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Verletzungsgefahr beim Radeln?!?

@Teutone Ernsthaft? Ich meine, wenn ich mir ein Schmerzmittel höherdosiert reinpfeifen will, das es in der höheren Dosierung aber nur auf Rezept gibt, ist das auch als Nicht-Medizinier meine erste Rechnung. Dafür brauche ich auch keinen Hinweis eines Fachmanns.
Der gute Mann ging und geht einfach davon aus, dass auch Patienten eher nicht blöd sind und rechnen können. Dass einer kam, der es trotzdem nicht durch eigenes Denken und Rechnen hingekriegt hat, ist hoffentlich eine Ausnahme. Dieser Mediziner hält es für eine Art aktiver Verdummung, ein Schmerzmittel bis Dosierung X frei verkäuflich zu machen und darüber rezeptpflichtig, wenn man das höhere Ergebnis simpelst durch eine zweite frei verkäufliche Tablette erzielen kann. (Edit: Auf die möglichen Gefahren einer Höherdosierung hatte er übrigens damals in meiner Anwesenheit hingewiesen - aber das stand für mich hier jetzt nicht im Fokus.)
Oder muss ich davon ausgehen, dass Otto-Normal-Tablettenschlucker das von sich aus nicht erkennt?
 
Wenn ich zuhause jetzt doch mal (selten) auf der freien Rolle bin, mach ich auch nur Kadenz-Training, 30-45 Minuten, bissl einrollen, mal ne Zeit lang Gas, dann 10-15 Min. ausrollen. Aber auch da, man tropft schon ordentlich.
Dann werd ich das auch mal so versuchen. Wieviel Watt ich dabei trete kann ich eh nicht sehen. Das Teil hat so ne Magnetbremse und zeigt im Display die Leistung nicht an. Werd dann erst mal einrollen, dann Gas und die letzten 10min ausrollen.
 
@Teutone Ernsthaft? Ich meine, wenn ich mir ein Schmerzmittel höherdosiert reinpfeifen will, das es in der höheren Dosierung aber nur auf Rezept gibt, ist das auch als Nicht-Medizinier meine erste Rechnung. Dafür brauche ich auch keinen Hinweis eines Fachmanns.
Der gute Mann ging und geht einfach davon aus, dass auch Patienten eher nicht blöd sind und rechnen können. Dass einer kam, der es trotzdem nicht durch eigenes Denken und Rechnen hingekriegt hat, ist hoffentlich eine Ausnahme. Dieser Mediziner hält es für eine Art aktiver Verdummung, ein Schmerzmittel bis Dosierung X frei verkäuflich zu machen und darüber rezeptpflichtig, wenn man das höhere Ergebnis simpelst durch eine zweite frei verkäufliche Tablette erzielen kann. (Edit: Auf die möglichen Gefahren einer Höherdosierung hatte er übrigens damals in meiner Anwesenheit hingewiesen - aber das stand für mich hier jetzt nicht im Fokus.)
Oder muss ich davon ausgehen, dass Otto-Normal-Tablettenschlucker das von sich aus nicht erkennt?

Sorry, ich glaub, ich steh grad im Wald!? Warum holt er sich denn kein Rezept? Weil er nichts hat? Warum braucht er dann Ibu? Ist er einer von den 66%, die sich grundlos vor Wettkämpfen was reinpfeifen, um sich dann die Innereien zu schrotten? Medikamente, erst recht Verschreibungspflichtige, sind nicht zum Spielen und rumexperimentieren da. Schon gar nicht zum Überdosieren. Aber das scheint manchen (Rad-)Sportlern scheinbar egal zu sein. Und dem Arzt scheinbar auch, sonst hätte er es nicht vorgerechnet, „Hinweis“ hin oder her. So, aus dem Thema bin ich raus, das ist echt ein No-Go.
 
Ich kannte den Typen nicht, der ihn gefragt hat, Sportler war er eher nicht, wenn man das Körpervolumen ins Verhältnis zur Körpergröße gesetzt hat. Mir ist auch egal, warum jemand sowas haben will. Mir ging es nur darum, dass diese Grenze zwischen "frei verkäuflich" und "rezeptpflichtig" derart leicht zu umgehen ist, dass es eine Lachnummer ist. Mir ist auch egal, ob Ärzte darauf hinweisen oder nicht, aber offenbar teilt dieser Mediziner meine Einschätzung "Lachnummer".
 
Ob man beim Radfahren eine erhöhte Verletzungsgefahr hat kommt meiner Meinung nach ganz darauf an Wie und Wo man denn so fährt.

