Hallo liebe Fahrrad-Experten und Bastler,
ich versuche mich gerade an meinem ersten Fahrradbau-Projekt: Dem Wiederaufbau eines sehr heruntergekommenen 1992er Trek 970 Singletrail Mountainbikes. Mein Plan ist, aus dem schönen Stahlrahmen mit modernen Anbauteilen ein alltagstaugliches Pendelbike zu machen. Dabei stoße ich immer wieder auf technische Fragen, wo ich einfach nicht weiter weiss. Ich hoffe, hier einige Antworten zu finden und auf eure Erfahrungen zurückgreifen zu können. Zudem hoffe ich, dass dieses Forum dafür der geeignete Raum ist und ich gegen keine Regeln verstoße
Was bisher geschah: Das Rad wurde komplett zerlegt und gereinigt. Für das Hinterrad habe ich eine Scheibenbremsen-Aufnahme (ISO) beim Rahmenbauer in Köln anschweißen lassen. Der hat dann gleich auch die alten Brems-Aufnahmen weggeflext. Danach passiert knapp ein Jahr erst einmal gar nichts mehr, der Rahmen lag im Keller und das Projekt ruhte.
Für's Foto hatte ich damals testhalber die 650b Laufräder vom Gravelbike meiner Frau eingebaut:
Erst vor zwei Monaten hatte ich wieder Zeit und Muße und es es endlich weiter. Der Rahmen wurde pulverbeschichtet, da der Lack doch schon sehr stark mitgenommen war. Die Original-Lacke von damals sind sauschwer zu bekommen und extrem teuer - auch in der Verarbeitung. Daher Pulverbeschichtung, die zwar nicht ganz in Originalfarbe ("Sour Grape") möglich war, aber okay nah dran ist, wie ich finde. Der Pulverbeschichter hat dafür zwei Durchgänge gemacht: Ein mal rot, danach in Dunkelblau drüber, so dass der Lila-Ton entstand. Danach wurden neue Decals aufgeklebt, so dass der Rahmen wieder im neuen Glanz erstrahlt.
Aufbauen will ich das Rad nun, wie gesagt, mit möglichst modernen Komponenten - immer vorausgesetzt, das lässt sich technisch umsetzen. Um moderne Laufräder und Naben verwenden zu können, habe ich den Hinterbau auf 142 gespreizt. Hier habe ich schon den ersten Denkfehler gehabt: Da meine Ausfallenden für Schnellspanner ausgelegt sind, hätte ich den Rahmen wahrscheinlich auch auf 135mm lassen können. Steckachsen passen sowieso nicht und ein Umbau auf 12mm Steckachsen wäre mit viel Fräsen und Schweißen verbunden, was ich mir sparen möchte. Nun habe ich also 142mm und benötige eine entsprechenden Schnellspanner, der für diese Weite ausgelegt ist. Ich habe bei meinen Recherchen keine eindeutigen Aussagen zur Länge der Schnellspanner gefunden, daher hier die erste Frage:
Frage 1: Können alle Schnellspanner in 142mm breiten Rahmen verwendet werden oder gibt es unterschiedliche Längen?
Bei DT Swiss habe ich Schnellspanner in 130mm und 145mm gefunden. Funktioniert einer davon auch für 142mm?
Gabel und Laufräder sind aus China. Ich habe lange darüber nachgedacht und kenne sämtliche Argumente für und wider. Bei der Gabel bleibt auch ein leicht ungutes Gefühl, das wohl erst weggehen wird, wenn sie sich beim Fahren bewährt hat (oder eben auch nicht). Bei den Laufrädern sieht das anders aus: Ich bin ein großer Fan von diesem Hersteller und das ist bereits mein zweiter Laufradsatz von Elitewheels. Aus meiner Sicht unschlagbare Qualität fürs Geld - und ich fahre die an meinem Rennrad bereits fast 5000km ohne irgendein Problem. Nein, ich bekommen nichts von denen
Im Original waren in dem Rad 26er Felgen mit dicken MTB-Reifen montiert. Wegen diverser Querstreben am Hinterbau ist die Laufradgröße insgesamt begrenzt auf ca. 2160 mm. Daher musste ich entscheiden ob 28" Felgen mit schmalen Reifen (max. 30mm) oder auf 650b (27,5") herunterzugehen und entsprechend dickere Reifen aufziehen zu können. Für letzteres habe ich mich entschieden: Auf den Elitewheel 650b 40mm-Felgen sind nun Panaracer GravelKing SK TLC Reifen in 584 x 43 mm aufgezogen. Vorne wäre Platz für mehr und optisch hätten größere Räder vielleicht noch etwas besser gewirkt, aber viel mehr geht hinten ohne wegflexen der Querstreben eben leider nicht.
