Mich hat der Ehrgeiz gepackt und ich habe nochmal in meine Leistungsdaten der letzten Wochen geschaut. Also: wenn ich 82 auf 80 abrunde und 385 auf 400 aufrunde und 8:45 auf 10:00 aufrunde, dann komme ich virtuell fast ein Drittel des Bergs mit einer zum Zeitlimit passenden Geschwindigkeit hoch.
Das folgende ist der Plan: Ich starte flach mit dem Zeitfahrrad und wechsele dann auf das Rennrad. Einer von euch müsste bitte das RR am Beginn des steilen Anstiegs für mich halten - ich habe ja kein Team. Ich wehcsel dabei wie G auch den Helm und ziehe die Überschuhe aus. Das bringt zwar nicht wirklich mehr Geschwindigkeit, aber so kann ich noch etwas verschnaufen.
Dann ballere ich mit wehenden Fahnen und 400 W den Hügel hoch. Ich weiß natürlich, dass dann nach 8 Minuten Schluss ist, aber - und das ist der Trick! - so weit lasse ich es gar nicht kommen. Nach 07:00 (da sehe ich auf dem Rad noch nicht wie das Leiden Christi aus) täusche ich einen Platten vor.
Da ich ja kein Team habe, gibt es auch kein Ersatzrad und ich muss den Reifen selber wechseln. Dabei stelle ich mich 'leider' etwas ungeschickt an (Nervosität - ist ja meine erste Tour-Etappe!) und verliere so viel Zeit, dass ich keine Chance mehr habe im Limit zu bleiben.
Deswegen fahre ich mit max Zone 3 hoch und verteile nebenbei werbewirksam Bidons an Kinder entlang der Strecke. Dafür platziere ich extra so eine bestückte Wasserträgerweste, die ich dann 'zufällig' auf Höhe meines Defekts neben meinem Werkzeug und Ersatzschlauch finde (auch das liegt dort zufällig).
Eine Flasche muss ich aber behalten, damit ich mir vor dem Ziel noch etwas Wasser ins Gesicht spritzen kann, falls der Schweiß schon abgetrocknet ist. Im Interview zeige ich mich vom Universum enttäuscht aber kämpferisch und weise darauf hin, dass die Pacing-Strategie einen deutlichen Negative Split vorgesehen hat und dass ich ohne Defekt nicht nur im Zeitlimit geblieben wäre, sondern sogar nicht letzter geworden wäre!