Ich unterscheide dabei zwischen "Freizeitfahrten" mit dem Rennrad, und meinen alltäglichen Fahrten mit dem Rad zur Arbeit. Wenn ich mit meinem Rennrad am Wochenende eine ausgedehnte Tour auf verkehrsarmen Landstraßen unternehme, erlebe ich dabei eigentlich nie besonders brenzlige Situationen. Dabei wähle ich meine Routen extra schon so, dass ich nicht auf viel frequentierten Straßen fahren muss. Zu einem Sturz oder gar Unfall kam es dabei auch noch nie.
Eine komplett andere Welt ist dagegen das Pendeln zur Arbeit. Hier bin ich fast ausschließlich auf gemischten Rad/Fußwegen unterwegs. So geht zumindest keine Gefahr von Autofahrern aus, allerdings sind Fußgänger bzw. andere Radler die sich nicht an die Regeln halten auch keine unerhebliche Gefahr. Erst vor wenigen Wochen hatte ich dann eine Kollision mit einem anderen Radfahrer welcher mir rückblickend betrachtet klar die Vorfahrt nahm. Bei diesem Crash ging dann mein Rahmen zu Bruch, wenigstens blieb aber bei mir alles heil.
Bei den Fahrten zur Arbeit kommt noch das teils winterliche Wetter mit dazu. So hatte ich in den letzten 5 Jahren allein auf Glatteis schon zwei Stürze die aber zum Glück jedes mal relativ glimpflich ausgingen. Ansonsten gab es noch viele viele beinahe Unfälle...

Ich will mit meiner Aufzählung nur sagen, dass es eben stark darauf ankommt wie man mit dem Fahrrad denn unterwegs ist. All die Situationen die ich oben aufgezählt habe wären mir mit meinem Rennrad so nicht passiert, einfach weil sich das Einsatzgebiet komplett unterscheidet.

Ansonsten kommt es wohl noch auf die persönliche Kilometerleistung drauf an. Jemand der 10.000 Kilometer fährt hat möglicherweise mehr Konfliktsituationen wie jemand, der nur 1500 Kilometer jährlich schafft. Wenn ich Bekannten erzähle das ich einen Crash hatte bekomme ich quasi immer die Reaktion: "Was, schon wieder? Du hattest doch erst einen..."
Wie man es eben sieht, meist bedeutet "Du hattest doch erst einen" das es schon wieder 15.000 Kilometer her ist.
 
Zu einer erhöhten Sicherheit gehört mMn auch ein Umdenken, wie man sich im Straßenverkehr zu bewegen hat.

@Laufbekloppt

Davon kann ich mich selbst auch nicht ausnehmen. Es gab Zeiten, da habe ich immer und überall den Radweg benutzt, egal, ob vorgeschrieben oder nicht. Durch die räumliche Trennung von der Straße fühlte ich mich sicherer. Aber genau das Gegenteil ist der Fall, der Radweg ist potentiell viel gefährlicher, als wenn man auf der Straße fährt.

Oder, was ich auch nicht wußte, daß man sich eben nicht an den rechten Straßenrand quetscht, damit man die Autofahrer nicht "stört". Ganz zu schweigen davon, daß dort fast immer Autos parken, an denen man dann bei so einer Fahrweise unmittelbar vorbei fährt. Ein Wunder, daß mir die ganze Zeit nichts passiert ist. Mir war nicht klar, welch großes Gefahrenpotential in der Dooring-Zone lauert.

Ich weiß gar nicht, was der Auslöser war, daß ich meine Fahrweise umgestellt habe. Es war anfangs ein komisches Gefühl, 1,5 Meter Sicherheitsabstand zu parkenden Autos zu wahren. Was zur Folge hatte, daß ich in der Mitte der Fahrbahn fahre. Jedenfalls meistens ist das so. In der Konsequenz habe ich die Spur "dicht" gemacht. Hinter mir fahrende Autos müssen dann halt mal ein paar Sekunden warten, wenn Gegenverkehr ist. Denn erst, wenn die Gegenfahrbahn frei ist, können sie überholen. Durch das mittige Fahren hat man auch den unschätzbaren Vorteil, daß die Autofahrer meistens mit großem Abstand überholen.

Das habe ich heute wiederholt festgestellt. Auf dem Weg nach Hause fuhr ich auf einer Straße, wo beide Fahrspuren nicht breit sind. Außerdem geht es das letzte Stück bergauf und in eine Kurve rein. Parkende Autos stehen dort nicht, aber durch die Enge der Fahrbahn fahre ich grundsätzlich in der Mitte der Spur, so daß Autofahrer, die sich hinter mir befinden, erst überholen können, wenn die Gegenfahrbahn frei ist. Das klappt auch wunderbar, keiner hat gehupt, die haben alle brav gewartet, bis sie den Überholvorgang einleiten konnten. Und hierfür haben sie die Gegenfahrbahn genutzt. So soll es sein.

Radweg ist auch so ein Thema...

