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Shermer´s Neck

Brasiludo

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Hat einer von Euch schon mal Bekanntschaft mit Herrn Shermer während eines Brevets gemacht?
Und wenn ja, gibt es Trainingsmethoden um dem vorzubeugen?
Mich hat´s auf unserem BRM1000 auf den letzten 120 km erwischt, die ich dann trotzdem in einem ordentlichen Schnitt geradelt bin, aber immer nur mit einer Hand am Lenker, die andere musste meinen Wasserkopf hochhalten.

Danke,
Brasiludo
 
Bei allenm Respekt vor dem Durchhaltewillen, aber es gibt Zeitpunkte da sollte man vom Rad steigen.

Bei allem Respekt vor deiner Meinung, aber es gibt Entscheidungen, die jeder für sich selbst treffen sollte. o_O

Zur Ausgangsfrage: Nein, persönliche Bekanntschaft zum Glück nicht. Nach allem, was ich gelesen habe, kann man da trainingsmäßig nicht vorbeugen. Phil Whithurst hatte es beim Wild Atlantic Way nach 1400km aus dem Nichts, wenn ich mich richtig erinnere - vorher nie Probleme bei PBP und LEL. Ich hatte bei LEL nach 1300 km, und den letzten 200 oder so im Untenlenker wegen massivem Gegenwind, plötzlich leichte Nackenschmerzen. Die verfolgen zum Glück schnell, als ich den Helm abnahm und im Obenlenker fuhr.

Vielleicht mal die Sitzposition von einem guten Bike-Fitter unter die Lupe nehmen lassen?
 
Selbst hab ich noch nie den herrn Shermer getroffen aber einige Fahrer helfen können die einen Shermer's Neck hatten.
Eigentlich ist es ganz einfach. Wenn du deinen ganzen Krempel in einen Umhängebeutel trägst belastest du deinen Nacken stark an eine Stelle wo die Nerven dicht an der Oberflache laufen. Drückt die Schnur vom Beutel genau auf so einen Nerv dann ist einen Shermer's Neck vorprogrammiert. Also nicht anfangen mit so einen Beutel oder den Beutel direkt abnehmen wenn der Nacken sich meldet.
 
Danke für die Antworten!

Bei unserem 1000er sind wir am dritten Tag nachmittags bei ca. 35 - 40ºC in der Sonne geradelt und dann nachts ein bisschen geklettert und dabei ist die Temperatur auf ca. 10ºC abgesunken. Das ist normal hier: Südbrasilien - Uruguay ist halt Steppenklima: tagsüber heiss und trocken und nachts kalt. Ich meine, dass ich meinen Windstopper ungefähr eine Viertelstunde zu spät angezogen habe, denn die Beschwerden gingen über einen steifen Nacken los, und auf den letzten 30 km bis zum letzten Dusch- bzw. Schlafstop war ich im Nacken-Schulter Bereich schon sehr verkrampft. Nach ca. drei Stunden Nickerchen, hat dann sich dann Shermer gemeldet. Im Oberlenker und relativ aufrecht konnte ich auch mit beiden Händen radeln. Wegen der Wettervorhersage (Gegenwind 4-5 Bft. auf dem Hinweg und schräg von vorne 2-3 Bft. auf dem Rückweg) waren bei unserem BRM1000 auch Triathlonclips erlaubt und ich habe nicht wenige gesehen, die sich die letzten Kilometer an den Armauflagen festgehalten haben, mit einer Sitzposition fast wie auf einem Hollandrad.

Im übrigen bin ich der Meinung, dass ich niemanden in Gefahr gebracht habe. Ich bin die 120 km alleine geradelt, die Jungs mit denen ich losgefahren bin, hatten alle aufgesteckt oder waren weiter zurück. Der Asfalt war, von den ersten 30 km dieser Teilstrecke abgesehen, perfekt, so dass ich kein Schlaglochrisiko eingegangen bin. Und zum Radeln gab es keine Alternative, denn der Besenwagen oder besser Besenbus war schon voll und ein internationales Taxi Uruguay-Brasilien wäre himmelhoch teuer. Meine Frau konnte ich auch schlecht anrufen, denn einer in der Familie muss ja schaffen und sie wäre mit unserem Auto auch nicht in den Uruguay gekommen. Die Strecke führt auch 120 km durch nichts, keine Städte nur kleine Häusersammlungen. Und dadurch dass ich dabei noch im Limit angekommen bin, kann ich mich in der ersten Gruppe für PBP 2019 anmelden. Auch gut, oder?

Mein Bikefitter hat mir den Lenker noch 1 cm nach oben gestellt und einen breiteren Lenker empfohlen. Da ich einen Oldschool Stahlrenner von 1992 mit klassischem Vorbau habe, schiebe ich den Lenkerwechsel vor mir her. Auf dem BRM200 am Wochenende habe ich nichts gespürt.

Mein Krempel ist in einer Lenkertasche und einer Arschrakete verstaut. Es hängt nichts am Nacken, ausser ein paar Leichtigkeiten (Gels, Reisepasse, Geld und Kreditkarte) in den Rückentaschen vom Radtrikot.....
 
Hallo Brasiludo,

Ja, beim Hanse-Brevet 2016, etwa 50 km vor Berlin. Ich hatte außer der Helmlampe (Lupine Pico 4) auch den dazugehörigen Akku (erstmalig) hinten am Helm befestigt. Ich denke, dass das ungewohnte Zusatzgewicht nach ca. 950 km Fahrstrecke einfach zuviel für die Halsmuskulatur war.
Neben akuten Sitzbeschwerden hatte mir zudem auch der Zusammenbruch der Stromversorgung durch einen abgesoffenen SON-Nabendynamo nach massivem Regenguss in der Müritz mit folgendem Ausfall von Frontlicht und Navi die letzten meist nächtlichen 100 km vor Berlin zur Tortur gemacht.
Letztlich bin ich aber - wenn auch etwas gequält und überwiegend im Wiegetritt oder aufgerichtet fahrend - ohne weitere Probleme im Amstel-House gelandet.
Der SON wurde übrigens Problem- und kostenlos von Fa. Schmidt ersetzt.
 