Problem nun: Da die Hinterradnabe für 12mm Steckachsen ausgelegt ist, ich aber einen 5mm Schnellspanner einsetzen muss, benötige ich einen entsprechenden Adapter. Auf Amazon finden sich relativ einfache Alu-Adapter, die in die Nabe eingeschoben werden und ein Innenmaß von 5mm, Außenmaß 9mm bieten.
Frage 2: Übersehe ich etwas oder ist das der Adapter, den ich benötige? Hat jemand damit Erfahrungen? Gibt es eine besseren Weg für das Hinterrad?
Als Steuersatz habe ich den Tange Cartridge Steuersatz von Rose bestellt, vor allem, weil er günstig und silber ist. Hier ist mein ein schöner Unfall passiert: Der Steuersatz ist mir runtergefallen, alle Teile flogen durch den Keller und ich bin weder sicher, ob noch alle vorhanden sind, noch, wie genau er wieder zusammengebaut wird
. Mails ans Rose und den Hersteller brachten leider wenig Hilfe, es gibt keinerlei Anleitung oder Beschreibung dafür. Ich bin aber ziemlich sicher, dass mir mindestens ein Ring verloren gegangen ist. Notfalls muss ich den noch einmal bestellen...
Optisch soll das Cockpit sowie Sattelstütze komplett silber, Lenkerband und Sattel braun werden, für einen Retro-Stil. Der Vorbau ist der Ritchey Classic C220 und dazwischen sind derzeit 4cm Spacer. Dadurch entspricht die Geometrie bzgl. Lenkerhöhe so in ungefähr meinem Specialized Diverge 56. Die Gabel ist noch nicht gekürzt, so dass ich hier noch ein bisschen mit der Höhe experimentieren kann.
Das Tretlager ist das Sram Dub BSA 68/73 mm. Ich habe aus Versehen nicht die separate WIDE Version gekauft, allerdings verstehe ich das so, dass die beim normalen Dub Tretlager beiliegenden 2,5mm den gleichen Effekt haben. Für den Antrieb hatte ich geplant, mein Diverge zu kopieren und auf einen Mix aus Sram Apex und Eagle in 1x12 zu setzen. Das funktioniert am Diverge hervorragend. Am Trek verzichte ich allerdings auf die Elektronik und würde ich rein manuelle Schaltung verbauen. Hier der Plan:
Und hier kommen die Fragen:
Frage 3: Kann es bei dieser Kombination an dem Rad zu Problemen kommen, beispielsweise bezüglich der Kettenlinie? Muss ich hier noch etwas bedenken, ausmessen oder überprüfen? Habe ich etwas übersehen? Macht Wide oder nicht Wide hier einen Unterschied?
Last but not Least stehe ich vor der Frage der Bremsen. Das scheint mir die größte Herausforderung zu werden. Da ich für das Hinterrad den ISO Mount anschweißen habe lassen, an der Gabel jedoch Flat Mount habe, benötige ich eine Lösung für hinten. Und wenn ich mir, mit einem Jahr Abstand, das Foto oben mit der angeschweißten ISO Befestigung und der 160mm Scheibe anschaue, muss ich mich schon fragen, wie das eigentlich funktionieren soll.
Frage 4: Ich würde gerne die Sram Apex Scheibenbremsen mit 160mm Scheiben einsetzen. Die sind Flat Mount. Wenn ihr euch das Bild oben von dem angeschweißten ISO Mount anschaut: Kann das überhaupt funktionieren?
Gibt es Möglichkeiten mit Adaptern diese Bremsen an dem Hinterrad zu nutzen? Habt ihr damit Erfahrung und wie gut funktioniert das?
Wenn ich das richtig verstehe, gibt es Adapter vor allem von ISO auf Post Mount, weniger auf Flat Mount. Gibt es besser geeignete Bremsen mit Postmount oder sogar ISO für das angestrebte Setup (Sram 1x12 Brems-/Schalthebel)?
Das ist der aktuelle Stand des Projekts und die derzeit offenen Fragen. Ihr würdet mir und dem Projekt ungemein helfen, wenn ihr mir ein paar Tipps und Erfahrungen mitgeben könntet. Ich würde mich freuen!
