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Sursee

Muckymu

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30 Dezember 2013
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Hallo,

ich hab ca. 1986 ein Sursee Rennrad gekauft.
Ich weiß nix wildes...

Allerdings hab ich als Schüler vier Wochen hart auf dem Bau dafür geknechtet.
Jetz bin ich am überlegen - Altmetal oder zum Spass resaturieren.

Warum findet man im Internet denn wirklich garnichts zu Sursee als Radhersteller?
 
(Achtung, hier kommt einen Ausrede:)
Das Wort Saturiertheit (v. lat.: saturare sättigen) bezeichnete eine individuelle Übersättigung des Wohlstandsbürgers, der wenige eigene Bedürfnisse, Reaktionen und Willensäußerungen an den Tag legt.
In meinen Fall ein Rad, welches dem Wohlstand geschuldet, unbeweglich im Keller stand.
 
Mach doch mal ein paar vernünftige Fotos von dem Rad: rechte Seite, linke Seite; Kurbel, Schaltung, Bremsen, Muffen usw. auch aus der Nähe.
Dann können wir auch was dazu sagen.
 
"bewirken, dass jemandes Verlangen, etwas Bestimmtes zu bekommen, gestillt ist; befriedigen"
und das mit re- davor. naja
 
ich hatte mal ein Sursee Damenrad mit Exage Zeugs zum reparieren in den Fingern und fand das Teil erstaunlich gut
 
Mach doch mal ein paar vernünftige Fotos von dem Rad: rechte Seite, linke Seite; Kurbel, Schaltung, Bremsen, Muffen usw. auch aus der Nähe.
Dann können wir auch was dazu sagen.

Mach ich gerne - wenn ihr mich wegen dem pinken Triathlonlenker nicht lyncht.

Was mich wundert ist, wesshalb sich das Internet zum Radhersteller Sursee ausschweigt.
Hat die Zeit aus meinen Drahtesel einen Exoten gemacht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Machen wir nicht,
es sei denn, dass auch Deutschlehrer hier posten...
;)
...mit Deutschlehrern stand ich schon immer auf Kriegsfuß.
Wenn ich einen erkenne, probier ich mal die Ignore-List aus :-)

Hier zu den Fotos (vorher):
large_IMG_3978.JPG


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large_IMG_3979.JPG


large_IMG_3982.JPG
large_IMG_3984.JPG
 
Setz die Kralle des Radständers noch höher an, möglichst dort wo die Stütze sich befindet und nicht zu fest anziehen.
Ich hasse diese Ständer, nicht ohne Grund, denn ich habe hier leider gerade ein (sehr hochwertiges) Krallenopfer.
 
eine Totale wär auch noch ganz interessant ;) Na, das ist doch nicht schlecht, sogar die Schuhe hängen noch in den Klickpedalen, man könnte fast meinen, Du hast deinen Renner damals fluchtartig verlassen und im Keller vergraben :p Ich würde erstmal alles demontieren und alle Teile sowie den Rahmen vom Sch oder vergangener Tage befreien. Alles wieder frisch gerettet zusammenbauen, Züge, Zughüllen, Lenkerband und evtl Kette und Kassette neu und gut ist.
 
Setz die Kralle des Radständers noch höher an, möglichst dort wo die Stütze sich befindet und nicht zu fest anziehen.
Ich hasse diese Ständer, nicht ohne Grund, denn ich habe hier leider gerade ein (sehr hochwertiges) Krallenopfer.

Dann zerhackt es mir den letzten Rest von dem Columbus Kleberchen :-(
Ich hab die Kralle gedreht und am Oberrohr befestigt.
Kann das echt ein Rohr eindrücken?

eine Totale wär auch noch ganz interessant ;)
Totale ist gerade total ungünstig.
Ich hab die Hinterradnabe demontiert um aus einem 6fach Shimano LR , einer 7 Fach MTB Kasette ein 8 Fach Campagnolo 13-28 Laufrad zu basteln.
Die Schuhe hängen noch dran, weil sie sich sonst sicherlich bei den zwischenzeitlichen fünf Umzügen geografisch vom Rad entfremdet hättet.

Soll ich den Rahmen entlacken und pulverbeschichten lassen?
Da sind schon ein paar grobe Schrammen im Lack.

Und dann die alte 105 Golden Arrow Gruppe wieder zusammenkratzen und rannschrauben?
Aktuell sind es CLB Bremsgriffe, Shimano 105 Schalthebel mit Klick, Shimano 600 Umwerfer, Shimano 600 Schaltwerk, 105 Kurbel mit Biopace und 105 Golden Arrow Bremsen.
Alles funktionell, ohne Frage, aber eben auch ein wilder Mix.

Es wird nie eine Prinzessin werden, dann soll es wenigstens durch und durch Bauerstochter sein.
 
Triathlon-Lenker sind völlig okay und haben durchaus ihre Berechtigung! Wirf ihn nicht weg. Vor allem auf langen und sehr langen Strecken kann es sein, dass Du ihn schätzen lernst.

