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Sattelstützenauszug/Rahmenhöhe beim Klassiker

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Noch schwieriger ist es scheinbar am anderen Ende der Skala, meine Frau ist 1,63m, für die suche ich schon seit ner halben Ewigkeit nach einem passenden Rahmen. Sie selbst hat es mittlerweile aufgegeben und fährt Mixte.

Das Problem bei Frauen ist ja, dass sie i.d.R. verhältnismässig lange Beine im Vergleich zum Oberkörber/Arme haben. Die Rahmen sind dann zwar hoch genug, dafür aber zu lang. Und ein zu langer Rahmen - egal, ob der Vorbau dann kürzer gewählt wird - vermittelt einem immer das Gefühl auf einem Elbkahn zu sitzen. Man fühlt sich einfach nicht wohl, weil man viel zu gestreckt sitzt. Dann wird der Vorbau rausgezogen, aber die Karre bleibt unglaublich träge. Es passt nix zusammen.
 
Jetzt fahre ich - 1,84 cm Körperhöhe, 87 cm Schrittlänge - 64er Rahmen (M-OK) und kann mit dem Sattelstützenauszug leben - mehr sollte es für meinen Geschmack nicht sein, etwas weniger sähe eigentlich noch besser aus:

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Nur mal zum direktem Vergleich, da ich die gleichen Masse wie der Herr Brueckenstein habe:



Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich meine genaue Schrittlaenge gar nicht kenne. Aber wenn das Oberrohr ~57 lang ist komme ich zurecht. Fahrtechnisch sind mir Vorbauten von ~110-120 am liebsten, aber haengt auch vom Steuerrohrwinkel und vom Nachlauf ab.
 
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Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich meine genaue Schrittlaenge gar nicht kenne. Aber wenn das Oberrohr ~57 lang ist komme ich zurecht. Fahrtechnisch sind mir Vorbauten von ~110-120 am liebsten, aber haengt auch vom Steuerrohrwinkel und vom Nachlauf ab.

Ich wusste meine - hab'se aber vergessen :bier:
Dafür kenne ich die Masse, die ich am Rad brauche und kann jeden Renner mit dem Zollstock einstellen.
 
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...problemlos als Notbrücke zu verwenden (Ich war mal so frei @Laufi);)

Port Andratx?


Unabhängig von der Diskussion um den richtigen Auszug der Sattelstütze finde ich den Thread hier super! ;)

Ganz viele Bilder von großen Rädern ... gibts sonst nur im "zu groß für den Klassiker"-Faden.

Meine zwei pfennige:

Ich bin im Laufe der Zeit zwar nicht gewachsen, dafür aber meine Rahmen. Am Anfang bin ich nen 60er Rahmen (M-M) mit 59er OR gefahren, der nächste war ein 62/60, dann 63/60 und nu sinds 64 M-M bei 61 cm Oberrohr

Das Fahren wurde dabei immer angenehmer, weil die Überhöhung schrittweise abnahm. Zuletzt habe ich noch die 170er Kurbel gegen eine 175er getauscht und dadurch den Sattel nochmal einen halben cm runter gestellt.

Bin selber 1,92m groß, bei ca. 93cm Schrittlänge.

Dazu am besten gefällt mir optisch UND vom Fahrverhalten ein 100mm Vorbau und Lenker mit 120 mm Reach und 130 mm drop. Dadurch kann ich am Oberlenker ziemlich entspannt fahren, oben auf den Bögen als moderate Position, auf den Hoods gestreckt und in den Drops bergab und bei Gegenwind.

Die steil abfallenden Lenker gefielen mir vom Greifen noch nie und alles was neu ist, ist mir zu eng.

