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Sitzprobleme bei f+m

lagaffe

Giftick
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Mir ist aufgefallen, dass immer wenn es um Sitzprobleme geht, grundsätzlich Erfahrungen mit den üblichen "Plastikschalen" getauscht werden.

Aktuell nun im Ladys only thread.

Zum Einen wollte ich als Mann mich dort nicht einmischen, zum anderen haben ja beide Geschlechter durchaus ihre "wunden" Punkte.

Neben dem Sattel sind aber auch die Sitzposition und nicht zuletzt die Radhose durchaus Ursachen für mancherlei Beschwerden.

Viele Hobbyradrennfahrer/innen neigen dazu das Becken nach vorne abzukippen. ( Angeblich knicken Profis die Wirbelsäule kurz über dem Becken ab, während dasselbe aufrecht auf dem Sattel steht.) Dabei kann es bei Mann schon mal passieren direkt auf den Eiern zu sitzen, bei Frau eben auf dem oberen Schambereich und sich da wund zu reiben.
Kommt dann noch ein zu langes Oberrohr dazu, weil Rahmen zu groß gewählt, das einen in eine zu gestreckte Sitzhaltung zwingt, ist die Pein perfekt.

Auch die Hose kann sich als Folterinstrument erweisen. Meine Frau trug mal eine Radhose, die ein so unglücklich geschnittenes Innenpolster hatte, dass dies permanent im Bereich der Klitoris gescheuert hat. Das war bei der Probe nicht zu merken, erst nach einer längeren Ausfahrt.

Das Sitzprobleme ein leidiges Thema sind hat man auch auf der Eurobike gemerkt, da so manche Sattelhersteller bemüht sind hier Lösungen vorzuschlagen, die nicht immer einleuchten.
Es ist zwar ganz nett, ausgefeilte Meßsysteme über Sitzknochenabstand und Blutzirkulation zu haben, aber welcher Rennradfahrer/in belastet stoisch immer die selben Stellen? Kann man überhaupt die individuellen Fahrgewohnheiten einbeziehen? Anatomische Gegebenheiten die über das Allgemeine hinausgehen? Eher schwierig oder?

Klar ist das ein unendliches Thema und hier Hilfestellungen zu geben, ist ebenso schwer, eben weil es kaum etwas noch individuelleres gibt als der eigene Hintern.

Ich selbst habe übrigens keine. Nur zwischendurch mal gehabt.
Einmal war es lediglich die Sitzposition, die mich irgendwie dazu zwang meinen Hintern regelrecht auf den Sattel zu pressen. Ich weiß gar nicht mehr wie das genau war.
Ein paar Millimeter den Sattel weiter nach oben und nach vorne löste das Problem.

Dann habe ich immer mal wieder einen anderen Sattel ausprobiert. Genau eine Saison lang fuhr ich den Ur-Flite ( Ist ja so schön leicht). War auch ganz prima, aber am Ende des Jahres war der Komfort vorbei. Er drückte, sobald ich mich auf ihm niederließ. Die einfache Erklärung: Die Anfangs straffe Polsterung war weich geworden und ich saß direkt auf der Plastikschale.

Das war der bis dahin längste Ausflug in das Reich der Plastikschalensättel.

Kurzum: ich habe letztlich immer wieder meinen inzwischen 20 Jahre alten Brooks Professional montiert, ist zwar über 500g schwer aber Wohlbefinden macht schneller als 250g weniger Gewicht.

Es wird sich wohl keiner wundern, dass ich eindeutiger Verfechter des Ledersattels bin, meines Erachtens gibt es nichts besseres.Ist zwar erstmal teurer aber hält ewig.

Hier eine Liste der aktuellen Firmen, die Ledersättel herstellen:
www.brooksengland.com - Die Klassiker schlechthin.

www.gillesberthoud.fr - Sehr edel verarbeitete Ledersättel, pre-softed und in der Ausführung mit Titangestell auch leichter als das Brooks Pendant ( so schien mir).

www.selleanatomica.com, Distribution: www.used-hq.com -
Eine wirkliche Option, kann ich mir vorstellen für alle Sitzgeplagte und zwar Männer wie Frauen.
Mit Tom Milton hatte ich ein längeres Gespräch auf der Messe, nachdem ich den Sattel selbst ausprobiert hatte. Seiner Aussage nach, gibt es einige Radfahrerinnen und Triathletinnen, die seine Sättel fahren und seitdem keinerlei Probleme mehr haben. Nun, natürlich ist er der Entwickler, aber ein absoluter Überzeugungstäter, wie ich ihn einschätze und durchaus glaubhaft.