Mußte ich auch erst lernen, diesen so weit wie möglich zu meiden. Es sei denn, die Benutzung ist vorgeschrieben. Und auch das nur dann, wenn es zumutbar ist. (Wobei das schon etwas dehnbar ist). Aber im Zweifel würde ich immer die Straße bevorzugen. Und wenn einer mal hinter mir hupt.....so what? Früher hab ich mich erschreckt, jetzt nehme ich es nur zur Kenntnis, denn dann hat mich der Autofahrer auf jeden Fall gesehen, und das ist auch schon was.

Fazit:

Ich bin eine sehr vorsichtige Fahrerin, gehe niemals unnötige Risiken ein. Ich "rieche" gefährliche Situationen schon, und verhalte mich entsprechend. Die heilen Knochen bzw. das eigene Wohlergehen ist das Allerwichtigste.

Dennoch zögere ich auch nicht, - wenn ich mich über die Verkehrssituation vergewissert habe -, mein Vorhaben deutlich und bestimmt anzuzeigen und auch umzusetzen. Und dabei achte ich darauf, mir immer den nötigen Raum zu nehmen. Tue ich das nicht, dann wird er mir genommen. Das habe ich in einem anderen Posting von mir schon einmal geschrieben. Mit dieser Verhaltensweise habe ich die besten Erfahrungen gemacht. Umgekehrt bedanke ich mich auch immer bei den Autofahrern(innen), wenn diese trotz Vorrecht auch einmal für mich zurück stecken. Auch das kommt vor. :)
 
Ich kann mich den Ausführungen von @CYJU nur anschließen, dickes Daumen hoch dafür!
Durch das mittige Fahren hat man auch den unschätzbaren Vorteil, daß die Autofahrer meistens mit großem Abstand überholen.
Die Sache mit dem Überholabstand der Autofahrer und dem eigenen Abstand zum Fahrbahnrand lässt sich immer ganz gut auf diesen Punkt bringen (ja, es ist keine Garantie und es gibt immer wieder Gegenbeispiele, ich weiß):
So viel Abstand, wie man selbst zum Fahrbahnrand hält, so viel Abstand halten Autofahrer beim Überholen.

Wer übrigens mit Tasche am Gepäckträger fährt (sind hier vermutlich nicht so viele): Tasche auf die linke Seite!
Dadurch verbreitert man sich optisch nach links, wodurch Autofahrer beim Überholen zusätzlichen Abstand halten.

Das "Dichtmachen" muss man ggf. erstmal lernen und sich dazu auch mal zwingen. Ich habe dafür jedenfalls einige Zeit gebraucht, aber das bringt unglaublich viel, genauso wie sehr klare Handzeichen und auch sonst eine deutliche Körpersprache.
Ein ehemaliger Kollege hat immer geschimpft, wie sehr er oft abgedrängt, eng überholt und geschnitten wird. Wir waren immer auf den gleichen Strecken zur gleichen Tageszeit unterwegs. Ich konnte keine seiner Geschichten bestätigen. - Und dann habe ich gesehen, wie er auf dem Rad sitzt: weggeduckt, verhuscht, als wollte er lieber verschwinden. So wurde er auch behandelt. Ich sitze dagegen irgendwie anders im Sattel, was auch ein anderer Freund bestätigt, der nicht müde wird zu erklären, dass unsere Körpersprache wesentlich bestimmt, wie wir behandelt werden. Ihm sieht man auch schon von hinten an, dass er ein "aufrechter Typ" ist.

Was die klaren Handzeichen angeht, fällt mir immer der etwas gewagte und bittere Vergleich ein: Das muss so hitlermäßig gehen. Arm klar und gestreckt raus! Damit das als unmissverständliches Zeichen verstanden wird und nicht als unterwürfige Bittstellerei, doch untertänigst abbiegen zu dürfen.

Autofahrer nicht als Gegner zu betrachten, hilft darüber hinaus der eigenen Seelengesundheit - und wenn es doch mal zum Konfliktfall kommt, kommt man so schneller mit dem anderen klar.
 
Was zur Folge hatte, daß ich in der Mitte der Fahrbahn fahre

Ich habe mir im Zuge des mittigen Fahrens noch angewöhnt, in dem Moment, wo das Auto fast neben mir ist, einen kleinen Schwenker nach rechts zu machen, so vergrößert man den Sicherheitsabstand im entscheidenden Moment noch mal um 20-30 cm. Das kann bei denen, die ihre Autobreite nicht richtig einschätzen, oder einen mutwillig knapp überholen, entscheidend sein, um nicht vom Spiegel touchiert zu werden. Und, und um grundsätzlich entspannter zu bleiben.

