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Timmelsjoch lieber Sonntags oder Montags befahren?

woop

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Eine Bekannte und ich planen gerade unsere persönliche doppelte Ersterradelung des Timmelsjochs: morgens von Sölden nach St. Leonhard und mittags dann von dort aus wieder zurück nach Sölden.

Es stünde nun zur Auswahl, ob wir das Anfang Juli an einem Sonntag oder lieber an einem Montag machen. Montags würde ich weniger Ausflugsverkehr erwarten, dafür aber eventuell mehr LKW-Verkehr? Wie sind da die Erfahrungen?
 
LKW-Verkehr hinter Sölden bzw. hinter dem Abzweig ins Gurgler Tal wird nicht mehr viel sein, denn die südtiroler Seite darf nur von Bussen und LKW bis max. 8 t befahren werden. Nerviger sind die Motorradfahrer, weil laut. Typischerweise kommen die als Freizeitfahrer in Gruppen erst nach dem Frühstück auf die Piste. Also: Früh starten, damit ihr in St. Leonhard eine ausgiebige Pause machen könnt (meine Frau schwärmt heute noch von der Pizza im Frickhof), und dann gestärkt zurück, so dass ihr im Berg seid, wenn der Verkehr schon nachlässt.

Wichtiger als Montag oder Sonntag ist das Wetter. Wenn ihr vor Ort flexibel seid, könnt ihr euch den besseren Tag aussuchen. Da oben kann es auch im Juli mal schneien, und so eine Föhnmauer ist nur dann ein beeindruckendes Bild, wenn man vor ihr umdrehen kann und nicht hindurchmuss.
 
Und nicht die Beleuchtung für die vielen Tunnels auf der Südseite vergessen. Ich erinnere mich an fiese Schlaglöcher im obersten Tunnel, die teilweise im Hochsommer vereist waren (das ist aber schon ein paar Jährchen her).
 
...und nur zur INFO und nicht zur Abschreckung :
Für mich ist das der härteste Anstieg , welchen ich je gefahren bin in 54 Jahren Radsport !
Von St.Leonhard auf die Passhöhe 1760 Höhenmeter ! Und dann als Draufgabe noch die Gegensteigung vor der Mautstelle bei der Abfahrt ins Ötztal ! Und fast immer 12-13% - mindestens....!
Dagegen ist die Auffahrt von Sölden eine "Spazierfahrt...!" Trotzdem viel Spaß...!
 
Und möglichst früh losfahren, morgens um 7 starten die ganzen Handwerker im Ötztal ihre Arbeitsfahrten, man hat ein bisschen Gegenwind und nachmittags bergab dann auch wieder..
Timmelsjoch Südseite kann ganz schön heiß werden am Nachmittag.
 
...und nur zur INFO und nicht zur Abschreckung :
Für mich ist das der härteste Anstieg , welchen ich je gefahren bin in 54 Jahren Radsport !
Von St.Leonhard auf die Passhöhe 1760 Höhenmeter ! Und dann als Draufgabe noch die Gegensteigung vor der Mautstelle bei der Abfahrt ins Ötztal ! Und fast immer 12-13% - mindestens....!
Dagegen ist die Auffahrt von Sölden eine "Spazierfahrt...!" Trotzdem viel Spaß...!
Eigentlich beginnt der Pass ja schon in Meran auf so um die 300 m, und St. Leonhard ist "nur" die Wahl zwischen dem großen und dem kleinen (Jaufen-)Pass. So sind es über 2.200 hm, und das ist für die Alpen schon eine Nummer. Spontan fällt mir nur der Große St. Bernhard ein, der auch über 2.000 hm kommt, es wird aber noch andere geben (Simplon Südseite?). Quäldich weiß mehr dazu. Mit dieser Rechnung müsste man allerdings auf der Nordseite aber auch schon im Inntal starten. Wenn man komplett über den Pass muss, kommt man da nicht dran vorbei, und wir sind bei der Eingangsfrage, denn die unteren Abschnitte beider Täler haben viel (LKW-)Verkehr.
 
Vielen Dank für die Antworten. Wir haben uns inzwischen für einen Montag entschieden und haben einen angemessenen Heidenrespekt vor der Tour :) Eine 11-30-Kassette habe ich eigens dafür angeschafft (normal fahre ich 11-23)
Gutes Licht und Refelektoren habe ich am Rad. Jetzt hoffen wir mal auf passables Wetter :)
 
Die Tour hat wie geplant am Montag stattgefunden und das war auch die richtige Entscheidung so: Verkehr war erträglich und das Wetter hervorragend. Gestartet sind wir in Sölden um 8:30, mein Auto hatte ich einfach ins Parkhaus der Gaislachkogelbahn gestellt, dort ist Parken zwischen 8:00 und 19:00 gratis.