Schon mal Danke und beste Grüße
Dirk
ich versuche mich gerade an meinem ersten Fahrradbau-Projekt: Dem Wiederaufbau eines sehr heruntergekommenen 1992er Trek 970 Singletrail Mountainbikes. Mein Plan ist, aus dem schönen Stahlrahmen mit modernen Anbauteilen ein alltagstaugliches Pendelbike zu machen. Dabei stoße ich immer wieder auf technische Fragen, wo ich einfach nicht weiter weiss. Ich hoffe, hier einige Antworten zu finden und auf eure Erfahrungen zurückgreifen zu können. Zudem hoffe ich, dass dieses Forum dafür der geeignete Raum ist und ich gegen keine Regeln verstoße

Was bisher geschah: Das Rad wurde komplett zerlegt und gereinigt. Für das Hinterrad habe ich eine Scheibenbremsen-Aufnahme (ISO) beim Rahmenbauer in Köln anschweißen lassen. Der hat dann gleich auch die alten Brems-Aufnahmen weggeflext. Danach passiert knapp ein Jahr erst einmal gar nichts mehr, der Rahmen lag im Keller und das Projekt ruhte.
Für's Foto hatte ich damals testhalber die 650b Laufräder vom Gravelbike meiner Frau eingebaut:
Erst vor zwei Monaten hatte ich wieder Zeit und Muße und es es endlich weiter. Der Rahmen wurde pulverbeschichtet, da der Lack doch schon sehr stark mitgenommen war. Die Original-Lacke von damals sind sauschwer zu bekommen und extrem teuer - auch in der Verarbeitung. Daher Pulverbeschichtung, die zwar nicht ganz in Originalfarbe ("Sour Grape") möglich war, aber okay nah dran ist, wie ich finde. Der Pulverbeschichter hat dafür zwei Durchgänge gemacht: Ein mal rot, danach in Dunkelblau drüber, so dass der Lila-Ton entstand. Danach wurden neue Decals aufgeklebt, so dass der Rahmen wieder im neuen Glanz erstrahlt.
Aufbauen will ich das Rad nun, wie gesagt, mit möglichst modernen Komponenten - immer vorausgesetzt, das lässt sich technisch umsetzen. Um moderne Laufräder und Naben verwenden zu können, habe ich den Hinterbau auf 142 gespreizt. Hier habe ich schon den ersten Denkfehler gehabt: Da meine Ausfallenden für Schnellspanner ausgelegt sind, hätte ich den Rahmen wahrscheinlich auch auf 135mm lassen können. Steckachsen passen sowieso nicht und ein Umbau auf 12mm Steckachsen wäre mit viel Fräsen und Schweißen verbunden, was ich mir sparen möchte. Nun habe ich also 142mm und benötige eine entsprechenden Schnellspanner, der für diese Weite ausgelegt ist. Ich habe bei meinen Recherchen keine eindeutigen Aussagen zur Länge der Schnellspanner gefunden, daher hier die erste Frage:
Frage 1: Können alle Schnellspanner in 142mm breiten Rahmen verwendet werden oder gibt es unterschiedliche Längen?
Bei DT Swiss habe ich Schnellspanner in 130mm und 145mm gefunden. Funktioniert einer davon auch für 142mm?
Gabel und Laufräder sind aus China. Ich habe lange darüber nachgedacht und kenne sämtliche Argumente für und wider. Bei der Gabel bleibt auch ein leicht ungutes Gefühl, das wohl erst weggehen wird, wenn sie sich beim Fahren bewährt hat (oder eben auch nicht). Bei den Laufrädern sieht das anders aus: Ich bin ein großer Fan von diesem Hersteller und das ist bereits mein zweiter Laufradsatz von Elitewheels. Aus meiner Sicht unschlagbare Qualität fürs Geld - und ich fahre die an meinem Rennrad bereits fast 5000km ohne irgendein Problem. Nein, ich bekommen nichts von denen

Im Original waren in dem Rad 26er Felgen mit dicken MTB-Reifen montiert. Wegen diverser Querstreben am Hinterbau ist die Laufradgröße insgesamt begrenzt auf ca. 2160 mm. Daher musste ich entscheiden ob 28" Felgen mit schmalen Reifen (max. 30mm) oder auf 650b (27,5") herunterzugehen und entsprechend dickere Reifen aufziehen zu können. Für letzteres habe ich mich entschieden: Auf den Elitewheel 650b 40mm-Felgen sind nun Panaracer GravelKing SK TLC Reifen in 584 x 43 mm aufgezogen. Vorne wäre Platz für mehr und optisch hätten größere Räder vielleicht noch etwas besser gewirkt, aber viel mehr geht hinten ohne wegflexen der Querstreben eben leider nicht.