Der Rest des Rades ist durchschnittliche Mittelklasse aus der Mitte der 80er; nicht besonders liebevoll gemachter Rahmen, tolles Schaltwerk, brauchbare Klickpedale und genügend Platz für schlanke Schutzbleche. Die Kurbel ist neuer und das Schaltwerk ist besser, als der Rest; der Profile-Lenker war mal ein teures Teil und hängt an einem vermutlich viel zu langen Vorbau. Behalten würde ich das Rad auf jeden Fall.
Ich würde erstmal alles gründlich reinigen und dann nur das erneuern, was wirklich kaputt oder garantiert unbrauchbar ist, also vor allem die Reifen.
Alle Lager überprüfen und ggf. neu fetten, falls sie hinüber sind. Die Kette ist zumindest nicht rostig und die Kettenblätter sehen auf den ersten Blick auch noch brauchbar aus. Wenn die Bremsen noch leichtgängig sein sollten, brauchst Du eigentlich nur neue Reifen und kannst das Ding erstmal fahren.

Abschaben und lackieren würde ich nix (und das, obwohl ich ich bin), sondern einfach erstmal fahren und schauen, ob das Rad Spaß macht und passt.
Wenn ja, würde ich versuchen, bessere Bremsen (105 New oder SC, 600 oder Ultegra, ...) und geeignetere Bremshebel zu bekommen; der Rest ist soweit okay und ein wilder Mix darf es ruhig bleiben. Extremer Leichtbau mit teuren Teilen ergibt an diesem Rad meiner Meinung nach ebensowenig Sinn, wie ein historisch korrekter und blitzsauberer Oldie-Aufbau - aber ein effektives Trainingsgerät oder ggf. ein Ganzjahresrad mit Schutzblechen kann daraus auf jeden Fall werden.

Falls Du an dem Lenker gefallen findest, kombiniere ihn mit einem kürzeren Vorbau und such Dir eine "Schalthebelbrücke" dafür, mit der Du vorn am höchsten Punkt des Dreiecks die Rahmenschalthebel montieren kannst. Alternativ könntest Du an den aufsteigenden, geraden Stücken Drehgriffschalter montieren, z.B. von GripShift.
Die Bremshebel sind nicht ganz optimal, an diesem Lenker aber vermutlich sogar sinnvoller, als Aero-Hebel.
Mit einem normal langen oder eher kurzen Vorbau (sagen wir mal 100 oder 80 mm) könntest Du die normale Rennrad-Sitzposition um eine entspannte Aero-Haltung erweitern, was auf langen, flachen Strecken für einen leichten Gewinn an Tempo und etwas Entspannung im Oberkörper sorgt. Mit einem langen oder sehr langen Vorbau wirst Du zum reinen Zeitfahrer und musst den Sattel deutlich nach vorn schieben und seine Nase vermutlich etwas absenken. Der Trick dabei war bzw. ist, einen eigentlich bequem sitzenden Radler ums Tretlager nach vorn/unten zu drehen und so den Rücken annähernd waagerecht zu bekommen, natürlich um den Preis der höheren Belastung für die Nackenmuskulatur und der ungünstigen Gewichtsverteilung auf einem ansonsten normalen Rennrad.
 
Hoppla. ich dachte erst, dass Sursee als "Sörsih" aus England stammen würde, aber in Wirklichkeit handelt es sich um den schweizer Sur-See - und dort fand man auch die Fahrräder gleichen Namens:
http://www.velosursee.ch/index.php?option=com_content&view=article&id=55&Itemid=57
http://www.velobase.com/ListHeadBadges.aspx?Headbadge_Type=Plastic Attached&BrandView=19c2e473-0211-4a0d-8b53-69542217ce8e

Hier noch zwei aus den Tiefen des Netzes:
http://www.pedalantrieb.de/gebrauchte-fahrraeder/rennrad-sursee-alpin-14041.html
http://www.retrobike.co.uk/forum/viewtopic.php?t=195861
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Knobi,

vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Ich hoffe du bist nicht böse und sagst gleich: "Das hättest du früher sagen können".

Das Rad hab ich mir als Jungspund gekauft und damit einige Jahre recht erfolgreich Triathlon betrieben.
Und weil ich noch etwas gewachsen bin, ist der 58 Rahmen ein wenig klein für einen 194 Lulatsch und ich hab den langen Vorbau drangemacht um nicht zu sehr hinterm Sattel zu hocken.
Zwischenzeitlich fahre ich gerne grobstollige Räder und durch glückliche Umstände bin ich kürzlich an ein DeRosa SLX 1994 mit Campagnolo Schaltung gekommen.

Das Sursee ist also nix, was ich brauchen würde.
Aber wie gesagt - erstes selbst verdientes Rad, viel Schweiß und noch mehr tolle Erinnerungen.

Das einzige, was mich vor Auserdienstsetzung wirklich genervt hat, waren die Bremsen.
Weicher Druckpunkt und Blockierbremsungen unmöglich.
Mittlerweile würde der Triathlonlenker in krassem Kontrast zum Bauchspoiler stehen.

Womit jedoch jede Aktion abgesehen von der Verschrottung anfängt ist die Demontage - und das werd ich die nächsten Tage beginnen.
 
Oh, werde ich jetzt sandgestrahlt?
Wo genau hab ich gesündigt?
Sandgestrahlt? Naja ich denke das kann man gerade noch so als Steinigung durchgehen lassen.
Aber erwähne hier nie wieder das P-Wort, "selbst wenn, und ich möchte, dass das absolut klar ist,
selbst wenn irgendjemand Jeh..." ääh behauptet, dass damit genauso feine Muffenkanten möglich sind wie mit einer Nasslackierung...
 
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