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"It also has become clear to me over the past few months that the 'presumption of innocence' simply doesn't exist here. I though this was a basic right, didn't it?"

Völlige Fehleinschätzung der WADA Regeln und Sportsgerichtbarkeit, der man sich mit Unterschrift (übrigens auch als Amateur) unterwirft.
 
"It also has become clear to me over the past few months that the 'presumption of innocence' simply doesn't exist here. I though this was a basic right, didn't it?"

Völlige Fehleinschätzung der WADA Regeln und Sportsgerichtbarkeit, der man sich mit Unterschrift (übrigens auch als Amateur) unterwirft.
korrekt.

Das hat man aber immer sehr schnell in entsprechenden Diskussionen über dieses Thema. Es geht einfach nicht darum, Vorsatz zu beweisen. Bei einem positiven Test ist der Tatbestand des Dopings ja nun mal erfüllt. Da eine Unschuldsvermutung einzufordern, was wäre denn dann bitte die Konsequenz daraus?

Wird dann jeder, der es sich "nicht erklären kann" freizusprechen?
 
Der Test ist nunmal wie er ist und da hilft ja nun auch nicht, wenn jemand beteuert, das er nicht wisse, wie das zustande gekommen sein kann (was ja sogar stimmen kann). Verboten ist es, diese Mittel im Körper zu haben, unabhängig davon, ob man das absichtlich getan hat oder was auch immer.

So einfach und eindeutig ist es eben nicht.
 
Nein, habe ich nirgendwo geschrieben oder? Der WADA Code unterscheidet aber nicht ohne Grund nach Substanzen die versehentlich in den Körper gelangen können und nach solchen, bei deren Feststellung automatisch von Doping ausgegangen wird.
 
Nein, habe ich nirgendwo geschrieben oder? Der WADA Code unterscheidet aber nicht ohne Grund nach Substanzen die versehentlich in den Körper gelangen können und nach solchen, bei deren Feststellung automatisch von Doping ausgegangen wird.
Das glaube ich aber nicht. §2.1 mit den nächsten Unterpunkten ist da sehr deutlich.
 
Offensichtlich nicht, oder warum dürfen Flückiger und Co weiter Rennen fahren?
Weil es sich mit dem Regelwerk so verhält, wie hier nun mehrere User geschrieben haben. Bei einem positiven Dopingtest gilt grundsätzlich die Schuld. Es sei denn, man kann nachweisen (wie stark die Evidenz dafür sein muss, ist mir nicht bekannt), dass die Substanz nicht wissentlich in den eigenen Körper gelangt ist. Warum sich diese Fälle in der Tendenz häufen dürften, habe ich weiter oben bereits beschrieben.
Deswegen, um auf den einen Satz von dir zurückzukommen: Nein, so einfach wie viele denken, ist es tatsächlich nichts.
 
Einem Autofahrer, der mit Alkohol im Blut erwischt wird, muss auch niemand beweisen, dass er den bewusst zu sich genommen hat...
Das ist aber auch nicht komplett richtig. Sofern der Autofahrer widerspruchsfrei und schlüssig darlegen kann, dass er den Alkohol unbewusst zu sich genommen hat, muss er ebenfalls nicht mit Führerscheinentzug rechnen.
 
Die WADA macht es sich mit ihrer Definition sehr einfach. Die Substanz wurde in einer Probe nachgewiesen und Flückinger gesperrt. Trotz des "positiven" Probenergebnisses hatte Flückinger nicht gedopt und daher wurde die Sperre aufgehoben und er darf weiter Rennen fahren. Bis die Aufhebung kam, musste sein Leben wohl die Hölle sein. Auch er hatte von Beginn an seine Unschuld beteuert.
Ja, aber was wäre denn die Alternative? Einfach erstmal weiterfahren lassen? Es geht bei einer Sperre oder vorläufigen Suspendierung doch um den Sport und die kommenden Veranstaltungen und diese bestmöglich zu schützen. Wäre doch aberwizig, wenn positiv getestete erstmal einfach weitermachen könnten im Wettbewerb und danach kannste ggf. alle Ergebnisse in die Tonne kloppen, was weitaus größere Folgen für alle möglichen Beteiligten hätte als für einen, möglicherweise am Ende freigesprochenen, der nicht teilnehmen kann.
 
Der Flückiger Fall ist etwas komplizierter. Bei ihm wurde Zeranol nachgewiesen. Das ist zwar eine verbotene Substanz, die kann aber auch durch den Verzehr von mit Schimmelpilz befallenen Lebensmitteln entstehen. Die WADA hat deswegen ein extra Protokoll: Wenn Zeranol gefunden wird, muss auf dessen Metaboliten getestet werden bevor es als AAF gilt.
Das wurde im Fall Flückiger wohl nicht gemacht. Deswegen musste die Sperre zurückgenommen werden. Die Untersuchung läuft meines Wissens nach aber weiter und er ist mitnichten freigesprochen, weil noch nicht klar ist, woher das Zeranol in seinem Körper stammt.
 
Kaffee stand auch einmal auf der Liste. Hat man aber wieder entfernt. Da Bier auch zum Grundnahrungsmittel gehört, glaube ich das weniger.
Koffein stand auf der Liste, Kaffee meines Wissens nicht. Reicht es jetzt schon nicht mehr aus ironische Kommentare mit einem Smilie zu versehen? Muss man besser dazu schreiben „Achtung Ironie“?!
 
Gute Frage, die ich dir nicht beantworten kann. Sicherlich ist eine umgehende Sperre in den meisten Fällen der richtige Weg. Aber damit opfert man auch jene, die ggf. nicht gedopt haben.
Evtl. sollte man bei grenzwertigen oder nicht eindeutigen Ergebnissen erst einmal eine genaue Analsyse und Untersuchung abschließen, ehe man die Sperre offen publiziert. Es ist leider so, dass, sobald die Meldung über einen positiven Fall kommt, die flächendeckende Vorverurteilung folgt.

Gerade im Fall Flückiger war es hinzukommend ein Fehler der WADA und der Sportler nach Bekanntgabe des positiven Ergebnisses zum medialen Abschuss freigegeben. Im Nachhinein hat sich keiner der Verantwortlichen entschuldigt.

Andererseits, testet die WADA täglich 500 - 1.000 Sportler pro Tag...
Ja und? Die haben ihren Job gemacht. Wenn Du wegen stichhaltiger Indizien in U-Haft kommst, entschuldigt sich auch keiner hinterher, falls Du es doch nicht warst. Weil eben stichhaltige Indizien da waren und der Schutz der Allgemeinheit (hier des Sports) eine höhere Priorität hat als der im Zweifel nach Abschluß der Untersuchungen zu unrecht beschuldigte. Hellseher haben die halt auch nicht beschäftigt, die schon direkt wissen, was noch alles herauskommen kann oder auch nicht. Es wird auch Niemand gesperrt wegen einer lapidaren Vermutung oder so. Es liegt ein positiver Test vor.
 
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