Wenn es mal einen oder zwei Tage hintereinander Temperaturen ab 35 Grad hat, dann versuche ich, da gar nicht zu trainieren - also zu regenerieren - und stattdessen mein Training an den anderen Tagen durchzuziehen. Bleibt es allerdings über eine halbe Woche oder noch länger so warm, trinke ich vor dem Training ordentlich und fahre vorwiegend auf schattigen Wegen. Radfahren ist bei höheren Temperaturen immer noch angenehmer als Laufen, weil man ja beim Radtraining wenigstens noch den Fahrtwind hat, der zumindest für ein bisschen Abkühlung sorgt. Trotzdem verliert man gerade bei Temperaturen um die 35 Grad viel mehr Flüssigkeit als bei vergleichbaren Trainingseinheiten an kühleren Tagen, was eigentlich logisch ist, und daher sollte man sich auch vom kühlenden Eindruck des Fahrtwindes nicht darüber hinwegtäuschen lassen. Und ansonsten bleibe ich ab 35 Grad auch nicht länger als eine oder maximal 1,5 Stunden draußen, da ich diese Zeit bei Hitze gerade so ohne Pausen durchfahren kann und es deswegen für mich auch mehr Sinn macht, anstatt mich dann drei oder vier Stunden draußen auf dem Rad rumzuquälen und doch nicht so recht voranzukommen, da ich irgendwann ständig anhalten müsste, weil es mich - zumindest gefühlt - sonst umhauen würde. Es gibt natürlich auch Leute, die auch bei über 35 Grad noch durchaus "normales" Training über mehrere Stunden betreiben können; und andere, die schon nach wenigen Minuten Training bei 30 Grad ziemlich empfindlich reagieren und es kaum mehr halbwegs anständig auf dem Rad aushalten können. Ich denke, jeder reagiert auf Hitze anders, das ist individuell verschieden und das sollte jeder am besten selbst herausfinden und ausprobieren. Wahrscheinlich gibt es für jeden andere Grenzen, bei welchen Temperaturen er sich wohler fühlt und bei welchen nicht. Das ist natürlich ein stückweit auch eine Frage der Kleidung und vielleicht auch des eigenen Gewichts, da ich mir schon vorstellen könnte, dass es etwas kräftig gebaute Typen insbesondere bei Hitze am Berg etwas schwerer haben könnten und daher auch schneller ins Schwitzen kommen. Und klar ist auch, dass man mit einem atmungsaktiven Trikot bei den Temperaturen besser zurechtkommt als mit einem, das vielleicht nicht so atmungsaktiv ist. Sogar die Farbe, Schwarz oder Weiß, soll eine Rolle dabei spielen, ob einem unter der Kleidung schneller heiß wird oder nicht, da die einen Farben das Sonnenlicht geradezu aufsaugen, und andere es dagegen eher reflektieren. Aber trotzdem bin ich der Meinung, dass man damit nur einen kleinen Teil dazu beitragen kann, ob einem das Training bei der Hitze bekommt oder nicht, und immer noch denke ich, dass jeder selbst herausfinden sollte, ob und wie gut er damit zurechtkommt, auch bei Temperaturen ab 35 Grad aufs Rad zu steigen.