nächsten tag zu "schwächeln". ich denke, dass deswegen auch alle vollgas geben werden.
 
Ich denke schon, dass im BZF eine Vorentscheidung fallen wird, jedoch nicht zwischen Armstrong und Ullrich.
Da werden wohl andere ein paar Wörtchen mitreden. Meiner Meinung nach wird sich L. A. das "gelbe" holen, weil er eben, wie schon in den letzten Jahren, so auf den Punkt genau in Top-Form ist. Und dieses Trikot wird er
dann bis nach Paris tragen.
Ist zwar schade, da dadurch die Leistung der Helden wie Anquetil, Merckx, Indurain und Hinault irgentwie in den Schatten gestellt wird.
Deshalb wünsche ich mit schon insgeheim, dass Armstrong abgelöst wird und wir in Paris einen anderen oben auf dem Treppchen sehen. Vielleicht Basso, Vöckler...?
 
Wenn Armstrong das Gelbe am Mittwoch noch nicht hat, holt er es sich dann und wird es nicht mehr abgeben. Beim BZF kommen einige Fahrer innerhalb von 60 oder 90 sec oben an (Armstrong, Ulli, Majo, vielleicht Klöder und ????).
Für Ulle kann es nur noch heißen, einen der beiden anderen Podestplätze in Paris zu bekommen.
Da ist noch einiges drin, Majo wird ja auf jeden Fall einiges beim Zeitfahren verlieren.

Bin vor allem mal gespannt, wie Klöden so durch die Woche kommt.

Ich sage mal ein Deutscher kommt in Paris aufs Treppchen.
 
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