Natürlich sind das aber nur Optionen, wenn die Probleme mit der Sattelwahl zu tun haben. Aber mal andere als die üblichen Alternativen. Dies ist auch keine Aufforderung zu der üblichen Materialschlacht.

Der Sinn des Themas soll schon sein, wie der Eine oder die Andere, Sitzprobleme lösen konnte, ob die vielleicht ihre Ursache in Detailfragen, wie eben ein paar Millimeter Satteleinstellung, Kurbellänge ( kann auch sein) oder eben Sitzpolster oder was auch immer:

Bin gespannt, was kommt:

Lagaffe
 
AW: Sitzprobleme bei f+m

Ich hatte auch eine zeitlang Sitzprobleme. Bei mir war alles wundgescheuert und ich hatte Pickel am Hintern. Ich hab den Sattel dann versuchsweise ein paar Millimeter runter gesetzt,und die Beschwerden waren weg. Ich hab den Verdacht,dass viele zu hoch sitzen,und dadurch der Satteldruck zu hoch ist.
 
AW: Sitzprobleme bei f+m

Ich weiß nicht ob viele zu hoch sitze, bei mir war es ja mal eher umgekehrt.

Aber interessant ist ja, dass bei Dir ebenso nur einige Millimeter genügt haben um die Beschwerden loszuwerden.

Vielleicht verlassen sich zu viele auf die Einstellungsempfehlungen sogenannter Experten und vertrauen zu wenig auf das eigene Gefühl.

So wie einige es mit der Sattelüberhöhung übertreiben, manchmal eben auf Rat etwas altbackener
Radhändler.
 
AW: Sitzprobleme bei f+m

Da ich sowohl als auch fahre: Ein Brooks Team Pro hat vor allem seine Stärken, wenn der Asphalt nicht superglatt ist. Das Leder nimmt halt den Druck flächiger und flext ein wenig. Auf den Crosser prima. Auf dem RR mit entsprechender Piste drunter ist mir ein hart gepolsterter Plastesitz (nach ewiger Sucherei ein Arione) angenehmer.

Entscheidend ist auch der Kippwinkel des Sattels, wer immer nur dogmatisch zur Wasserwaage greift (statt das als Startwert zu nehmen) kommt halt nicht auf einen grünen Zweig. Die normalen Patentsattelstützen mit gerasterten Kippmöglichkeiten sind da teilweise zu grob um optimal einzustellen.
 
AW: Sitzprobleme bei f+m

So wie einige es mit der Sattelüberhöhung übertreiben, manchmal eben auf Rat etwas altbackener
Radhändler.

Die Überhöhung war doch früher gar nicht so extrem.Guck Dir doch mal die Räder der Profis von vor 15Jahren an.Damals sind die mit max.10cm Überhöhung gefahren.Heute sind 15cm schon fast gar nichts mehr.Das kann ich bei einigen Profi Rennen die bei mir gefahren werden sehen.
 
AW: Sitzprobleme bei f+m

Ich sage mal gleich vorab, dass ich noch keinen Brooks & Co gefahren habe.
Es heißt ja immer, die seinen sehr bequem, man müßte sie aber 1000 km auf den eigenen Hintern einreiten.

Seit einiger Zeit denke ich über Ledersättel anders:
Ich habe dieses Jahr von einem Sele Italia Turbo 4 auf einen vergleichsweise praktisch ungepolsterten Specialized Toupé gewechselt.
Die ersten 50 km waren übel, ich dachte, ich und dieser Sattel werden NIE Freunde.
Mit teurer Hose mit üppigerem Polster ging es dann schon besser, aber immer noch nicht gut. Es hat gut 1500 km gedauert, bis ich mich richtig an den Sattel gwöhnt hatte, den ich mit guter Hose auch > 200 km fahre und mit simplem Polster inzwichen auch > 100km.