Problem nun: Da die Hinterradnabe für 12mm Steckachsen ausgelegt ist, ich aber einen 5mm Schnellspanner einsetzen muss, benötige ich einen entsprechenden Adapter. Auf Amazon finden sich relativ einfache Alu-Adapter, die in die Nabe eingeschoben werden und ein Innenmaß von 5mm, Außenmaß 9mm bieten.
Frage 2: Übersehe ich etwas oder ist das der Adapter, den ich benötige? Hat jemand damit Erfahrungen? Gibt es eine besseren Weg für das Hinterrad?
Als Steuersatz habe ich den Tange Cartridge Steuersatz von Rose bestellt, vor allem, weil er günstig und silber ist. Hier ist mein ein schöner Unfall passiert: Der Steuersatz ist mir runtergefallen, alle Teile flogen durch den Keller und ich bin weder sicher, ob noch alle vorhanden sind, noch, wie genau er wieder zusammengebaut wird

Optisch soll das Cockpit sowie Sattelstütze komplett silber, Lenkerband und Sattel braun werden, für einen Retro-Stil. Der Vorbau ist der Ritchey Classic C220 und dazwischen sind derzeit 4cm Spacer. Dadurch entspricht die Geometrie bzgl. Lenkerhöhe so in ungefähr meinem Specialized Diverge 56. Die Gabel ist noch nicht gekürzt, so dass ich hier noch ein bisschen mit der Höhe experimentieren kann.
Das Tretlager ist das Sram Dub BSA 68/73 mm. Ich habe aus Versehen nicht die separate WIDE Version gekauft, allerdings verstehe ich das so, dass die beim normalen Dub Tretlager beiliegenden 2,5mm den gleichen Effekt haben. Für den Antrieb hatte ich geplant, mein Diverge zu kopieren und auf einen Mix aus Sram Apex und Eagle in 1x12 zu setzen. Das funktioniert am Diverge hervorragend. Am Trek verzichte ich allerdings auf die Elektronik und würde ich rein manuelle Schaltung verbauen. Hier der Plan:
- Kurbel Sram Apex 1 Wide DUB DM 1x12-fach
- Schaltwerk Sram Apex Eagle (RD-APX-152-D1)
- Kassette Sram NX Eagle 12 fach Kassette PG-1230 (11-50 Zähne)
Und hier kommen die Fragen:
Frage 3: Kann es bei dieser Kombination an dem Rad zu Problemen kommen, beispielsweise bezüglich der Kettenlinie? Muss ich hier noch etwas bedenken, ausmessen oder überprüfen? Habe ich etwas übersehen? Macht Wide oder nicht Wide hier einen Unterschied?
Last but not Least stehe ich vor der Frage der Bremsen. Das scheint mir die größte Herausforderung zu werden. Da ich für das Hinterrad den ISO Mount anschweißen habe lassen, an der Gabel jedoch Flat Mount habe, benötige ich eine Lösung für hinten. Und wenn ich mir, mit einem Jahr Abstand, das Foto oben mit der angeschweißten ISO Befestigung und der 160mm Scheibe anschaue, muss ich mich schon fragen, wie das eigentlich funktionieren soll.
Frage 4: Ich würde gerne die Sram Apex Scheibenbremsen mit 160mm Scheiben einsetzen. Die sind Flat Mount. Wenn ihr euch das Bild oben von dem angeschweißten ISO Mount anschaut: Kann das überhaupt funktionieren?
Gibt es Möglichkeiten mit Adaptern diese Bremsen an dem Hinterrad zu nutzen? Habt ihr damit Erfahrung und wie gut funktioniert das?
Wenn ich das richtig verstehe, gibt es Adapter vor allem von ISO auf Post Mount, weniger auf Flat Mount. Gibt es besser geeignete Bremsen mit Postmount oder sogar ISO für das angestrebte Setup (Sram 1x12 Brems-/Schalthebel)?
Das ist der aktuelle Stand des Projekts und die derzeit offenen Fragen. Ihr würdet mir und dem Projekt ungemein helfen, wenn ihr mir ein paar Tipps und Erfahrungen mitgeben könntet. Ich würde mich freuen!
Schon mal Danke und beste Grüße
Dirk