Auf dem Foto ist noch die 170er Kurbel montiert. Der Vorbau und Stütze sind nun einen Tick weiter drin:

Rando Blau 1.jpg
 
Was mit auffällt, ist, dass ihr alle recht kurz sitzt. Also im Verhältnis zur Rahmenhöhe und zum Sattelstützenauszug recht kurze Vorbauten fahrt und die auch recht hoch. Liegt das am Alter oder am Bauch oder an den anatomischen Gegebenheiten?
Es liegt wohl vor allem daran, dass wir (die Angesprochenen) faktisch meistens keine (ehemaligen) Radrennfahrer sind, sondern nur gerne Rennrad fahren ... Und wenn man nicht das letzte Quäntchen Geschwindigkeit herausholen will bzw. muß, außerdem vielleicht beim Fahren auch noch etwas von der Landschaft sehen will (außer "Vorbau, Vorbau, Vorbau ..."), sitzt man eben besser "kurz". Deswegen haben ja auch die klassischen Randonneusen im Normalfall eher kurze Oberrohre (so z. B. ein 57er Oberrohr bei meiner Razesa-Randonneuse mit 63 cm (M-M) Sitzrohrlänge). Zudem fahren viele von uns "gemischtes Terrain", und da ist das Rad natürlich besser kontrollierbar, wenn man "kurz" sitzt - "lang" ist nur für die reine Straßenfahrerei praktisch.
Du hingegen betrachtest die Dinge aus der Perspektive eines Radrennfahrers der 1990er Jahre - also einer Zeit, als es üblich wurde, den Vorbau am Besten mit dem Hammer in den Gabelschaft zu prügeln, was ja bis in die 1980er Jahre auch Profifahrer nicht gemacht haben; für die 1970er/frühen 1980er Jahre wären die hier gezeigten Vorbau-Auszüge durchaus noch im Rahmen des Üblichen (wenn auch meinetwegen eher auf der "hohen Seite", aber so wurden die Räder seinerzeit auch in den Katalogen abgebildet).
Und außerdem (aber das haben wir ja anderswo schon alles mal diskutiert ...) haben die alten Lenker ja in der Regel einen deutlich stärkeren 'drop', so dass die effektive Überhöhung in der Unterlenker-Position gar nicht so klein ist (auch z. B. bei meinem Nishiki nicht). Früher wurde doch mehr Unterlenker gefahren; erst mit den Schremshebeln kam ja wohl die Gewohnheit, vorwiegend Oberlenker- bzw. Bremsgriffposition zu fahren und dafür den Vorbau in der Gabel zu versenken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als ich nach fast 20 Jahren Pause wieder anfing Rad zu fahren und ein neues Rad kaufen wollte, war ich ziemlich ratlos ob der richtigen Geometrie. Ein Crosser sollte es sein. Angeblich hoehere Tretlager bei dieser Spezies verunsicherten mich wie auch abfallende Oberrohre. Mein einziger Anhaltspunkt war mein altes Wettkampfrad und das Wissen darueber, wie es sich in gewissen Situationen (lockerer Wiegetritt, Sprint, Tempobolzen auf der Geraden) anzufuehlen hat. Ich habe Raeder probegefahren und festgestellt, dass sich teils kein Rhythmus einstellen wollte, ich nicht richtig dran ziehen konnte oder kein richtig entspannter Wiegetritt (wie man es an laengeren Steilstucken schonmal zur Lockerung macht) funktionierte.

Das sind Beobachtungen, die wohl jeder, der auf verschiedenen Raedern Rennen gefahren ist kennt und weiss/merkt, wie es "zu sein hat". Und - wie ich z.B. - wird so jemand der Erfuellung dieser Lastfaelle eine gewisse Wichtigkeit beimessen und ggf. vielleicht sogar etwas Komfort opfern, um sie moeglich zu machen. Weil er sie zu gebrauchen gedenkt. Der Rennlenker mit seinen deutlich unterschiedlichen Positionen spielt hier eine wichtige Rolle.

Um mal richtig Dampf zu machen brauche ich eine gewisse Laenge und Ueberhoehung - sonst geht das nicht so gut. Merkt man z.B. beim Sprintversuch mit einem Hollandrad ;-)

Liegt mein Hauptaugenmerk auf gemuetlichen Touren mit einem schoenen Rad oder auf Langstrecken mit reichlich Gepaeck rueckt die Wichtigkeit einiger dieser Lastfaelle in den Hintergrund und ich kann z.B. gemuetliches Cruisen oder Fahren mit viel Gepaeck oder Langstreckenkomfort optimieren.
 
für die 1970er/frühen 1980er Jahre wären die hier gezeigten Vorbau-Auszüge durchaus noch im Rahmen des Üblichen (wenn auch meinetwegen eher auf der "hohen Seite", aber so wurden die Räder seinerzeit auch in den Katalogen abgebildet).

