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Schutzwirkung von Helmen

Welche Fakten hast Du gelesen? In meinen Augen hat er Behauptungen aufgestellt. Belege hat er in diesem kurzen Beitrag nicht aufgeführt.

Das er in seiner Klinik viele Radfahrer mit Kopfverletzungen sieht, die keinen Helm getragen hatten, ist bei folgender Aussage keine Wunder:
"Fakt aber sei, dass Helme in der Praxis kaum getragen würden"

Interessant wäre es, auf welcher Datenbasis er zu seinen Erkenntnisses gekommen ist. Im folgenden Artikel mit dem Titel "Der schwer verletzte ältere Fahrradfahrer – Auswertung des TraumaRegister DGU" (https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10682217/), der die Jahre 2010-2019 untersucht, fällt folgende Schlssfolgerung auf:

"Kopfverletzungen stellen die häufigste schwere Verletzung, insbesondere bei älteren Fahrradfahrern, dar. Da das Helmtragen im TraumaRegister DGU® im Auswertungszeitraum nicht erfasst wurde, kann auf dessen Effekt kein Rückschluss gezogen werden."

Vielleicht hat Österreich eine umfangreichere Statistik.
Als Unfallchirurg ist seine anekdotische Evidenz zehnmal statistischer als die drei gestürzten Kumpels aus der Radsport Gruppe.
 
War heute beim Erste-Hilfe-Kurs und hab die Ausbilderin (die nebenbei Rettungssanitäterin ist) mal auf den neuesten Stand gebracht, was die ... äh "statistischen Aspekten" des Fahrradhelm-Tragens bzw. die Ungefährlichkeit des Radfahrens betrifft.

Auf Wunsch reiche ich hier gerne die Anekdoten aus dem anschließenden Gespräch nach ... ;)
 
War heute beim Erste-Hilfe-Kurs und hab die Ausbilderin (die nebenbei Rettungssanitäterin ist) mal auf den neuesten Stand gebracht, was die ... äh "statistischen Aspekten" des Fahrradhelm-Tragens bzw. die Ungefährlichkeit des Radfahrens betrifft.

Auf Wunsch reiche ich hier gerne die Anekdoten aus dem anschließenden Gespräch nach ... ;)
ja gerne
 
Als Unfallchirurg ist seine anekdotische Evidenz zehnmal statistischer als die drei gestürzten Kumpels aus der Radsport Gruppe.
Die KI von Google schreibt dazu:
"Anekdotische Evidenz sind einzelne persönliche Erfahrungsberichte oder Fallgeschichten, die als Beweis für eine allgemeine Aussage dienen, obwohl sie nicht repräsentativ oder statistisch belastbar sind. Solche Berichte sind subjektiv und weisen eine schwache Aussagekraft auf, da sie nicht auf wissenschaftlich überprüfbaren Daten basieren und leicht dazu genutzt werden können, um Fehlschlüsse zu ziehen oder Desinformation zu verbreiten."
In der Fahrradzukunft 14/2012 hat sich ein Physiker mit den damals vorhandenen Studien zum Radhelm beschäftigt:

https://fahrradzukunft.de/14/wirksamkeit-von-fahrradhelmen

Das ist eine Berufsgruppe, der ich bei den Themen Mechanik und Statistik eine größere Kompetenz zuspreche, als einem Mediziner.
 
Statistik und Wahrheit sind zweierlei oder wie unser Professor gesagt hat:
„Ich vertraue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe.“
 
Die KI von Google schreibt dazu:
"Anekdotische Evidenz sind einzelne persönliche Erfahrungsberichte oder Fallgeschichten, die als Beweis für eine allgemeine Aussage dienen, obwohl sie nicht repräsentativ oder statistisch belastbar sind. Solche Berichte sind subjektiv und weisen eine schwache Aussagekraft auf, da sie nicht auf wissenschaftlich überprüfbaren Daten basieren und leicht dazu genutzt werden können, um Fehlschlüsse zu ziehen oder Desinformation zu verbreiten."
In der Fahrradzukunft 14/2012 hat sich ein Physiker mit den damals vorhandenen Studien zum Radhelm beschäftigt:

https://fahrradzukunft.de/14/wirksamkeit-von-fahrradhelmen

Das ist eine Berufsgruppe, der ich bei den Themen Mechanik und Statistik eine größere Kompetenz zuspreche, als einem Mediziner.
Das stimmt bestimmt aber ich stelle mir doch die Frage wieviele Mediziner müssen/dürfen Berichte verfassen bis die Aussagekraft akzeptiert wird?
 
In der Fahrradzukunft 14/2012 hat sich ein Physiker mit den damals vorhandenen Studien zum Radhelm beschäftigt:

https://fahrradzukunft.de/14/wirksamkeit-von-fahrradhelmen
Hab da mal kurz reingelesen. So, wie ich das verstehe, behauptet der gute Mann, dass der Helm die Unfallschwere u.U. sogar erhöhen würde, weil die "evolutionär entstandende Körperwahrnehmung" durch das Tragen eines Helms verfälscht wird. Auf deutsch: man knallt schneller irgendwo gegen, weil man nicht aufm Schirm hat, dass der Kopf mit Helm ein paar cm mehr Umfang hat.