Hab ich jemanden zudem gefühlt wirklich lange am Überholen gehindert, gibt es in dem Moment, wo er zum Überholen ansetzt, auch mal nen freundlichen „Sorry-Gruß“ nach schräg hinten. Ich glaube tatsächlich, diese Geste „irritiert“ viele und baut schlagartig Spannungen ab. Wenn’s ein Lkw ist, wird auch mal (sofern geeignete Stelle vorhanden, z.B. Bushaltestelle) rechts rangefahren.
 
Ich kann mich den Ausführungen von @CYJU nur anschließen, dickes Daumen hoch dafür!
ich finde es gut, dass sie sich Gedanken macht, einige Punkte finde ich bedenklich...
Oder, was ich auch nicht wußte, daß man sich eben nicht an den rechten Straßenrand quetscht, damit man die Autofahrer nicht "stört".
ich bin auch dafür, dass man sich als Radfahrer den Platz nimmt, den man braucht, das kann auch gerade bei Anfängern das subjektive Sicherheitsgefühl erhöhen, aber wenn man erlebt hat, dass sich Auto-, LKW- oder Motorradfahrer trotzdem, dass der Radfahrer 'seine' Fahrspur beansprucht, unbedingt 'durchpressen' müssen oder partout nicht den Mittelstreifen überfahren wollen, dann erhöht das m.M.n. die tatsächliche Sicherheit auch nicht.
Radweg ist auch so ein Thema...
Mußte ich auch erst lernen, diesen so weit wie möglich zu meiden. Es sei denn, die Benutzung ist vorgeschrieben. Und auch das nur dann, wenn es zumutbar ist. (Wobei das schon etwas dehnbar ist). Aber im Zweifel würde ich immer die Straße bevorzugen.
Hilf mir mal auf die Sprünge: im Unterschied zu Österreich (wo ich wohne) gibt es ja in D die Radwegsbenutzungspflicht auch für Rennradfahrer. Die Wahl den Radweg nicht zu benutzen (ausser er ist unzumutbar...) hast du gar nicht!
Fazit:
Ich bin eine sehr vorsichtige Fahrerin, gehe niemals unnötige Risiken ein. Ich "rieche" gefährliche Situationen schon, und verhalte mich entsprechend.
eine vorsichtige, aufmerksame und vorausschauende Fahrweise ist das Eine, aber Gefahren zu 'riechen' halte ich für Selbstüberschätzung oder es mangelt an Erfahrung. Ich habe schon genug Situationen erlebt, die auch bei vorsichtiger Fahrweise absolut nicht vorhersehbar waren.

Wenn man den Sport gerne macht und etwas passiert: aufstehen, Krönchen richten - weiterfahren.
 
aber wenn man erlebt hat, dass sich Auto-, LKW- oder Motorradfahrer trotzdem, dass der Radfahrer 'seine' Fahrspur beansprucht, unbedingt 'durchpressen' müssen oder partout nicht den Mittelstreifen überfahren wollen, dann erhöht das m.M.n. die tatsächliche Sicherheit auch nicht.
Doch!!!
Denn genau dafür hält man sich den Platz rechts ja auch frei: So hat man bei solchen Dränglern den überlebensnotwendigen Raum, um nach rechts auszuweichen, ohne im Graben zu landen oder über einen Bordstein zu fliegen. Diese Drängler überholen ja nicht eng, weil man so viel Platz beansprucht, sie drängeln sich einfach rein, wenn sie eine Chance für sich sehen, ohne Rücksicht darauf, wie viel Platz dir nch bleibt. Also sorge selbst dafür, dass du den nötigen Platz hast.
Die Wahl den Radweg nicht zu benutzen (ausser er ist unzumutbar...) hast du gar nich
Ich hatte sie genau so verstanden: Radweg nur dann, aber auch immer dann, wenn die Verpflichtung vorliegt und der Weg zumutbar ist.
 
Ich weiß nicht, wie es in anderen Städten so aussieht, aber in unserem 170.000-Einwohner-Städtchen sind mittlerweile gefühlt 90% der ehemaligen Radwege „entpflichtet“ worden, also „Fußweg/Radfahrer frei“. Ich glaube, das beruht auf einer Kombination aus „grünen Einflüssen“ in der Verkehrspolitik und „schreibfreudigen, radelnden Bürgern“, die jeden Radweg auf Zulässigkeit prüfen/vermessen. Mir soll’s sehr recht sein, ich komme mittlerweile komplett ohne Benutzungspflicht aus der Stadt raus.
 
@frankblack

Ich gebe Dir teilweise recht.

Das mittige Fahren auf der Fahrbahn erhöht die Sicherheit immens, aber natürlich nicht zu 100%. Dafür sind die Menschen zu unterschiedlich, und es wird immer Raser und Bekloppte geben, die ohne Rücksicht auf Verluste fahren.

