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So sieht ein Conti GP Attack nach 1000 km aus

Lange rausgehalten, jetzt muss ich auch mal was sagen.

Ich fahre auch Conti Attack und Force Kombi an meinem Renner, der auch sehr oft nur im Stadtverkehr zur Arbeit bewegt wird. Die erste Kombi fuhr ich 2012. Da war nach 4000km der Force aber mal sowas von durch. Aktuell sehen beide Reifen nach 4000km zwar schon benutzt aus, aber ich gebe denen locker nochmal so viel. So sie denn durch den Split gesäumten Winter kommen ;)
(Die Kombi lag übrigens nen gutes halbes Jahr im dunklen Keller rum, vielleicht hat das ja was zu bedeuten.)

Ich stelle keinen großen Unterschied zwischen 4000S und Attack/Force fest, nur dass ich hinten deutlich gedämpfter fahre und es vorn etwas ruppiger zugeht. Wettkampfreifen hin oder her, spielt hier gar keine Rolle.

Wenn meine Reifen so aussehen würden, wie auf den Bildern, würde ich zum Telefon greifen und Conti anrufen. Ersatz ist da garantiert. Denke ich zumindest. ;)

Edit: Korrigiere. Es sind doch erst 3000km. Jedenfalls konnte ich den Attack damals noch lange weiter fahren. Laut Aufzeichnungen hat er die 8.000km voll gemacht. Getauscht habe ich den erst, als nen Loch in die Flanke kam. Selbst da war er noch fahrbar, wurde mir aber irgendwann zu heiß.
 
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Hm, wie viel Haftung braucht ein Fahrradreifen eigentlich, frag ich mich da? Man fährt doch keine nennenswerten Schräglagen und beim Rausbeschleunigen werden nur geübte einen amtlichen Highsider fabrizieren. Beim Bremsen ist bestimmt lange das Hinterrad überm Kopf, bevor vorn der Grip ausgeht...

Hast du in etwas schnell gefahrenen Kurven echt nie erlebt, wie ein Reifen mit Stottern anfängt bzw. ein Stück wegrutscht? Danach ist die Frage jedenfalls beantwortet. Die Haftung ist immer begrenzt, man hat also nie genug davon. Und Stürze in der Kurve wegen eines wegrutschenden Vorderrades sind so selten nicht.

Nochmal zum GP 4000 SII: da scheint Conti sein Versprechen, viel Grip mit hoher Verschleißfestigkeit kombinieren zu können, wohl nicht mehr so ganz einhalten zu können.;) Der Grip ist gut, aber beim Verschleiß gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten.
Wenn ich die Wahl zwischen beidem hätte, würde ich immer die Sicherheit (und damit den guten Grip) wählen, während ich die höheren Kosten durch mehr Verschleiß halt in Kauf nehmen müsste. Harte Reifen, bei denen die Laufflächen kaum verschleißen gibt es eigentlich genug. Aber leider ist dort fast immer der Grip äußerst bescheiden, also keine Alternative.
 
Okay, ich räume hier mal mit ein paar sich hartnäckig haltenden Mythen auf:

1.: Laufrichtung

Die Laufrichtung soll angeblich, in Kombination mit dem auf"designedten" Profil, Sinn machen um in Kurven besseren Grip zu haben. Soviel zur Theorie.
In der Praxis macht ein Profil auf einem Reifen, der wohlgemerkt rein auf Asphalt gefahren wird, absolut null Sinn. Die Frage nach dem "Warum" ist relativ einfach zu beantworten: Grip entsteht durch eine Formschlüssige Verbindung zweier Objekte, deren Kräfte in gegensätzige Richtung mit einander agieren, was sich anhand eines Beispiels recht einfach demonstrieren lässt: Denkt Euch zwei Quadratische Blöcke, von vielleicht je 50kg Gewicht, einer mit einer planen Bodenfläche, einer mit einer profilierten (Rillen, gezackt, wie auch immer). Nun versucht diese auf einer z. B. Asphaltfläche zu schieben. Ihr werdet feststellen, das der Block mit Planer Fläche hierbei wesentlich größeren Widerstand leistet, als der Profilierte.

So. Mein Werkstattlehrer in meiner Ausbildung zum Fahrradmonteur erklährte diesbezüglich weiter: Zitat: "Den meisten Grip bekommt man auf Asphalt mit einem reinrassigen -->Slickreifen<--! ... Das Profil auf einem Rennradreifen ist an und für sich nur Zierde, die keinen effektiven Zeck erfüllt." Zitat ende!
Der Mann lehrt in Baden-Württemberg an der Gewerbeschule Breisach und gehört zum Prüfungsausschuss der Fahrradmonteure, Zweiradmechaniker Fachrichtung Fahrradtechnik / und auch Motorradtechnik und nimmt in allen Lehrbereichen dort auch Meisterprüfungen ab!