Da fragt man sich echt, was der Mann geraucht hat.
 
In der Fahrradzukunft 14/2012 hat sich ein Physiker mit den damals vorhandenen Studien zum Radhelm beschäftigt:

https://fahrradzukunft.de/14/wirksamkeit-von-fahrradhelmen
Darin steht:
Noch ein anderes interessantes Ergebnis findet sich bei Rodgers: Die Zahl der Helmträger korrelierte auch positiv mit der Zahl der Verletzten (16,5 (14,7)) und um eine Größenordnung geringer mit der Zahl der Kopfverletzten (1,2 (1,5)). Diese Ergebnisse sind nicht signifikant. Es ist aber wahrscheinlich, dass mehr Fahrradhelme zu mehr Kopfverletzungen geführt haben. Und immerhin als Trend zeichnet sich ab, dass sie auch die Zahl aller Verletzungen mehr als verzehnfachen könnten. Jedenfalls werden Verletzungen durch das Tragen von Fahrradhelmen nicht weniger.

Wieso kommt der Author bei dieser Aussage nicht auf die Idee, dass Leute mit einem erhöhten Risikoprofil auch eher einen Helm tragen? Will er da was unterschlagen, oder denkt er einfach nicht nach?

Das Risiko für Unfälle steigt ja z.B. bei sportlichem Radfahren, fahren auf belebten Strecken, oder auch einfach durch Unsicherheit des Fahrers. Ich habe nicht alles gelesen, aber es scheint auch nicht auf km umgerechnet worden zu sein.
 
ich vermute er spricht von den erfahrungs-daten die er bzw. kolleg*innen in der funktion als unfallchirurg*innen in einem der größten krankenhäuser österreichs gesammelt haben. aber vermutlich hat er auch aktien bei helmherstellern.
Ganz Deutschland hat jährlich rund 1.700 SHTs von Radfahrern mit Schweregrad AIS 3 oder höher in den im Traumaregister beteiligten Unfallkliniken. Da 600 Kliniken angeschlossen sind, macht das im Mittel 3 Fälle AIS3+ jährlich pro Klinik. Da man SHT AIS 3 (ohne Plus) mit großer Wahrscheinlichkeit ohne Spätfolgen überlebt, und nur 10-20% der AIS 3+-Fälle Stufe 4 oder höher sind, hat ein einzelner Arzt jährlich weit weniger als einen richtig heftig am Kopf verletzten Radfahrer. In AT wird die Quote noch geringer sein, weil in Österreich je Bürger im Mittel viel weniger geradelt wird. Ein Arzt, der da souverän was von „sagen wir 40 oder 60% bleibenden Pflegefällen“ unter seinen Kopfverletzten orakelt, gibt damit implizit zu erkennen, dass er seine Reputation als Arzt benutzt, um wohlgemeinte Ammenmärchen zu verbreiten. IOW: er missioniert.
Das stimmt bestimmt aber ich stelle mir doch die Frage wieviele Mediziner müssen/dürfen Berichte verfassen bis die Aussagekraft akzeptiert wird?
So lange wie sie entweder direkt voneinander abschreiben oder aber die gleichen dämlichen methodischen Fehler begehen wie ihre Vorgänger: n+1.
 
Zuletzt bearbeitet:
In der Fahrradzukunft 14/2012 hat sich ein Physiker mit den damals vorhandenen Studien zum Radhelm beschäftigt:

https://fahrradzukunft.de/14/wirksamkeit-von-fahrradhelmen

Das ist eine Berufsgruppe, der ich bei den Themen Mechanik und Statistik eine größere Kompetenz zuspreche, als einem Mediziner.
Abhesehen davon, dass er sich mit Quellen befasst, die bereits zum Zeitpunkt der Auswertung >20 Jahre alt waren - in dieser Zeit haben sich sowohl das Nutzungsverhalten als auch das Material geändert - halte ich eine Aussage der Art "hat eine Ausbildung in XYZ, deshalb ist er bezüglich Thema ABC besonders kompetent" für schwierig.
 
Dabei natürlich unterschlagen, dass der Effekt laut Studie bei Menschen ohne Helm aber mit Signalkleidung am stärksten ausgeprägt war…

Vielleicht sollte man mal untersuchen, was manche im Straßenverkehr überhaupt noch als Mensch wahrnehmen. Wenn ich immer häufiger sehe, in welchen Situationen überholt wird und wie häufig an bestimmten Kreuzungen rote Ampeln überfahren werden, gilt da doch bei einigen generell "alles nur Hindernisse, die mich daran hindern schnell ans Ziel zu kommen"

Beim Traktor klappt das dann beim überholen aber plötzlich mit dem Sicherheitsabstand… ob das wohl was damit zu tun hat, dass beim Zusammenstoß der eigene SUV da dann doch eher schlechte Karten hätte? 🤔
 
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