AW: Schnellspanner wirklich so fest anknallen?
Mi67 hat hier eine vernünftige Erklärung gegeben, woher dieser Glaube stammt (waagerechtes Ausfallende). Ich wusste gar nicht, dass es das früher gab. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist klar, dass dabei das Risiko besteht, dass die Räder quasi nach hinten wegfliegen.
Fast richtig! Mit "horizontalen Ausfallenden" meine ich ja nicht die nach hinten offenen Ausfallenden von Bahnrahmen, sondern die wesentlich öfter bei klassischen Stahl-Rennrahmen anzutreffenden,
nach vorn offenen Ausfallenden mit
Schaltauge. Da in diesen Ausfallenden lediglich der Anschlag nach hinten fixiert ist, das Rad aber unter dem Einfluss des Kettenzuges nach vorn verrutschen kann, ist eine starke Klemmwirkung erforderlich. Kommt es zu einem kompletten Lösen des Hinterrades, dann kann das Rad im günstigen Fall nur am Sattelrohr blockieren, im ungünstigen Fall springt es ganz heraus. Genügt die Klemmwirkung nur teilweise, so wird das Rad entsprechend der Hebelgesetze nur an der Ritzelseite, an der der Kettenzug stärker zieht, nach vorn gezogen, während auf der linken Seite die Klemmposition stabil bleibt. Nun steht das Hinterrad schräg im Hinterbau und schleift schnell mal an der linken Kettenstrebe. Man fährt dann auch "zweispurig". Besonders peinlich sind solche "Querzieher" immer dann, wenn man an einem Winterrad ein schlankes Schutzblech montiert hatte, dieses dann an seinem hinteren Ende Kontakt mit dem
Reifen bekommt, mitgenommen und nett in die Engstelle aus hinterer Bremse, eingelötetem Bremssteg und dem Laufrad selbst gefaltet wird. Naben dem gehimmelten Schutzblech gibt es dann meist auch einen kapitalen Reifenschaden zu beklagen und der Heimweg wird ggf. mühsam.
Aber wie Du richtig sagst, die heute üblichen
vertikalen Ausfallenden verhindern ein Herausspringen des Rades ebenso, wie sein Querziehen bei hohem Antrittsimpuls. Daher muss die Klemmwirkung nicht mehr so brachial sein.