Da es für uns beide die erste Hochgebirgsfahrt war haben wir es langsam und ehrfürchtig angehen lassen. Ich gondel normalerweise hier nur im Pfälzerwald rum.

Die Auffahrt von Sölden war dann aber tatsächlich gut zu schaffen und somit war uns klar, dass wir die komplette Abfahrt nach St. Leonhard nehmen werden und den ganzen Gegenanstieg wagen.

Bei der Abfahrt habe ich dann aber Bekanntschaft mit einem Problem gemacht, das ich bislang nur aus der Theorie kannte: nach drei Kehren habe ich mal gehalten um zu gucken, ob meine Felge vom Bremsen schon etwas warm geworden ist -- und habe mir sofort die Finger daran verbrannt. Ich bin mit 90kg recht schwer, bin kein sonderlich geübter Abfahrer und halte mich da lieber etwas zurück. Zumal habe ich die Tour mit einem Crosser und Cantileverbremsen gemacht, was das Problem vermutlich noch vergrößert hat. Jedenfalls war das Gefälle für mich zu groß, als dass ich es längere Zeit hätte laufen lassen können und so habe ich regelmäßig Pausen bei der Abfahrt gemacht, um die Felgen wieder etwas abkühlen zu lassen.

Sehr froh war ich auch um das Licht für die Tunnel oben. Es waren viele Radler ohne Licht dort unterwegs, und man sieht die dann in den Tunnel wirklich sehr schlecht. Gerade in den langen Tunnel war es außerdem unerwartet kalt und nass. Das wiederum bedeutete, dass der Asphalt dort dunkel war und selbst meine recht starke Frontlampe konnte den nicht erhellen: die Abfahrt da durch bedurfte so schon etwas Gottvertrauen in die Straßenbeschaffenheit: man ist einfach nur auf einem schwarzen Loch dahingerollt. Schlaglöcher oder Gegenstände auf der Fahrbahn waren absolut nicht zu sehen sondern erst unterm Lenker zu spüren...

In St. Leonhard haben wir uns nicht lange aufgehalten: kurzen Kaffee, Wasserflaschen wieder gefüllt und ein paar Riegel gemampft und dann ging es wieder zurück. Hier war es dann schon deutlich wärmer und schwüler und wir waren froh, dass die Schwüle mit zunehmender Höhe abnahm. Auf halber Strecke haben wir dann nochmal die Wasserflaschen gefüllt (ich habe vier Stück für den Anstieg gebraucht, von Sölden aus war nur eine nötig) und als es dann in den Steilhang mit den Kehren ging, war ich heilfroh, dass wir die erste Auffahrt ruhiger haben angehen lassen. Oben sah es dann kurz so aus, als würde das Wetter schnell schlecht werden, so dass wir gleich in die Abfahrt sind. Wegen meinen heißen Bremsen habe ich mich über den Gegenanstieg eher gefreut, weil der Gelegenheit gab, die Felgen nochmal richtig runterzukühlen, zwischendurch.

Hier noch der Strava-Track zur Tour: https://www.strava.com/activities/637781816

Bilder habe ich leider noch nicht so viele, weil ich ganz retro auf Diafilm fotografiert habe -- und das dauert noch ein paar Tage, bis der entwickelt ist :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Na KOMPLIMENT ! - aber für 90Kilo wars dann eher eine "Normaltour" oder was....? Du erzählst ja über die Abfahrt mehr als über die brutale Auffahrt !;)
 
So brutal fand ich die Anstiege auch gar nicht. Klar, das waren natürlich mit Abstand die beiden härtesten Anstiege die ich jemals gefahren bin, aber es kam nie der Augenblick wo ich gezweifelt hätte, ob ich das noch schaffe. Die Kletterei hat mir Spaß gemacht und die Freude an der tollen Landschaft und an der überwundenen Höhe wenn man ins Tal blickte war die ganze Fahrt über präsent. Wir haben auch immer wieder mal kurz angehalten um zu verschnaufen, ansonsten war es vom Gefühl her einfach "sehr lange sehr langsam fahren".

Das hätte natürlich auch schnell anders kommen können: ein fieser Wetterumschwung oder eine missglückte Einteilung der Kräfte kann sowas vermutlich schon sehr leicht scheitern lassesn.

