Hallo Fleunde,
nachdem ich gestern das Tigra soweit fit gemacht hatte ( nur auf das neue
Lenkerband warte ich noch ) gings heute vormittag bei herrlichem Wetter von Datteln aus über Lüdinghausen Richtung Dülmen.
So kamen insgesamt 58 km zusammen, die mir aber ehrlich gesagt, gerade zu Beginn doch zu schaffen machten. In Corona-Zeiten habe ich defintiv fast nur geschraubt und bin kaum gefahren. Das rächte sich jetzt - auch das Bäuchlein war nicht zu übersehen
Gerade aus Datteln raus auf halben Weg nach Lüdinghausen war ich endlich halbwegs in Tritt gekommen und fühlte mich ganz wohl.
Plötzlich hörte ich hinter mir ein lautes Surren, das bedrohlich näher kam : ein junger Alu-Gott mit der Figur eines Modell-Athleten zog, einer gut geölten Maschine gleich, an mir vorbei.
( Sind nie neuen bikes so laut ? Oder waren es die Windgeräusche an seinem Rahmen ? Hatte mich irgendwie gewundert ..)
In geradezu albernem Trotz versuche ich 54jährige Wurst, mich in den Windschatten des geflügelten Hermes zu bringen - zweckloses Unterfangen ! Nach 300 m lasse ich den jungen Gott abzischen....und muss über mich selber lachen
Micha, Micha...der Bursche da vor dir ist wohl 3 Jahrzehnte jünger und sein bike wiegt wohl auch 3 Kg weniger - mach dich nicht lächerlich !
So "verfalle" ich wieder in ein etwas gemütlicheres Tempo, geniesse die Sonne und die Landschaft.
Die Strecke führt ganz überwiegend auf sehr schönen, gut befestigten Radwegen durch Felder und Wiesen - echt schön !
Nach 30 km bin ich am Wendepunkt und fahre zurück nach Datteln. Erst jetzt habe ich das Blei aus den Beinen raus und die Rückfahrt läuft definitv geschmeidiger.
Kurz vorm Heimat-Ziel steuere ich nochmal den Datteln-Hamm Kanal an und mache eine Verschnaufpause am Ufer.
Einige Leute sind den Corona-Zwängen entronnen, mit dem Auto hergekommen und haben sich Klappstühle am Kanal aufgestellt, um in der Sonne zu lesen oder einfach nur die Landschaft zu genießen. Natürlich mit großem Abstand zueinander. Um diese Zeit ist auch noch nicht so viel los....meistens sind es wohl Rentner, die sich dort einen schönen Vormittag in der wärmenden Sonne machen.
Ein letzter Schluck aus der Pulle und ich fahre den letzten km nach Hause. Dort angekommen, bin ich ob der langen Fahrpause zwar erschöpft, aber glücklich ! Es war ein schöner Ausritt und das Tigra hat mich nicht im Stich gelassen, zuverläsig gebremst, butterweich geschaltet ..alles paletti und der Rahmen liegt mir wie angegossen. Was will man mehr ?
Anbei noch ein paar Impressionen...
Euer Micha
P.S.: ist eigentlich die schöne Sitte, sich zu grüßen, aus der Mode gekommen ? Von 10 Rennradlern, denen ich begegnete, hat grade mal einer meinen Gruß fröhlich erwidert ( und der war wohl auch wie ich Ü50 )...