Auch solche Situationen habe ich schon erlebt, zu meinem Glück ist das bisher immer glimpflich abgegangen. Und ja, es ist auch vorgekommen, daß ich trotz mittigen Fahrens knapp überholt wurde. Aber auch dessen bin ich mir bewußt und stelle mich darauf ein. Und dieses Wissen, daß so etwas immer passieren kann, und dieses Gefühl, dann passend zu reagieren, federt auch brenzlige Situationen ab.

Dennoch präferiere ich trotz dieser zugegebenen Gefahr genau diese Fahrweise. Es kommt viel seltener vor, daß man eng überholt wird, als wenn ich mich eng an den rechten Rand quetsche. So eine Fahrweise lädt grade zum engen und häufigen Überholen ein. Das ist wohl auch psychologisch bedingt. Machst Du Dich klein, behandelt man Dich klein. Und wenn man das gegeneinander abwägt, ist klar, wofür man sich in Hinsicht auf seine eigene Sicherheit entscheiden sollte. Daß dies am Anfang einige Überwindung kostet, ist auch logisch. Aber da muß man durch.

@grandsport hat das sehr gut beschrieben.

Aber nochmal an dieser Stelle:

Ein Restrisiko bleibt immer. Das ist so.

Was den Radweg und dessen Benutzung angeht:

Seufz......

Es gibt hierüber Diskussionen ohne Ende. Bei uns ist es so, wenn diese blauen "Lollipop-Schilder" auf dem, vor dem oder neben dem Radweg stehen, dieser benutzungspflichtig ist. Kommt eine Kreuzung, so müssen diese Lollipop-Schilder erneut wieder für die Benutzungspflicht dort stehen. Tun sie das nicht, darf man die Straße nutzen. Ich glaube, daß das auch vielen nicht bekannt ist, daß tatsächlich die Benutzungspflicht immer wieder neu angezeigt werden muß, wenn eine Straße den Radweg quert.

Das mit dem "riechen" von gefährlichen Situationen ist keine Selbstüberschätzung oder mangelnde Erfahrung von mir, so habe ich das auch nicht gemeint. Da habe ich mich wohl eher etwas unglücklich ausgedrückt. Natürlich bin ich kein Übermensch und kann alles vorhersehen. Sorry für den mißverstandenen Ausdruck.

Ich meinte es eher so, daß ich sehr vorausschauend fahre, regelmäßig auch den Rückraum im Auge habe, und ich schon sehr vielen gefährlichen Situationen ausweichen konnte, weil ich so "drin" bin, wenn ich mich im Straßenverkehr bewege. Dazu gehört auch, daß ich mich nicht durch Musik etc. ablenken lasse (eigentlich selbstverständlich, aber ich erwähne es dennoch), ich brauche all meine Sinne, und zwar permanent.

Und ja, es ist trotzdem vorgekommen - insofern hast Du schon recht mit Deiner Kritik -, daß ich auch mal nicht aufgepaßt habe, und es nur der Vorsicht vom Autofahrer zu verdanken war, daß nichts passiert ist. Das kommt selten bis gar nicht vor, aber es ist auch nicht auszuschließen.

Ich hoffe, ich konnte das jetzt klar stellen. :)
 
Hallo zusammen,

das Thema ist zwar schon uralt und ein Großteil der Leute wahrscheinlich nicht mehr im forum aktiv, trotzdem hole ich es nochmal hoch.

Ich bin erst vor zwei Jahren zum Rennradsport und darüber zum Triathlon gekommen. Vorher war ich ausschließlich Läufer, konnte mich aber sehr schnell für den Radsport begeistern. Nichtsdestotrotz lassen mich die immer wieder vorkommenden schweren, tlw auch tödlichen Unfälle von Radsportlern aufschrecken und ich frage mich dann mal mehr mal weniger intensiv, ob man diesen Sport als junger Familienvater überhaupt ausüben sollte.... Nach einiger Zeit verdränge ich dies allerdings wieder und gehe zum Alltag über und rede mir ein, dass das ganze eine rein subjektive Wahrnehmung einer Häufung von Unfällen ist.

Für diejenigen, die damals als das Thema hier eröffnet wurde schon gefahren sind... Hat sich die Situation seit dem nochmal verschlimmert?

Ich komme nochmal auf dein ursprüngliches Posting zu dem Thema Risiko im Radsport zurück. Wenn Du wissen willst, wie gefährlich Radsport ist, ist es hilfreich, neben Einzelberichten auch ein paar belastbare Zahlen anzusehen.