Nun, da wird sich wohl kaum der Plastikschalensattel dem Hintern angepaßt haben, sondern der Popo an den Sattel.

Daher frag ich mich inzwischen, ob das bei Ledersätteln wirklich anders ist: PAßt sich der Sattel dem Popo an oder umgekehrt. So unähnlich sind die doch harten Plastiksätteln gar nicht. Das Leder ist dick. Niemand sitzt immer gleich auf dem Sattel, mal weiter vorne, mal eher hinten, mal Becken nach vorne, mal eher nach hinten gekippt. An was soll sich der Sattel denn nun anpassen, wenn ich immer anders sitze?
Paßt sich also doch der Popo an den Sattel an??
 
AW: Sitzprobleme bei f+m

Ich sage mal gleich vorab, dass ich noch keinen Brooks & Co gefahren habe.
Es heißt ja immer, die seinen sehr bequem, man müßte sie aber 1000 km auf den eigenen Hintern einreiten.

Seit einiger Zeit denke ich über Ledersättel anders:
Ich habe dieses Jahr von einem Sele Italia Turbo 4 auf einen vergleichsweise praktisch ungepolsterten Specialized Toupé gewechselt.
Die ersten 50 km waren übel, ich dachte, ich und dieser Sattel werden NIE Freunde.
Mit teurer Hose mit üppigerem Polster ging es dann schon besser, aber immer noch nicht gut. Es hat gut 1500 km gedauert, bis ich mich richtig an den Sattel gwöhnt hatte, den ich mit guter Hose auch > 200 km fahre und mit simplem Polster inzwichen auch > 100km.

Nun, da wird sich wohl kaum der Plastikschalensattel dem Hintern angepaßt haben, sondern der Popo an den Sattel.

Daher frag ich mich inzwischen, ob das bei Ledersätteln wirklich anders ist: PAßt sich der Sattel dem Popo an oder umgekehrt. So unähnlich sind die doch harten Plastiksätteln gar nicht. Das Leder ist dick. Niemand sitzt immer gleich auf dem Sattel, mal weiter vorne, mal eher hinten, mal Becken nach vorne, mal eher nach hinten gekippt. An was soll sich der Sattel denn nun anpassen, wenn ich immer anders sitze?
Paßt sich also doch der Popo an den Sattel an??

Ich bin vor Jahrzenten mal nen Ledersattel gefahren.Und ja,die passen sich dem Popo.Das kann man dann auch sehen,der Sattel bekommt Kuhlen im Bereich der Sitzknochen.
 
AW: Sitzprobleme bei f+m

Also ich bin letzte Woche mal wieder Trekking gefahren....und auch Pedelec..jeweils 100 km Runde....habe halt viele Räder...

Ich muß sagen: das Speed-Pedelec hat einen Brooks, einen B17 Pre aged....


das war SOOOOO komfortabel, so irre besser als Plastik-Sattel..., dass ich den heute auf den Crosser mache! Zum testen.

ich halte den einen Satz hier für absolut richtig :

" Wohlbefinden macht schneller als 250 Gramm Mehrgewicht"!!!!!!!!!!!


Es gibt da eine ganz interressante Neuigkeit, bei den Ledersätteln, nicht nur die aged, die innerhalb von....nix....300 Km eingesessen sind, sondern bei "Fahrradies" in Kiel: die machen eine Kuhle in den Ledersattel, für 10 Euro.
gerade im Bereich des Dammes....könnte mir vorstellen, dass das sehr gut ist!http://www.fahrradies-kiel.de/der-sattel.html
 
AW: Sitzprobleme bei f+m

Die Überhöhung war doch früher gar nicht so extrem.Guck Dir doch mal die Räder der Profis von vor 15Jahren an.Damals sind die mit max.10cm Überhöhung gefahren.Heute sind 15cm schon fast gar nichts mehr.Das kann ich bei einigen Profi Rennen die bei mir gefahren werden sehen.
Ist doch logisch.
Schau Dir mal die Vor-Aero-Bremshebel an. Selbst bei Pro-Rennen wird heute viel auf den Bremsgriffen gefahren. Damals war Untergriff Standard. Wenn Du da vergleichen willst, musst Du die Überhöhung an den alten Böcken zum Untergriff messen. Ergebnis geschätzt, Oberrohr heute ist mit weniger, Untergriff heute mit mehr Überhöhung als damals. Die Mitte bleibt in etwa gleich.
 