Diese Aussage macht auch Sinn. Sieht man sich mal ein Formel 1 Rennen an, wird diese Aussage direkt schlüssig werden, denn: Ist kein Regenwetter am Trainings- oder Renntag, fahren die Teams hier ausschließlich Slicks! Profilreifen werden nur bei Regenwarscheinlichkeit aufgezogen.

Zurück zum Thema Laufrichtung: Diese mach natürlich bei einem Slick nicht den Ansatz von einem Sinn. Ergo im Prinzip auch beim GP4000 nicht. Nur wir Monteure müssen zwingend bei der Montage auf die vorgegebene Laufrichtung achten, obschon sie prinzipiell wurst ist. Grund: Ganz schnöde und einfach Gewährleistungsansprüche!


2.: Löcher in der Seitenwand

Das ist ein Phänomen, das ich selbst schon beobachte, seit ich mit dem Grand Prix 3000 auf der Straße fahre. Solche Schnitzer sind zwar wirklich ärgerlich, doch kommen halt schon mal vor. Die Seitenwand eines Reifens ist konstruktionsbedingt leider am anfälligsten auf Beschädigungen. Da reicht oft schon eine leichte Touchierung eines Bordsteins aus. Meist passiert dabei nichts, doch wenn in diesem Moment unglücklich ein Stienchen aus dem Steinkonstrukt herausragt hat man halt schlicht und einfach Pech gehabt. Die meisten Schrammen sind jedoch oft nur kosmetischer Natur, denn: Solange die Karkasse noch intakt ist, hält der Reifen trotz der Plessur noch bis zum ersten Mal der Schlauch aus der Lauffläche herausgrinst.

3.: Grip im Verhältnis zur Haltbarkeit (und umgekehrt)

Ja, das ist wirklich ein sehr großes Problem. ... ... ... oh...sagte ich Problem? Leute ernsthaft: Wer in Physik damals aufgepasst hat, dem sollte sich bei dieser Frage von selbst erklähren, das es bei diesem Thema niemals die berüchtigte "Eierlegende Wollmilchsau" geben kann. Das Eine wird immer zu Lasten des Anderen gehen, so ist das nunmal.

Mehr Grip = weichere Gummimischung = mehr Verschleiß
Mehr Verschleißsicherheit = härtere Gummimischung = weniger Grip


Punkt

4.: Verschleiß

Siehe oben und bereits gesetzte Kommentare der anderen User.

Zitat: "Ein Wettkampfreifen ist kein Trainigsreifen!" Zitat ende.

Wer hier sein Geld fürs Training zum Fenster rausschmeißt, sollte nicht jammern sondern sich vorher anständig informieren!

Zitat meines damaligen französischen Werkstattchefs (O-Ton!): "Die Kunden sind so dumm....." (Leider hat er damit viel zu oft recht....)


Euch allen freundliche Grüße,
Christian Haerter
Fahrradmonteur
 
Hi Christian!

Volle Zustimmung! Nur noch eine Frage: Wenn ich auf einem asphaltierten Weg entlang trockener landwirtschaftlicher Flächen fahre befindet sich dort immer eine ganz feine Staubschicht durch die windbedingte Erosion. Wäre in diesem Fall ein leicht diamantierter Reifen in Kurven nicht von Vorteil? (Hat mich schon immer mal interessiert.)

Anschlußfrage: Wenn ein Slick einen höheren Haftreibungswiderstand als ein profilierter Reifen hat, hat er dann auch einen höheren Rollwiderstand?

Grüße

Thomas
 
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......
Warum brauche ich im Training weniger Grip? Hier geht es um Sicherheit und ich fahre doch im Training die Kurven nicht langsamer.
Ich glaube darum geht es nicht! Wer optimales Gerät haben will und immer das Beste nutzen will muss halt tiefer in die Tasche greifen.
Heisst du willst den besten Reifen mit dem besten Grip, dann musst du mit dem Verschleiss leben und kaufst dir ein entsprechendes Produkt.
Auf dieser Basis verkauft Conti seine Reifen. Die Attack sind auf Grip und Verschleiss für Rennen ausgelegt, die 4000SII mehr auf Alltagsnutzung. Fallen letztere allerdings schon mit Laufzeiten aus dem Rahmen, wie sie eher dem Attack entsprechen stimmt etwas nicht.
 