Was ich außerdem noch anders gemacht habe als bei meinen bisherigen Touren war die Verpflegung: normalerweise habe ich bei längeren Touren nur ein oder zwei Oblatenfruchtriegel mit, an denen ich dann die Fahrt über rumknabbere, aber das war mir für diese Strecke zuwenig und so habe ich zum ersten Mal diese Energieriegel und Gels probiert: acht Gels und drei Riegel hatte ich in der Trikottasche mit. Fünf Gels habe ich dann schlussendlich unterwegs ausgelutscht (Igitt!) und die drei Riegel habe ich auf einen Schlag in St. Leonhard gegessen. Ich glaube, dass das auch sehr hilfreich war.

Als nächstes Projekt wälzt sich nun jedenfalls gerade das Stilfser Joch durch meinen Kopf -- ich glaube ich bin angefixt :)
 
Na super ! Stilfserjoch ist nicht so schwer - bis auf einen 13%igen Mittelteil von 2km Länge , aber sonst eigentlich nur sehr,sehr lang....!!! Gehört zu einem Muss für Radsportler ! Aber schwer , hängt immer von der Tageverfassung ab !:p
Empfehle auch den Stevio-Bike-Day am wo die ganze Strecke abgesperrt ist - nur für Radler ! Ein Genuss !!!

http://www.stelviopark.bz.it/radtag/

http://www.radsport-aktiv.de/freizeit/freizeitnews_76880.htm

Weiterer Tipp : In Glurns starten , rüber nach Prad , dann das Stilfser Joch (2756 m ) und die Abfahrt über den Umbrail-Pass hinunter in die Schweiz und dann alles weiter bergab wieder hinaus nach Glurns ! Eine tolle Runde !!! Macht fast jeder so, weil die Abfahrt über das Stilfser Joch hinunter , gegen die Heraufkommenden , macht keinen Spaß.....!
 
Zuletzt bearbeitet:
oder eben die Runde etwas ausdehnen mit Ofenpass (bei der Abfahrt nicht vom fiesen Gegenanstieg überraschen lassen), dem wunderschönen Engadin, der gemütlichen Norbertshöhe und dem Reschen, wobei ich da eher am Reschen starten würde, da man da in der Früh gut über die Hauptstrasse nach Prad runterrollen kann.
Rundtouren sind für mich deutlich spannender, als an einen Pass zweimal zu fahren.
 
So brutal fand ich die Anstiege auch gar nicht. Klar, das waren natürlich mit Abstand die beiden härtesten Anstiege die ich jemals gefahren bin, aber es kam nie der Augenblick wo ich gezweifelt hätte, ob ich das noch schaffe. Die Kletterei hat mir Spaß gemacht und die Freude an der tollen Landschaft und an der überwundenen Höhe wenn man ins Tal blickte war die ganze Fahrt über präsent. Wir haben auch immer wieder mal kurz angehalten um zu verschnaufen, ansonsten war es vom Gefühl her einfach "sehr lange sehr langsam fahren".

Ich bin auch nicht ans Limit gestoßen und konnte bis zum letzten Minianstieg kurz vor Sölden immer dieselbe Leistung treten. Mit mehr Verpflegung dabei hätte ich das wohl auch noch einen und noch einen Paß ausgehalten. Aber insgesamt war das zu langsam für den Ötzi, meine 80% FTP am Berg sind zuwenig. Da ist schon jetzt absehbar, daß ich im Besenwagen landen werde.
 
oder eben die Runde etwas ausdehnen mit Ofenpass (bei der Abfahrt nicht vom fiesen Gegenanstieg überraschen lassen), dem wunderschönen Engadin, der gemütlichen Norbertshöhe und dem Reschen, wobei ich da eher am Reschen starten würde, da man da in der Früh gut über die Hauptstrasse nach Prad runterrollen kann.
Sprich, die Runde vom Dreiländergiro:)
Wobei ich den Gegenanstieg nach Ova Spin relativ harmlos fand. Der hat ja nur gegen Ende mal kurz um die 8 %. Zieht sich ein bisschen, das war's aber auch schon.
Reschen runter kann man sogar ordentlich Tempo machen, wenn wenig Verkehr ist. Beim Dreiländergiro werden da nicht selten Geschwindigkeiten jenseits der 70 gefahren.
Stilfserjoch ist nicht so schwer - bis auf einen 13%igen Mittelteil von 2km Länge , aber sonst eigentlich nur sehr,sehr lang....!!! Gehört zu einem Muss für Radsportler !
Kann ich bestätigen. Ist halb so wild und vor allem relativ gleichmäßig.
Muss man definitiv gemacht haben:daumen:
 
Nicht im Ernst 5 Gels???!
Mahlzeit!! Möchte nicht wissen wie es dir dann später ergangen ist...
Da würde ich liebr bei ner Rast was "richtiges" essen...

Ehrlich allen Respekt!
 
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