AW: Sitzprobleme bei f+m

" Wohlbefinden macht schneller als 250 Gramm Mehrgewicht"!!!!!!!!!!!

Es sollte eigentlich heißen: Wohlbefinden macht schneller als 250g Gewichtseinsparung!!

Ich sollte meine Beiträge grundsätzlich korrekturlesen!


Zu den Einfahrproblemen bei unbehandelten BROOKS Sätteln:

1000km sind übetrieben. 300-500km gilt so als Faustregel!

Aber manche (so auch ich) fühlen sich vom ersten Tag darauf wohl. Bei der ersten Ausfahrt "schlittert" man auf der glatten Oberfläche ziemlich hin und her, aber daran gewöhnt mansich schnell.
Obwohl sich der Sattel im Neuzustand extrem hart anfühlt, ist die Decke doch so flexibel, dass sie hohe Belastungen gut abfedert. Natürlich spielt auch das Gestell seine Rolle dabei.

Die Anpassung beginnt im Grunde mit dem Zeitpunkt, wenn das Leder zum ersten Mal richtig durchgewärmt wird.

Erst mit der Zeit erhält der Sattel seine individuellen Konturen, die mal mehr, mal weniger ausgeprägt sind.

Natürlich gibt es auch diverse Methoden, seinen Sattel vorzubehandeln. Z.B.: Von unten her einölen, oder mit Sattelfett ( z.B. solches aus dem Reitsportbedarf ), in den Ofen, danach mit Hammerstiel "massieren", spannen, nachpolieren.
Ob man eine solche Prozedur seinem ladenneuen teuren Sattel antun möchte, sei dahingestellt. Ich habe das nicht getan. Allerdings habe ich mit dieser Methode einen kaputten italienischen Uralt-Sattel wieder hinbekommen.
 
AW: Sitzprobleme bei f+m

Zu den Einfahrproblemen bei unbehandelten BROOKS Sätteln:

1000km sind übetrieben. 300-500km gilt so als Faustregel!

.....

Die Anpassung beginnt im Grunde mit dem Zeitpunkt, wenn das Leder zum ersten Mal richtig durchgewärmt wird.
Ich denke, das ist ein wesentlicher Punkt. Nach 4-5 Touren über 2 Stunden ist der Sattel schon deutlich "personalisiert". Bleibt man unter einer halben Stunde, ist auch nach 20 Touren noch nicht viel passiert. Zusätzlich ist natürlich 20x gefahren gefühlt viel mehr.....
 
AW: Sitzprobleme bei f+m

Moinsen,

hatte auch etliche Sättel durchgetestet und bin ebenfalls beim TeamPro von den englischen Kuhhautverwertern und der Glatzenbedeckung der speziellen Art gelandet... :D

Der TeamPro für die Randonneuse und der Toupe für den Renner. Das schöne am TeamPro ist der Umstand, daß man das Teil, wenn eingeritten, problemlos auch ohne Sitzpolster 100 km und mehr fahren kann. Der Toupe im Gegensatz ist ohne Polster eigentlich nicht länger als eine halbe Stunde fahrbar, zumindest für meinen Allerwertesten... :o

Da mir das Gewicht eines Sattels letzlich ziemlich "wurscht" ist, könnte man versucht sein, nur den TeamPro zu fahren. Allerdings, so'n oldschooliges Ledervieh an einem Carbonrenner... :confused: :rolleyes:
Zum glück fahre ich nur Stahl, da ist in gewisser Hinsicht eher der Toupe optisch latent gefährdet, nicht zu passen... :p

Anyway, solange man nicht absteigt sieht man ja kaum... :dope:

eingesessene Grüße

Martin
 
AW: Sitzprobleme bei f+m

Leder auf Carbon-Renner? Das geht schon. Vielleicht nicht unbedingt die Modelle mit den großen Kupfernieten.
Brooks Swallow oder einen von Gilles Berthoud in schwarz.
Und die Selle An-Atomica gibt es in reichlich Farben.