Ein Trainingsreifen kann auch etwas schwerer sein und guten Pannenschutz liefern. Ein Reifen für Rennen sollte natürlich schön leicht sein und eben sehr leicht rollen.
 
ah ok - so sehe ich das auch. Wie gesagt: Die Fahreigenschaften des 4000SII sind für mich sehr gut und ich werde trotz hohem Verschleiß erstmal bei ihm bleiben.

PS: Dank Strava gibt es doch sowieso keine Ausfahrt mehr ohne "Rennen". :D
 
@ Longo: Dazu müsste die Staubschicht schon äusserst dicht sein. Nun sind natürlich die Begriffe Fein und Dicht eine Definitionsfrage, doch bei einer leichten, feinen Staubschicht macht das keine Probleme. Dein Reifen geht wie gesagt eine "kraftschlüssige Verbindung" (nicht formschlüssig, wie ich zuvor versehentlich schrieb. Hatte zum Verfassungszeitpunkt schon drei Gerstensaft intus, man möge mir meinen Faux pas verzeihen. Dennoch würde ich behaupten, das durch die Gummiverformung bei Bodenkontakt und dabeiigem einpressen in und anpassen an den Untergrund, zusätzlich eine Art Formschluss mitwirkt.) mit dem Untergrund ein, welcher extremst zerfurcht ist. Der Staub spielt dabei nur eine verschwindend geringe Rolle. Selbst wenn: Wenn ein GP4000 hypothetisch in zwei Versionen verfügbar wäre, ergo als Slick und mit der bekannten, feinen Profilierung, die nicht einmal durchgängig ist, würde ein Profilierter prinzipiell nicht anders reagieren wie ein reiner Slick.

Abschließend bleibt noch eines zum Thema Profil auf asphaltierten Straßen festzustellen: Ein Profil, gleich welcher Art, dient effektiv nur einem einzigen Zweck: Den Reifen auch bei Nässe und Feuchtigkeit haftfähig zu halten.
Du könntest ein Auto auch im Alltag mit Slicks fahren, doch dann würde ich empfehlen, dies nur Tagen zu tun, wenn die Straßen de facto trocken sind, sonst könnts ungemütlich für Dich und andere werden. ;)


Zum uralten Thema Rollwiderstand: Dieser hängt direkt mit dem Reifendruck, Reifendurchmesser, Reifenbreite und wenigen anderen Faktoren zusammen, was auch bereits vor einem guten Jahrzent (mal wieder) Thema in der Tour war. Fazit: Ein breiterer Reifen rollt leichter als ein schmalerer Reifen, bei gleichem Luftdruck. Klingt immer wieder komisch, ist aber so!
Die Frage nach dem Warum ist schnell erläutert: Bei gleichem Luftdruck hat ein schmaler Reifen (sagen wir 23mm) eine in Laufrichtung wesentlich größere und eher elliptische Verformung an der dadurch größeren Aufstandsfläche. Dies resultiert darin, das der Reifen nun bei Bewegung einen wesentlich massiveren Gummiwulst vor sich herschieben muss, was diesen dabei bremst.
Ein breiterer Reifen (sagen wir 25 oder 28mm) hat im Umkehrschluss eine wesentlich runderer Aufstandsfläche. Das bedeutet weniger Gummiwulstmaterial, bessere Rolleigenschaft.


@ Henrygun: Amen! Genau diese Aussage wollte ich mit meinem Exkurs treffen, um nichts anderes ging es.

@ Claw: Siehe Henrygun. ;)
 
Um irgendwann Mitte 2000 rum gingen nicht wenige Fahrer wieder vermehrt dazu über, 25mm Reifen zu fahren. Dies hing direkt mit dem damaligen Artikel in der Tour zusammen und brachte mal wieder einen Verkaufsboom bei 25er Reifen im Einzelhandel. Händler hatten damals verstärkt 25er in den Regalen kaum 23er. War ganz witzig damals. Spassiger Weise hat sich das recht zügig wieder gelegt, warum auch immer. *grinst*
 
....................... Ich finde schon, daß Reifen nach einjähriger Lagerung wesentlich abriebfester sind; Reifen für Paris-Roubaix wurde früher neun Jahre abgelagert, das hat zumindest mal Didi Thurau irgendwo gesagt. Schlauchreifen sollten hierfür auf auf einer Felge aufgezogen ohne Kitt kühl, trocken und dunkel gelagert werden.........................