Die jährliche Verkehrsunfallstatistik ist dafür eine Quelle, sie hat für eine Risikoabschätzung im Radsport allerdings ihre Grenzen, denn sie gibt zwar Auskunft über verletzte und getötete Radfahrer, das sind aber ganz überwiegend Fälle, in denen das Rad als Verkehrsmittel genutzt wurde und nicht als Sportgerät. Hinzu kommt, dass die Unfallzahlen dieser Statistik auch nicht in Beziehung zur Gesamtzahl der aktiven Radfahrer oder zu deren Fahrleistung gesetzt wird. Dennoch lohnt sich ein Blick hinein. Sie zeigt, dass die Zahl der verunfallten Radfahrer von gut 73.000 im Jahr 2000 auf mehr als 88.000 im Jahr 2018 gestiegen ist, also um mehr als 20%. Enthalten sind in diesen Zahlen nur polizeiliche aufgenommene Unfälle. Unfälle und Stürze, bei denen keine Polizei gerufen wurde, sind nicht enthalten.

Aus dem Anstieg der Unfallzahlen kann man aber nicht folgern, dass Radfahren grundsätzlich gefährlicher geworden ist!
Die absolute Zahl der Unfälle kann auch durch eine Zunahme der Fahrleistung (der mit dem Rad zurückgelegten Wege) ansteigen. Tatsächlich ist davon auszugehen, dass die Fahrleistung mit Fahrrädern sehr stark gestiegen ist. Leider gibt es zwar keine statistischen Zahlen dazu die bis 2018 reichen. Allein im Zeitraum 2002 bis 2008 ist die mit Fahrrädern zurückgelegte Wegstrecke aber um 17 % gestiegen, wie man einer Broschüre des Bundesverkehrsministeriums entnehmen kann.
https://www.ziv-zweirad.de/fileadmin/redakteure/Downloads/PDFs/radverkehr-in-zahlen.pdf
Ich habe keine Zweifel daran, dass auch in den Jahren seit 2008 die Fahrleistung mit Rädern insgesamt weiter gestiegen ist. Dafür spricht u.a. auch die zunehmende Beliebtheit des Fahrrades. 2017 gaben 63 Prozent der Befragten in einer Studie an, dass sie das Fahrrad gern oder sehr gern nutzen. 2015 waren es noch 9 Prozentpunkte weniger!
https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlage/G/fahrradmonitor-2017-ergebnisse.pdf?__blob=publicationFile
Zudem ist in den letzten Jahren auch der Absatz von E-Bikes gestiegen, was die Fahrleistung mit Rädern weiter gesteigert haben dürfte, denn mit einem E-Bike können auch völlig untrainierte weiter und länger fahren.

Es ist daher in der Summe davon auszugehen, dass die Nutzung des Rades stark gestiegen ist, und zwar nach allem was sich aus den verfügbaren Zahlen ableiten lässt, weit stärker, als die Unfallzahlen angestiegen sind. Mit anderen Worten. Radfahren ist allen Unkenrufen über rüppelhafte Autofahrer, Stürze usw. zum Trotz eher sicherer geworden. Dafür spricht auch die Zahl der getöteten Radfahrer in der Verkehrsunfallstatistik. Deren Anzahl ist trotz steigender Fahrleistungen der Radfahrer von 659 im Jahr 2000 auf 445 in 2018 gesunken (2017 waren es sogar weniger als 400). In der Summe kann man daher meiner Meinung nach die Schlussfolgerung ziehen, dass Radfahren heute etwas sicherer ist als früher, keinesfalls aber unsicherer. Wer sich dafür interessiert findet die wiedergegebenen Daten auf der Website des statistischen Bundesamtes:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Verkehrsunfaelle/_inhalt.html#sprg230562
Wie schon erwähnt, sind die oben gemachten Angaben bezogen auf alle Radfahrer, da werden diejenigen die mit einem Hollandrad zum Einkaufen unterwegs sind genauso erfasst, wie Mountainbiker, Rennradfahrer oder E-Bike-Piloten (allerdings keine Pedelec-Fahrer. Die werden gesondert erfasst.) Eine Unfallstatistik für Radsportler über längere Zeiträume gibt es nicht . Allerdings gibt es ältere Daten zur Frage, wie Radsport im Vergleich zu anderen Sportarten abschneidet. Dazu gibt es eine Publikation vom Landesinstitut für den öffentlichen Gesundheitsdienst in Nordrhein-Westfalen aus dem Jahr 2003, die sich detailliert mit dem Unfallgeschehen im Sport beschäftigt. Dort sind u.a. Auswertungen zum Unfallrisiko im Vereinssport enthalten, die sich auf Daten der Sportversicherung der Sportverbände stützen. Demnach ist (Vereins-)Radsport ohne jeden Zweifel als (Hoch-)Risikosportart einzustufen. So sind Todesfälle im Vereinssport zwar außerordentlich selten. Nach der Publikation kommt etwa 1 Todesfall auf 100.000 Sportreibende, wobei der ganz überwiegende Teil aller Todesfälle im Sport (70%) durch Herz-Kreislauferkrankungen verursacht wird, also nichts mit Unfällen zu tun hat. Dennoch ist das Risiko im Radsport deutlich höher als in fast allen anderen Sportarten.