Ich finde die Kombination Leder/ Carbon hat durchaus seinen Reiz. Letztlich eine Geschmacksfrage und natürlich eine Frage des Geldes.
 
AW: Sitzprobleme bei f+m

Schön, dass es mal eine Konversation zu einem bereits stark verschlissenen Thema gibt, wo einem nicht hunderte Modelle als persönliche Empfehlung um die Ohren gehauen werden.
Bei mir sehe ich durchaus auch noch Komfort-Potenzial in der Sitzzone, ob nun durch weitere Gewöhnung oder noch einen Wechsel. Im Schrank liegt auch noch ein betagtes Leder-Schätz'gen, welches mir irgendwann zu arg zugesetzt hatte.
Bei der Betrachtung Leder oder Plastik sollte vielleicht aber neben der Überhöhungs-Thematik auch noch die optionale Sitzbreite oder Sitzform (Höcker) heutiger Sattel berücksichtigt werden...Als 2,05m-Radler mit 113kg Gewicht lässt man sich eher nicht so ohne weiteres mit einer "Old school Leder Schablone" für Jedermanns-Hintern verheiraten.
Auch wenn eure Argumente absolut nachvollziehbar erscheinen fühle ich mich mit dem aktuell eingesetzten SQ lab 611 in 15cm Breite vorerst am besten bedient. Von der Logik erscheint mir auch die größere und flachere Auflagefläche im Frontbereich des SQ lab geeigneter für eine Gewichtsverteilung als die selbst nach absolviertem Einreiten immer noch relativ stark gewölbte Front des Leder-Gerätes.
Dennoch...man soll ja niemals nie sagen....
 
AW: Sitzprobleme bei f+m

Auch wenn eure Argumente absolut nachvollziehbar erscheinen fühle ich mich mit dem aktuell eingesetzten SQ lab 611 in 15cm Breite vorerst am besten bedient. Von der Logik erscheint mir auch die größere und flachere Auflagefläche im Frontbereich des SQ lab geeigneter für eine Gewichtsverteilung als die selbst nach absolviertem Einreiten immer noch relativ stark gewölbte Front des Leder-Gerätes.
Dennoch...man soll ja niemals nie sagen....

Das ist mal ein interessanter Aspekt. Weil just jene Wölbung die meisten Sättel aufweisen, egal ob Kernleder oder Plastik.

Wie sahen denn Deine Beschwerden aus und sind diese mit der flacheren Auflagefläche jetzt ganz weg oder nur abgemildert?
 
AW: Sitzprobleme bei f+m

Das ist mal ein interessanter Aspekt. Weil just jene Wölbung die meisten Sättel aufweisen, egal ob Kernleder oder Plastik.

Wie sahen denn Deine Beschwerden aus und sind diese mit der flacheren Auflagefläche jetzt ganz weg oder nur abgemildert?

Also um ehrlich zu sein...100% zufrieden bin ich auch mit dem SQ lab (noch) nicht, aber ich fühl mich schon wesentlich wohler. Komischerweise kann ich über die vielbeschriebenen Beschwerden an den Sitzknochen nur müde lächeln...und ja, ich hab den SQ lab bereits nach unten geneigt und nach vorne verschoben.

Zu Deiner Frage wegen der Wölbung:
Zufällig war ich vor wenigen Minuten im Keller (Winterräder fürs Auto einlagern) und hab mir gleich nochmal den SQ lab angesehen. Jetzt hab ich zum Vergleich das besagte Leder-Schätz'gen (übrigens ein "Rolls" Selle San Marco, den mir seiner Zeit ein ehemaliger Weggefährte von Olaf Ludwig und Jens Heppner ans damals neue Rennrad montierte) aus dem Schrank geholt und erkenne schon eine geringere Auflagefläche im Frontbereich. Allerdings gibt das Leder deutlich mehr nach als der harte Kunststoff beim SQ lab. Insofern muss man das mit der Wölbung vermutlich etwas relativieren. Hilfreich wäre bei einer Bewertung vermutlich eine solche computeranimierte Druckverteilungs-Analyse.

