AW: Thesen gegen einen Helm wiederlegt > PRO HELM !
Eins vorweg, ich trage selbst
Helm. Da ich in der Hinsicht aber beruflich vorbelastet bin warte ich aber auch immer noch auf eine wissenschaftliche Studie, die jenseits des manchmal gar nicht so gesunden Menschenverstandes überzeugend zeigt, dass die Dinger dem einen Vorteil bringen, der sie trägt. Bisher bewegen sich die Ergebnisse immer noch auf dem Niveau der Elektrosmogforschung (mal so, mal so, meistens aber so) und sind von den deutlichen Ergebnissen beispielsweise für Rückhaltesysteme in Autos meilenweit entfernt.
Ich erinnere mich da beispielsweise an eine gut gemachte Studie, die 2004 in Köln vorgestellt wurde, bei der ca. 30000 Fälle von Kopfverletzungen, davon ca. 3000 Radfahrer ausgewertet wurden. Dabei zeigte sich, dass der Anteil der Helmträger genauso hoch war, wie anhand ihres Anteils an den Radfahrern zu prognostizieren und bei der schwere der Kopfverletzungen kein Unterschied zwischen Helmträgern und Nicht-Helmträgern bestand.
Nochmal: Ich finde es eine gute und naheliegende Idee, seinen Kopf beim sportlichen Radfahren zu schützen. Aber wenn ich sowas lese, frage ich mich schon, wie solche Ergebnisse zustande kommen. Würde das Tragen der Helme, wie sie uns heute verkauft werden, wirkungsvoll schützen, sollte das Ergebnis einer solchen Studie (die ich aus anderen Bereichen nur zu gut kenne) deutlich anders aussehen.
Taugen unsere Helme vielleicht weniger als sie sollten oder sind sie für Unfälle optimal, die in der Praxis zwar selten vorkommen, die man dann aber auf Webseiten wie der obigen beschrieben sieht?
Viele Grüße
Stefan (behelmt aber skeptisch)
ich kann dir nur recht geben, es gibt
keine einzige validierte studie welche zeigen würde das das tragen eines helmes (und hiermit meine ich radhelme) radfahren sicherer macht.
die zahlreichen aussagen von ärzten, die gerne zitiert werden, welche patienten mit
helm behandelt haben und gesagt haben ohne
helm wäre dieser unfall für sie aber wesentlich schlimmer verlaufen, mögen stimmen. sind aber letzlich subjektiver blödsinn. auch ein guter arzt kann die schutzwirkung eines helms nicht abschätzen.
für mich ein hauptproblem ist die unfallhäufigkeit, mit helm und ohne helm.
auf dem mountainbike in relativ aufrechter sitzpostion sehe ich durch den
helm keine zusätzliche gefährdung, die schutzwirkung scheint zu überwiegen.
beim rennrad, wenn ich in tiefgebeugter haltung fahre, wird mein sichtfeld durch den
helm (und ich spreche hier ausschließlich von mir) deutlich eingeschränkt. gerade auf radwegen in ortschaften, wo einem recht häufig durch ausfahrende pkw die vorfahrt genommen wird erkenne ich die gefahr erst relativ später. mein subjektiver eindruck, durch das nicht tragen des helmes kann ich hier unfälle vermeiden und bedarf erst gar nicht eines zusätzlichen schutzes.
was nun letzlich sicherer ist dürfte für den einzelnen sehr schwer ermittelbar sein. selbst in einer sauber ausgeführten studie, mit vorab festgelegten objectives und ein- und ausschlußkriterien.
daher meine auffassung,
differezierte aufklärung in den medien über die vor- und nachteile des helmtragens
klare darlegung dessen, was ein fahrradhelm wirklich leisten kann
=> und es dann in der eigenverantwortung des mündigen radfahrers belassen ob oben ohne oder nicht.
dieses polemische versicherungs induzierte geschwaffe, welches von unkritischen journalisten selbst in radzeitschriften übernommen wird, ist einfach nur unreflektierter blödsinn.
auch argumente, wie rennfahrer in der tour müssen auch helme tragen, sind nicht besser. denn auch hier gibt es keine eindeutigen hinweise dass der
helm nutzt. aber immerhin ist im rennen das risiko und die unfallursachen einheitlicher, so dass man hier eher zu einem schluß vor-oder wider kommen kann. wharscheinlich profitiert man im rennen eher vom
helm, aber dass ist auch nur ein bauchgefühl.