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Stundenweltrekord: Jens Voigt will ihn brechen

Kam davon eigentlich was in den deutschen (Print-) medien heute?
Bin gerade im Urlaub am Mittelmeer, habs in zwei französischen Zeitungen auf der Titelseite gesehen......
In den Medien wurde es schon verbreitet. In unserer Regionalzeitung war es ganz klein links unten zu lesen. Aber immerhin. Lasst uns Rennradfreunde froh sein das wir solch tolle Nachrichten hören und lesen dürfen!
 
Wäre jetzt nur noch interessant zu wissen, nach welchen Kriterien sie Rekordversuche genehmigen und ablehnen??

Auf der Google Wattage-Liste gab es aktuell eine Diskussion, nach der die UCI kürzlich den Antrag eines britischen Fahrers, Matt Bottrill, auf einen Rekordversuch, abgelehnt hat, weil dieser keinen biologischen Pass hat. Bottrill wollte seinen Versuch angeblich noch vor Voigt machen. Er war schon mehrfach auf dem Podium bei den britischen Zeitfahrmeisterschaften, arbeitet aber ganz normal als Postmann, behauptet jedenfalls der Guardian (http://www.theguardian.com/sport/bl...ggins-national-road-championships-time-trials) Soweit ich mir das zusammengereimt habe, ist sein fehlender Vollprofi-Status wohl der Grund für den fehlenden biologischen Pass.

Angeblich ist laut Wattage-Diskussion im UCI-Regelwerk nirgendwo die ausdrückliche Notwendigkeit für den Biopass als Zulassungsvoraussetzung für den Stundenweltrekord ausgeführt, die UCI habe die Regelung, die für Profis gilt, also mehr oder weniger für den Stundenweltrekord aus dem Hut gezaubert und dadurch verhindert, dass Nicht-Profis zum Zuge kommen.

Ich kenne mich im Regelwerk der UCI nicht so gut aus, um beurteilen zu können, für wen nach den Buchstaben des Regelwerks der Biopass tatsächlich erforderlich ist und für wen nicht. Dass man aber bei so einem prominenten Rekord wie dem Stundenweltrekord ungern Löcher im Anti-Doping/Bio-Pass-Regelwerk zulassen will ist schon nachvollziehbar. Der Imageschaden wäre enorm, zumal Sosenka ja auch nicht gerade gut beleumundet war, was Doping anging.
 
Ich habe mir heute die Wiederholung angesehen (ja, ich habe es geschafft, nicht zu erfahren, ob er es gepackt hatte :D), das war GANZ GROßER SPORT.
Wer hier von Show, Clownspektakel u.ä. spricht, ist grün vor Neid oder ein Nullinger.

Naja, wenn man sich anschaut in welchem Zustand Martin regelmäßig im Ziel vom Ratt fällt, denke ich mal da wär vielleicht noch mehr drin gewesen. Beim Jens sass ja der Scheitel schon wieder nach einer Minute. ;)

Allerdings hatte ich ihm schon dass nicht zugetraut und die letzten Minuten dann auch echt mitgefiebert. :cool:
 
Wenn man es genau nimmt, war Voigte seit Länz´Comeback der einzige Marketingvolltreffer.

Insbesondere mit einem Sportrad-Hauptsponsor, da sind gerade wirklich ein paar Dinge sehr günstig zusammengefallen. Für eine Bank oder ein Fernsprechunternehmen wäre Voigt einfach nur ein alternder Draufgänger, der nie die Tour gewonnen hat. Aber wenn man möglichst viel teures Plastik an begeisterungsfähige Hobbyradsportler verkaufen möchte, dann spielt der Werbewert dieses letzten Jahres Shutuplegs wahrscheinlich in einer ähnlichen Liga wie ein Sieg bei einer großen Rundfahrt.
 
Wenn sich Voigte hinsetzen muss, hätte man Martin wegtragen müssen :D

Voigts hat so um die 380 watt av. getreten, Martin wird wohl 410+ watt av. ans hinterrad bringen ...

