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Unterkühlung, wie kann ich vorbeugen???

kettenhund

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Hallihallo, was macht Ihr richtig oder was mache ich falsch...
Mir ist es nun schon zweimal passiert dass ich nach der Abfahrt vom Stilvser Joch dodal unterkühlt war...
Die Temp. lag so bei etwa 8°C, okay bei meinem ersten Versuch war ich wohl etwas zu dünn unterwegs, kurze Hose, Thermohemd langärmlig und Windjacke, kam fast unten gar nicht an und hatte wirklich schwer zu kämpfen dass ich dann noch die Etappe (TransAlp) zu ende fahren konnte.
Jetzt wieder, beim Alpentraum, war besser vorbereitet, hatte lange Hosen, ein Netzunterhemd, langärmliges Thermohemd und Armlinge und dann noch die leichte Softshelljacke von VAUDE.
Am Umbrail war mir schon recht kühl, trotz Auffahrt, bin dann nur noch einen Kilometer vor der letzten Verpflegung runtergekommen, musste in einem Restaurant mit offenem Kamin unterschlupf suchen, mir war so kalt, dass ich am ganzen Körper gezittert habe und kaum eine Tasse Tee halten konnte, nach etwa einer Stunde kam ich im Hotel an dort musste ich mich für ne Stunde unter die heisse Dusche stellen um irgendwie wieder warm zu werden...also es war schon heftig.
Ich sehe immer wieder Profis die im Schneegestöber teils kurz/kurz fahren, wie machen die das oder sind die einfach auch auf so etwas trainiert.
Habe auch das Problem wenn ich zu warm angezogen bin, verglühe ich auf Alpenetappen wenn es bergauf geht oder durch die Täler.
Sonst bin ich eigentlich recht Kälteunempfindlich, laufe bis in den späten Herbst mit dem T-shirt rum, bei Ausfahrten bei mir zu Hause, dort wo es keine lange Abfahrten gibt, fahre ich bei über Null auch noch mit kurzen Hosen.
 

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Re: Unterkühlung, wie kann ich vorbeugen???
Um auf das Thema vom TE einzugehen, muß ich sagen das es schwierig sein wird, hier die richtigen Antworten zu finden.
Jeder Mensch reagiert anders auf Kälte. Für mich z.B ist es noch angenehm, bei 10C° kurz/kurz zu fahren. Dafür mag ich die Hitze mit 30C° oder mehr überhaupt nicht.
Grundsätzlich gilt ja schon mal, bei Touren in Alpenregionen kann es kühl werden. So weit bin ich allerdings noch nicht gekommen, daß ich mich vor Kälte nicht mehr auf dem Rad halten konnte.
Wenn ich weiß, daß ich ziemlich Kälteempfindlich bin, ziehe ich mich dementsprechend an, oder nimm wenigstens etwas mit.
Ich glaub, sich Gedanken zu machen wie die Profis das machen ist sowieso falsch. Das ist eine ganz andere Liga!
 
Ich sehe immer wieder Profis die im Schneegestöber teils kurz/kurz fahren, wie machen die das ...
...
...dort wo es keine lange Abfahrten gibt, fahre ich bei über Null auch noch mit kurzen Hosen.
Eben. Die Profis fahren im Schneegestöber nur noch den Zielanstieg kurz-kurz. Eine Mehrpässetour bei knapp über 0°C und mit Nässe hält auch ein Profi nicht kurz-kurz durch.

Was die Klamotte angeht: Du brauchst eine dämmende Luftschicht, die nicht durch Jackenflattern immer wieder entweicht. Also wärmt auch eine Windjacke nur dann, wenn sie die unter ihr befindliche Luftschicht dicht einschließt. Manchmal ist es daher besser, über die winddichte Schicht noch etwas drüberzuziehen, so dass sie nicht flattert. Bei Nässe wird es dann noch schwerer, da durchweichte Klamotten eben nicht mehr die dämmende Luftschicht bieten, sondern die Wärme schnell nach außen ableiten. Mit gut Wasser-imprägnierter Kleidung kühlt lediglich etwas später durch. Ein Nässeschutz, der wirklich dicht ist, würde natürlich Abhilfe schaffen. Solche Regenjacken (mit Wassersperre wie Goretex etc.) passen nur üblicherweise nicht mehr in die Trikottasche. Eine nicht-atmungsaktive Pelerine aus Kunststoff-Folienmaterial ist dann manchmal besser, als eine Regenjacke mit imprägniertem Gewebe.
 