Hatte ich 2013 bei LEL. Irgendwo zwischen St Ives und Great Easton ging das los. Da ich mit Lenkerauflieger fuhr, konnte ich den Kopf ganz prima abstützen. Ist halt so, dass man keine Kontrolle mehr über die Nackenmuskeln mehr hat. Das es dafür sogar einen Namen gibt, bin ich erst durch Phil W.'s Bericht gewahr geworden.
 
Danke für die Antworten!

Bei unserem 1000er sind wir am dritten Tag nachmittags bei ca. 35 - 40ºC in der Sonne geradelt und dann nachts ein bisschen geklettert und dabei ist die Temperatur auf ca. 10ºC abgesunken. Das ist normal hier: Südbrasilien - Uruguay ist halt Steppenklima: tagsüber heiss und trocken und nachts kalt. Ich meine, dass ich meinen Windstopper ungefähr eine Viertelstunde zu spät angezogen habe, denn die Beschwerden gingen über einen steifen Nacken los, und auf den letzten 30 km bis zum letzten Dusch- bzw. Schlafstop war ich im Nacken-Schulter Bereich schon sehr verkrampft. Nach ca. drei Stunden Nickerchen, hat dann sich dann Shermer gemeldet. Im Oberlenker und relativ aufrecht konnte ich auch mit beiden Händen radeln. Wegen der Wettervorhersage (Gegenwind 4-5 Bft. auf dem Hinweg und schräg von vorne 2-3 Bft. auf dem Rückweg) waren bei unserem BRM1000 auch Triathlonclips erlaubt und ich habe nicht wenige gesehen, die sich die letzten Kilometer an den Armauflagen festgehalten haben, mit einer Sitzposition fast wie auf einem Hollandrad.

Im übrigen bin ich der Meinung, dass ich niemanden in Gefahr gebracht habe. Ich bin die 120 km alleine geradelt, die Jungs mit denen ich losgefahren bin, hatten alle aufgesteckt oder waren weiter zurück. Der Asfalt war, von den ersten 30 km dieser Teilstrecke abgesehen, perfekt, so dass ich kein Schlaglochrisiko eingegangen bin. Und zum Radeln gab es keine Alternative, denn der Besenwagen oder besser Besenbus war schon voll und ein internationales Taxi Uruguay-Brasilien wäre himmelhoch teuer. Meine Frau konnte ich auch schlecht anrufen, denn einer in der Familie muss ja schaffen und sie wäre mit unserem Auto auch nicht in den Uruguay gekommen. Die Strecke führt auch 120 km durch nichts, keine Städte nur kleine Häusersammlungen. Und dadurch dass ich dabei noch im Limit angekommen bin, kann ich mich in der ersten Gruppe für PBP 2019 anmelden. Auch gut, oder?

Mein Bikefitter hat mir den Lenker noch 1 cm nach oben gestellt und einen breiteren Lenker empfohlen. Da ich einen Oldschool Stahlrenner von 1992 mit klassischem Vorbau habe, schiebe ich den Lenkerwechsel vor mir her. Auf dem BRM200 am Wochenende habe ich nichts gespürt.

Mein Krempel ist in einer Lenkertasche und einer Arschrakete verstaut. Es hängt nichts am Nacken, ausser ein paar Leichtigkeiten (Gels, Reisepasse, Geld und Kreditkarte) in den Rückentaschen vom Radtrikot.....

Denke auch das die Kälte der Grund für Deine Probleme waren. Meine Muskeln sind auch sehr kälteempfindlich. Lieber etwas schwitzen, als frieren ist daher meine Devise. Außerdem trainiere ich mittlerweile regelmäßig meine Schulter und Nackenmuskeln. Das beugt schon etwas vor. Letztes Jahr hatte ich Probleme in der rechten Schulter und im Nacken, das scheint jetzt besser geworden zu sein. Und ich schaue das ich bei meinen Breveträdern nicht so eine extreme Sitzposition wie bei meinen anderen Rennern habe (deutlich weniger Sattelüberstand). Bei meinem neuen Brevetrad (auch alter Stahl, Ende der 80er Jahre) ist der Sattel fast auf Lenkerhöhe. Da ist selbst die Unterlenkerposition noch bequem zu greifen. Während längerer Brevets ändere ich häufiger meine Sitzposition im Sattel und am Lenker. Das beugt auch Problemen vor. Viele fahren zu lange in der gleichen, einseitigen Haltung.

Ich hoffe das ich mich dieses Jahr auch für eine frühe Anmeldung bei PBP qualifizieren kann.
 
Regelmássig Umgreifen ist indertat auch sehr wichtig. Kurz vor PBP 2015 sprach ich noch darüber mit eienn Fransozen der sein 10. PBP fuhr. Wir hatten beide die Erfahrung dass STI oder Ergopower Griffe den Fahrer dazu verführen ständig in der gleichen Position zu fahren, das führt zu Überbelastungsprobleme. Einige Jahre vor PBP änderte ich einige Räder um auf Lenkerendschalthebel. Diese Problem ist der Grund dass ich jetzt bei alle Breveträder Lenkerendschalthebel habe. Das zwingt zum regelmässigen Umgreifen und die Teile brauchen weniger Wartung.
 
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