... Aber wenn man möglichst viel teures Plastik an begeisterungsfähige Hobbyradsportler verkaufen möchte, dann spielt der Werbewert dieses letzten Jahres Shutuplegs wahrscheinlich in einer ähnlichen Liga wie ein Sieg bei einer großen Rundfahrt.

trek wird vom grandiosen Voigts-auftritt profitieren.
ich hoffe, das wird die anderen hauptdarsteller des rahmenverkaufs, zb. specialized mit Tony Martin oder Brad Wiggins auf pinarello, aufmerksam machen und aktiv werden lassen.

ich freue mich schon auf das nächste spektakel
 
Voigts hat so um die 380 watt av. getreten, Martin wird wohl 410+ watt av. ans hinterrad bringen ...
Wollte gerade mal mit Kreuzotter nachrechnen was das an Geschwindigkeit bedeutet. Nach dem Rechner müsste er aber ~520 Watt getreten haben. (Habe Triathlonrad angenommen).
Scheint mir ein bisschen viel. Nicht?
 
Wollte gerade mal mit Kreuzotter nachrechnen was das an Geschwindigkeit bedeutet. Nach dem Rechner müsste er aber ~520 Watt getreten haben. (Habe Triathlonrad angenommen).
Scheint mir ein bisschen viel. Nicht?

Grob 1/4 günstigerer Luftwiderstand? Wenn mit "Triathlonrad" eine Haltung für Ironmandistanz, 180km solo, gemeint ist, dann wird man da vielleicht doch nicht ganz so weit hinuntergehen wie für 60 Minuten und danach Karriereende statt Marathon. Von Scheibenrädern wird kreuzotter bei "Triathlon" wahrscheinlich auch nicht gleich ausgehen. Ein bisschen Kleinvieh gibt es dann ja auch noch jenseits der Aerodynamik, z.B. Starrgang statt komische Kettenlinien und feines Parkett mit den entsprechenden Reifen.

Die größte Ungenauigkeit könnte aber bei der Größe liegen: wie rechnet man die langen Gräten von so einem 1,90-Jensie korrekt auf den Norm-Kreuzotter um? An dieser Stelle dürfte in den Formeln wohl wirklich etwas mehr Daumen als Pi stecken ;)
 
Ich denke, Kreuzotter kann man als Basis für die Leistungsnalyse bei so einem Event nicht heranziehen, dafür sind dabei zuviel Ungenauigkeiten bei der Aerodynamik drin. Die ganze Rechnerei steht und fällt aber bei einem Bahnevent damit
Auf der Wattage-Liste gibt es eine Schätzung von Alex Simmons:

...this was my quick and dirty numbers analysis based on info I saw in public domain suggested as quoted by Trek:
412W and 76kg
Which is 5.42W/kg
51.1km @ rho 1.128kg/m^3 &
Crr 0.0025
power/CdA = 1745W/m^2
CdA = 0.236m^2
I don't know exact air density (rho), assumed 20C, 500m, 1010hPa. Crr assumed for high quality tyres on a good wooden track.
Whether it’s correct I can’t really be sure but those numbers all make sense.
Quelle: https://groups.google.com/forum/#!topic/wattage/Inm8NsyNGzM[26-50-false]

Letztich ist das natürlich auch nur eine Schätzung, nach meiner Aufassung aber aus einer recht verlässlichen Quelle.
Simmons hat selber schon einen Sportler bei einem Stundenweltrekord (Masters-Kategorie) betreut:
http://alex-cycle.blogspot.de/2009/05/another-hour-of-power.html
und iist u.a. hier tätig http://www.aero-coach.com/ und hier http://www.rstsport.com/
 
Gibt es keine Veröffentlichung der von Voigt aufgezeichneten Daten? Wieso eigentlich nicht? Muss man doch kein Geheimnis draus machen.

Die live-Einblendung von Wattzahlen, Herzfrequenz, Trittfrequenz etc. wäre m.E. im übrigen auch ein hervorragendes Mittel um den Weltrekord unterhaltsamer zu gestalten.
 
Gibt es keine Veröffentlichung der von Voigt aufgezeichneten Daten? Wieso eigentlich nicht? Muss man doch kein Geheimnis draus machen.