Setzt man die Todesfälle in ein Verhältnis zu den Mitgliederzahlen in den jeweiligen
Sportarten, dann geht man im Luft-, Rad- oder Motorsport ein gegenüber dem Gesamtdurchschnitt
aller Sportarten 20 bis 40fach höheres Risiko ein, einen tödlichen Unfall zu erleiden.

Radsport rangiert demnach nach Luftsport und noch vor Motorsport an der zweiten Stelle im Ranking des Risikos, tödlich zu verunglücken

Quelle
https://www.lzg.nrw.de/_php/login/d.../Pub/gesundheitsindikatoren/sportunfaelle.pdf
Fazit:
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Radsport im Vergleich zu anderen Sportarten definitiv eine Risiko-Sportart darstellt. Schlimme Unfälle sind dennoch sehr selten und im Vergleich zu früher ist Radfahren eher sicherer geworden.

Was man selber tun kann.

Wie man das Risiko durch Streckenwahl, Verhalten auf der Straße etc. verringert wurde hier schon ausgiebig diskutiert mit fraglos vielen guten Tipps. Man sollte sich aber vergegenwärtigen, dass ein Restrisiko bleibt und für den Fall der Fälle ggf. durch entsprechende Versicherungen vorsorgen. (Ich bin kein Versicherungsvertreter :D ) Notwendig ist in jedem Fall eine Haftpflicht, die Radsport nicht in ihren Vertragsbedingungen aus den versicherten Risiken ausgeschlossen hat. (Sollte soviel ich weiß bei neueren Versicherungspolicen nicht mehr der Fall sein, bei älteren Verträgen war das aber teilweise so.) Außerdem ist eine Unfallversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherungen nützlich. Wer wie Du eine Familie hat und diese absichern möchte, der sollte für den unwahrscheinlichen schlimmsten aller Fälle (auch der kommt vor, kann ich Dir aus sehr persönlicher sehr trauriger Erfahrung versichern), eine Risikolebensversicherung abschließen.

Hilfreich ist außerdem, Mitglied in einem dem BDR angeschlossenen Radsportverein zu sein. Dann ist man nämlich sowohl bei Vereinsaktivitäten als auch wenn man privat unterwegs ist Unfall-, Haftpflicht und Rechtschutzversichert. Diese Versicherung springt zwar nur ein, wenn man selber keine entsprechende Versicherung hat und weist auch keine sehr großen Versicherungssummen auf. Trotzdem ist es in jedem Fall besser als nix, z.B. wenn man sich die von mir erwähnten privaten Versicherungen nicht leisten kann oder will. Meiner Meinung nach ist die über die Vereine angebotene Versicherung überhaupt auch ein starkes Argument, sich einem Verein anzuschließen.

Profisport

Ganz zum Schluss noch ein Blick auf den Profiradsport. Dafür gibt es aus Frankreich statistische Analysen über Risiko und Lebenserwartung von Radprofis. Betrachtet wurden dabei alle Fahrer, die nach 1945 an Tour de France teilgenommen hatten und verstorben waren. Die gute Nachricht. Die Radprofis wurden im Durchschnitt älter, als "normale" Männer der gleichen Geburtsjahrgänge. Allerdings hatten sie während ihrer aktiven Radsport-Karriere ein höheres Sterblichkeitsrisiko als ihre Altersgenossen, die keine Radprofis waren. Erst nach der aktiven Karriere sank das Sterblichkeitsrisiko der ehemaligen Radprofis unter das der Normalbevölkerung, was dazu führte, dass sie im Durchschnitt eine höhere Lebenserwartung hatten als "Normalos". Auch das zeigt, dass Radsport eine (Hoch-)Risikosportart ist. (Dass die Radprofis dennoch eine höhere Lebenserwartung haben als die Normalbevölkerung, spiegelt wieder, das man eine außergewöhnliche Physis und herausragende Gesundheit braucht, um überhaupt Radprofi werden zu können.)
 
Zuletzt bearbeitet:
@pjotr

Vielen Dank abermals für Deinen ausführlichen und hilfreichen Kommentar.

Deine Beiträge sind ausnahmslos sehr gut recherchiert. Man spürt sofort, daß Du dem Radsport mit Herz und Seele zugetan bist, das finde ich klasse.

Ich selbst fahre schon sehr lange Rad, über 50 Jahre, und ich genieße es aktuell noch mehr, als in jungen Jahren. Das einzige, was ich mir manchmal zurückwünsche, sind meine besseren Knochen und Muskeln, als ich noch 30 oder 40 Jahre jünger war. Aber damit müssen wir ja alle klarkommen.

