Ich musste heute Morgen und Abends in die Stadt. Die Zeit dazwischen konnte ich für eine ausgedehnte Taunustour nutzen. Wiesbaden ist eine hügelige Stadt, sofern man kein eBike fährt ist die Fahrt hinaus aus der Stadt schon die erste Herausforderung.
Hier seht Ihr einen schönen Radweg, noch auf dem Gebiet der Stadt. Er verbindet den Ortsteil Klarenthal mit der Fasanerie, einem durch die Stadt betriebenen kleinen Tierpark, ein beliebtes Ausflugsziel für Familien mit kleinen Kindern.
Weiter ging es dann über die Eiserne Hand, eine der Verbindungsstraßen zwischen Wiesbaden und dem Taunus. Bergauf zweispurig, bergab einspurig, mit entsprechend viel Verkehr. Aber Rennrad-taugliche Alternativen kenne ich hier leider nicht. Über Taunusstein, Wingsbach, Steckenroth und Breithardt ging es dann runter ins Aartal. Neben der B54 (hier hat sie wenig Verkehr) fliesst die Aar und die alte, aufgelassene Bahnlinie der Aartalbahn. Da komme ich nochmal drauf zu sprechen.
Hinter Hohenstein dauerte es nicht mehr lange bis es links ab über eine Landstraße hoch nach Laufenselden geht. Eine nette Steigung von insgesamt 300 hm, verteilt auf 7 km. Auf der Hochebene liegt dann Laufenselden.
Es gibt aber auch die typischen kurzen, giftigen Anstiege im Taunus, hier ein Beispiel in einem kleinen Taunusdorf. In Realität ist es steiler als auf dem Bild.
Über die Taunushöhen fegt auch im Sommer oft der Wind. An dem Baum hier kann man sehen, dass die Natur sich ihren Weg sucht. Ich fühle mich da immer an die französische Atlantikküste mit den vom Wind gebeugten Kiefern erinnert.
Hinab zum Rhein ging es durch das Wispertal, natürlich wieder mit Gegenwind. In Lorch bin ich wieder am Rheinufer gelandet, auf dem Luxusradweg geht es weiter bis Rüdesheim.
Der Rhein ist ja auch eine Verkehrsstraße. Hier wird direkt aus einem Steinbruch ein Rheinschiff beladen. Viele LKW, die nicht die Straßen verstopfen ...
Wer hier genau hinschaut sieht einen der vielen Campingplätze direkt am Rheinufer. Auf den ersten Blick sehr idyllisch, leider verlaufen zwischen Campingplatz und Burg noch die B9 von Mainz nach Koblenz und die Eisenbahnstrecke von Mannheim nach Köln. Beides sorgt rund um die Uhr für eine entsprechende Geräuschkulisse.
Zurück in Wiesbaden überquere ich wieder die Gleise der Aartalbahn. Seit mindestens 10-15 Jahren wird darüber gestritten, ob sie wieder befahren werden soll oder nicht. Auf der Homepage der Stadtwerke und der Stadt wird vage von 6-10 Jahren gesprochen, bis die Aartalbahn wieder fahren kann. Es wird geschätzt, dass dadurch täglich 1.000 Fahrten mit dem Auto eingespart werden können. Macht nach meiner Rechnung 20 Jahre x ca 250 Arbeitstage x 1.000 Fahrten = 5 Millionen Autofahrten. Unfassbar große Zahl.
Den Abschluss bildete ein Besuch im Café Gude, sehr empfehlenswerte Auswahl an Torten! Bei mir war es heute Kirschstreusel, dazu ein Esspresso