Ich kann nur zustimmen. Lohnt sich auf jeden Fall!
Für mich, als Ersttäter, der bisher nur auf der Mittelstrecke unterwegs war und höchstens mal bei einer RTF an der 200er Marke gekratzt hat, gab es einige Fragezeichen:
Was tun wenns regnet? Was soll diese komische Startrunde auf schmalen Nebenstraßen/Feldwegen? Passt meine Übersetzung am Riedbergpass? Finde ich eine gute Gruppe? Wie läuft das lange Stück durchs Lechtal, das ich als recht windanfällig kenne?
Nun – Regen konnte man recht schnell ausschließen und da ich das ganze schlecht einschätzen konnte, habe ich mich einfach hinten in die Aufstellung eingereiht. Knapp vor dem Herrn mit dem Einkaufskorb am 5kg Carbonhobel.
Der Start verlief erstaunlich entspannt und nachdem dann die normale Straße erreicht war, wurde auch recht schnell Tempo aufgenommen. So gings in mal mehr mal weniger guten Gruppen bis Obermaiselstein. Der Riedbergpass ging erstaunlich gut und in Balderschwang hatte ich die 9 Stunden Gruppe mit Marcel Wüst eingeholt. Mit der gings dann bis Schoppernau. Leider war das Tempo etwas unregelmäßig. Nicht jeder in der Gruppe war ein geübter Gruppenfahrer (ich auch nicht) und so war es ein ständiges abbremsen und anziehen, was sich dann im Anstieg zum Hochtannberg gerächt hat. Dort war recht plötzlich der Strom weg und ich war froh um ein Schattenplätzchen, in dem ich dann mal kurz ein „Päuschen“ eingelegt habe.

Den Rest des Anstiegs habe ich mich dann vollends hochgekämpft und mit Erreichen der Passhöhe lief es dann auch wieder deutlich besser. Im Lechtal bin ich dann erst mal mein eigenes Tempo gefahren, bis eine kleine Gruppe von hinten kam, deren Tempo mir passend erschien. Hier mal ein fettes DANKE an die Lokomotive Paul, der sich als „Schrottsammler“ betätigte und nach und nach den einen oder anderen aufgesammelt und bis zur letzten Verpflegung gezogen hat. Dann gings recht fix. Der Gaichtpass war nochmal etwas zäh, mit 39° in der Sonne. Auch hier noch DANKE an die nette Dame mit Wassereimer und Schwamm. Die Erfrischung kam zu rechten Zeit. Der Haldensee war dann nochmal anstrengend für den Kopf. Wie schön wäre jetzt ein Sprung ins kühle Wasser? Aber nix da! Noch mal alle verbleibende Kraft aktivieren und mit Stil ins Ziel, das dann auch nach 9.16 Stunden erreicht wurde.
Den Verkehr fand ich auf der ganzen Strecke eigentlich erträglich, obwohl es am Hochtannberg schon grenzwertig war. Die allermeisten Auto- und Motorradfahrer waren recht entspannt. Da bin ich von meinen Trainings- und Feierabendrunden anderes gewöhnt. Bei dieser Menge an Radlern kann ich mir schon vorstellen. Dass dem einen oder anderen etwas „der Kamm schwillt“.
Das mit den „geführten Gruppen“ auf 9 oder 10 Stunden ist eine tolle Sache. Allerdings hat für mich das Tempo nicht
100% gepasst, was wiederum ein individuelles Problem sein dürfte. Ich fand es teilweise etwas zügig und die Pausen dann wiederum relativ lang. Wie ich im Ziel mitbekommen habe, waren Teile der 9Stunden Gruppe unterwegs auch nicht so richtig ausgelastet. Einige Fahrer haben sich im Lechtal dann vorne in diverse Scharmützel um die Führung, bzw. die Position hinter der Führung verstrickt, was das Tempo dann komplett unrhythmisch werden ließ. Sowas muss eigentlich nicht sein und stellt für mich den Sinn einer solchen Gruppe etwas in Frage.
Vielen Dank auch noch an die vielen netten und motivierten Helfer, die immer zur rechten Zeit am richtigen Platz standen.
@Petzi_Polatzki : der Start ist jetzt bei der Tennishalle (mitten im, bzw. hinter dem Ort). Vielleicht nicht ganz praktisch für das Startgetümmel, funktioniert aber erstaunlich gut.