Heute Abend nach Feierabend noch ein wenig (42 km, aber es war auch schon fast halb sieben, als ich los kam) durch das Heinsberger Land gecruist und zwei Sehenswürdigkeiten angefahren. Fangen mir mal jenseits der Grenze an:
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Das ist die Grabkapelle Geradts-Regout in Posterholt (Nl), ein Entwurf des Roermonder Architekten
Pierre Cuypers. Cuypers (bekannt z. B. durch das Rijksmuseum in Amsterdam) war einer der bedeutensten Architekten des 19. Jahrhunderts. Wer mal in die Nähe von Utrecht kommt, sollte sich unbedingt mal das niederländische Pendant Neuschwansteins ansehen, das
Kasteel de Haar in Haarzuilens. Cuypers hat da für den Baron Etienne
Van Zuylen van Nievelt van de Haar (1860–1934) und seiner Ehefrau
Hélène de Rothschild die Ruine der Stammburg der van de Haars aufwendigst in ein Schloss verwandelt, wobei Cuypers (und seine Mitarbeiter) einen Gesamtentwurf lieferten, also runter bis zum Mobiliar, gar Geschirr, Besteck oder Dieneruniformen. Vieles wurde dann auch noch von der Kunsthandwerksfirma der Cuypers gefertigt, die quasi ihren Betrieb für Jahre dafür von Roermond nach Haarzuilens verlegt hat. Nebenbei - Geld spielte ja (Rothschild!) kaum eine Rolle - wurde das Dorf Haarzuilens etwas vom Schloss weg verlegt und komplett neuerrichtet, und ein großer Landaschaftspark mit schon großen Bäumen angelegt. Da diese nur auf der anderen Seite Utrechts beschafft werden konnten, mußte der Baron sogar noch Häuser in Utrecht aufkaufen, um die Straße durch Abbruch auf die nötige Breite für den Baumtransport zu bringen...
Nun mal wieder zurück zu mehr bäuerlich/ackerbürgerlichen Verhältnissen:
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Die unmittelbar auf der anderen Seite der Grenze bei Posterholt gelegene St. Jans Klus in Haaren. Dies ist eine ehemalige kleine Kirche, gegründet wohl schon im frühen Mittelalter in der ersten Missionierungswelle. Im 19. Jahrhundert wurde sie entwidmet und zunächst als Bauernhof, heute dann als Cafe genutzt. Zur phänomenalen Kastanie muß man glaube ich nichts sagen!