Ich glaub, sich Gedanken zu machen wie die Profis das machen ist sowieso falsch. Das ist eine ganz andere Liga
Ein Profi hat in der Regel ein geringeres Fettgewebe und friert dadurch mind. ebenso. Liga hin oder her. Entgegen dessen wirkt höchstens die öftere "Gewohnheit" solcher Handlungen und tüchtiges Gas geben ;) Zu dem hat der Profi freie Wahl was die Klamottenauswahl betrifft, weil ja das Teamfahrzeug anwesend ist. Ich habe/hätte ohne diese Unterstützung keine Lust mir die Trikottaschen zu demolieren oder umständlich zu sortieren, die bei einigen Fahrern wohl ohnehin nicht ausreichen würden (Rucksack, ach wie schön:-)) nach dem ich hier mitbekomme, was so alles transportiert wird.o_O nur weil es morgens kälter ist und am Rest des Tages einfach nur platzstörender Ballast sich am Rücken usw. tummelt.

Übrigens, an die kühleren Tage kann sich Mensch wirklich gewöhnen. Das muss überhaupt nicht beim Strampeln umgesetzt werden, sondern da reichen auch kleine/kurze Spaziergänge in luftigerer Kleidung aus. Es darf nur nicht windig sein, klar, und Schuhe nicht gegen Badeschlappen tauschen! Scharfes, regelmäßiges Muskeltraining beugt ebenso gegen Kälteempfindlichkeit vor, obwohl das komischerweise nichts mit Körperfett zu tun hat. Merke ich in der Winterzeit bzw. Studiozeit sehr, aber es sollte Ganzkörpertraining sein, nicht nur die Beine.
 
Naja dass ein tranierter Fahrer bzw Profi in der selben Zeit mehr Brennstoff in Energie umwandeln kann ist ja wohl keine Raketenwissenschaft. Und das dabei Wärme entsteht auch nicht...
 
Wind- und Wasserdicht ist wichtig, dann kannst du eigentlich sogar mit recht dünnem Material fahren.

Mehr Essen hat bei so etwas noch nie geschadet, besonders Fett und Zucker hilft (Reisriegel, selbstgemacht). Du musst dich auch an solche Situationen "gewöhnen" das dauert mit unter sehr lange, da man erst lernen muss seinen Körper richtig zu durchbluten.
Wenn du das "gelernt" hast merkst du das daran, dass deine Hände u. Füße nach einer Fahrt nicht mehr zu gebrauchen sind, aber dein Oberkörper unter der Dusche aber förmlich "KALT!" schreit.

Zu händen u. Füßen lassen sich allerdings neopren Hand-/Schuhe aus dem Surfbereich empfehlen.Wenn du ganz verrückt bist ziehst du nen Shorty drunter, das wirst du allerdings bereuen(nicht weils zu kalt ist).

Die Dauer deiner Fahrten ist nach alldem natürlich immernoch begrenzt, aber 6h lassen sich bei knapp unter 0°C durchhalten.

Gruß,
 
Also für einen langen Anstieg wie auch die folgende lange Abfahrt gleichermaßen geeignet angezogen zu sein geht eigentlich nicht. Aus Sicht des Körpers wäre es optimal, wenn Du oben, bzw. ein paar 100m nach dem Pass (nachschwitzen) anhälst und eine Windjacke (und bei Bedarf mehr) drüberziehst. Unten dann umgekehrt. Wenn das aus zeitlichen Gründen (Rennen?) suboptimal ist musst Du halt schauen, welcher Kompromiss sich praktisch bewährt. Es ergibt schon im Frühjahr auf Malle (also bei komplett unfrostigen 15-22 Grad) Sinn z.B. ein Trikot mit langem Reißverschluss oben zu und unten wieder aufzumachen.
 
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