Fakt ist, daß man mit regelmäßigem Fahrrad fahren sehr viel für seine Gesundheit tut. Ich habe damals meinem Papa versprochen, - das war leider kurz vor seinem Tod - , daß ich mein regelmäßiges Radeln beibehalte, und dieses Versprechen habe ich bis heute gehalten. Ich habe es sogar noch "ausgedehnt", weil ich jetzt viel mehr Zeit als früher zum fahren habe. :)
 
@frankblack

Ich gebe Dir teilweise recht.

Das mittige Fahren auf der Fahrbahn erhöht die Sicherheit immens, aber natürlich nicht zu 100%. Dafür sind die Menschen zu unterschiedlich, und es wird immer Raser und Bekloppte geben, die ohne Rücksicht auf Verluste fahren.

Auch solche Situationen habe ich schon erlebt, zu meinem Glück ist das bisher immer glimpflich abgegangen. Und ja, es ist auch vorgekommen, daß ich trotz mittigen Fahrens knapp überholt wurde. Aber auch dessen bin ich mir bewußt und stelle mich darauf ein. Und dieses Wissen, daß so etwas immer passieren kann, und dieses Gefühl, dann passend zu reagieren, federt auch brenzlige Situationen ab.

[......]

@all

Sorry, daß ich mich selbst noch einmal an dieser Stelle zitiere, aber genau das ist mir heute passiert.

Ich war auf dem Rückweg, und bin wieder diese besagte Strecke gefahren, wo die Fahrbahn eng ist, es bergauf geht, und in eine Kurve rein. Somit wieder mittig gefahren. Mehrere Autos hinter mir haben auch wie beim letzten Mal brav gewartet, bis die Gegenfahrbahn frei war, und haben mich dann mit weitem Abstand überholt. Gar kein Thema.

Aber heute war ein Vollpfosten dabei. Der konnte nicht ein paar Sekunden warten, bis die Gegenfahrbahn frei war. Und was tat er? Richtig, er hupte wie ein Irrer. Als der Gegenverkehr vorbei war, da wußte ich, was kam:

Er hat mich mit Schmackes und besonders eng überholt, als wenn er mir zeigen wollte, daß ich doch ein armes Würstchen bin, das Platz zu machen hat. Da ich aber darauf vorbereitet war (siehe mein zitiertes Posting), kam ich nicht in Bedrängnis, weil ich mich in dem Moment des engen Überholens sehr darauf konzentriere, mein Rad und mich selbst besonders ruhig zu halten. Dennoch finde ich solche Aktionen sowas von überflüssig. Das ist mMn Nötigung und bewußte Verkehrsgefährdung. ?

Unabhängig davon habe ich meinen Ausflug aber sehr genossen. Es ist eine Freude zu fühlen, wie das Rad "abgeht", wenn ich drauf latsche. Es ist mein erstes Carbon-Rad, und ich bin immer wieder von neuem von dem Vortrieb begeistert. Und daß ich mich dann, zuhause angekommen, besonders wohlig müde fühle, brauche ich ja nicht zu betonen. Das wird wohl jedem so gehen, der eine schöne Tour hinter sich gebracht hat.

Das ist auch noch etwas, was noch nicht so richtig zur Sprache gebracht wurde, allen Gefahren zum Trotz. Die Glückshormone, die der Körper ausschüttet, sind auch was Feines. :)
 
Moin zusammen,

Radfahrern ist gesundheitlich natürlich toll, die Haltung ist vielleicht nicht die beste und auf die Knie kann es wohl auch gehen, aber damit hab ich in meinem Alter kein Problem.

Trotzdem werde ich gefühlt auf fast jeder Tour fast von Autos umgefahren die mir die Vorfahrt nehmen oder ich übersehe mal wieder ein Schlagloch wo ich dann durchfliege. Besonders in den nassen Jahreszeiten ist das Sturzrisiko recht hoch, eine nasse Kurve zu schnell und zack ist man halb im Graben ??
Dazu muss ich sagen halte ich mich zwar an alle Regeln des Straßenverkehrs, bin aber sonst ein rasanter Fahrer?

Wünsche allen viele unfallfrei Kilometer, aber ganz zurückhalten kann ich mich doch nicht.?
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Radfahren hast Du eine runde Bewegung ohne Stöße und es lastet nicht das komplette Körpergewicht auf den Knien, was soll denn gesünder sein?
So meine ich das gar nicht, war vielleicht doof formuliert. Ich hab dran gedacht das Leute mit Knieproblemen schmerzen kriegen können. Aber es stimmt schon, im Vergleich zu zb laufen und joggen ist kein Vergleich.
 
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