Wenn man weiss, dass du Spitzfuss faehrst sieht dein Rad ueberhaupt nicht mehr ungewoehnlich aus. Ist halt alles eine Etage hoeher bei gleicher Laenge.
 
Das Problem bei Frauen ist ja, dass sie i.d.R. verhältnismässig lange Beine im Vergleich zum Oberkörber/Arme haben. Die Rahmen sind dann zwar hoch genug, dafür aber zu lang. Und ein zu langer Rahmen - egal, ob der Vorbau dann kürzer gewählt wird - vermittelt einem immer das Gefühl auf einem Elbkahn zu sitzen. Man fühlt sich einfach nicht wohl, weil man viel zu gestreckt sitzt. Dann wird der Vorbau rausgezogen, aber die Karre bleibt unglaublich träge. Es passt nix zusammen.

Die meisten letzten Räder scheinen alle von Frauen zu sein.
 
Zu den diversen Sattelstützenauszügen, Rahmenhöhen, Vorbauversenkungen schreibt auch dave Moulton (fuso) in seinem blog anregendes. Ein nicht unerheblicher Teil der Rahmendiskussion ist schlicht und einfach wechselnden Vorlieben geschuldet, die sich über die Jahre entwickelt haben. daneben ist, wie schon bridgestone voranschreibt, die tatsächliche Fahrpraxis , das tatsächliche Tempo kein unwichtiger Faktor.
Bis mitte der 1980er sind überhöhungen von über 7cm sehr unüblich - Moser, der im Wind kein Zwerg war, hat da beispielsweise neuland betreten. Sehr interessant sind deshalb für uns "Klassiker" die Ausführungen von Hinault u.a, wie sie im Buch " Im Rennsattel" beschrieben werden, das ich hiermit empfehle.
 
Danke für die Empfehlung. Habe mir das Buch bestellt - für mehr Versandkosten als das Buch selbst - und die Ausführungen zu Sitzposition und Rahmengeometrie sind wirklich sehr interessant und "klassikerrelevant". Daumen hoch! :daumen:

cu seb
 
Also ich fahre bei 196 cm Körpergröße und 90 cm Schrittlänge 63-65er-Rahmen, gern auch mit langem Vorbau (zwischen 12 und 14 cm).
Wobei die Gazellen dann ein Oberrohr von 58 oder 59 cm haben...

large_IMG_1037k.jpg
 
Was mit auffällt, ist, dass ihr alle recht kurz sitzt. Also im Verhältnis zur Rahmenhöhe und zum Sattelstützenauszug recht kurze Vorbauten fahrt und die auch recht hoch. Liegt das am Alter oder am Bauch oder an den anatomischen Gegebenheiten?

Am Bauch jedenfalls nicht. :) Der ist seit 2005 weg, 2004 hab ich im zarten Alter von 38 mal mit Rad fahren angefangen.
Mein erstes RR ist ein Alu-Dingens mit Riesenhöckern, das an den Griffen gefahren eine eher aufrechte Sitzposition ergibt.

Das hat sich mit den Jahren dann wohl "eingeschliffen" und an den Unterlenker taste ich mich erst dieses Jahr ran, nachdem ich letztes Jahr das meiste mit den Klassikern gefahren bin.

80 cm Tretlager-Satteloberkante (Rahmen so um 60 -61 cm) sollen es sein, 59er Or und 120 mm Vorbau kann ich fahren, ist aber schon für mein Alter durchaus sportlich, 1-2 Stunden Rennen fahren ist da ok, für längere Touren darf es aber entspannter sein.

58er Or und 105er Vorbau nehmen da deutlich was aus der Streckung raus. Für das rantasten an die cm-Unterschiede hab ich jetzt aber auch 1 1/2 Jahre gebraucht.
 
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