Die Tour hat wie geplant am Montag stattgefunden und das war auch die richtige Entscheidung so: Verkehr war erträglich und das Wetter hervorragend. Gestartet sind wir in Sölden um 8:30, mein Auto hatte ich einfach ins Parkhaus der Gaislachkogelbahn gestellt, dort ist Parken zwischen 8:00 und 19:00 gratis.
Da es für uns beide die erste Hochgebirgsfahrt war haben wir es langsam und ehrfürchtig angehen lassen. Ich gondel normalerweise hier nur im Pfälzerwald rum.
Die Auffahrt von Sölden war dann aber tatsächlich gut zu schaffen und somit war uns klar, dass wir die komplette Abfahrt nach St. Leonhard nehmen werden und den ganzen Gegenanstieg wagen.
Bei der Abfahrt habe ich dann aber Bekanntschaft mit einem Problem gemacht, das ich bislang nur aus der Theorie kannte: nach drei Kehren habe ich mal gehalten um zu gucken, ob meine Felge vom
Bremsen schon etwas warm geworden ist -- und habe mir sofort die Finger daran verbrannt. Ich bin mit 90kg recht schwer, bin kein sonderlich geübter Abfahrer und halte mich da lieber etwas zurück. Zumal habe ich die Tour mit einem Crosser und Cantileverbremsen gemacht, was das Problem vermutlich noch vergrößert hat. Jedenfalls war das Gefälle für mich zu groß, als dass ich es längere Zeit hätte laufen lassen können und so habe ich regelmäßig Pausen bei der Abfahrt gemacht, um die
Felgen wieder etwas abkühlen zu lassen.
Sehr froh war ich auch um das Licht für die Tunnel oben. Es waren viele Radler ohne Licht dort unterwegs, und man sieht die dann in den Tunnel wirklich sehr schlecht. Gerade in den langen Tunnel war es außerdem unerwartet kalt und nass. Das wiederum bedeutete, dass der Asphalt dort dunkel war und selbst meine recht starke Frontlampe konnte den nicht erhellen: die Abfahrt da durch bedurfte so schon etwas Gottvertrauen in die Straßenbeschaffenheit: man ist einfach nur auf einem schwarzen Loch dahingerollt. Schlaglöcher oder Gegenstände auf der Fahrbahn waren absolut nicht zu sehen sondern erst unterm Lenker zu spüren...
In St. Leonhard haben wir uns nicht lange aufgehalten: kurzen Kaffee, Wasserflaschen wieder gefüllt und ein paar Riegel gemampft und dann ging es wieder zurück. Hier war es dann schon deutlich wärmer und schwüler und wir waren froh, dass die Schwüle mit zunehmender Höhe abnahm. Auf halber Strecke haben wir dann nochmal die Wasserflaschen gefüllt (ich habe vier Stück für den Anstieg gebraucht, von Sölden aus war nur eine nötig) und als es dann in den Steilhang mit den Kehren ging, war ich heilfroh, dass wir die erste Auffahrt ruhiger haben angehen lassen. Oben sah es dann kurz so aus, als würde das Wetter schnell schlecht werden, so dass wir gleich in die Abfahrt sind. Wegen meinen heißen
Bremsen habe ich mich über den Gegenanstieg eher gefreut, weil der Gelegenheit gab, die
Felgen nochmal richtig runterzukühlen, zwischendurch.
Hier noch der Strava-Track zur Tour:
https://www.strava.com/activities/637781816
Bilder habe ich leider noch nicht so viele, weil ich ganz retro auf Diafilm fotografiert habe -- und das dauert noch ein paar Tage, bis der entwickelt ist