Den hier habe ich noch in einem älteren Post gefunden und hinterliess bei mir nur Fragezeichen!
Evtl. kauft ihr ja alle andere Reifen als ich, obwohl überall das gleiche drauf steht und der Gummi auch immer der gleiche ist.
Bei mir ist es jedenfalls so, dass bei allen Gummis, egal ob Auto- Fahrrad oder Gummi am Einmachglas die Weichmacher im Material entfleuchen und er dadurch trocken uns spröde wird.
Schreitet dieser Zustand fort gilt ein Reifen nicht mehr als Fahrsicher. Ist natürlich cool, wenn man mit blockierenden, zerbröselnden Reifen eine Gummispur auf dem Asphalt hinterlassen kann.........
Jetzt würde mich mal interessieren woher diese Mär von "abgelagerten" und damit besseren Reifen herkommt!
Ich vermute mal aus einer Käserei, alles was dort abgelagert wird, wird reifer oder alternativ aus eine Whiskyfarm, dort wird auch abgelagert und nüchtern ist da auch keiner mehr.
 
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Hi!

So schnell zerbröselt ein richtig gelagerter Reifen nicht. Und Zweiradreifen haben eine viel weichere Gummimischung als etwa ein Autoreifen. Und bei diesen geht man von einer Haltbarkeitsdauer von acht Jahren aus, eingedenk der UV-Einstrahlung der diese ausgesetzt sind. Zugegeben: Eigentlich sind vier Jahre sicherer, dann sind sie noch immer sehr gut, so alt werden aber meine Autoreifen nicht.

Motorradreifen sind keine Rennradreifen, trotzdem mal ein Beispiel: Einmal jährlich besuche ich ein Motorrad-Schräglagentraining, etwa in der Art mit "Stützrädchen":
. Soviel wird das Trainingsmotorrad nicht gefahren, also sind auch die Serienreifen keineswegs ganz neu. Das Ding also raus aus der kalten Garage, Stützen auf 50° Schräglage eingestellt und ab auf die morgendlich kalte Kreisbahn. 50° Schräglage - das ist 'ne Menge! Null Problemo! Solche Reifen, auch nicht ganz neu, können viel mehr als man ihnen zunächst zutraut. Und das gilt auch für Rennradreifen. Und wenn die Reifen dann z.B. im Sommer auf heißem Asphalt gefahren werden, können sie noch viel, viel mehr. Halten aber abgelagert länger.

Jetzt sind wir also vom Rotwein über den Käse zum Whiskey gekommen - schau'n mer mol ob noch ein ganzes Gelage zusammen kommt ;).

Grüße

Thomas
 
Wenn man nach diesem Thema googelt kommt man im Schnitt zu folgender Aussage der Reifenhersteller unabhängig von der Laufleistung:
max Alter 6-8 Jahre
Sollten vorher Risse in den Flanken auftauchen Reifen wechseln!
 
"Ich bin mit Kowalit Q Reifen aus den 70ern 2 mal die Eroica (135/210km) gefahren + viele Trainingskilometer. Funzt ganz gut nur hat sich mal am HR der Latexschlauch verabschiedet (warscheinlich gerissen) sodas ich den Reifen im Regen bei Km 185 wechseln musste. Selbiges ist mir aber auch schon einmal mit einem relativ neuwertigen Grifo XC passiert. Wenn der Schlauch aufreisst nutzt auch Dichtungsmittel nicht mehr."

Zitat von GTdanni (Supermoderator) im Thread "Schlauchreifen, die Ultimative" vom 06.10.14 (Ich weiß nicht, wie man hier zwischen den einzelnen Threads zitiert...)

Kowalit - hervorragender Reifen aus der DDR, leider mit häufigen Fertigungsmängeln, selbst bei "Westware". Bin ich selbst in Rennen gefahren.

Wenn die nach 40 (!) Jahren noch funktionieren, dann funktioniert so manches andere mit weniger Jährchen auf dem Buckel, pardon, der Lauffläche, erst recht.

Grüße

Thomas
 
Hallo zusammen,

Ich hänge mich mal hier dran. Ist das normal das ein Reifen Risse im Profil hat? Ich hab mal Fotos angehangen, verschlissen ist er ja noch nicht. Teils schauen schon weiße Fäden durch.
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Viele Grüße


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Wie alt sind die Reifen den ??? Meine Force / Attack an den Clinchern sehen bei weiten nicht so aus. Hab die Teile schon ne Ewigkeit im Einsatz, ich muss jetzt zwar mal weg, mach aber später ein Bild von meinen und poaste es hier.
 
Solche Risse hatte ich bisher noch nie bei den Contis.

Ich vermute da ist einfach eine schlechte Charge im Umlauf. Eventuell ist darin auch begründet, dass die Preise für die Force/Attack so extrem variieren.

Als Kunde würde ich reklamieren. Conti ist meiner Erfahrung nach recht unkompliziert diesbezüglich.
 
Dann schreibe ich morgen mal eine Email dahin. Hab den Reifen seit Januar 2014. war auf meinem Rad welches ich bei Rose gekauft habe.




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