Die live-Einblendung von Wattzahlen, Herzfrequenz, Trittfrequenz etc. wäre m.E. im übrigen auch ein hervorragendes Mittel um den Weltrekord unterhaltsamer zu gestalten.
Ich meine mich erinnern zukönnen, das einer der Moderatoren gesagt hat, man hat Voigts daten live im blick.. also die Betreuer.. da habe ich schon zu meinem Kollegen gesagt, warum blenden sie dem kram nicht live ein?:..
 
Fuer einen Fahrer der Größe von Voigt kommt mir ein angenommener cwA von 0,236 sehr gering vor. Wobei ich andererseits überrascht von seiner Position war. Scheint er würde von der Regeländerung und den Zugeständnissen an große Fahrer stark profitieren. Sehr weit hinten, sehr tief, sehr lang (verglichen mit dem, was man bisher gewohnt war). Entgegen des Trends den man gestern beim TTT bei der WM sehen konnte allerdings die Arme rel. breit. Gut, da gibts die Diskussion, dass alles was schmaler als der Rest des Körpers ist nix bringt, aber dann wären alle anderen Weltklasseweitfahrer die es aktuell gibt dazu anderer Meinung. Mal sehen wann sie merken, dass es für >190cm nicht nur ätzend ist, wenn man nur 80cm bis zum Ende des Aufliegers haben darf, sondern dass es für < 175cm Leute genauso ätzend ist, wenn man 5cm hinter der Achse sitzen muss (oder mit lächerlichen 75cm bis Ende Lenker auskommen muss).
 
Ich meine mich erinnern zukönnen, das einer der Moderatoren gesagt hat, man hat Voigts daten live im blick.. also die Betreuer.. da habe ich schon zu meinem Kollegen gesagt, warum blenden sie dem kram nicht live ein?:..

Das war ja vorher schon Diskussion. Er musste das SRM ja aus dem Blickfeld entfernen, weil auf der Bahn so nicht gesteuert werden darf (angeblich). Deshalb befand sich sein SRM Kasten ja unterm Sattel. Ggf gab es da Bedenken man könnte ihm die Werte "zukommen" lassen. Wobei das lächerlich ist. Die haben das vorher genau getestet und er wusste eh bei welcher Rundenzeit er was treten muss. Die Bedingungen auf der Bahn sind ja ziemlich konstant.

Allerdings sind die guten Zeitfahrer da sehr sparsam mit solchen Infos. Ich hab mal eine gefragt, was sie für Ihrer Zeit treten musste bei einem EZF. Sie und ihr Training haben mich ausgelacht. Offensichtlich war es absolut absurd, dass ich auf so eine Frage mit einer Antwort rechnete.
 
Das war ja vorher schon Diskussion. Er musste das SRM ja aus dem Blickfeld entfernen, weil auf der Bahn so nicht gesteuert werden darf (angeblich). Deshalb befand sich sein SRM Kasten ja unterm Sattel. Ggf gab es da Bedenken man könnte ihm die Werte "zukommen" lassen. Wobei das lächerlich ist. Die haben das vorher genau getestet und er wusste eh bei welcher Rundenzeit er was treten muss. Die Bedingungen auf der Bahn sind ja ziemlich konstant.


Grundlage dafür den SRM PC unter den Sattel zu machen statt an den Lenker ist die Regel 3.2.005 des UCI Rule Books
http://www.uci.ch/docs/rules/part_3track.pdf
Du hast aber natürlich Recht, unter den konstanten Bedingungen einer Indoor-Bahn gilt, dass man vom Speed ziemlich genau auf die Wattzahl schließen kann, jedenfalls solange der Fahrer nicht seine Sitzposition ändert.


Allerdings sind die guten Zeitfahrer da sehr sparsam mit solchen Infos. Ich hab mal eine gefragt, was sie für Ihrer Zeit treten musste bei einem EZF. Sie und ihr Training haben mich ausgelacht. Offensichtlich war es absolut absurd, dass ich auf so eine Frage mit einer Antwort rechnete.


Früher oder später wird man sicher irgendwo nachlesen können was Voigt getreten hat, ich kann mir aber vorstellen, dass die Daten zuvor noch weiter ausgewertet werden, etwa im Hinblick auf das Equipment, die Rolleigenschaften der Bahn in Grenchen usw., ggf. auch im Hinblick auf zukünftige Versuche.
 
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