Kurz gesagt: Auch beim SQ lab sind noch teilweise leichte Druckbeschwerden feststellbar, aber deutlich reduziert.
Ein Ledersattel in entsprechender Breite bzw. anatomisch optimiert wäre sicherlich mal eine interessante Alternative!
 
AW: Sitzprobleme bei f+m

Selle San Marco Rolls hat unter seiner Lederdecke und der Polsterung eine Plastikschale, seinerzeit gehörte der zu den modernen Sätteln.

Es kann aber trotzdem sein, dass es die Wölbung war, die Dich besonders plagte, weil unter der Polsterung des Rolls schon die nächste "harte" Wölbung wartete um dich zu peinigen.

Ich denke nicht, dass Dein Gefühl dich täuschte.
 
AW: Sitzprobleme bei f+m

.Als 2,05m-Radler mit 113kg Gewicht lässt man sich eher nicht so ohne weiteres mit einer "Old school Leder Schablone" für Jedermanns-Hintern verheiraten.
Auch wenn eure Argumente absolut nachvollziehbar erscheinen fühle ich mich mit dem aktuell eingesetzten SQ lab 611 in 15cm Breite vorerst am besten bedient. Von der Logik erscheint mir auch die größere und flachere Auflagefläche im Frontbereich des SQ lab geeigneter für eine Gewichtsverteilung als die selbst nach absolviertem Einreiten immer noch relativ stark gewölbte Front des Leder-Gerätes.
Dennoch...man soll ja niemals nie sagen....

Ich vermute da noch etwas, worauf man vielleicht hätte gleich kommen können. Bei Deiner Größe, sind die auf Durchschnittsgrößen zugeschnittenen Sättel, das Material ist dabei erst einmal zweitrangig, möglicherweise einfach eine Nummer zu klein.

Während Dein Sitzknochenabstand vielleicht im Bereich der normalen Varianz liegt, hast Du aber eben von Allem anderen etwas mehr: Gewebe, Muskelmasse etc., etwas größeren Umfang der Schenkel, längere Beine und Arme sowiso, aber auch größere Abstände, bzw. größere Flächen just jener Bereiche des Körpers, die in unmittelbaren Kontakt mit dem Sattel treten.

Vermutlich müsste Dein Ideal-Sattel einfach nur in allen Dimensionen etwas vergrößert sein, damit Du im Verhältnis zu den Durchschnittstypen dein Gewicht auf der Sitzfläche besser verteilen kannst.

Ein wenig mußt Du dich auf dem Normal-Sattel so fühlen, als wenn ich ( 170cm ) auf mein Rennrad einen Kindersattel hätte, um es mal ein wenig zu überspitzen.
 
AW: Sitzprobleme bei f+m

Nun ja...sicherlich spielen die Körper-Proportionen auch bei der Sattelwahl eine Rolle. Ich fürchte aber es ist wie mit vielen Dingen...man probiert alles mögliche und sucht nach einem logischen Ansatz. Letztlich landet man bei einer Variante, mit der man absolut zufrieden ist, obwohl man es sich nicht sofort erklären kann.
Ich hab mal auf den Seiten von Brooks rumgestöbert und gesehen, dass die meisten Modelle eine Breite von 153 bis 160mm (bei Damen-Satteln 170mm) aufweisen. Der SQ lab hat 150mm...
Ich fahr erstmal mit dem SQ lab auf dem Rennrad weiter. Mittelfristig knöpf ich mir aber mal den Sattel auf unserem Renn-Tandem vor. Da ist noch der Serien-Sattel Fizik Pave drauf...Das Ding ist auch nicht so der Hit. Dann muss ich aber langsam mal anfangen, die ausgemusterten Modelle bei ebay einzustellen..sonst wird's voll im Keller...
 
AW: Sitzprobleme bei f+m

Da fällt mir noch was zu ein.Es gibt einen Hersteller-ich glaube im Rheinland-die machen Sättel auf Mass.Ich weiss aber weder Namen noch Adresse.Vieleicht weis hier jemand anderer was näheres.
 
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