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BPB1000 vom 11. - 14. November

Brasiludo

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Bagé
Hier also, wie angekündigt mein Kurzbericht über Bagé-Punta del Este-Bagé BRM1000 ausgerichtet von meinem Heimatverein Clube Audax Bagé. Die Streck geht von Bagé (Südbrasilien) über Melo, Treinta y Tres, Minas nach Punta del Este (Uruguay) und wieder zurück. von Minas aus ging ein ca. 200 km Rundkurs über die Berge und an der Küste entlang und von dort wieder zurück. Link zu meinem Strava.


Start am Samstag den 11. November bei ca. 25-30ºC und strammen Gegenwind (25 - 40 km/h), der uns auf dem Hinweg treu begleitet hat. Von Bagé aus geht es im Prinzip 120 km mit kleineren Bodenwellen nur geradeaus. Der Asfalt ist von km 60 - 120 sauschlecht und voller Schlaglöcher und Flicken. Allein hier hat sie der Tausch auf 28mm Reifen (Continental 4-Seasons) schon ausgezahlt. Abendessen in Melo/UY(km 120) und dann weiter nach Arbolito/UY (km 150). Nach einem kurzem Stop an einem Bolicho in Arbolito, so heissen hier die Krämerladen auf dem Land, wo man vom Motorenöl bis zur Aspirin alles kaufen kann, ging es dann weiter bis Treinta y Três (km 235), wo wir nach Mitternacht angekommen sind. Viele haben dort die Hotelübernachtung dem Weiterradeln vorgezogen. Ich habe mich zunächst alleine auf das Rad gesetzt, weil der Wind in der Nacht stark nachgelassen hatte. In Mariscala (km 330) gab es dann den nächsten Verpflegungshalt.

Von dort waren es dann nur noch rund 70 km bis zum Schlafhalt in Minas (km 400), wo ich gegen 12 Uhr angekommen bin und von wo ich nach einer Dusche und einem kurzen Powernap am frühen Nachmittag in Richtung Küste weitergefahren bin. Nachdem wir in Piriápolis/UY (km 462) an der Küste angekommen sind, ging es von dort aus ca. 60 km immer in Strandnähe, teilweise auch durch Sandünen, die sich durch den Wind auf der Strasse direkt hinter dem Strand gebildet hatten, weiter bis nach Punta del Este (cf. Wikipedia).

Von dort dann über San Carlos wieder zurück nach Minas (km 615) zum nächsten Schlafstop, eigentlich wieder mehr Dusche und Powernap.

Danach, wie auf dem Hinweg, Marsiscala (km 683), Trinta y Três (km 783), Arbolito (km 864) nach Melo (km 895) erneut zum Schlafen.

Von Minas bis Treinta y Três (insgesamt ca. 180 km) hatten wir Rückenwind aber leider auch ca. 45ºC in der Sonne. Daher hatte die Organisation die Versorgung mit Wasser und Essen durch Begleitfahrzeuge auch ausserhalb der Kontrollpunkte freigegeben. Ihr glaubt gar nicht, wie gut eisgekühlte Orangen gegen den Durst sind. Was ich auch beeindrucken fand, war, dass die Polizei im Uruguay auf diesem Streckenabschnitt verstärkt Präsenz gezeigt hat, nicht um uns auf den Seitenstreifen zu zwingen, sondern um den Verkehr auf uns aufmerksam zu machen. Denn die Strasse Ruta 8 ist eine der wenigen die Brasilien mit Uruguay verbindet und daher ist der Lastverkehr schon sehr gross. Ausserdem sind, wegen der Hitze, ständig ca. 4-5 Rettungswagen auf der Strecke unterwegs gewesen. Saubere Leistung von den Urus! Soweit ich das mitbekommen habe, mussten sie nicht eingreifen, aber Vorbeugen ist besser als Nachsorgen.

Auf den letzten 120 km nach Bagé, ging es mir eigentlich ziemlich gut, der Hintern tat weh und war schon wundgeradelt, aber, was mir bisher noch nie passiert ist: meine Nackenmuskeln haben versagt, so dass ich teilweise meinen Kopf nicht mehr hoch halten konnte. Ist mir voher noch nie passiert, aber die Schlussfolgerung ist, dass ich wieder mehr ins Schwimmbecken steigen muss und eventuell Pilates anfangen werde (Tip von Ralf Ebli, ehem. Bundestrainer Triathlon).

Von den 110 gestarteten sind ca. 30 innerhalb der 75 h angekommen, und mehr als die Hälfte haben das Handtuch geworfen, meistens wegen des nervtötenden Gegenwindes auf den ersten 500 km. Leider hat der Wind nur bis Montag gehalten und auf den letzten 120 km kam der Wind wieder, wie schon gewohnt, von vorne, aber das kann dann auch niemanden mehr umhauen. Ich selbst bin nach 73 h 55 min angekommen und habe effektiv 49 h geradelt.

Die beiden die auf eins und zwei angekommen sind, haben nicht oder fast geschlafen und nur die Klamotten gewechselt. Wahnsinn! Wie schafft man das? Marcos Leon, der erste hat das ganze in 56 h zurückgelegt, der zweite, mti dem ich auf dem Hinweg streckenweise mitgefahren bin hat 67 h gebraucht und nach eigenen Angaben 45 min geschlafen.

Als ich angekommen bin, habe ich gesagt nie wieder, aber.....

... war schon toll....

Nächstes Jahr gibt´s es wieder ein BPB1000(1015 km, ca. 8800 Hm), aber ich stehe beim Veranstalter in der Pflicht und bin nächstes Jahr schon als Helfer gebucht.

Wer Interesse hat mal ein langes Brevet in Südamerika zu radeln und die Kultur der Pampa (so heisst die Gegend in Südbrasilien und Uruguay, kennenlernen will, kann gerne mit mir in Kontakt treten! Ansonsten gibt´s hier auch die Super-Randonneur Serie (200-300-400-600) von Januar bis April. Im Oktober steht auch ein BRM200 da Terra (MTB auf nicht asfaltierten Strassen) an.

Gruss,
Brasiludo
 
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